dffentſ den rm heuſſgn getreten 0 beurlaubhg Bet hier ast 1894. pfohlen herrmann, n re derrmann, ringe e ttel zerrmann . I zu bermiche Sühne. kal ver betäubt äſern zu Pf. und urmelin⸗ Gummi, 35 Pf. urg bei v etzingen ee prelt blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Ar. 66. 2 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Ahend. pierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ D p r —— 9 Samstag den und Amgegend. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder d 10 Pfg., Lokale Geſchüfts⸗ und Privat anzeigen 6 P 222 Nga * Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Politiſches. Berlin, 16. Auguſt. Kaſſer Wilhelm hat enen Beſuch in England beendet, an dieſem Freitag erwartet man im Neuen Palais bei Potsdam die Heimkehr des Monarchen. Der deutſche Herrſcher hat ch auch bei ſeinem diesjährigen Aufenthalte in England lebhafter Sy mpathie⸗Bekandungen ſeitens welter Bevölkerungskreiſe zu erfreuen gehabt, welche Nundgebungen ſowohl dem kai ſerlichen Enkel der greſſen Königin Vietoria, als auch dem mächtigen Schüßer und Förderer des Völkerfriedens Europas gelten. Die zwei letzten Tage des Aufenthaltes des kalſerlichen Herrn auf britiſchem Boden waren borwiegend dem engliſchen Heere gewidm:t. Am Montag nahm er über die Truppen im Lager von Aterſchot eine ſehr gelungen verlaufene Parade ab, m Dienstag wohnte er einem großen Scheingefecht den 12000 Mann verſchiedener Waffengattungen in Lang⸗Valley bei. Der Kaiſer befehligte hierbei de „Nordarmee“ mit welcher er die gegneriſche „Sidarmee“ in die Flucht ſchlug. Sowohl bei dieſer Gelegenheit als auch anläßlich der Parade vom Monfag bat ſich der erlauchte Monarch fehr aner⸗ kennend über die Haltung und die Leiſtungen der Truppen wie über ihre Führung ausgesprochen. Am Montag Nachmittag hatte Kaiſer Wilhelm von Alderſchot aus der Kaiſerin Eugenie in dem benach⸗ barten Farnborough einen Beſuch abgeſtattet, eine zarte Aufmerkſamkeit des hohen Herrn gegenüber dieſer vom Schicksal ſo ſchwergeprüften Frau. — Die Cholera, welche ſchon ſeit Wochen in allerdings nur poradiſcher Weiſe in der Weichſel⸗ Miederung in Weſtpreußen ſich bemerklich macht, iſt nun auch in Oſtpreußen aufgetreten, und zwar in bedenklicher Weiſe. In Johannisburg waren vergan⸗ gener Woche 45 Perſonen — nach anderen Mel⸗ dungen ſogar 50 — angeblich in Folge des Ge⸗ nuſſes verdorbener Häringe ſchwer erkrankt, von den Erkrankten ſtarben alsbald 21 Perſonen. Die Un⸗ terſuchung hat aber ergeben, daß es ſich um die aftatiſche Cholera handelt; es find behördlicher ſeits die umfaſſendſten Maßnahmen zur Ab'perung des Seuchenherdes getroffen worden. Das Abkommen zwiſchen Frankreich und dem Kongoſtaate wegen der zwiſchen ihnen bislang ſtrittig geweſenen Gebiete am oberen Congo iſt am Dienstag nach ſchwier iger Verhandlung in Brüel unterzeichnet worden. Der Vertrag umfoßt vier Ar⸗ tikel, in welchem die Grenze zwiſchen Frankreich und dem Congoſtaate neu geregelt wird, in denen ferner der Congoſtaat auf verſchiedene