3 Wohlwollen oll Henne iſter. zaffee ſte in Baden. resden 1894. eitag. — T luge paſſ end. n en prompt, ider ger. — reitag. f Pudans, die nun ſchon ſeit leg der mannigfachſten Kämpfe geweſen find, N 145 2 klatt Mk. 1.40 frei ing Haus. ee Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. ðwiertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhallungs⸗ Srsag den 84 Druck und Verlag von Rarl Molitor, Ladenburg. Novennber. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder dere Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1804. 5 Die Fudanfrage. In den weiten Gebieten des ehemaligen eghptiſchen i ſich neue kriegertſche Ereign ſſe don vielleicht agender Wichtigkeit vor. Die Mabdiſten haben i der tiefen Beſtürzung, welche in ihren der Fall von Kaſſola hervorrief, allmählich Mes erholt und ſtehen im Begriffe, einen Rache⸗ gegen die dem Reiche des Mahdi immer unbe⸗ iner und gefährlicher werdenden Italtener zu Mernezmen. 15 000 der wilden und fanatiſchen che oder Krieger des Mahdi Abdallah ſollen Mies dem Oberbefehle eines ſeiner tüchtigſten Generäle Wommengezogen ſein, um jeden Tag den Mleder⸗ emorſch auf Kaſſala aufnehmen zu können, wahr⸗ ach ist zugleich auch ein weiterer Porſtoß der Modisten gegen Maſſauah ſelbſt, den Mittelpunkt iatzeniſchen Beſitzungen in Afrika, geplant. Es esderſtändlich, daß die Italiener vor der ihnen henden Gefahr nicht müßig die Hände in den Moos legen, ſondern die nöthigen Maßregeln zur Weigiſchen Abwehr des bevorſtehenden feſadlichen Angriffes treffen werden. ung des Anſturmes der Horden des Mahdi auf hela iſt für die Italiener noch nicht viel gewonnen, hafen nach wie ver jederzeit auf eine Erneuerung mohdiſtiſchen Angriffe auf ihr Colonialgebiet ge⸗ een und deshalb erwächſt für ſie die Noth⸗ gkeit, einen förmlichen Feldzug zur endgiltigen Menſchtung der Macht und des Reiches der Mahdiſten du organiſtren. 8 Ob man ſich in Rom hierüber völlig klar iſt, muß allerdings noch dahin geſtellt bleiben, da doch keine zuverläſſigen Nachrichten über die betreffen⸗ r einem Jahrzehnt der Aber mit einer Zurück ⸗ den Entſchlüſſe der italieniſchen Regierung vorliegen. Indiſſen drängt die ganze Lage der Verhältniſſe die Italiener zu einem kräftigen und entſcheidenden Vor⸗ gehen gegen die Mahdiſten, ein Paeliren mit dieſen von wildem Haß gegen das Europäerthum und gegen die geſammte europäiſche Cultur und Geſittung erfüllten Schaaren iſt weder für Italien noch für ſonſt eine europälſche Macht möglich, und da ſie immer wieder verſuchen, ihre Waffen nach Norden wie nach Oſten vorwärts zu tragen, ſo gilt es, dieſen fanatiſchen Parteigängern eines barbariſchen und eulturfeindlichen Regim 's Keieg bis aufs Miſſer anzuſagen. Dieſelben Erwaͤgungen, welche die Haltung Italiens gegenüber den Mahdiſten ſchließſich mit zwingender Nothwendigkeit beſtimmen, gelten jedoch auch für die Engländer. Fortwährend ſehen ſich auch die Engländer, als die Schutzherren oder eigentlich Vormünder Egyptens von den Mahdiſten beunruhlgt und