0 9. 8 werden b. g. * die zum Bauer 1 beſcheit⸗ markung und alz wenig. ht wird, aften. haus Ne. zohnhauz euboden, chen und ehen, in gelegen 1. neben Trill II, rnen die 800.— Etbſen⸗ 700. — 1894. — — ein B. ttwe. — — — — und hlen iehlt Latz. is re! Stenz. — ferde⸗ 1894. Pferden k. i. W. b. rthe bon 200 Ml. 250 „ 250 11 ilber wer⸗ und die e ausbe⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Allgemeiner Anzeiger für 105 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. piertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Druck — Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder dere Raum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Samstag den 30. Zuni. 1894. Sadi Carnot's iſt Frankreich vorzeitig vor eine Pflicht voll und ganz zu thun.“ Nach der feierlichen Abonnementseinladung. Mit dem 1. Juli beginnt das 3. artal dieſes Blattes und laden zu Be⸗ lungen hierauf freundlichſt ein. Die Expedition. Politiſches. Karlsruhe, 26. Juni. Die erſte Kammer im die Aufhebung des Miſſionsverbots für aus⸗ lige Ordens geiftliche mit 11 gegen 8 St mmen enz Karl, Freiherr v Roeder, v. Rackwitz, Krafft, Froh Moyer, Ruemelin. Prälat Doll) an. Karlsruhe, 27. Juni. Der Landtag been⸗ heute ſeine Arbeiten. In den ſieben Monaten ner Tagung hielt die erſte Kammer 28, die zweite mmer 100 Sitzungen ab. Der zweiten Kammer gen vor 18 Geſetzentwürfe, die bis auf einen, be⸗ fend die Aufenthaltsbeſchränkung, auf deſſen Be⸗ lung die Regierung nach der Faſſung der Kom⸗ on verzeichnete, erledigt wurden; 12 Anträge, 7 Budgetnächträge, 8 Mitteilungen aus verſchiede⸗ u Ministerien, 2 Interp llatlanen, 150 Petitionen, n denen ein kleiner Teil unerledlgt geblieben iſt. Berlin, 28. Juni. Der Kaiſer läßt ſich bei r Beerdigung des Präfidenten Carnot durch den ulichen Bolſchafter in Paris, Grafen Münſter, kreten (nicht durch ein Mitglied des Kaiſerhau es, ge einige Blätter wiſſen wollten). Der Kalſer hat ſohlen, in ſeinem Namen ein prachtvolles Blumen⸗ neue Präfidentenwahl geſtellt (die Regierungsperiode Carnots lief im Dezember ds. Js. ab). Die Wahl hat verfaſſungsmäſig durch einen Kongreß, g bildet aus den Mitgliedern des Senals und dir Kammer zu erfolgen und fand dieſelb: heute mittag 1 Uhr im Kongreßſaale im alten Königsſchloß zu Verſaillis der in der größten Eile durch ein ganzes Heer von Arbeitern hergerichtet werden mußte, ſtatt, und zwar unter dem Vorſitz: des Senatspräftdenten Challemehl⸗ Locour. Die Kammer umfaßt 584 Mitglieder, der Senat 300, indeſſen find zur Z it einige Sitze in den beiden Körperſchaften erledigt. Die Zugänge zum Schloſſe wurden durch ſehr ſtrenge Maßregeln freigehalten. Die Straßen waren durch Polizeibeamte der Bahnhof durch eine Abteilung Pioniere beſetzt und die Truppen wurden in bereitſchaft gehalten. Indeſſen verlief die wichtige Handlung ohne jede Störung von außen. Ueber die Wahlhandlung ſelbſt bei welcher der Saal und die Trübühnen, nament⸗ lich auch die Diplomotentribäne dicht beſetzt waren, liegen uns folgende Telegramme vor: Paris, 28. Junl. Nach Schluß der Kon⸗ greßſitzung begaben ſich Dupuy und alle Miniſter in das Pröſidialkabinett zu Cafimir Perier und teilten dieſem den Wortlaut dis Sitzungsprotokolls mit, wonach Perier zum Präfidenten der Republik proklamiert wurde. Der Senatspräfident hielt eine bewegte Rede, worauf Perier mit Tränen in den Augen antworteie, er ſei tief gerührt von der Ehre welche ihm die ſchwerſte moraliſche Verantwortlich⸗ keit auferlegt, die ein Mann zu tragen bermöge. „Er werde mit ſeinem ganzen Patriotismus, mit Energie und glühender Ueberz' ugung, wie deij nige rungement auf dem Sarge niederzulegen. Paris, 17. Juni. Jufolge der Ermordung den wir beweinen, der Republik und der Demokratie ſich zur Verfügung ſtellen, er werde ſuchen ſeine Uebernahme der Gewalt empfing Perier die wünſche der Senals en und Deputie ten. Man Glück ⸗ glaubt, daß Dupuy Präftdent der Kammer werde ⸗ — Jean Cafimir⸗Perier iſt geboren am 8. November 1847 als Sohn des ehemaligen Mini⸗ ſters im Miniſterium Thiers und Enkel des großen Miniſtecs der Juli⸗Monarchie. Er machte litterariſche und geſchichtliche Studien, wurde licencie es lettres und nahm am Kriege 1870/71 als Kapftän der Mobilgarde teil. Später trat er in die Verwaltung ein, war von Oktober 1871 bis Februar 1872 Kabinettschef bei ſeinem Pater im Miniſterium des Innern, wurde 1876 Deputierter, 1877 Unter⸗ ſtaatsſekretär im Uuterrichtsminiſterium und dann im Kriegsminiſterium. Im Jahre 1881 machte er ſich ein wenig des Monarchismus verdächtig; er legte ſein Abgeordneten⸗Mandat nieder, weil er ſich nicht der Maßregel der Ausweiſung gegen die Mit⸗ glieder früherer Regenten Familien anſchließen wollte. Cafimir⸗Perrier rückte bei der Jan uarkrifis des Jahres 1893 vom Vorſitzenden des Budgetaus⸗ ſchuſſes zum Kammer präſidenten auf.) Am 2 De⸗ zember 1898 vollendete er die ihm aufgetragene Bildung eines Miniſteriums, welches tags darauf ausgerufen wurde. Sein Rücktritt erfolgte am 22. Mai dieſes Jahres infolge einer von ihm nicht ge⸗ wünſchten Tagesordnung; man war zwar der Meinung, daß er nicht zu geben brauchte, aber er ging. Et will ſich für den Präfidentenſtuhl aufſparen, ſagte man damals. Am 2. Juni wurde er dann an Stelle Dupuys, der Miniſterpräfident wurde, zum Kammeipräfidenten gewählt. Konſtandinopel, 27. Juni. König Al xan⸗ der von Serbien iſt heute mit ag halb 1 Uhr hier eingetroffen. Am Landungsplatz wurde er vom Geſühnt. 5 Erzählung von F. von Pückler. 5 755 8 t merkte nichts von allem, er lag noch in tiefer Ohnmacht, und die ſtarken Männer fürchteten nur ins, — daß nämlich der Tod des Mällers ein⸗ eten möge, ehe fie noch ihr Ziel im Dorfe erreicht. Gegen Morgen kam der Arzt, zuckte die Ach⸗ in und meinte, is ſei ein ſurchtbar ernſter Fall, och dürfe man, ſolange der Menſch alhme, die hoffnung nicht aufgeben. „Freilich,“ ſetzte er zu r er todtblaſſen jungen Frau gewandt hinzu, „wenn er Kranke mit dem Leben davonkommt, wird er mmer lahm bleiben; ordentlich gehen wird er nie wieder.“ 1. 