ark geboten, wäbrend dleſer Wald ausgangs der Sechziger Johre 17000 Gulden gekoſtet hat, Der Zuſchlag wurde natürlich nicht ertheilt. — Heidelberg, 5. Juli. Eine landwlrth⸗ lchaftliche Gauausſchußfttzung fand am verſloſſenen Freitag in Heldelberg unter dem Vorſttze des Herrn Gaupräfidenten Seipſo ſtalt. Das von Herrn Landw. Jaſpektor Römer dorgelegte Programm über das landw. Gaufeſt in Ladendurg wurde mit wenigen Abänderungen endgültig genehmigt. Das Gaufeſt wird in den Tagen vom 28. September bis 1. Zeit die feierliche Enthüllung des Kaiſer Wilhelm⸗ Denkmals in Mannheim ſtattfinden, ſo wird das Gaufeſt ſelbſt um 8 Tage verſchoben. . Ilbesheim, 5. Juli. Heute Morgen ertrank deim Baden der vetrheirath⸗te Viehhändler Simon Löb von Ilvesheim. Weinheim, 3. Juli. Ein Großfeuer zer⸗ ftörte in verfloſſener Nacht im Wondelbach⸗Stadt⸗ theil 8 Wohnhäuſer und vier Scheunen, mit der diesjährigen Heuernte angeſtllt. Neun Einwohner find durch den Brand beſchädigt, doch ſollen Alle beiſichert ſein. Das Feuer brach um 3 Uhr aus, die Entſtehungzurſache konnte noch nicht ermittelt werden. — Schwetzingen, 1. Jull. Auf Veran⸗ laſſung des Deutſchen Hopfenbauvereins wird dom 28. bis 26. September d. Js. dohler eine badiſche Bezirksvereine, Hopfenfiimen ꝛc. Die Ausſtellung wird in 3 Abteilungen zerfallen: 1. Abteilung für badiſche Hopfen der Ernte 1894, 2. Abteilung für konſervierte Hopfen aller Jahrgänge, 8. Abteſlung für Maſchienen, Geräte dc. wird auf die Ausſtellung von um ein moͤglichſt getreues Bild baue zu bieten. Die zu verleihenden Preiſen be⸗ fliehen in Golde, Silber-, Bronze⸗Medaillen und Diplemen, außerdem kommen noch Geldpreiſe in Beträgen von 10— 100 Mk. zur Verteilung. Nä⸗ dere Auskunft wird vom hieſigen Bürgermeſſteram erteilt, woſelbſt auß Programme unentgelltich zu ert halten find. . — Bensheim, 2. Juli. Ein ſchrecklich er Unfall, welcher unter der zahlreichen Zuſchauermenge die größte Panik hervorrief, ereilte vorgeſtern Abend gegen 1 1 Uhr die ſeit einigen Tagen hier wei⸗ lende Seiltänzergeſellſchaft „Knie“ aus Wien. Oktober abgehalten werden. Sollte ober zu derſelben eee ſtattfinden mit Unterſtützung des taates, des Kreiſes, verſchiedener landwirtſchaftlicher Das Hauptgewicht 5 Handelsballen gelegt, des badiſchen Hopfen⸗ Frzulein Helen Richter wollte ſich ſoszen auf dem 10 Meter hohen Sele produeren, wobei ein bengaliſches Feuer aus dem ihren Kopf bedeckenden Helme nach oben ſprühen ſollte. Das Feuerwerk entwickelte fich aber mit ſolcher Heftigkeit, daß die Funken in's Ge⸗ ſicht der Artiſtin ſprühten und dieſe, geblendet und das Gleichgewicht verlierend, in die Tiefe ſtürzte, Zwei Rippenbrüche, ſowie bedenkliche Verletzungen an Armen und Beinen hatte der Sturz zur Folge. Unter dem Schluchzen der Menge wurde die Un⸗ glückliche weggetragen. — Allgemeine Verſorgungsanſtalt. In der 59. Gn-talverſammlung der Allgemeinen Verſorgungsauffalt im Großberzogthum Baden wur⸗ den die alten Statuten einer durchgreifenden Rb ion unterzogen und dabei Aenderungen der wichtigſten Art beſchloſſen. Die mit der Hauptabtheilung der Lebensverſſcherung verbundenen Nebenanſtalten uam⸗ lich die Sparkaſſe und Kunderverſorgu g, wurden mit der Maßgabe aufgehoben, daß die derzeitigen „Mitglieder dieſer Anſtalt als ſolche verbleiben, daß aber neue Mitglieder uicht mehr angenommen wer⸗ den. Die Beleihungsfähigkeit von Gtundſtiſcken wird von 50 auf 60 pCt. erhöht. Der niederste Betrag einer Lebensverfſcherung wird von 1000 M. auf 1500 M. feſtgeſetzt. Die Dividenden, welche bisher baar rück⸗ vergütet wurden, ſollen künftighin an den Prämien in Abzug gebracht werden. Da in neuerer Zeit die Fälle, daß Verſicherungen in Folge von Nichtbezahlung der Prämien gelöſt werden mußten, ſich mehren, find die bezüglichen