beläſtigt, die nicht müde werden, bald gegen die Südgrenze des Pharaonenlandes, bald gegen die engliſch⸗egyptiſchen Stellungen am Rothen Meere vorzugehen. Der Gedanke einer gemeinſamen Action Englands und Italiens gegen die Mahdiſten liegt daher ſehr nahe, und bekanntlich ſoll ja auch eine ſolche zwiſchen beiden Mächten ſchon längſt verabredet worden ſein. Möglich, daß der Rache⸗ feldzug der Mahdiſten gegen die Italiener den An⸗ laß zu der fignalifirten engliſch⸗ſtalieniſchen Allianz im Oſten Afrikas giebt, was um ſo eher zu er⸗ warten ſtünde, als das Gerücht geht. Die Mahdiſten beabfichtigten in nächſter Zeit einen neuen Vorſtoß auf Suakin ins Werk zu ſetzen. Es iſt ſehr unwohrſcheinlich, daß die Mahdiſten im Stande ſein ſollten, einem planmäßigen, gut vorbereiteten und mit genügenden Käſten unter⸗ nommenen Angriff der verbündeten italieniſchen und — engliſch⸗egyptiſchen Truppen erfolgreich zu wieder“ ſtehen, ihre Hilfe quellen verfiegen mehr und mehr und die ingeborenen Stämme im Mahdiſten⸗Gebiel ertragen die grauſame Herrſchaft des Mahdi vielfach nur noch mit Widerwillen. Die Vertreibung der Mohdiſten aus den von ihnen ſeit der Schlacht von el⸗Obeid occup'rten reichen und ſo entwick lungs⸗ fähigen Gauen am oberen Nil liegt daher durchaus im Bereiche der Möglichkeit und im Intereſſe des Chriſtenthums und der abendländiſchen Cultur über⸗ haupt könnte man den Tag, da auf den Wällen des wiedereroberten Charthums fiegreich die Fahne Eng ands und Italiens flattern würden, gewiß nur mit Genugthuung begrüßen. Fteilſch, dann dürfte ſich um ſo dringender die Frage nach der Theilung der Herrſchoft der Europäer in den weiten Landen am weißen und blauen Nil erheben und hiermit würde das ſudanefſſche Problem in ein neues Stadium treten. Verſchiedenes. — Karlsruhe, 22. Nav. Die neue, um 1. Januar erſcheinende Arzneitaxe wird, der „Pharm. Ztg.“ zufolge, einige ſehr weſentliche Veränderungen der bisher vorgeſchriebenen Top ätze enthalten. Es ſoll der Preis für Abgüſſe und Abkochungen von 25 Pfg. auf 15 Pfg., für Salzlöſungen von 15 auf 10 Pfg., für das Dispenfiren, d. h. Auswiegen von Pulvern von 5 auf 3 Pfg. herabgeſetzt werden. Dieſe Veränderungen werden zweifellos eine ſehr weſentliche Verbilligung der Atzneipreiſe bewirken, was namentlich für alle Keankenkaſſen ſehr ins Ge⸗ wicht fallen wird. N — Karlsruhe, 22. Nov. Die evangelische Generalhhnode für 1894 wurde hey te Vormittag halb 10 Uhr durch einen feierlichen Gottesdienſt in Au der Irrfahrt des Lebens. Women nach dem Englischen von Jenay Piotkowska. 9. a »uUad nun ich meine Aufgabe gelöſt habe, bleibt i nur noch mich zu verabſchieden,“ bemerkte nen, ihr die Hand reichend. „Dieſes Haus war I dor meiner Abreſſe verſchloſſen und ich ver⸗ Mulhe, daß dem noch ſo iſt.“ . Maria legte ihre Hand in die ſeine und brach n Thränen aus. Er hielt ihre Hand feſt und blickte ſie an. „Mario, was bedeuten dieſe Thränen? Daß Sie mich vergeſſen wie bisher?“ „Ich habe Sie nie vergeſſen,“ erwiderte fie in er freudigen Aufregung. „Im Gegentheil! O Wie unglücklich bin ich!