Frftlſchen Baßße, Stcatsfekrelär Fehr, Marſchall v. Bieberſtein und Kriegsminiſter Bronſart v. Schellen⸗ orf und die Generalität ouf dem festlich geſchmück⸗ en Bahnhof eingefunden. Um 7 Uhr kam der König en. Der Kafſer ging ihm entgegen und begrüßte bn berzlichft. Nach der Vorſtellung des Gefolges schritten die Monarchen die Ehrenkompagnie ab; dann fuhr der Kalfer mit ſeinem Gaſte unter Eskort⸗ einer Schwadron Gardes du Corps nach dem Stadiſchloß. Später fand Feſttafel im Neuen Palais ftatt. Petersburg, 14. Okt. (Die Braut des Thronfolgers) hat, wie die Berliner Kreuzztg. zu melden weiß, beim heiligen Synod Zugeſtändniſſe durchgesetzt, wie fie keiner ihrer Vorgängerinnen zugeſtanden worden find: ſie braucht nämlich weder hren früheren Glauben zu verfluchen, wie es die uffiſche Formel verlangt, noch zu erklären, daß ſte Übertrete, weil ſte erkannt habe, daß die Wahrheit icht bei ihrer Kirch-, ſondern bei der rufſſiſchen Kirche ſei. Der Synod begnüge ſich mit der Er⸗ ärung, daß ſie übertrete, um mlt ihrem künftigen Natten eines Glaubens zu ſein. Verſchiedenes. — Mannheim, 17. Okt. Im nohen auf Sonntag zwel bieſtge Gendarmen einen Wilderer, der ſich in einer Grube auf den Hinterhalt legte, verhaften, als in demſelben Momente einem der Gendarmen, Namens Rehmann, eine Schrotladung in den Rücken flog. Dem andern Gendarm gelang es jedoch, den mit einem doppelläufigen Jagdgewehr bewaffneten, in der Grube kauernden Wilderer das Gewehr zu entreißen, devor er den zwelten Schuß thun konnte, worauf deſſen Verhaftung gelang. In der Grube fand man einen friſch geſchoſſenen Haſen. Der Wilderer wurde in das hieſige Gefängnis ein⸗ geliefert. Die Verletzungen des Gedarmen find nicht gefährlich. a Vom Neckar, 17. Okt. In den letzten Tagen gelangten im Viehhof in Mannheim 73 Stück Stutfoblen, welche der Landespferdezuchtverein mit Unterſtützung des Großh. Miniſt⸗riums des Innern aus Belgien eingeführt hat, zur Vorth⸗llung an die Beſteller. Seit mehreren Jahren ſt die Einfuhr belgiſcher Stutfohlen, namentlich in die worden, noch nie aber erreichte die Zahl der Be⸗ stellungen diejenige des laufenden Jahres. Schon Werdus kann geſchlofßen werden, daß der seitens des Großh. Miniſterſums des Innern eingeſchlagene Weg zur Verbeſſerung des einheimiſchen Stuten⸗ malerſals in den oben genonnten Bezirken, welche ſich der Zucht des ſog, Kaltbluts zugewendet haben, von den Pferdezüchtern als der richtige anerkannt wird. — Karlsruhe, 18. Okt. Auf Grund der im laufenden Monat abgebaltenen Prüfung find u. A. folgende Aktuare zur Anſtellung als Gerichts⸗ ſchreiber für befähigt erklärt worden! Adam Gieſer und Ferdinand Kuntz von Ladenburg. — Frankfurt, a. M., 16. Okt. Es hat ſich bei der im Gange befindlichen, den „Fall Fiſcher“ betreffenden Revifton herausgeſtellt, daß die Fiiſcher⸗ ſchen Unterſchlagungen bererts im Jahre 1887 die Höhe von 700 000 Mk, erreicht hatten, ohne daß man ſeitens der ſtädt. Verwaltung etwas davon merkte. — Stuttgart, 