und zel Rbein. Et folgte ſeinem Vater am 18, (1.) März 1881 auf den Thron. Der am 9 No⸗ vember (28. Oktober) 1866 mit Maria Feodorowna (vorher Dagmar) Peinzeiſin von Dam mark, geb. am 26. (14.) November 1847, geſchloff nen Ehe entſprangen 5 Kinder und zwar 1) Großfürſt N ko⸗ laus, Thronfolger, geb. 18 (6) Moi 1868; 2) Großfürſt Gorg, geb. 9. Mai (27. Apri) 1871; 8) Großfürſtin Kenia, geb 6. April (25. März) 1875: 4) Großfürſt Michael, geb. 5. Dezember 24. Nod) 1878; 5) Gtoßſü'ſtin Olga, geb. 13. (I.) Juni 1882. Berlin, 2. Nov. Der Zar ſah ſchon Morgens ſeinem Ableben entgegen. Er berief bel vollem Be⸗ wußtſein ſeinen Beichtvater, nahm das Abendmabl und erhielt die letzte Oelung. Noch der Salbung rief er alle ſeine Kinder an das Bett, ſegnete ſie und ſprach mit allen Verwandten bertrout, beſonders herzlich mit der Zarin. Bei Anbruch der dritten Stunde wurde die Stimme des Sterbenden ſehr matt. Um 2 Uhr 15 Minuten hauchte der Zar ſein Leben aus. In Kronſtadt wurde Nachmittags halb 5 Uhr ſchon die Veteldigung der Truppen vollzogen, begleitet don den üblichen Salutſchüſſen. Berlin, 2. Nob. Sämmtliche Blätter widmen dem berſtorbenen Zaren warme Nachrufe. Berlin, 31. Okt. Die Ernennung des Fürſten Hobenlobe⸗Langenburg zum Statthalter der Neichs⸗ lande iſt nunmehr vollzogen. Die amtliche Publikation dürfte heute erfolgen. Wie verlautet, wird ſich der neuernannte Stattholter bereits in den nüchſten Tagen nach Straßburg begeben um die Geſchäfte zu übernehmen. 5 Stettin, 2. Nob. Der Kaſſer erfuhr geſtern Abend bei Tiſch die Nachricht von dem Tode des Zaren; er gedachte in feinem Toaſt des Verſtorbenen und krank auf das Wohl des neuen Zaren Niko⸗ laus II. 8 Paris, 2. Cod. Der Präffdent der Nepublik, Cafimir-⸗Perler, ſandte eln Beileidstelegramm an die Zarin und an die kalſerliche Familie. Der Mi⸗ niſter des Auswürtigen telegraphirte an Miniſter Siers das Beileid der Republik, Montag wird dem Parlament die Trauerbotſchaft mitgetheilt werden. Senat und Kammer dürften die Sitzung zum Zeichen der Trauer aufheben. 2 London, 31. Okt. Dem „Newhork Herald“ wird aus Shanghai gemeldet, daß der Tod der jungen Kalferin don bing auf Selbſlmotd zuriaczufübten iſt. Dieſelbe habe ſtets unglücklich mit dem Kaiſer gelebt, und als derſelbe ihr letzthin öffenlicht eine Ohrfeige verabreicht, habe die Kaiſerin Gift genommen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 2. Nov. Herr Uriarte, der junge Zauberkünſtler aus Frankfurt a. M. wird om kommenden Sonntag den 4. Nov. Abends 8 Uhr im Saale „zum Schiff“ eine Vorſtellung über Salons Magie und ſpfoitiſtiſch⸗magnetiſche Phänomens geb' n. Bei dieſer Mitteilung mochten wir erwähnen, daß wir es in Herrn Urfarte mit einem Künſtler erſten Ranges zu thun haben, dem der beſte Ruf vorous⸗ aebt. Es iſt nur zu wünſchen, daß der Beſuch der Vorſt⸗Uung ein zahlreicher wird. — Von der Bergſtraße, 29. Okt. Wir hatten geſtern Gelegenheit, in Leutershauſen einer ſchönen Doppelfeier beſzuwohnen. Zur Eröffnung des dortigen Schweſternhauſes, das durch die eifrigen Bemühungen des dortigen Herrn Dekans Grimm erbaut werden konnte, führten die Zöglinge der Schweſtern ein Stück das „Zauberglöckchen“ von Palller auf, das bei den äußerſt zahlreichen Beſuchern von nah und fern den lebhaften Beifall fand. Hoffen wir, daß die Veranſtalter auch mit den Einnahmen dez Tages zufrieden find. — Nach der Aufführung fanden ſich die Cäc lienvereine von Schriesheim und Leutershauſen im Gaſthaus zum „Lamm“ ein um ſich gegenſeſtig Proben ihres Fleißes und Könnens abzulegen. Die beiden Vereine unter der Leitung des Hochwürdigen Herrn Schäfer von Schriesheim und des Herrn Stud. Kolb von Leutershausen leiſteten dabei wirklich Vorzügliches. Manches ernſte und heitere Wort verſchönerte die kurzen Stunden. Mit dem Verſprechen zu Weihnachten