blftement begab ſich ein 50 jähriger Arb⸗ſter in die Abtheilung der Nitrſfikation, um die Hähne der Nitrifikationsapperate zu öffnen. Von dieſem Augen⸗ blicke an wurde er nicht mehr geſehen. Eine halbe Stunde ſpäter fand eine Exploſton in dem mit den erwähnten Apparaten in Verbindung ſtehenden Sammelk ſſil ſtatt und fand man den dieſe Ver⸗ Arbeiter wurde nich s gefundin, als die Sicherseits⸗ laterne und der Lungenſchützer. Man nimmt an, dat die Laterne durch Uavolſichtigkeit oder Sturz des Arbeiters ſich öffnete und das Licht die ent⸗ zündbaren Stoffe zur Exploſton brachte. Da die Berufsgenoſſinſchaft Zweifel in die Anz ige ſetzte, ſo wird die Fabrik durch eine Analyſe das Vor⸗ kommen von Waore feſtzuſtellen ſuchen. nämlich die Säuren den Bedauernswerthen verwandelt haben. Sein Tod erfolgle Stelle, „Südd. Tabakztg.“ ſchreibt; Der Einkauf der neuen baltung der meiſten Mannheimer Händler in über⸗ raſchend ſtürmiſcher Weiſe vor ſich gegangen. Weit über die Hälfte der Crescens des bad Oberlandes Das jenige, was daſelbſt noch nicht verkauft iſt, er⸗ fordert höhere Preiſe. Im Neckarthal, Brurhein und Wilettemberg find ebenfalls große Quantitäten zu 25—80 Mark bereits verkauft. Allgemein be⸗ flätigen die Berichte, daß der Tabak von vorzüg⸗ tichem Wachsthum iſt und wären die Preiſe ange⸗ ſichts der ſchönen Qualität fund Leichtigkeit nicht übertrieben, wenn nicht der unberechenbare Faktor, wie die Trocknung verläuft, eine große Rolle ſpielte. In alten Tabaken findet ein regelmäßiger Abſaß nach auswärts ſtatt. — Nachricht auf Nachricht läuft über verkaufte Tabake in den verſchiedenſten Orten ein: Im Bühlerthal wurden verkauft: Ulm, Lichtenau, Schwarzach, Mempiechtsbofen, Gamsharſt zu 28 — 32 Mk., Scherzheim 30 Mk., Rheinbiſchofsheim 30 Mk., Bodersweier 30 Mk., Helmlingen bis 34 Mk. Im Ried, Dundenheim, Altembeim 5000 Ztr. 30—32 Mk., Marlen 32 Mk, Eckardsweler, Willſtädt gleichfalls angefangen u. f. f. Im Bru⸗ rhein: Untergrombach zu 25—28 Mk., ja ſogar 30 Mk. verkauft, Zeuthern angefangen zu 25—28 Mk. ꝛc. Im Neckarthal wurden Mauer, Hoffenheim und viele andere Orte zu Mk. 30 verkauft. In bindung herſt⸗llenden Kanal in Flammen. Von dem Phosphorſäure“ in der chemiſchen In Phosphorſäure ſollen jedenfalls auf der erlangt zu haben, erlegen. — Mannheimer Ta baksberichſ, Die Tabake iſt in den letzten Tagen trotz der Zarück⸗ in Beziehungen getreten. 48 Mk. weiter berkauft. — Wleblingen, 96. Sept. Ein Schreck⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich dahier in einer Scheuer, in der ein Mann an der Futterſchneid⸗ maſchiene beſchäſtigt war, Ein 14 Jahre altes Mädchen ſtand während des Schneidens von ſeinem Pſotz, wo es noch mit vielen andern Mädchen mit Hopfenzupſen beſchäft'gt war, auf, wurde hen der Maſchiene erfaßt und 5—9 Mal herumgeſchleudert. Die Kleider waren derart in die Maſchiene ver⸗ wekelt, daß ſie dem armen Kinde vom Liibe ge⸗ ſchnitten werden mußten. Die Verletzungen des Mädchens am Kopfe ſollen ſchreckliche und lebensge⸗ föhrliche ſein. Die von der Futterſchneidmoſchin⸗ ſchrecklich zugerichtete Doppelwaiſe, die 14jährige Luiſe Hauk, iſt geſtern früh in der Klinik zu Heidelberg ihren ſchweren Verletzungen, ohne das Bewußtſein wieder Die Leiche des unglück⸗ lichen, allgemein bedauerten Mädchens wird heute zur Beſtattung überführt werden, Darmſtadt, 26, Sept. Der Großfürſt⸗ eee e zahl derjenigen Geschäfte, welche Ratenlooshandel betrieben, dem Handel mit Antheilſcheinen zugewend — Freinsheim, (bah r. Pfalz), 26. Sept. Die Ausgabe und der Handel mit Antheilſchen (Verunglückt.) Bei einem ausgedehnten Brande in von Piämienanlehenslooſen iſt nach der damalig Beſuch der großherzoglichen Herrſchaften auf Jagd⸗ ſchloß Wolfsgarten eln. in der Preislage don 26—32 Mark