8 was ſtark in Blou, was nicht geber Dame beſon⸗ ders gut ſtand, im Uebrigen machten dieſelben einen ganz guten Eindruck. Der Feſtzug war ſehr groß, verlief aber etwas eintönig. Auf dem Fefßplatze trug der feſtgebende Verein und der Männergeſang⸗ verein „das deutſche Lied“ ganz gut vor, worauf Herr Bürgermeiſter Lehmann eine gut durchdachte Fgeſtrede hielt. Die ſtattliche Ehrendame, Fräulein Suſanna Heinz, übergab hierauf Namens der Stifterinnen dem Vereine die neue Fahne, hiebel nicht außer Faſſung kommend, denn mit klarer und ſicherer Stimme brachte ſie dem Vereine ihre Wünſche dar. Der Fahnenſunker Herr Georg Flöckenſtein übernahm die Fahne unter Dankesworten. Die Fahne wurde von der Bonner Fahnenfabeik geliefert und fiel zur allgemeinen Zuftiedenhelt aus. Die Geſangsvorträge der Vereine kamen nicht gut zur Geltung, da auf dem Feſſplatze das Wogen und Treiben der vielen Feſtgäſte zu groß war, In den Wirtſchaften berrſchle reges Leben und muß dabei erwähnt werden, daß die Bedienung vorzüglich war, denn überall wurden gute Speifen und Getränke geboten. — Ladenburg, 7. August. Aus Mannheim wird uns geschrieben: Das Conſerdatorium für Mufik in Mannheim hot mit ſeinen im Verlauf des Schuljahres 189894 dargebotenen größeren Auf⸗ fübrung n, ſowie mit den der O fentlichkeit zugüng⸗ lichen Prüfungen am Schluſſe deſſelben ſeine vor⸗ trefflichen Lehrgrundſätze und die denkbar günfligſten Reſultate künſtleriſcher Erziehung von neuem bewieſen. Dem eben veröffentlichen Jahresbericht der Anſtalt entnehmen wir, daß dieſelde ſich eines ſtetigen Wachs⸗ tbums erfreut, daß mit der Direktion eine allen Anford⸗rungen entſprechenge Lehrerſchaar in eifriger Tbätigkeit iſt, daß die ſtädtiſche Behörde theilnahms⸗ voll und pofltiv fördernd dem Unternehmen zur Seite ſtebt, ſo daß alſo Mannheim auf ſeine Muftkbildungs⸗ anſtalt ſtolz zu fein, allen Grund hat. — Mannheim, 4. August. Die heutige Nummer der hieflen ſozlaldemokratiſchen „Volksstimme“ wurde wegen des Abdruckes von „Reminiscenzen aus dem Jahre 1849 konſts ziert, die Direktoren Dreesbach, Feuß u. Redakteut Teufel wurden wegen Aufreizung zum Hochverrat verhaftet. — Mannheim, 6. Aug. In der Redaktion der hiefigen Volksſtimme fand eſne ergebnißloſe Haus ſuchung behufs Ermittelung des Verfaſſers des unter Anklage geſtellten Artikels ſtatt. — Mannbeim, 6 Aug, Die wegen Bee ſchuldigung der Aufreizung zum Hochperrath verhaf⸗ teten Direetoren der ſozialdemokratiſchen „Volks⸗ ſtimme“, find heute vorläufig aus der Haft entlaſſen worden, — Narlsruhe, 6. Auguſt. Der Bund der Ritter des eiſernen Kreuzes hielt geſtern hier eine Deleglertenverſammlung ab. 41 Vereine mit 7000 Mitgiedern waren vertteten. Der Bund wurde im Auguſt v. J. in Dresden gegründet. Der Ge⸗ nehmigung der Sotzungen ging eine ungefähre Auf⸗ nahme der noch lebenden Kreuzritter durch das Kriegsminiſterium voraus, wonach noch etwa 28 000 Ritter des Eiſernen Kreuzes