16. Okt. (Ehrenſold für Deutſchlonds Veteranen von 1870 — 71.) Das Würzburger Comite der deutſchen Veteranen gus den Jahren 1870 — 71, das an der Spitze der Bewegung für Einreichung eines Ebrenſoldes ſteht, hat am Samstag abend bier eine Verſammlung von wülrtt. Veteranen veranſtaltet. Der Verſammlung wurde eine Eingabe vorgelegt, die mit Beginn der neuen Seſſion an den Reſchstag gebracht werden ſoll. Donach ſollen zunüchſt Erhebungen im Reich ver⸗ anlaßt werden über die Zahl und die Lebensverhält⸗ niſſe der noch lebenden Kameraden von 1870 — 71. Ergiebt dieſe Enquete, daß die vorderhand verfüg⸗ baren Mittel nicht für einen an alle Siebziger Kriegsveteranen auszuzahlenden Ebrenſold aus⸗ reichen, ſo iſt, ſo wird ausgeführt, ſelbſtverſtändlich Jeder bereit, zu Gunſten ſeiner noch ärmeren und dazu noch kranken und ſiechen Kriegskameraden zu⸗ rückzuſtehen. — Köln, 15. Olt. Eine bittere Ueberraſch⸗ Bezirke Sinsheim, Mosbach, Adelsbeim und Tauber⸗ biſchofsheim, in der gedachten Weiſe fortgeſetzt ung wurde einer hieſigen angeſehenen Familie in diefen Tagen zu Theil, indem wüßrend eines in einem hiefigen Hotel arrangirten glänzenden Soupers der Verlobt⸗ der Tochter inmitten des größten Fiſt⸗ trubels plötzlich verhaftet wurde. Der Verhaſtete hatte ſich als holländiſcher Baron hierſelbſt aufg ⸗ ſpieit und in Folge ſeines liebenswürdigen Weſens bald Eingang in verſchiedene angeſehene Familien verſchofft. Man ſchenkte den Aeußerungen des „Barons“, daß er ſich zu ſeiner Erholung im Rhein⸗ land aufhalte, allſeitigen Glauben, einige wollten ſeine Verwandten, alte reiche holländiſche Patrieier, kennen und ſo kam es ald gener in den berſchiedenartigſten Geſellſchaftskrelſen und der Verlobte einer hübſchen Kölner Dame wurde. Dit Vorbereitungen zur offiziellen Verlobung wurden ges troffen und man hatte vereinbart, den zahlreſch ge⸗ ladenen Gäſten, Freunden und Freundinnen die froh Kunde der Verlobung im gemüthlichen Belſammenſein an jenem Abend zu unterbreiten. Es ſollte ander kommen; in der Thtüre des Saales erſchien plötzlich die unterſetzt? Geſtalt eines Geheimpoliziſten, der den Bräutigam in dringendem Tone erſuchte, ihn zur Polizeiwache zu begleiten. Hier ſtellte ſich heraus, daß man es mit einem Schwindler zu thun hat, dez wegen mehrfacher Zechprellerei unter Anklage ſtehl, Der Bräutigam kam ſofort in Haft. — Berlin, 18. Okt. Augenblſcklich herrscht ſowohl in Deutſchland wie auch anderswo eine leb⸗ hafte Agitation, um private und öffentliche Gelder zur Anſchaffung des theuren Bering'ſchen Diphtherſtis, Heilſerums für ärmere Kranke zu gewinnen. Dag die Bedeutung des neuen Heilmittels noch manchem Arzte recht zweifelhaft erſcheint, ſo wurde in Berlin Nirchowinterviewt, unter dem im Friedrich ⸗Rranken⸗ baus die erſten Serum⸗Verſuche gemacht wurden, Virchow drückte ſich recht vorſichtig aus, man müßt fireng unterſcheiden zwiſchen ſchützender (immun, ſttender) Wirkung und der Heilwirkung, Uebe Letztere bermied Virchow ein Urtheil