erkauft, Siegelsbach murde ein Feuerwehrmann verſchüttet und tot aus den Tiümmern g.zogen. — Rockennau, 26. Sept. Heute wurd bier der Tabak verkauft zu 43.5 Mk. der Centner, Sandblätter die Hälfte. In Lindach wurde für den Ctr Tabak, 45,5 Mk. gelößt, für Sandblättere ebenfalls die Hälfte. Käufer iſt Herr Fabrikant Hirſch aus Mannheim. — Berlin, 26. Sept. Der in der Mark⸗ grafenſtraße wohnende Ingenſeur Brißler hat ſich und ſein dreijähriges Töchterchen durch Kohlengase getötet. Nahrungsſorg'n und Kummer über eine fehlgeſchlagene Erfindung haben die That veranlaßt. — Würzburg, 24. Spt. Raffinirte Er⸗ preſſungen verübte eine ledige Näherin, Joſephine Breitinger von Alsleben, an einem Frankfurter Kaufmann. Otzterer war vor 14 Jahren zu ihr Dem Verhältniß ent proß ein Kind. Mit einer Ausdauer und einem Erfolg der dem welterfahrenen Menſchen kaum glaublich erſcheint, benützte die B. dieſe Thatſachen, um dem Spiel, das Sie mit ihr getrieben zu Grunde ge⸗ gangen. Sterbenskrank traf ich ſie im Sommer in Langooge, und itzt iſt ſie gewiß tot, ſonſt hütte ich ſicher ein Lebenszeichen von ihr er halten.“ „Und ich, ich ſoll Schuld tragen an dieſem traurigen Ende?“ „Alletdings kam es kalt faſt rauh von den Jppen des jungen Mädchens. „Emmy! Kind! Geliebte, beſinne Dich 2 Soll unſer beider Lebensglück daran zu Grunde gehen, weil ich einmal in der Champagnerlaune einem ſchwärmtriſchen jungen Mädchen thörichte Worte geſagt?“ ö „Sie hat an ihre Liebe geglaubt,“ erwiderte Sie jedenfalls dasſelbe Spiel getrieben.“ . „Großer Gott, Sie machen ja einen Don Juan aus mir! Jene Dame war eine Coufine von mir, und zu ſolchen Vorwürfen, wie ſie mir hre Freundin denſelben Abend noch machte, dazu war durchaus kein Grund vorhanden. Ich ſagte bei dieſen Auseinanderſetzungen.“ . „Grauſam waren Sie ?“ fiel Emmy ein. „Nun meinetwegen auch grauſam. Der Sache mußte eben durchaus ein Ende gemacht werden. Es war ein Spiel, eine Tändelei. Dich aber, Emmy, lebe ich mit der ganzen Kraft meiner Seele, Du annſt und wirſt dieſer Jugendthorheit wegen unſer beider Lebensglück nicht zerflören wollen!“ N Er hatte ſich zu ihr berabgebeugt, faſt angſt⸗ voll ſchaute er auf ihr blaſſes Geſicht mit den herbe geſchloſſenen Llppen. Emmy feierlich, „dis Sie ihr an einem Abend mit ö einer andern Dame om Arm begegnet, mit welcher ihr das natürlich, vielleſcht war ich etwas zu heftig indem ſe 5 ſeiner Briefe drohte. Schließlich kam det Schwager des Kaufmanns hinter die Affaire; er brachte die Erpr'ſſerin, die auch ſonſt noch Verſchiedenes auf grumpen wurden einſge Paellen zu ea, dem Kerbholz hat, zur Anzeige. Umherziehen erfolgt (als ſagenanntes Wandergewer der Beitheiligung an ſolchen angeblichen Loosgeſe ſchaften und dem Ankauf von Antheilſcheinen e Anlehenslooſen nur eindringlichſt gewarnt werden, mit Verdff znlüchung ſelnes Ramenz un Sie wußte ſſich längerce Zeit der Verhandlung zu entziehen, indem ſte Krankheit fimulirte, Das Urtheil der hiefigen Snaſtammer lautete auf ein Jahr 8 Mone, Geſängniß. — Paris, 26. Sept. Nenerdings taucht der Gedanke auf das Geld, welches zum Gedächinſß Carnots geſammelt und bis auf 200 000 Fies, gebracht werden ſoll, der neueſten Entdeckung dez Inſt tuts Paſteur (gemeint iſt das von Prof. Rouz beſtätigte Verfahren mit dem Serum Prof. Behring's, D. R.) zuzuwenden und einen Carnot Fonds z ſtiften, aus dem Serum zur Einimpfung gegen Diphtheritis beſchofft und im Ausland perthei werden ſoll. — Warnung. Nachdem die Verkußerung, von Lotterielooſen und Inhaberpopieren mit Prameh gegen Theilzahlungen, der ſog. Ratenloos handel, durch Reichsgeſetz verboten iſt, haben ſich eine Au Geſetzgebung ſtatthaft, wenn der Handel nicht und wenn der Ausgeber der Antheilſcheine ſich a im Befitz des betreffenden Anlehenslooſes de