ler lieten. d. U, . 06. nung auf 5 e . imme 6 itwe, . itwe. 1 bör? bel Irey. enz — no len lt ih. blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Mr. 93. lertelſähruch Mark 1.—, mit fluftriertem Unterhaltungs eieAKedoktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenbur 10 Pfg., ruck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 21. November. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Die Sonntagsruhe. hon in das dritte Jahr hinein beſteht nun fogenannte „Sonntagsruhe⸗Geſetz“ wie es in fßzten Novelle zur Gewerbeordnung enthalten iſt, der noch beute giebt fich gegen dasſelbe in weiten Nolkstreiſen mehr oder weniger Abneigung kund. Des ganze Geſetz hat eben von Anfang an viel zu orf und unvermittelt in tiefeingewurzelte Ge⸗ logenheiten, Nigungen und Ueberlieferungen der Mpölkerung eingegriffen, als daß man ſich mit inen vielverſchlungenen Beſtimmungen ſo raſch olge aus öhnen können. Dozu kommt noch, daß es Sonntagsruhe⸗Geſetz nach gar manchen Richtungen iin den Anforderungen und Bedürfniſſen des täg⸗ ichen Daſeins dircet widerspricht und gerade letzterer Mftand trägt weſentlich zu der noch immer vielfach liibeßehenden Unzufriedenheit mit der neuen „Sonn⸗ ogs⸗Ordnung“ bei. Man könnte ſich eigentlich wundern, daß ein drartiges Geſetz, welches ſo mannigfach mit den Volksgewohnheiten wie mit den Anforderungen des poktiſchen O⸗bens colldirt, vom Reichstage überhaupt heſchloſſen wurde, der in ſeiner Mitte doch allzeit ine ſehr große Anzahl pealtiſch erfahrener und mit en Neigungen und Empfindungen der Vollsſeele Nerttamen Männer gezählt hat. Aber die Mehrheit des Reſchsparlaments, welches ſeinerzeit das Sonn⸗ Igsruhegeſetz beſchloß, hat hierbei vor Allem diſſen Iekechtigten ſozlalpolitiſchen Kirn im Auge gehabt und daher geglaubt, alle wohl ſchon damals aufge⸗ guchten Bedenken gegen die geplante einſchneidende Musrung zurückſtellen zu müſſen. In der That, der das Geſetz über die Sonntagsruhe oder, wie es auch heißt, das Arbeite rſchutzgeſetz, durchziehende Mundgedanke iſt ja auch ein ſo ſchöner und er⸗ hebender, daß man ſich über ſeine Verwirklichung vom humanitairen und ſozialpolitiſchen Standpunkte aus nur freuen kann. Der übermäßigen Ausnutzung der Arbeitskraft von ungezühlten Tauſenden, die in den verſchiedenſten Zweigen des Handelsgewerbes, für welches ja die reichsgeſetzliche Sonntagsruhe vor⸗ läufig noch allein gilt, angeſtellt find, iſt durch letztere ein Zel geſetzt worden, und alle dieſe Bebölkerungs⸗ elemente genießen nunmehr die Wohlthat der behag⸗ lichen Ruhe und Etholung am Tage des Herrn. Aber um dieſen glücklichen und gefunden Kern des Geſetzes hat man dann noch eine ganze Reihe von Maßnahmen, die mit den eigentlichen Zelen und Zwicken der reichsgeſ tzlichen Sonntagsruh⸗ theils gar nicht, theils nur ſehr loſe zuſammenhängen, gruppat. Maßregeln, die infolge ihres vielfach eng⸗ herzigen, bureaukratiſchen und ſchabloniftrenden Charakters gleich von Anfang an in weiten ge⸗ ſchäftlichen wie häuslichen Kreiſen Mißvergnügen und Widerſpeuch