Befiimmungen we⸗ gen Erhaltung der Verficherung weſentlich erleichtert worden. Endlich iſt noch beſtimmt worden, daß bei Selbſttödtung ein Rechtsanſpruch auf die ganze Verſicherung beſtehen ſoll, wenn dieſelbe fünf volle Jahre in Kraft war, Als Dividende wurden 8 / pCt. feſtgeſetzt. Der Rückgang iſt in dem gemin⸗ derten Ertrag des Kap talvermögens begründet. — Rom, 2. Juli. In Empoli (Provinz Tos⸗ kanna) wurde ein Annarchiſt Namens Pocel, der von der anarchiftiſchen Seite abgefallen war, von ſeinen bisherigen Parteigenoſſen erdolcht. Rom 5. Juli. In Pia wurde geſtern der Direktor der dortigen Tramwahgeſellſchaft von Anar⸗ chiſten erdolcht. ö Ein ruſſiſcher Würdenträger in War⸗ ſchau wollte die „Trinkgelder“ abſchaffen. Unter Andern wandt er ſich an einen höheren Polizeibe⸗ amten und ſagte ihm ins Geſicht, daß er beſtechlich ſei, „Exzellens“, antwortete der Beſchuldigte, „in Warſchau gießt es nur drel bochgeſtellte Peron keiten, die kein Trinkgeld annebmen!“ - „Nenn Sie mir dieſe“, ſagte die Exzellens und ſchicle f an, ein Kompliment mit unbefangener Miene en gegenzunehm en. „Die Drei find König Sigismun Kopernikus nnd Paſzlie wie; — die drei Stanz bilder, wiſſen Sie ..“ — Stavanger, 4, Juli, Das deuſſch Kalſerpaar iſt geſtern Abend auf der kaſſerliche Nacht „Hohenzollern hier eingetroffen. Die Stad war glänzend beleuchtet, in den Straßen eine dich gedrängte Volksmenge. Mehrere Dampfer mit zahl reichen Fohrgäſten waren der „Hohenzollern“ en gegengefahren. Der Hafen iſt von Booten angel und feſtlich geſchmückt. Bei der Ankunft des kaſſeg lichen Paarts ſpielten die an Bord der Dampfſchſff befindlichen Mufilcorps die „Wacht am Rhein.“ — Oleander als Mäufegſft. 9 kanntlich iſt der Roſenlorbeer oder Oleander gif und man muß aufmerkſam ſein, daß man ſich nich mit einem Meſſer ſchneidet, das früher mit Olea derfaft in Berührung gekommen. Das bringt bi Wunden. In der neueſten Zeit will man die Oe anderblätter als Gift gegen die Hausmäuſe berwen den. Man trocknet die Blätter, zerflößt ſie Pulver und ſtreut dieſes, mit trockenem Sand ge miſcht, in die Schlupfwinkel der Mäuſe. Sie ber abſcheuen den Geruch dieſer Blätter aufs zußerff und verlaſſen die Orte augenblicklich, um niema wiederzukehren. Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffe von dem man kaufen will, und die etwaige Ver fälſchung trütt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbt Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlich Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen dit „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Fardſtofft erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asch die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräuſen ſondern rümmt. Zerdrückt man die Aſche der ächtet, Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nicht Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. K. Hoflief.) Türioch verſendet gern Muſter, von ihren ächten Seidenſtoffen an Jedermann h. liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto und zollfrei in's Haus. Jahrhundert der Brunnen von dem Großvater Jan's erbaut ſei und die Familie Bult deshalb in Anſeh⸗ freien Weg über die Wieſe haben müſſe. Er ward demnach verurtheilt, einen ſolchen herſtellen zu laſſen und gleichzeitig ſämmtliche, ſehr beträchtlichen Gerichts⸗ koſten zu zahlen. Dieſer ganz unerwartete Urtheilsſpruch verbit⸗ terte nun das krankhaft aufgeregte Gemüth Nedde's vollends, ſo daß er einen entſetzlichen Schwur that, weder im Leben noch im Steiben wieder einem Mitglede van der Bult Gutes erweiſen, noch freund⸗ lich zu ihm ſich ſtellen zu wollen. So war denn das Unglück da, unter welchem alle Betheiligten litten, beſonders aber dle beiden Kinder, Erdmann und Jutta. Unter der Wodans⸗ eiche trafen fie ſich einſt. Erdmann reichte ſogleich Jutta die Hand: „Biſt Du mir auch böſe ?