Gebiete zu Gunſten Frankreichs verzichtet und daneben Frankreich gewiſſe Rechte einräumt. Auch wird Frankreich die Wle⸗ derbeſetzung beſtimmter Poſten zugeſtonden. Offenbar bat Frankreich bei dem Abkommen mit dem Congo⸗ ſtaate ſeine Abſichten und ſeinen Willen bollſtändig durchgedrückt, 5 Verſchiedenes. — Mannheim, 15. Aug. Eine praktiſche Neuerung bat die Aktiengeſellſchaft Köſters Bank in ihren hiefigen Geſchäftslokalitäten getroffen. Sie ließ durch die Fabrik von Götz u. Co. in Stuttgart in einem ihrer ſicherſten Gewölbe eine große Kaſſen⸗ ſchrankanlage aufſtellen. Dieſelbe beſteht aus mehreren 100 Gefachen verſchiedener Größe, deren zedes noch⸗ mals eine verſchließbare Kaſette enthält. Die Ge⸗ fache find mit federloſen, bronzenen Doppelſchlöfſern verſehen, welche nur durch gleichzeitige Wirkſamkeit zweier Schlüſſel (des Einlegers und des eines Be⸗ amten) geöffnet werden können. Die Kunden der Bankfürma erhalten für ein ſolches unter ihrem Verſchluſſ; ſtehendes Fach (ein jedes hat verſchieden geformte Schlöſſer) außer dem dazu gehoͤrigen Schlüfſel einen noch dazu vorhandenen Reſerveſchüſſel ausgehändigt. Die Gefache, welche hauptſächlich zur Aufbewahrung von Depots beſtimmt find, werden an die Kunden der Bank bermiethet und iſt hierfür je nach der Größe der Gefache ein jährliches Entgeld, welches zwiſchen 20 und 40 Mk. bvariltt, zu ent⸗ richten. Anſtoßend an das Gewölbe ſteht ein ſepa⸗ rates, entſprechend möblirtes Zimmer zur Verfügung, in welchem die Einleger die Behandlung ihres Depots ungeſtört vornehmen können. Wir glauben, daß dleſe Anlage, welche allen Aufforderungen der Neuzeit ent⸗ ſpricht, Anklang bei den Kunden von Köſters Bank finden wird. 8 — Mann beim, 15. Aug. Vermißt wird ſeit Montag Adend in unſerer Nach barſtadt Judwigs⸗ bafen der 21jäbrige Sohn des Bureaugehilfen Augs⸗ burger. Die Schweſter des Vermißten holte Abends mit einem Wagen Rheinwaſſer. Da dieſelbe über die Zeit ausblieb, ſuchte Augsburger ſeine Schweſter, die indeß durch einen Unfall, der am Wagen paſſirte, aufgehalten war. Er kam reſultatlos nach Hauſe und machte ſich deshalb um 10 Uhr nachts noch⸗ mals auf die Suche an den Rhein und kehrte nicht mehr zurück. Man befürchtet nun, daß der junge Mann, welcher bei Köſteis Bank, in Mannheim als Kaufmann angeſtellt und ein ſehr braver und ſolider Menſch iſt, bei der Dunkelheit in Rhein ge⸗ ſtürzt und ertrunken iſt. Karlsruhe, 14. Auguſt. Die Erinnerung an das vor zwei Jahren gefeierte Regierungsjubi⸗ läum S. K. H. des Großherzogs iſt durch die geſtrige Uebergabe des Adreſſenſchreines auf Schloß Mainau wachgerufen worden. Bekanntlich war dem Roman von A. Nicola. Verſchlungene fade. „Mie lönnen Sie Ihr langes Schweigen recht⸗ fertigen ?“ ſagte ich, ſeiner Frage ausweichend. Er ſah mich eine volle Minute an, bevor er antwortete. — „Warum nennſt Du mich nicht „Du“ und „Guido“ ?“ ſprach er dann, und wie einem neuen ploͤtzlichen Gedanken nachgehend, ließ e meine Hand los und ſetzte mit einem Blick auf weine Linke leiſer hinzu: „Ziehe den Handſchuh aus.