wieder und zwar in Schriesheim zuſammenzukommen, trennten ſich die Nachbarvereine, Mannbeim, 31. Okt. Die Enthüllungsfeler des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals hat der Stadt einen Kostenaufwand von 26,319 M. verurſacht. Die bel der letzten Budgetberathung für dieſen Zweck be⸗ willigten Mittel wurden um rund 7800 M. über⸗ ſchritten, wozu noch die Ausgobe für das Schülerfeſt auf dem Meßplatze überm Neckar mit 944 Mark und die beabfichtigte Auszahlung einer Renumeratlon an die Schutzmannſchaft im Betrage von 500 M. kommt. — Herr Stadtrath Herſchel ſtiftete im Jahre 1890 die Summe von 50,000 M., über deren Verwendung er dich welt⸗te Beſtimmung dorbehlel Das Kapital iſt inzwiſchen auf 60,000 Mark an⸗ gewachſen. Herr Herſchel beſtimmte nun das Gel zur Ausſchmückung des Schloßplatzes durch zwe Springbrunnen, welche als poſſender Hintergrung des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals zu dienen und den Schloß platz zu zieren geeignet find. Die Entwiſ zu dieſem Monumentalbrunnen wurden Herrn Profeſſoß Eberlein, welcher auch das Kaſſerderkmal ſchuf, übergetragen, — Karlsruhe, 31. Okt. Der „Stagls⸗ anzeiger“ baöffentlicht eine Bekannkmachung dez Finanzminiſterſums, wonach die Aufnahme einez 3 ½ procentigen Anlehens von 28 Millionen Mi, ür den Staatseiſenbahn⸗Bau und zur Schulden, tilgung verfügt wird. Für den aufzunehmenden Betrag werden Schuldberſchreibungen über 3000, 2000, 1000, 500, 300 und 200 Mk. ausgegeben, die auf den Inhaber ausgeſtellt, doch auch auf deſſen Verlangen auf den Namen eines andern eingeſchrleben oder auf andere Namen umgeſchrieben oder guc wieder auf den Inhaber geſt⸗ llt werden können. Die Zurückzahlung ſoll längſtens in 48 Jahren vollenden ſein. Die Einlöſung geſchieht vom 1. Nopembes 1903 ab nach vorausgegangener ſechs monatlicher Kündigung. ö Berlin, 31. Okt. Ein Anonymus hat eine große Zahl von Möbeltransportgeſchäften durch Pot karten aufgefordert, Freitag früh 6 Uhr Möbelwagen zum Reichskanzlerpalais zu ſenden, um Möbel und Koffer zum Loget zu nehmen. Unterzeichnet war die Karte mit Ebm., was auf den Adjudanten des bisherigen Reichskanzlers ſchließen ließ. Als eine Firma zur feſ⸗ gesetzten Stunde mit den Wagen auffuhr, fand ſich nach und nach eine große Anzabl von Möbelwagen von anderen Firmen ein welche die gleiche Aue forderung erhalten hatten. Die Karten wurden von den Dienern eingefordert und dem Moe Ebmeher übergeben, welcher die Pollzei benachrichtige, um die Ermittelung des Uehebers herbeizuführen, — Sidney, 1. Nov. Reutermeldung. Dez der neuen ſeeländiſchen Dampfſchifffabrts⸗Geſellſchaff Union gehörige Dampfer Wahrara⸗Rupg iſt am Sonntag Abend auf der Fahrt von Sidney nach Auckland an den Grent⸗Barrier⸗Inſeln bei Neuſesland 112 Poſſagiere und Mannſchaflen find Einige wurden gerettet. geſcheitert. ertrunken. 27 Werner⸗Remy war am Tage nach Sir Arthur Saxonbu 's Abreiſe nach London geſtorben. Doctor Janſen hatte ſeinm Freunde noch die letzte Ehre 1970 und war dann der Einladung des Barons efolgt. f „Starb er ſchwer — unter großen Schmerzen?“ ragte Lady Soxonbury, nachdem man eine Weile „Er hatte ein vollfändig ſchmerzloſ zs, ſanftes nde,“ antwortete Doctor Janſen. „Sein Tod chien ihm der Weg zur Ruhe.“ 5 Fünftes Kapitel. Es vergingen ackt, es vergingen vierzehn Tage, in Monat war vorübet und Doctor Janſen war noch immer in Saxonbury. Es mag ſeltſam er⸗ ſcheinen, daß ein Fremder, der auf ein, zwei Tage zu Beſuch kam, ſo lange bleiben ſollte, doch die rklärung dafür war fehr einfach. Lady Saxonbury, elcher der in ſeinem Berufe ſehr geſchickte Doctor vom erſten Augenblicke an, wo ſie ihn ſah, gefiel, zog ihn bei ihrem Leiden zu Rathe. Janſen nahm ne gonz neue Kur mit ſhr vor und verſchrieb ihr die ſie noch nie verſucht hatte; wenn die⸗ e Herrn Janſen nur ungern von