find auf welches er Anthei ſcheine ausgiebt, Die einzelnen Fällen eingeleitete Unterſuchung hat n aber ergeben, daß die letztgedachte Vorausſetzu nicht immer zutrifft, und iſt deßwegen gegen ein Bankgeſchäfte in Nocddeutſchland ftrofgerichtl Unterſuchung wegen Vergehens 8 286 R. St. G. eingeleitet. Weiter hat die ſachverſtändige Prſtu der betr. Verlooſungspläne ergeben, daß bei dief Geſchäftsbetrieb eine empfindliche Uebervorthellung Publikums ſtattfindet. Es ißt nämlich in ein Falle feſtgeſtellt worden, daß der für ein ſol Antheilloos zu zahlende Kauſpreis den Kurswerih um 60 - 70 pCt. überſteigt. Es kann daher bor eee Kaufmann nach und nach 18 000 Mk. zu erpreſſen, . „Iſt es denn möglich, Du bleibſt unerbittlich und läßt dieſe Liebe, die ſo groß und ſchön aus welch bitteres Unrecht Du damlt begehſt?“ ging es nur nicht. Dem Wohllaut dieſer beſtrickenden Stimme, durch welche der volle Herzenston der Leidenſchaft klang, war ſo ſchwer zu widerstehen, doch ſie mußte ſtark bleiben und unerbittlich, hatte hatte ſie doch der ſterbenskranken Freundin ver⸗ ſprochen, es nie zu vergeſſen, daß dieſer Mann, der da halb finnlos vor Erregung, Schmerz und Trauer vor ihr ſtand, der Armen das Herz ge⸗ brochen. Seufzend hatte er fich jetzt von ihr gewandt. „Ich denke, Du wirſt Dich befinnen, Kind, und wirſt es einſehen lernen, daß wahre Liebe ſolche Schatten der Vergangenheit tilgt,“ ſagte er fiaſter, und verließ dann das trauliche Gemach, in welchem er gehofft hatte, eine holde Braut zu umarmen. Diaußen auf dem Corridor begegnete ihm der Profeſſor. „Nun, Du kommſt von Emmy, ſeid ihr end⸗ lich einig und darf man euch gratuliren ?“ fragte er, dem Doctor herzlich die Hand ſchüttelnd. „Ja einig!“ rief dieſer hoͤhniſch, „lerne nur eiſt den Eigenfinn, die Tücken eines echten Mädchen⸗ kopfes kennen und überwinden. Kennſt Du vielleicht auch eine Sidonie Welten?“ „Dachte ich es doch, daß dieſe Sidonie mit ihrem Tagebuch uns noch Unheilbringen würde, daß Du der Held des famoſen Tagebuchs biſt, ahnte ich ſchon längſt, ſah ich ſie doch einſt tief Erröthen! bei Nennung Deines Namens, und dann, als ein allein am Strande der Nordſee zu promeniren, all der Alltäglichkeit des Daſeins emporgeblüht, zu J Gtunde gehen? Sagt Dir denn nicht Dein Herz, habe immer befürchtet, daß die Sache noch einm zur Sprache kommen würde. Beſſer wäre es alle Ein leiſes Beben ging durch ihre Geſtalt. O warum dings, Ihr wäret verlobt, dann könnteſt Du Emm ſelbſt den Kopf zurecht ſetzen, nun werde ich wohl thun müfſſen, na, ſie iſt ja ſoweſt ein ga verſtändiges Mädchen und wird wieder zur Einf kommen.“ Sprache der Liebe wollte ſich nicht verſtehen, vielleht hoͤrte fie auf die Sprache der Vernunft.“ er die Straßen der Reſidenz. — Sidonſe Welte Sie lange, lange hatte ihrer nicht gedacht, und nu ſtand das blaſſe, nervöſe Geſicht plötzlich ſo lebhaft vor ſeinen Augen, als hätte er erſt geſtern in dem Salon der verwittweten Frau Welten nebſt ih geſeſſ en. Rips ſopha, die bundeu Oeldruckbilder. den faden ſcheinigen Tepich, alles ſo Tiödelbaft, ſo geſchmae voll wie möglich. Die beiden Damen ſtets in etwa Auffallenden Tolletten. j'mals dort wohlfühlen, ſeine Abende dort derbring können; in Geſellſchaft dieſer Damen und noch einig Freunde, Gtſelſchaftsſpiele ſpielen, Punſch teinle und Sedoniens Geſang lauſchen, der ſtels unrel geklungen zu dem verſtimmten Planino! Er hat das alles damals ſehr ſchöͤn gefunden, ſeine Jugend e waren eben ſehr groß, und ſein Me k f — — mal die Ehre halte, mit der Interreſſanten Da kundigte ſte ſich ſehr angelegentlich nach Dir, „Das gebe Gott!“ erwiederte Schmit, „ Er flürmte fort, zweck⸗ und ziellos durchſei Wie deutlich ſab er das verblichene grüne Wie hatte er ſich n ſehr gering geweſen. (Fortſetzung folgt.)