werden dürſte. Ein gewiſſer Raufmonn Burmeſſter, Vertreter von M. Ste nbruck in Berlin 8 59, Bleicherſtraße 86, ſucht im Umherziehen Beſtellungen im Vergleich zum Herſtellungswerth iheure Apparat, den Burmeiſter neben Hörrohren vertreibt, bezweckt die Einleitung von Dämpfen durch die Ohrtromp te von der Naſe aus in die Ohren. Dieſes Vorgehen iſt nach Mittheilung bon maßgebendſter w ſſenſchaft⸗ icher Seite nicht nur bei den meiſten. Ohrleiden zwecklos, ſondern beſonders bei Anwendung des Apparates durch Ungeübte, geeignet, die Leiden er⸗ heblich zu verſchlimmern. Ja Koblenz wurde Bur⸗ meiſter von der Polizei, welche früßzenig genug von dem Vorhaben desſelden verſtänd eignet verwarnt und hat er es dann vorgezogen, die Stadt ſofort zu verlaſſen, ohne die erſchienenen „Patienten“ zu empfangen. — Karlsruhe, 18 Nov. hat zur Generalſyaode, welche am 22. Nobember, dem Geburtstag Karl Filedrichs, zuſammentritt, nachſtehende 7 Mitglieder ernannt: Profe ſſor Baff r⸗ mann von Heidelberg, einen der hervorragendſten freifinnigen Thrologen des Landes, Kirchenrath Greiner don Mannheim, Stadtpfarrer Zähringer⸗ Weinheim, Ptäfident des Verwaltungsgerichthofs Dr. Wielandt, Kirchenälteſten D Bürgermeiſter Grether in Schopfheim, Hauſer in Meßkirch. Dieſe Ernennun mit ziemlicher Gewißheit, daß eine irgend weſentliche Veränderung in der Leitung der Angelegenheiten der epvangeliſch⸗proteſtant schen Kirche des Landes nicht heabfichtigt ſein kann. Freiburg, 18. Nod. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich in der Elſengheßerel Fauler (in Giün.) Der Tagloöhner Hermann Amann von Wellendingen war mit Schleifen an einem ſogenannten Schmergelſtein beschäftigt, als der Stein plötzlich zerſprang und ein Theil davon dem Arbe ster an den Kopf flog und ihm die Hirnſchale zerſchmetterte, ſo daß der Tod ſofort eintrat. — Straßburg i. E., 18. Nov. Dem Reichskonzler Fhiſten v. Hohenlohe wurde heute Abend eine glänzende Obation von etwa 200 Vereinen aus Stadt und Land dargebracht in Geſtalt eines Fackelzuges, der über 8000 Fackeln zählte. Die Studentenſchaft und die Schule vom Palais bis zum Bahnhof. empfing den Fe deſſen Anrede. Der Großherzog Bürgermeiſter gen beweiſen Der Reichskanzler ſtausſchuß und dankte bewegt auf Am Bahnhofe fand eine zweite n bildeten Spalier auf ſog. „Gehöc⸗Behandlungs⸗Apparate“ auf. Der igt worden war, ge⸗ ürr in Karlsruhe, Ovation ſtatt. Der Reſchskanzler reſße um halb 7 Uhr Abeads nach Baden⸗Baden ab. f — Konſtanz, 18 Nov. Feuerläim ertönte geſtern Nocht gegen 12 Uhr in unſerer Stadt; über dem Rhein war ein maͤchtiger Feuerſchein bemerkbar; das Gut Ergatshauſen ſtand in Flammen. Das große freiſtehende Oekonomſegebäude mit reichen Frucht und Futktervorräthen iſt total abgebrannt. Guts pächter Riede verſichert, wie die „Konſt. Ztg.“ berichtet, daß das Fuer vor 11 Uhr an einem mit Oehmd gefüllten Anbau ausgebrochen ſei, daß jeden⸗ falls Brandſtiſtung vorllege und daß die meiſten Vorräthe zum Glück verſichert ſeien. Das G bäude ſelbſt war im Nu in ein einziges Flammenmeer berwondelt, und die zuerſt zur Hilfe geeilten Perſonen mußten ſich vornehmlich der Rettung des ſehr großen Vehſtandes und Ge flügels, welch“ im brennenden G bäude untergebracht waren, widmen. Es gelang denn auch, bis die Feuerwehr ankam, ſo ziemlich all s Buch zu retten; einige Hühner fielen dem Feuer zum Opfer. Ueber 5000 Fruchtgarben ſind ver⸗ brannt. — Staufen, 18. Nov. Geſtern früh paffitte auf dem hiefigen Bahnhof ein ſchweres Unglück. Ein Arbeiter (Itallenet) wollte auf den ſchon im Gang befindlichen Materialzug springen, machte einen Fehl⸗ trüt und kam unter die Räder, welche im den Kopf vom Rumpf trennten. — Trleſt, 17. Nov. Der Courier de la Sera ſchreibt, das Anſchwellen des Brigantenthums und