hervorrfen. Dieſe Stimmung macht ſich trotz aller Einſchränkungen und wachſenden Aus⸗ nahmen, welche das Sonntagsruheg⸗ſitz ſeit ſeinem zweieinhalbjährigen Beſtehen ſchon erfahren hat, noch immer bemerklich, und es wäre darum nur lebhaft zu wünſchen, daß der Reichstag die letzte Gewerbe⸗ ordnungs⸗Novelle einmal einer gründlichen Ducchſicht unterzöge, um ihre auf die Sonntagsruhe bezüglichen Beſtimmu gen mit den wirklichen Erforderniſſen des piaktiſchen Lebens endlich mehr als bis j tzt in Ein⸗ klang zu bringen. Von einer völligen Wiederab⸗ ſchaffung dieſes iu ſeinem innerſten Weſen doch ſo wohlthätig wirkenden Geſitzes kann indeſſen ſelbſt⸗ verflündlich keine Rede ſein und ſicherlich wird an maßgebender Stelle an eine ſolche radicale Maßnahme auch gar nicht gedacht. Unter den obwaltenden Verhältniſſen iſt es nun nur mit Befriedigung zu begrüzen, daß die Ausdehnung der reichsgeſetzlichen Sonntagsruhe auch auf Induſtrie und Handwerk nur ſehr vorſichtig und ſchrüttweiſe erfolgt. Sind doch auf den betreffenden Gebieten der Erwerbsthätigkeit die Schwierigkeiten und Hinderniſſ-, welche in der Praxis der Ein⸗ führung dieſer Reform entgegenſtehen, noch größere wie beim Handelsgewerbe, es könnten daher mit einem allzuhaftigen und zugleich niv lirenden Vor⸗ gehen mit den Sonntagsruhe⸗Beſtimmungen für Induſtrie und Handwerk ſonſt leicht recht bedenkliche Erfahrungen gemacht werden. Verſchiedenes. — Ladenburg, 20. Nov. Der pieſige Geſangverein hielt am vergangenen Sonntag im Gaſthaus zum Sch ff eine Abendunterhaltung ab und bot ſeinen Mitgliedern damit einen recht genuß⸗ reichen Abend. Die Chorgeſänge und das Quartett kamen ſehr gut zum Vortrag und fanden allgemeinen Beifall. Mit flürmiſchem Applaus wurden die Violin⸗Solo's der Herren Schlez und Ziegler, ſowie die Geſangsſolo's des Herrn Th. Nettler aus Mann⸗ heim, Ehrenmitglied des Vereins, und des Herrn Profeſſor Mitzger belohnt. Die Cello⸗ Begleitung dis Herrn Stadtpfarrer Sievert dei dem Vortrage des Herrn Profeſſor Metzger war von ergreifender Wirkung. Die beiden bumoriftiſchen Vorträge des Herrn Aeluar Schmitthelm ſetzten die Lachmuskeln der Anweſenden in Bewegung und wurde demſelben Belfall gezollt. Nach Beendigung der Aufführungen folgte ein Tänzchen, dem bis gegen Morgen Jung und Alt huldigte. — Mannheim, 19. Nov. Vor einem Schwindel warnt die Poliz⸗ direkt on in Koblenz, welcher vielleicht auch in unſerer Gegend verſucht Auf der Irrfahrt des Lebens. Roman nach dem Englischen von Jenny Piotkowska. 8. 5 „Wenn ich ihn nehme, Mama, ſo geſchieht es nur, weil ich mich hier unglücklich ſühle; denn ich lebe ihn nicht“, fuhr Maria in leiſem Tone fort; „ch habe Arthur gern, aber eigentlich gehört etwas Mehr dazu, um einen Mann zu heuathen.“ „Von hundert Frauen li ben neunundneunzig enen Anderen, lange b vor ſie ihren Gatten kennen lernen, darum aber — v rlaß Dich darauf — find hre Ehen nicht weniger glücklich. Romantik und Mhelichket paſſen ſchlecht zuammen; Du biſt noch ug unetfahrenes Kind, Maria. Höce auf meinen Roth, und ich gebe ihn Dir zu Deinem Glück. Heirathe Arthur Pork und Du wirſt es mir einſt danken; ſchlage ſeine Hand aus und Du wiiſt Dein ſpäteres Leben in Klagen und Vorwürfen über Deine eigene Thorheit verbringen.