“ Ich gehorchte. „Er nahm meine Finger in die ſeinen, blickte lie einen Moment an, dann ließ er meine Hand lungſam finken. „Wo iſt der Ring, den ich Dir gab 2“ fragte er. „Ich zog ihn heute zum erſten Male ab, Gu⸗ Ido,“ erwiderte ich mit zitternder Stimme. „Ich wußte, daß ich Dich heute hier treffen würde, und ich wußte auch, daß Du ein Anderer ge⸗ worden.“ „In vielen Dingen ja,“ entgegnete er faſt Haurig; „aber nicht wie Du es meinſt. Wann darf ich den Ring wieder an Deinen Finger ſtecken, Geliebte?“ „O, Guido,“ verſetzte ich; „angenommen daß —— Du mich heute liebſt — glaubſt Du aber auch, daß Deine Empfindungen dieſelben bleiben werden, wenn Du mich morgen in ganz anderer Umgebung, in ganz anderen Verhältniſſen fiehſt?“ „Ich werde Dich immer lieben, Madeleine, ſo lange ich lebe,“ antwortete er; „darf ich Dich morgen beſuchen?“ „Ja, Guido.“ In dem kurzen Taumel des Augenbilcks gab ich mich ganz dem Genuße ſeiner Geſellſchoft hin. Ich vergaß die traurige qualvolle Vergangenheit und lebte nur in der glücklichen, wonnigen Gegenwart. Als wir wieder in den Ballſaal traten, ſahen wir uns Walter gegenüber. Ich blieb ſtehen und ſprach mit ihm ohne Guido's Arm loszulaſſen. Einen Moment ſchaute er in mein glücklich erregtes Geficht und wandte ſich dann mit einer leichten Verbeugung zu Guldo. — „Wollen Sie mir die junge Dame jetzt über⸗ laſſen?“ ſagte er; „ich verſprach, ſie Fräulein Pon⸗ ſonby zuzuführen.“ 5 Eine Sekunde drückte Guido meine Hand herz⸗ lich, ehe er ſie losließ; dann ſagte er: „Sie erlau⸗ ben mir Ihre Tanzkarte eine Minute, Fräulein? — Ich bringe ſie Ihnen gleich zurück.“ Ich gab ſie ihm und ging dann mit Walter weiter. „Wie freue ſch mich, Sie glücklich zu ſehen,“ ſagte dieſer, „Aber was meinen Sie zu der kleinen —— Edith? Ist ſie in den zwei Geſchöpf geworden?“ „Sie iſt entzückend,“ erwiderte ich. kommt ſie eben auf uns zu!“ „Jetzt geht der Walzer an,“ ſagte Edith's muntere Stimme, „wo iſt denn Dein Tänzer, Ma⸗ deleine?“ „Vorläufig habe ich noch gar keinen,“ verſetzte ich lachend; „ich bin erſt eben wieder in den Saal getreten. Mit wem tanzeſt Du jetzt. Edith?“ „Mit Herrn von Berry,“ gab ſie zur Antwort, während ſie ſich. die Stirn in leichte Falten ziehend, nach dem Betreffenden im Saale rings umſchaute, Da trat ein Herr heran, dat um den Tanz und tanzte mit mir davon. Als wie wieder zu tanzen aufhörten, kam Guido mit Edith am Arme auf mich zu. „Hier, Ihre Tanzkart“,“ ſagte er mit einer höf⸗ lichen Verbeugung und ging weiter. Ich warf einen Blick auf die Karte und wurde dunkelroth als ich ſah, daß er mich gegen alle Sitte zu faſt allen Tänzen engagirt hatte. Jene unver⸗ geßlichen Stunden verſtrichen nur zu ſchnell. Als ſich im fernen Oſten das erſte Morgendämmern zeigte, hing Guido mir meinen Mantel um die Schultern und begleitete mich die breite Treppe hinunter an den Wagen. Als ich bereits eingeſtiegen war, bog er ſich über mich und nahm mir ohne Erlaubniß die Roſe von der Bruſt. Jahren nicht ein reizendes „Ach, da