einſchl. der noch aktiven Ofſtziere leben, ſomit find noch die Hälfte der mit dem Eiſernen Kreuz Dekorierten nicht mehr om Leben, Baden, Boy ern, Heſſen, Würktemberg bilden le einen Verein. In Bay rn ſiad 70 Ofſiz ere dem Verein beigetreten,, hierunter 11 Generäle und 29 Stabsofflziere, während 13 Generäle und Stabs⸗ oſſiziere Gönner des Vereins ind. In Baden, wo die Offiziere noch etwas in der Neſerve geblieben, find neuerdings viele Beitriſtserklärungen erf Igt, In der Ehrenſoldfrage beſchloß die Verſammlung ein unmittelbares Geſuch an den Kaſſer, worln die⸗ ſem die Regelung der Frage überloſſen wird, Eine Petition an den Reichtag um Bewilligung der vom Raſſer beſtimmten Summe wurde gleichfalls beſchloſſ n. Der Jahresbeitrag wurde auf 25 Pfennig feſtgeſetzt, die Gründung eines Vereinsorgans abgelehnt und Huldigungstelegramme an den Kaiſer, den Großher⸗ zog und Fürſt Bismark abgeſandt. Nachmittags fand ein Feſtmahl und abends Bankett in der Feſt⸗ halle flatt. 8 — Kütrz ell (A. Lahr), 5. Aug. Heute brach gegen 8 Uhr Abends ein Schadenfeuer aus, welches 4 Wohnhäuſer und 5 Scheunen in Ache legte. Die Nachbarbewohner, worunter die Feuer⸗ wehren von Meiſſenheim, Ichenheim, Frleſenheim, erſchienen bald zum Obichen auf dem Brandplatze, Die Brandbeſchädigten find verſſchert. Entſtehungs⸗ urſache bis jetzt unbekannt. — Frankfurt, 5. Aug. Ein junger Frank⸗ furter berichtet an ſeine hieſigen Angehörigen über einen in Amerika getriebenen Schwindel, den zu veröffentlichen ſowohl im Interreſſe nach dort aus Deutſchland Auswarndernder, wie ia dem der zurück ⸗ gebliebenen Angehörigen ongezeigt iſt. Eines Tages 0 erſchien in einem Chicagoer Blatt eine Annonce nach welcher ein flottgehendes Cigarrengeſchäft koſten⸗ las an einen geelgneten jungen Man gabe ſei, Tauſende von Anerbieten liefen bei der au gegebenen Adriſſe ein und auch unſer junger Fran furler trat als Bewerber auf, Nach eſnſgen Tage erhielt er eine Aufforderung, ſich auf dem betreffen den Bureau einzufinden. Dort wurde ihm ein Fragebogen zum Ausfüllen vorgelegt, der ein auß, führliches Perſonale enthielt: Namen, Alter, Geburtz⸗ ort, Name der Eltern u. . w. So kam man z einer umfaſſenden Kenntniß der Familienperballnſſfe dis jungen Mannes und darauf war der Schwindel gebaut. Dies wurde nämlich zu Erpreſſangsverſuchen der europälſchen Verwandten des Meldenden benußt, Der Bureauinhaber ſchrieb an die Perwandten, des Sohn, Bruder u. ſ. w. ſei wegen angeblicher Unten ſchlagung, Diebſtahls, Betrugs u, dergl, geſanglich eing⸗ zogen, er, der Schreiber, ei der Anwalt dez Beſchuldigten und mit einer Summe Oelde ſei durch ihn die Sache beizulegen, Viele deulſch⸗ Familien, die in eine änliche Lage verſetzt und iht Verwandten nicht im Stiche loſſen wollten, gingeg auf den Leim und ſandten betrüchtliche Summeg zur Führung des Proc⸗ſſes ein. Bel dem jungen Frankfurter kam die Sache jedoch an den Tag, und er ſowie ſeine Famſlie