“ Arthur Pork erhielt am andern Morgen von Maria die gewünschte Antwort. Im Herbſt ſollte in England die Hochzeit ſtattfinden, und man fing ſpfort mit den dazu nöthigen Vorbereitungen an. Man hoffte, Lady Soxonbury werbe nun ſofort in ihre Heimath zurücktehren, aber davon wollte fle hot aller Vorftellungen von Sir Pork nichts hören. Im Seplember werde fie zur Hochzeit nach England reiſen, ſagte ſie, aber nicht eher. Vielleicht feſſelte ſte ſelbſt jetzt noch die ſchwache Hoffnung, des Kindes Leiche in dem Kanal zu finden, an den Ort. So ſah Sit Pork ſich gendthigt, wider Willen noch in die ſem verhaßten Städtchen zu bleiben. chtes Kapitel. Der 115 Auguſt kam und die Fiſcherboote kehrten bald einzeln, bald zu zweien und dreien, mit ihrer Beute beladen, von Island heim. Endlich waren fle olle wieder glücklich gelandet mit Ausnahme der ſchönen Helena und des Delphin. Dieſe zwei Schffe ließen lange auf ſich warten, und es ber⸗ breitete ſich das Gericht — der Dephin ſei geſtrandet. Maria Saxonbury vernahm trotz aller Selſtbeherrſch⸗ ung dieſe traurige Kunde mit finkendem Herzen, und im Geheimen ſpähte ſie ſehnlicher als alle Andern nach dem vermißten Schiffe aus. Sthnlicher als alle Andern — eine Einzige ausgenommen. Denn war ihre Angſt auch groß, was war fie im Vergleich zu der Qual der armen Frau Jauſen? Eines Tages hörte deren Dienerin Thereſe auf dem Markte, eins der zwei verloren geglaubten Schiffe ſei ſignalifiit, man glaubte, es ſei der Delphin. Thereſe eilte nach Hauſe und erzählte ihrer Herrin ohne Umſchweife, der Delphin laufe ſoeben im Hafen ein. Frau Janſen eilte an den Landungsplatz, das Schiff war inzwiſchen eingelaufen, aber — es war die „ſchöͤne Helena“. ſchaft nach dem „Delphin“, aber ſte batten ihn auf ihrer Heimfahrt nicht geſeben, doch meinten ſie, er verließen. 1 Das waren entmuthigende Nachrichten! Als Frau Janſen ſchweren Schrittes heimkehrte, begegnete ſie Fräulein Saxonbury. „Junge Dame, gehen Sie heim und bitten ſchulden wle ſein Unglück,“ ſagte ſte in ihrer kurzen, ſtrengen Weiſe. „Bleiben Sie auf den Knien liegen, bis es dem Himmel gefällt, Sie zu erhören, wenn⸗ gleich jetzt nur noch ſchwache Hoffnung if.“ „Ich hörte, der „Delphin“ wäre heute Morgen gelandet,“ entgegnete Maria ſchüchtern. „Es war die „ſchöne Helena“ und der „Delphin“ hat Island mehrere Tage vor ihr vetloſſen.“ Sechs Tage waren ſeitdem vergangen. Lady Saxonbury ſaß mit ihrer Tochter in dem Dämmer⸗ licht; letztere erwartete Arthur Pork, den ſte als pflichtgetreue Braut mit aller Macht innig zu lieben verſuchte, als eine Dienerin eintrat und meldete, daß ein Herr ſie zu ſprechen wünſche. „Mich ?“ fragte Maria. ich glaube es iſt Heir Doctor Janſen.“ Die Dame fragte die Mann: ſei unter den etſten Schiffen geweſen, die Island Ste Gott, daß Sie ſeinen Tod nicht ebenſe ver. „Ja, Fräulein; ein Herr in Seemannstracht,