“ fragte er. „Ich? Dit?“ gab ſie faſt traurtg zurück. „Ich dachte, weil unſere Eltern — „Ach, das iſt ein großes Unglück!“ das Mädchen altklug. „Gelt, ſo bleibſt Du mir gut!“ Sie blickte auf und ſagte: „Gewiß, Erdmann, immer und ewig!“ „Bel Wollins können wir uns zuweilen ſehen!“ meinte er ſchlau. „O ja, wenn Du wiliſt!“ Aber da rief ſchon Jan van der Bult „Jutta, Jutta, gleich kommen?“ „Leb' wohl!“ rief ſie und ſprang die Stufen hinunter; Nachbar Nedde aber empfing ſeinen Erd⸗ mann gar mit einer gehörigen Züchtigung, die ihm ö wo ſteckſt Du? Wirſt Du ſo⸗ ung eines durch den Brauch gewonnenen Rechtes jammerte ſein Unrecht vor. um ſo empfinglicher ward, als Jutta Zeugin der⸗ ſelben war. Es iſt dies eine alte Wahrheit, daß Liebe und Haß auf einem Boden wachſen und daß letzterer um ſo heftiger wird, je großer vorher die Liebe war. Bei den „feindlichen Rachbarn bewahrheitete ſich dieſes Wort auſ's Klärlichſte. Doch unſer Herrgott weiß immer, wenn es am beſten iſt, uns zu züchtigen, daß wir uns nicht überheben und die Bäume nicht in den Himmel wachſen. So fuhr auch diesmal ſeine Hand zwiſchen die Streitenden, denn Fran Afra van der Bnlt er⸗ lag den „Aerger“ und ſtarb nicht lauge darnach am Fieber. Das war für Jan ein harter Schlag, aber er verſpürte Gottes Mahnruf nicht in ſeinem Herzen, ſondern blieb ſiörrig wie bisher, Herr Nedde machte es nicht anders, denn er erwies der bisherigen Freundin nicht einmal die letzte Ehre. Das ward denn doch zuletzt auch dem alten, Oberpfarrer Geſenſus zu viel. Er ging nach der Beerdigung der Frau Afra zu Nedde und hielt ihm Als er im beſten Zuge war und von Gottes Gnade und Barmherzigkeit redete, der ſeine Sonne über Böſe und Gute ſcheinen läßt und auf den Schalksknecht hinwies, fuhr ihn der ſonſt ſo ſtille Mann wie wüthend an: „Wer hat denn den Streit vom Zaune gebro⸗ chen? Ich oder er? Und mir wollen Sie Moral predigen? Weil mich dieſer Menſch halb zu Tode geärgert hat, ſoll ich ihm auch die Hand noch küſſen? Nein und tauſendmal nein, nie will ich wieder mit ö Jutta ihm freundlich werden! Adieu!“ Darauf ging er in das Nebenzimmer und liiß den Herrn Pfarrer fliehen. 13 1 Abſchied. Dieſer ſchüttelte den Kopf, wandte ſich nun aber an Frau Nedde. Doch dieſe meinte kühl bis an's Herz hinan, was ſie denn bei dem Strelle thun könne, wenn ſie den Hausfrieden aufrecht er⸗ halten wolle? — Darauf berſchwand ſie ebenfalls und der Herr Pfarrer mußte ſich zum Rückzuge entſchließen, den er auch mit schwerem Herzen an⸗ trat. Der arme Erdmann, welcher Alles mit ange⸗ hört, hätte weinen mögen; als er ſich abr besonnen, flüſterte er: „Und ich verſöhne ſie doch wieder!“ Nachbar Bult nahm ſich jetzt eine Verwandte ins Haus, Jutta aber ließ er zu Oſtern konfirmiren und ſchichle ſie dann bei Nacht und Nebel auf ein Gut, wo ſie die Wirthſchaft erlernen ſollte und „damit ſie dem Rangen, dem Erdmann, aus den Augen komme“, Das wäre nun wohl gar nicht nöthig geweſen, denn Nedde, deſſen Erdmann ſchon ein Jahr früher die Schule verlaſſen hatte und dieſe Zeit über nur noch Privatunterricht zur Vervollkommnung ſeines Wiſ⸗ ſens genommen, wobei er ein bedeutendes Zeichen⸗ talent verrathen hatte, wurde zu einem geſchickten Bildhauer, Luigi Luchefini, nach der Haupfſtadt in die Lehre gegeben. Erdmann nahm von Ebert Wollin herzlichen Als die beiden allein waren, flüſterte der erſtere: „Ebert, willſt Du mir einen Gefallen thun“ „Gern!“ „So forſche einmal nach, wo ſich die aim aufhält!“ 5 225 A Antag. den, dener J. Necnungzabl . Siolulengem . Uchtig Ber In pünhliches und l u nchen und u Migleder dez fan n 15. Pig. 5 1. Gern 2. Hein . Ralſh 4. Held 5, goh. b. Ludn 7. and f an igt angel wh fag ö l Geb 106