“ a „Ich begob mich auf dieſe Reiſe,“ flüſterte er, zum Sie vergeſſen, vielleicht haſſen zu lernen. Ich lehte von derſelben zurück und liebe Sie mehr denn Sie ſchültelte den Kopf und ſagte: Des Knaben Anweſenheit an Bord war gegen weine Pläne; wie lonnte ich Sie vergeffen, da ich Ihn läglich ſah 2 Theuerſte, warum ſollen wir von Wonder ſcheiden ?“ ſitzte er hinzu und führte ihre Hand an ſeine Bruſt. „Loſſen Sie es wleder wie Aut zwiſchen uns ſein. Ihre Mutter ſagte mie, de würde mir ſeldſt ihr eigenes Leben zum Lohne ö Allem ſein ]“ ben, Darf ich ſie bitten, Sie mir zu geben,“ „Es kann nicht ſein,“ hauchte ſie, bemüht, ſich von ihm loszumachen. „Ich —“ „Noch kann ich nicht heirathen,“ unterbrach er ſie. „Die mir im Frühjahr gemachten Anerbietungen einer feſten Stellung ſchlug ich aus; und was ich Ihnen j tzt bieten könnte, würde nicht genügen.“ „Eduard, hören Sie mich an,“ ſprach ſie in abgebrochenen Worten. „Sie wiſſen nicht was Sie verlangen. Ich bin mit einem Anderen verlobt.“ „Verlobt!“ „Und in kaum einem Moment werde ich ſeine Frau ſein,“ fuhr ſie fort, zu aufgeregt, um ihre Worte zu erwägen. „Wundern Sie ſich nun, daß ich unglücklich bin? Da haben Sie mein Geſtändniß, nun loſſen Sie uns für immer ſcheiden.“ „Wer iſt es? Sir Pork?“ „Arthur Pork.“ Es enſtand eine peinliche Pauſe. „Müſſen Sie die Seine werden 2 Können Sie ihn nicht um meinetwillen aufgeben?“ frug Janſen mit ſeltſamer Betonung. 115 5 8 1 „Nein, ich habe meine Zuſtimmung freiwillig gegeben und die Dinge find zu weit gediehen, als daß ſich jetzt noch etwas daran ändern ließe. Ver ⸗ geben Sie mir, Eduard, vergeben Sie mir Alles! Wir müſſen einander vergeſſen!“ „O, Maria! Muß das wirklich das Ende von „Ja“, antwortete ſte und Thränen drangen ihr aus den Augen und ihr Herz war von Schmerz erfüllt. „Ich wünſchte, es wäre anders, aber die Verhältniſſe find gegen uns. Leben Sie wohl, Eduard, wenn wir je einander wieder begegnen, muß es als Fremde ſein. Nicht ſo,“ fügte ſie haſtig hinzu, als er ihren Kopf zu einem letzten Lebewohl an ſich zog, „das iſt Unrecht gegen ihn; ich ſagte Ihnen ja, daß ich in Kurzem die Seine bin.“ „Zum letzten Male,“ flüſterte er, „und nun Adieu für immer“ Darauf wandte Janſen ſich, daß Z mmer zu verlaſſen. Er ſah nicht, daß Jemand raſch von der Thlüiſchwelle zurücktrat und regungslos an der Wand des dunklen Vorzimmers lehnte, als er ging. — Jemand mit rachſüchtigem Grficht und feſt auf⸗ einander gepreßten Zähnen. Als er eintretend die Belden vor ſich ſah, blieb er voll Verwunderung, Zweifel und Wuth, wie gebannt an der Stelle ſtehen. Er folgte Janſen aus dem Hauſe und ſchritt bis zum anbrechenden Morgen in den Straßen der Stadt einher, um die ihm angethane Schmach in ſeinem Tiefinnerſten zu verbergen. Maria Saxonburh ahnte nicht, daß, als fie am Hochzeitstage ihm ihre Hand ohne ihr Herz gab, der Bläutigam, der an ihrer Seite kniete, eben ſo gut wußte wie ſie, daß ſie ihm kein Herz zu g ben hatte, 8 1 5 *