die Häufung der Verbrechen auf der Inſel Sardinien werde durch die troſtloſen materiellen Verhältniſſe veranlaßt. Die Ernte ſſt mißrath⸗n, und Tauſende don Arbeitern frieren und hungern. Eine auf 40 000 Oires geſchätzte Befitzung fand für 7000 Lires keinen Käufer, weil die lich iſt. Ueberall berrſcht Verzwe⸗ noth. Man müſſe auf neue faßt ſein. — Wien, 18. Nob. Armenien wird gemeldet: Moneh wurde in Folge zahlen, angerichtet. Bei der Ankunft der Truppen legte die Bevölkerung die Waffen nieder. Der Gouverneur beſchloß indeſſen, ein Beispiel zu ſlatuiren und be⸗ fahl den Truppen, auf die Einwobner zu feueen. In 25 Ortſchoften wurden einige Tauſend getödtet. Der engliſche Konſul ſetzte an Ott und Stelle einen Bericht an den Sultan anf. Der Goud rn ur der 1 ö flung und Hungers⸗ Schreckensthaten ge⸗ Ueber Gräuel in Unter der Bevölkerung Weigerung, die Steuern zu Hoͤde der Gtundſteuer unerſchwing⸗ von den türklſchen Truppen ein Blutbad aufgerezt zu haben und deßbalb für die berantwortlich zu ſein. Eine amtliche Noble der türkiſchen Botſchaft erklärt: Armeniſche⸗ Briganten dom aufſtändiſchen Stamm der Kurden ſtecklen mehren muſelmänniſche Dörfer in Brand und richteten groß Verwüfſtungen an. Die an Ort und Stelle darauf entſandten regulären Truppen ſtellten die Ordnung her. Die „Times“ glauben, der Sultan werde eine Komiſfion an die Orte entſenden, wo das Blul⸗ bad vorgekommen. Die armeniſche Geſellſchaft in London richt tete ein Schriftſtück an Kimberley, welches hervorhebt, die bulgariſchen Gräuel in Armenien hatten ſich wiederholt. 6000 bis 10,000 Perſonen ſeien ermordet, mehrere hundert Frauen und Mädchen ſeien gemſßbraucht und durch Bafanettſtiche getödfet worden. 30 Ortſchaſten ſind vollſtändig zent, Mehrere Perlonen wurden in eigenen Häuſern mit Kleofin getränkt und verbrannt. Die türkischen Soldaten ließen die Grauſamkeiten zu. — Rom, 18. Nob. In Sudltalien fanden am Freitag beſtige Erderſchütterungen ſtalt. Die anfänglichen Nachrichten, welche durch Unterbrechung des Telegraphen nur ſpärlich einliefen, verzeichnelen vielfachen Schaden, namentlich in Meſſina und Reggio. Nunmehr b'kannt gewordene Einzelheſten geben leider die Gewißheit, doß durch die Kataſtrogh⸗ ganze Oetſchaften zerſtört und eine Menge Menſche umgekommen find. In der Ortſchaft Sanprocoh e im Bezirk Polmi liegen 47 Menſchen unter den Trümmern der Kirche begraben. Die Zahl der Toten wird auf 60 geschätzt; in Santenfamſa ſind 3, in Oppidomamertino 4, in Bognara 7 Tol, Ueberall gab es zahlreiche Verwundete. In Palm find faſt alle Gebäude unbewohnbar. Tiuppen mil Pionieren find zur Hilfeltiſtung abgegangen. — Petersburg, 19. Nov. Die Beiſezung des Zaren hat heute Vormittag um halb 11 he bei trübem Wetter ſtattgefunden. Folgen — Petersburg, 19. Nov. Am Vermäßlungs⸗ tage des Zaren ſoll eine Amneſtie für mehrere tauſend nach Sibirien verſchickte Verbrecher erlaſſen werden. — Paris, 19. Nov. Anläßlich des heutig'n Begräbnißtages des v⸗rewigten Zaren wurden auf dem Sternenplatz 100 Kaaonenſchüſſe abgegeben, Nach der Trauerkundgebung werden alle Truppen der hiefigen Garniſon an Perier vorbeidefiliren, . „Mama!“ rief ſte aus; „Herr Janſen! Dann muß der „Delphin“ glücklich gelandet ſein.“ Gedanken waren wie im Traum auf ganz andere Dinge gerichtet und ſie hatte gar nicht auf Martas Worte gehört. Maria betrat das Zimmer, in dem Janſen ihrer wartete. Er war in Mattoſenkleidern, den Hut hatte er abgelegt und ſah, wie Maria ſchien, ſchöner aus denn je. „So find ſie glücklich wieder da!“ rief ſte aus und erfaßte in freudiger Ecregung ſeine Hand, in momentauer Vergeſſenheit ihres Verlobten und der gonzen Wet. „Wir haben Sie bereits Unter die Todten gezählt.