wurde durch Verhaftung des Schwindlers vor dem Betrug gereſtet. Mag dies anderen zur Warnung dienen. — Wien, 4. Auguſt. Die N. Fr, Puff meldet: Ein unweit Strawropol gelegenes Pulper⸗ magazin iſt in die Luft geflogen und wurde in einen Schutthaufen verwandelt. Pier größlich verfſüämmeſle Leichen wurden aus den Trümmern gezogen. Die Urſache iſt unbekonnt. i — Wien, 4. Aug. Erzherzog Wilhelm zes in ſeinem Teſtament zum Univerſalerben den Piz herzog Eugen eingeſetzt und die Erzherzogin Filſge beth mit einem Legat von 300 000 fl., ſowie den Kammervorſteher Koblitz mit 50 000 fl. bedacht, Für die Dienerſchaft iſt ausgiebig geſorgt und ihr die Armen Wiens und Badens find anſehnliche Bettäge ausgeworfen. aus der Villa in Baden und mehreren Millionen Gulden, die in einer hieſigen Bank deponſerk find, Tokio, 5. Auguſt. Die jopaniſchen Trupheg haben nach fünfſtündigem Gefecht am 29. Jul die chinefiſchen Verſchanzungen bei Chanho nahe Mich erſtürmt. Enkelin,“ fuhr jene fort. „Kann ſte in acht Togen bereit ſein zu mir zu zu kommen?“ „Verzeihung, gnädigſte Lady“ ergriff Walter das Wort, „wollen Sie Edith nicht wenigſtens noch für 1 Zeit in dem Hauſe laſſen, wo ſie glücklich war?“ Daran iſt nicht zu denken,“ lautete die Ant⸗ wort, „damit würde ich das Andenken meines ver⸗ ſtorbenen Sohnes wenig ehren. Ich beabfichtigte, an ſelner Tochter ebenſo zu handeln, wie ich an jedem anderen Enkelkinde gehandelt haben würde, das er mir vielleicht hinterlaſſen hätte, wenn er 555 Heirat nach meinem Wunſche eingegangen wäre. Dieſer Stich traf Herrn Walter tief, gleichviel ob er beabfichtigt war oder nicht. Für einen Au⸗ genblick ſtieg eine ſeltſame Röthe in ſeine bleichen Wangen. „Ich bezweifele nicht,“ entgegnete er in mildem Tone, „daß Sie, ſchon um meines Schwagers willen, das Beſt⸗ beabſichtigten. Aber Sie dütfen bei alledem nicht vergeſſen, daß Fräulein Butt für Edith Mutter, Schweſter und Beſchützerin war, ſo lange dieſelbe keine anderen Freunde halte! Für diefe große, ſelbſtloſe Güte gebührt derſelben wohl ewiger Dank. Ich ſelbſt mache in Bezug auf Ediths Zukunft keine Anſprüch⸗, obwohl meine nahe Ver⸗ wandtſchaft mich dazu berechtigt; das heißt aber: ich gebe ſte nur unter der Bedingung auf, daß Fräulein Butt ganz nach eigenem Guldünken ent⸗ ſcheidet.“ „Edith,“ ſagte ich und wandte mich zu der am Fenſter Stehenden, „willſt Du zu Deiner Groß⸗ mutter gehen oder lieber bei mir bleiben?“ „Biel, viel tauſend Mal lieber bei Dir bleiben, meine liebe Madeleine,“ erwiedete Edith. „Edith,“ ſagte da Lady Ponſonbhy in gerelztem Tone, „dieſe Worte allein beweiſen mir, wie noth⸗ wendig es iſt, Dich unter geeignete Aufficht zu ſtellen. Wie ich ſehe, fehlt es Dir an der allergewöhnlichſten Höflichkeit. Ich wünſche, daß Du auf einige Wo⸗ chen zu mir kommſt; wenn Du darnach noch Dein Jtziges Heim vorziehſt, werde ich nichts gegen Deine Rückkehr hierher einwenden. Dies darf ich als Großmutter verlangen.