abzugeben, dagegen erklärte er: „Ich kann meine Abficht nie das Serum bahin zufammenfaſſen, daß es ein ſtorke ſchützende Wirkung auf Wochen, vielleicht an Monate ſagen wir, vier Monate ausübt. Ob dieh Wirkung von immerwährender Dauer iſt, muß ebenſg abgewartet werden, wie die Löfung der Kardſinalfragz, ob es weklich möglich iſt, die Diphtherie mit diefen Mittel zu heilen. Aber es iſt ſchon viel eireſcht wenn es zum Beiſpiel gelingt, in einer Jom wo drei oder vier Kinder on Diphterie erkronkt ein auch nur eins mit Serum immun zu mocheg d. h. zu ſchützen. ärztlicher Seite wurde ſchon darauf bingewſeſen dez nach bisheriger Erfahrung nur dann eine Heu ſicher ſei, wenn reine Diphtherit s und keſne Mich Infelton mit andern Bakterien vorliegt, und weg das Mittel ſofort in den erſten beiden Tagen diz Erkrankung angewendet wird. — Berlin, 17. Okt. Der Lederhündler Rothgardt iſt mit vier Kindern infolge Kenterns elne Bootes ertrunken. al ſeſtdem angeſtrengt gearbeitet in der Hoffnung, es zu etwas Tüchtigem zu bringen. Ich ließ ihn zum Copfren zu mir kommen, da ihm in ſeiner Wohnung die dazu nothwendige Bequemlichkeit fehlt. Der arme Remy! Er iſt ſo voller Hoffnung; er glaubt, er werde ein zweiter Rafael werden.“ Werner⸗Remy unterbrochen. Er kam in das Zimmer, um ſich etwas, das er zu ſeiner Arbeit brauchte, zu holen, und Sir Arthur ſah, daß die Schönheit des Antlitzts ſich nicht auch auf ſeine Geſtalt ausdehnte. Er war ſchlank, aber nur von mittlerer Größe, und ſeine Arme und Beine ſchienen zu lang für den Körper. Sein Gang war unſicher und ſchleppend und die ganze Haltung zeugte von körperlicher Schwäche. Coram legte dem jungen Manne die Hand auf die Schulter und ſagte: „Das iſt Sir Arthur Soxonbury, von dem Sie ſo viel gehört haben.“ Werner⸗Remy wußte nichts von der Epffode aus ſeiner Mutter früherem Leben, und die Röͤthe, eines Fremden hervorgerufen. Das diente nur dozu, ihn Marie Remy ähnlicher zu machen, und Sir Arthur fühlte trotz der bitteren Empfindung, welche ſein Herz ihrem Sohne warm entgegenſchlug. Leiſe regte ſich der Wunſch in ſeinem Innern, ihn zu ſeinem Sohn, zu ſeinem Erben zu machen, da er ſelbſt keine Söhne ſondern nur Töchter hatte. Werner⸗Remy wundeite ſich über die herzliche Be⸗ grüßung ſeitens des Barons. Sir Arthur drückte ihm die Hand und ſprach mit ihm über das Bild, an welchem jener eben beſchäftigt war. Es war eine In dem Augenblick wurde er von dem jungen die ihm ins G ſicht ſtieg, war nur von dem Gruß Maries Benehmen in ihm zurückgelaſſen hatte, wie nach der Phantaſie entworfene Landſchaft, die viel Schöpfergeiſt und Genie verrieth. „Die Kunſt wird Ihnen noch viel zu ſchaffen machen,“ bemerkte Sir Arthur. „Ich weiß es wohl, Sir Arthur, ich hätte früher damit anfangen ſollen, aber ſo lange mein Vater lebte, war ich daran verhindert. ich davon leben, denn mit ihm verlor ich mein Vermögen.“ „Können Sie ſich ihrer Mutter noch er⸗ innern?