1 *. Das leidenſchaftliche verbrecheriſche Mädchen, die unglücklich: Grete, war am Mosgen in der Stadt angekommen; eit, der Schweiß lief ihr von der Stitn, aber fie wollte nicht ausruhen, ſondern ſte lief unbeirrt vor⸗ wärts dem Gerichtsgebäude zu. Hier angelangt, bettat ſie die hohen Corridore und ſcheitt auf einen der Gerichtsdiener zu, der ſi⸗ verwundert anſah. „Wo iſt denn der Herr zu sprechen, bei dem ch die Gefangenen melden?“ frug ſie mit klarer, 750 Stimme, „ich muß ſofort zu ihm, es 0 Eile.“ ihre Füße zitterten vor Mattig⸗ ö „Hm, was wollen Sie denn 2“ feug berwun⸗ dert der graubärtige Mann, „ich will es dem Herrn Praͤfidenten ſagen, wenn Sie irgend ein Verbrechen ö zu melden haben.“ f „Ja,“ flüſterte ſie zuſammenſchauernd, „ein gar ſchweres — einen Mord 5 Bald darauf führte man das ſtarre, bleiche [Mädchen vor den ehrwürdigen Gerichtspräſidenten, der ſie unter der „Nun, mein liebts Mädchen,“ frug er mild, „Was haben Sie mir zu ſagen 9 man meldete mir, Sie wollten einen Mord anzeigen? Iſt dem ſo 2“ „Ja, Herr Präfident,“ entgegnete Geete finſter und warf haſtig mit der Hand das blonde Haar in den Nacken zurück, „ich komme, um mich ſelbſt an⸗ zuklagen — als Braadſtiſterin und Mörderin!“ Der Präfident fuhr jäh in die Höhe. „Was ſagen Sie da, Mädchen?“ frug er ungläubig. „Das iſt ja gar nicht moglich. Wie ſollten Sie ſolche Verbrechen begangen haben?“ ö „O doch,“ gab fie mit ſeltſamen Auflachen zu ück, „hier ind meine Hände, fſſelt fie, denn ich habe mit denſelben — die Alimtzhle in Brand geſtickt, weil — weil er, der Altmüller, meine Baſe gechtlicht hat — und nicht mich. Und da that ich es, aber ols er ſelbſt dann unter den Balken begra⸗ ben wuid: — kam es ſiedendheiß über mich, daß ich — eine Mörderin ſei; und nun macht es kurz mit mit. Bindet meine Hände und lopft mich, damit Beille hervor forſchend betracht te. der glühende Wurm da dein in der Setle ſtirbt und mich nicht zu Tode martert!“ Sie griff mit beiden Händen in die Luft und ſank dann ohnmächtig um, für kurze Zeit der Folter des eignen Gewiſſ ns entzogen. * Drei Jahre find ſeſt jener Schreckensnacht ver⸗ floſſen, drei lange Jahre, die ſo manches geändert haben in dem kleinen Gebirgsdorfe, die Altmühle iſt neu erbaut an derſelben Stelle wie früher, die hohen, dunklen Tannen ſtehen um ſie her, der Gießbach rauſcht und ſchäumt und die Sonne flimmert in den hellen Fenſterſcheiben, hinter denen Roſen und Nlken in üppiger Fülle blühen. Der Altmäller iſt wieder geheilt worden, aber er iſt lahm geblieben und kann nur mt einem Stocke fich fortbewegen; ſeine treue Käthe hat ihn in der boͤſen Krankheit gepflegt und gewartet, wie eben nur ein liebend Weib es kann. Für den Schulzen Berner aber wars der lödtliche Streich, als er erfuhr, ſeine Tochter habe ſich ſelbſt den Gerſchten als Brand⸗ fiifterin und Mörderin geſtellt; wochenlang ſprach er kaum ein Wort, und als es endlich mit dem Alt⸗ müller beſſer geworden, trat er wie ein Verbrecher, ſcheu und unficher, an deſſen Lager, um ihm die Hand entgegenzuſtrecken. „Köant Ihr verzeihen,“ brachte er müh am ſtammelnd herror, „wollt Ihr mir nicht nachtragen, was mein eigen Kind au Euch gefündigt.“ Der