“ Mit dieſem Porſchlag mußten Walter und ich uns zufrieden geben. Es wurde dann feſtgeſetzt, daß Edith in acht Tagen unter dem Schutze i Onkels zur Großmutter lommen ſollte. 5 5 0 *. Wie einſam kam mir mein kleines Haus vor, als es ſeiner anmuthigſten Blume beraubt war! Von Guido hatte ich ſeſt zwei Jahren ouch nichts gehört, außer daß er lebte, wußte ich nichts von ibm. Daß gerade der litzte Brief, den ich von ihm beſaß, von Liebe überfloß, war mir ein Räthſel, das ich nicht zu begründen vermochte. Unſer alter Rektor war geſtorben und Walter an ſeine Stelle getreten. Nach fünf langen einförmigen Wochen kehrte Edith zu mir zuitſck. Wie reizend ſa ſie in ihrem eleganten Anzug aus, als ſie ſich mir in die Arme ſtürzte! Ich erdtückte ſie faſt mit Küſſen und Zärtlichkeiten. Sie ſagte mir, daß ſie eine ganze Woche lang bei mir bleiben wolle, und als ich fie dieſes kurzen Beſuchs kalber ausſchalt, ſtrei⸗ chelte ſie mir zärtlich die Wangen und meinte, ſie habe jetzt eine Erzieherin, dieſe ſei ſo ſtreng und gebe ihr keinen Tag länger Urlaub. Ich erwiderte ich hält gehoff fie 2 0 den fünf Wochen wieder ganz zu mir zurtäckehteh Darauf gab ſie mir zur Antwort, ihre Groß mam ſei ſo gütig und nachſichtig gegen ſie, Überſchätte fie ſo mit Geſchenken, daß ſie deren Wünſche nich Jen ganz unberückfichtigt laſſen könne. Dabei versprach ſie mir, mich recht, recht oft zu beſuchen. 5 Aber jede Freude hat ihr Erd: — ſo eu Ediths Beſuch. Weder ſtand der Wagen bor des Gartenthüre, wieder drückte ich das liebe, kheänen⸗ feuchte Geſicht zum Abſchied an mich. — Jede Woche erhielt ich einen, js auch z Briefe aus London, und ſchließlich brachte wit ain ſolcher eine Nachricht, die mich ſo aufregke, daß i mit dim Brief in der Hand zu Wolter eilte, Paris überzuſt deln gedenke. Es treffe, ſchrſeb ie Fräulein Ponſonby kein Tadel, da ſie mir nichts davon geſchrieb'n habe, da ihre Plane Fiche Ponſonby bis j tzt, am Tage der Abreſſe und kann geweſen wären. Uuſere liebe Edith war allo für uns t das vornehme unnahbare Fräulein Panſonby geworden, Voll Entrüßung las ich Walter diefen h lol Brief vor und fragte um Rath, was ich thun zoll Einen Moment war er flumm vor Verwunderung „ dieſe Handlungsweise iſt einer edlen Fin unwürdig,“ prach er endlich. „Lady Ponſonz hat kein Recht, das Kind ohne unſere Einwilligung mit in's Ausland zu nehmen. Jedenfalls war fe überzeugt, daß wir nicht damit einverſtanden gewweſen wären, darum handelte ſie auf eigene Hand.“ Die Hinterlaſſenſchaft beſeht Der Brief war von Lady Po iſonby und e theilte mir mit, daß ſie noch an dem elde Tag Ms tag, 55 Ooka 1 J. Rachnt 2. Bichti zu zahlre . u elaub⸗ Huntag de . Anton fat Al. gen digedenſt ein u Saal iſt! de. aft 1 15 Shri u fallen im 2 10, d. Nts. 500 Chineſen find gefallen, Die Jepang ö verloren 5 Ofſtziere und 70 Mann. Ju Einrich ih, wache te Leſerungzan fallen anzureh af g Exp. Boch Cag Aker Ruß beinge Dane Ei