“ „O, ſehr lebhaft. Sie ſtarb, als ich ſteben Jahre alt war; olles Gute, das in mir iſt, verdanke ich ihr allein. Nie werde ich ihre guten Lehren und innige Liebe zu mir vergeſſen; immer ſehe ich im Geiſt ihr Geficht ſo klar wie damals, und wie oft erblickte ich ſie im Traum.“ „Es war ein Geficht, wie die Welt es nur ſelten fieht,“ ſagte Sir Arthur, deſſen Gedanken fich in die Vergangenheit verſenkten. ſehr ähnlich,“ fügte er aufblickend binzu. ö „Kannten Sie meine Mutter?“ „Vor langer Zeit, als Fräulein Remy“, lautete des Barons gleichgültig ſcheinende Antwort, indem er ſich wieder dem Bilde zuwandte. „Wo wohnen Sie?“ fragte er dann plötzlich. „Meine Adreſſe iſt bei Herrn Coram,“ ant⸗ wortete der junge Mann. „Er hat es mir erlaubt, obgleich in Wahrheit noch nie Jemand nach mir gefragt hat. Ich habe nur eine Stube in einer kleinen Gaſſe hier in der Nähe. Meine Berhältniſſe geſtatten mir keine beſſere Wohnung.“ Sir Arthur Saxonbury lächelte. „Sie find anders als die meiſten Menſchen,“ ſagte er, „Andere find gewöhnlich bedacht, ihte Jitzt muß herabgekommenen Verhältniſſe zu verbergen, Sie machen kein Geheimniß aus den Ihren?“ Werner⸗Remy ſchüttelte den Kopf und ei ſchmerzliche Röthe ſtieg ihm ins Geſicht. „Meine zurückgekommenen Verhältniſſe habe der Welt zum allgemeinen Gespräch gedient,“ ah worttte er. „Selbſt wenn ich wollte könnte ich f nicht geheim halten.“ i „Sind Ihnen Ihre früheren Freunde krel ges blieben?“ fragte Sir Arthur. 5 „Kein Einziger. Vielleicht zum Theil dug meine eigene Schuld, denn ich widme meine gane Zeit der Malerei. Wenigen würde daran flegeh mich jetzt zu können. Karl Werner-⸗R amy, der Saft und Erbe des reichen, luxurlöſen Werner⸗Remp, Ne in der Londoner Geſellſchaft von ſich reden macht und Remy, der arme Maler find zwei bverſchledenn „Sie ſehen ihr Menſchen. Es hat mich ſeit dem Wechſel keit aufgeſucht; Keiner iſt mir ſolcher Güte md Freundlichkeit entgegeng kommen, wie jetzt Sie, St Arthur.“ „Wir ſehen uns wieder,“ bemerkte Sir Arihlh reichte ihm die Hand und wandte ſich dann dem großen Maler und deſſen Werken zu. Am Abend kehrte Werner⸗Remy wieder Hein . in ſeine Wohnung — wenn man das Dach ſllch das er inne hatte, ſo nennen kann. Coram hot wohr gesprochen: es enthielt kaum die Hälfte dun von den ſogenannten nothwendigen Bedürfaſſſen dg Lebens. Karl Werner⸗Remy fror oſt, hungerte oft, war 9 bis zu Tode erſchöpſt, doch ſein hoffnungsvoller Geiſt und lebhafte Phantaſtegebilde richteten ihn immet 1 wieder auf. Gorſezung folgt. Für dieſe Wirkung des Miel ſpricht alle Wahrſcheinlichkeit. — Auch von anden iu Jebel) Am Kreis an 1 che , Hebung f halten nu nen an u een anch Ah dc An ts gken hne Hütte ze Tunneht. enlarde tr b. a bas Aug n dehdorlag. u igen J lungen eirz a duft walten in Vundekralh g ih luce u büluffyn Eat Mfanphen zur g. d a kun die A bedf lichten 1 Punkten du ahn auch fl u hantuhn 9 N nüt den n Jahn * 1 ii in gen ber un ug de 80 e 9 d u 5g gl h Ai Fuhr + ln e er N. . 12 i . 6 0 dt. 0 5 0 1 5 an goſt Nan dultz 95 kan g 1 a 1