ſich ließ und ſie ihre ganze Ueberredungskunſt aufbot, ihn noch länger bei ſich zu behalten. Er gab ihrem Drängen gern nach. Er hatte ſeine Studien in London vollendei und beabfichtigte nun auf einige Monate nach Paris zu gehen, und es kam nicht darauf an, ob er ein paar Wochen früher oder ſpäter hinkam. So blieb er; Lady Soxonburh wurde er immer unentbehrlicher, täglich ſtieg er in Sir Arthur's Achtung, er zeigte ſich liebenswürdig gegen Frau Aſcher und — verliebte ſich in Maria. Es war die alte Geſchichte wie mit Morne: Remy — aber mit einem großen Unterſchiede. Sie trafen ſich des Margens in der Bildergalerie, durch⸗ ſtrelflen Nachmittags zuſammen dle ſchönen Gärten und Wieſen, ſie plauderten des Abends miteinander in den tiefen Fenſterniſchen und blickten hinaus auf „Lady Saronburh's Phantafie“ und die anmuthige im Mondſchein liegende Landſchaft — gerade ſo wie es zur Zeit Werner⸗Remh's g⸗weſen war. Doch was det Letztere bei all' ſeiner Poeſie und Leſden⸗ ſchaft nicht erreicht hatte, war dem weniger leiden⸗ ſchaftlichen Herrn Janſen gelungen — er hatte Maria Saronbuih's Herz gewonnen. Liebt ein Mädchen leicht einen von Natur schüchternen Mann? Der arme Werner⸗Remhy mit ſeiner angeborenen Zurückhaltung und dem Geſühl ſeineu verluſtig gegangenen Stellung in der Geſell⸗ ſchaft floͤßte Marien ſehr bald das Bewußtſein ſeines ihr untergeordneten Standes ein. Aber Doctor Janſen, der viel niedrigerer Herkunft war als Werner, dſſen Stellung und Ausfichten auf die Zukunft nur ſehr gering waren, gab ihr einen viel höheren Begriff bon ſeiner Perſon. Keineswegs abſichtlich. Eduard Janſen dachte nicht im Entfernteſten daran, ſeine Vorzüge glänzen zu laſſen oder größer erſcheinen zu wollen als er wor. Es halte ein leichtes, off nes Weſen, beſaß feine Manieren und war gegen Unter⸗ gebene etwas herablaſſend. Marjfe Saronbuty fragte nicht, wer oder was er war. — Wenn ihr Jemand geflel, pflogte ſte ſich nicht mit dergleichen Fragen zu quälen; ſie gab ſich dem vollen Reiz der Unterhaltung bin, und bevor ſie es ſelbſt gewahr wurde, bevor ſte mit einem einzigen Gedanken an die Gefahr dachte, hatte ſie Janſen lieben gelernt — doch nicht bebor er ſie liebte. Jeder Ton ſeiner Stimme, jeder Blic ſeiner Augen, jeder Druck ſeiner Hand vertielh ihr ſein Geheimniß. Es wurde kein Wort da über zwiſchen ihnen gewechſelt, aber das Herz halte feine eigene Sprache, die der gewöhnlichen Worte nicht bedarf, und ſie hatte den Weg gefunden, ſich dieſer Sprache zu bedienen. Dachte eins von ihnen an die Zukunft? Wohr⸗ ſcheinlich nicht. Das momentane Glück war aus reichend für die Gegenwart. Ruhe und Ueberlegung in die unvermeintliche Zukunft geblickt, würde dieſelbe wenig verſprechend ausge⸗ ſehen haben. An eine Verbindung mit Fräulein Soxonburh zu denken, wäre im hoͤchſten Grade an maßend geweſen, Maria ihrerſeits würde es auch faſt für ein Unglück angeſehen haben, einen unler ihr ſtehenden Mann zu heirathen. a Und der angenehme Verkehr zwiſchen Beſden nohm kein Ende. An einem trüben Februarkage ſpielten Frau Aſcher's beide Kinder in der Bllder⸗ paletie, Maria ſaß am entfernten Ende auf einer Bank und Janſen ſtand neben ihr. Geſenkten Auges ſpirlte ſie mit den blauen Schleifen, die hte Aermel zierten. 1 „Müſſen Sie uns denn ſo bald verlaſſen fragte ſie als Antwort auf elne Bemerkung von ihm, daß er Ende der Woche abreiſen müſſe. So bald;“ wiederholte Herr Janſen. „0 wollte kaum eine Woche bier bleiben und bin über ſechs Wochen geblieben Ich wünſchte, ſch lönnie aleiben,“ ſeßte er in leiſen und leid nſchoftlichen Tone hi zu. 8 Hätte Janſen m buten. ſe Huste I . Nöten dr n bin in 6 ru 5 Kilen, Heiſträtit 2 M iht in d In L 1 4 erh, Libenbrrg Ma fas bed rug! g. ür in bann 5 J. Arnold Nite Nabnascne 0 nagt l . An „ Vat: lle, Sathineg Nauf Hänge Sahtlen b 4 Steg,