“ „Wir hatten eine unglückliche, fahrt. Fräulein ich bin gekommen wichtige Mittheilung zu machen, Sie Henty als todt betrauer mit uns.“ Maria unterdrückte dann aber beſann ſte gefahrvolle Heim⸗ „ um Ihnen eine wie ich höre, haben t, doch er lebt, er war einen Schrei der Wonne; ſich, und fi- gloubte er müſſe „Er hatte Unglück, fiel ins Waſſer und getraute ſich nicht nach Hauſe zu gehen,“ fuhr Janſen fort; „da begegnete er dem muthwilligen Burſchen Paul und der beredete ihn, di⸗ Fahrt mitzumachen. Er brachte ihn an Bord, veiſt te ihn unter S geln und Tauen, und vierundzwanzig Stunden nachdem wir den Hafen verlaſſen hatten, kam Herr Henty aus ſeinem Veiſteck hervor. Ich bat den Capltän umzukehren, der aber lachte mich aus; ſo mußte er bei uns bleiben und ich ſorgte für ihn. Paul ſagte mit, Henty habe ihn mit einem Fünffrankſtück be⸗ lochen; träumen. ö Lady Saxonbuih gab keine Antwort. Ihre Nachricht zu hören?“ hören, daß er lebt — da halten iſt?“ drei Frank für ihn und zwei für einen mit Boten an ſeine Mutter, die er ſei.“ 5 „Aber es war kein Bote bei uns,“ unterbrach Maria ihn eifrig. „Wie ich ſehe. Als ich vor einer Stunde londete, hörte ich, daß man den Knaben als todt betrauere. Darum kam ich ſofort hierher, nachdem ich meine Mutter begrüßt habe, Ich hatte mir nicht erlaubt nach Ihnen zu fragen,“ ſetzte er ſcharf hinzu, zwenn ich es nicht für beſſer gehalten hätte, erſt Ihnen die Nachricht mitzutheilen, damit ſie Lady Saxonburh langſam darauf vorberciten lönnen.“ „O, wie ſollen wit Ihnen das lohnen?“ ſagte Maria, in ihrer übergroßen Freude Janſen ganz allein Hinty's Rettung dankend. Wo iſt Heniy?“ „Er wartet in der Straße bis ich ihn rufe.“ Maria ging in das Wohnzimmer und kniete ſer wiſſen zu laſſen, wo Da öffnete ſich? die Thür und ein munterer Burſche guckte herein, in einem nicht zu beſchreiben⸗ den Aazug, der halb aus ſeinen eigenen Sachen, halb aus den Kleidern eines Schiffsjungen zuſammen⸗ geſetzt war. Die Seeluft hatte ihn gebräunt, er war größer geworden und ſeine goldenen Lochen hingen ihm wild und witr bis auf die Schulten herab. Mit einem Schrei flog er der Muſſer die Arme und ſie ſchluchzte an ſeinem Halſe und küßte ſein hübſches G. ſicht und ſein blondes Ha und drüſckte ihn an ſich, als ob ſie ihn nie weh von ſich laſſen könnte. i „Lady Soxonbury, werden Sſe mir verzeihen, wenn ich Ich Ihnen ſage, daß ich gloube, Sie werden einen artigeren Sohn in ihm finden, als wie er von Ihnen ging?“ ſagte Janſen, der Hemh vor ihrer Mutter nieder. „Mama! Mama! Vermagſt Du eine frohe „Was lönnte mir je wieder Freude machen, Maria 7 Was iſt Dir? Wie Du z terſt!“ „Mama — wenn ich Dir nun Nachricht Über 12 010 brächte? Wenn — wenn er gefunden wäre ?“ N „Habt Ihr ſie gefunden?“ bury erregt. Sie! Sie dachte alſo nur an Henrh's Leiche. „Nicht ſie, Mama. Ihn. Kannſt Du es 5 er geſund und wohlbe⸗ rief Lody Saxon⸗ „Marla, was ſoll das heißen?“ Saxonbuih mit ſchwacher Stimme. „Er lebt, er lebt! Theuerſte Mutter, er iſt Herrn Janſen auf dem „Delphin geweſen,“ fragte Lady in das Zimmer gefolgt war. „Er hat fich redlich plagen müſſen und wird nun wohl beſſer eine glückliche Heimath und der Mutter Liebe zu ſchüten wiſſen. Ich batte es ſelbſt übernommen über ihn zu wachen, ich habe ihn ſo blel als moͤglich von den Mattoſen fern gehalten und ihn auf ſeſne Fehler aufmerklam gemacht und boffe, Sie werden ihn ſeinem Vortheil verändert finden.“ „Herr Janſen,“ rief die Multer leidenſchafllich aus, „wie kann ich Ihnen die Freude lohnen, die Sie mir heute bereitet haben? Wenn Sſe mei Leben daſtäe forderten, gehörte es Ihnen.“ Und von ihrem Glücke überwältigt verlleß das Zimmer. Henih folgte ihr. Maria war Gedanken verſunken. e (FJortſetzung folgt.) Provinz b⸗ſchuldigt den Konful, die gen groß: 1 gag en e den N 90 110 1 T 4 dn 16 A * 19 Ahr fal Hen l u lle m