J. eine Hundeſchau mit Prämſſrung diränfſalten bei welchen außer Ehrenpreiſen auch Diplome zur Vertheilung kommen. Es iſt dies das erſte öffent⸗ liche Auftreten dis Vereins, wie überhaupt die erſte derartige Veranſtaltung in Baden und werden alle Intereſſenten gebeten, ſich im Intereſſe der Sache an dieſer Schau zu betheiligen. Anmeldebogen, die bis ſpäteſtens zum 27. d. M. einzureſchen find, wolle man von Herrn Carl Knauf in Heidelberg verlangen. e Mannheim, 15. Juni. Die Augen des geſammten Welthandels find gegenwättig auf Mann⸗ heim gerichtet, ſchreibt der „Bad. Gen.⸗Anz.“ Zwi⸗ ſchen der Standart Oil-Company, welche den größten Theil der amerikaniſchen Petrol-umproduktion in Händen hat, und den ruſſiſchen Petroleumroffinerien ſoll unter der Agide des ruſſiſchen Fnanzminiſters ein Vertrag abgeſchloſſen werden, welcher die Vertheilung der Verſorgung der Welt mit Petroleum ergeben ſoll. Der Abichluß dieſes Vertrags würde naturge⸗ mäß die Steigerung des Preiſes eines für die Be. völkerung der geſammten Welt nothwendigen Lebens⸗ bedürfniſſes zur Folge haben. Das Uebereinkommen iſt von den ruſſſchen Petroleumraffinerien bereits Unterzeichnet worden. Die Unterſchrift der Stand⸗ art Oil⸗Companh ſteht noch aus und zwar aus folgendem Grunde. Eine große Raffinerie, nämlich dieſenige in Mannheim, die Mannheimer Petrolt⸗ um Import- Geſellſchaft Ph. Poſh, weigert fich, eine Verbindung mit dem Truſt einzugehen und mit ihr zwei amerikanſiche G ſellſchaften, darunter als bedeutendſte die Producers Ole⸗Coupanh find gleich⸗ fulls dem Truſt nicht beigetreten. Der rufſiſche Finanzminiſter aber macht es zur Bedingung, daß die Standart Geſellſchaft vor denifitivem Abſchluß der Vereinbarung jegliche amerikaniſches Oel bezie⸗ hende Konkurrenz zu beſeitigen hat. In Erfüllung dieſer letztgenannten Bedingung hat die Standart⸗ Geſellſchaft die Konkurrenten in Hamburg, ſow e New⸗Nork, diejenige in Frankreich, Stettin und Bremen (Korff) aufgekauft, die unabhängig waren, weil fie Rohöl von den nicht zum Truſt gehörende amerikaniſchen Petroleumproduzenten kauften. Der Ankauf der Mannheimer Geſellſchaft, durch welche das ganze Rheinthal mit Petroleum verſeh n wird, hat aber noch nicht gelingen wollen und ſo lange die Manaheimer Firma ſich nicht verpflichtet, ihr Rohöl vom Truſt zu beziehen, wird der ruſſiſche Finanzminiſter ſeine Zuſtimmung zum Vertrag nicht geben. Der Vertreter der Standart⸗Geſellſchaft, William Libby, hat ſich nun behufs weiterer Be⸗ eine Frlſt von 60 Tag auch gewährt wurde, ſo daß Ende Juni oder Anfangs Juli weiteres don dem erſtrebten Petroleum⸗Monopol zu hören ſein wird. 5 — Nürnberg, 16 Juni. Ein Goldſchläger, Vater von 8 Kindern, ließ ſich wien Nohrunge⸗ ſorgen hrute Vormittag von einem Zug der Ludwigs⸗ bann überfahren. Der Kopf wurde vom Rumpf getrennt. a — Ulm, 16. Juni. Der Schüchter Bernheim wurde geſtern Abend aus der Unterſuchungshaft entloſſen. Das Gutachten des Profeſſers Hüfper in Tübingen beſagt, die Flecken an der Packnadel und am M ſſer zeigten bei der ſpektralanalytiſchen Unter⸗ ſuchung die charakteriſtiſchen Blutlinien nicht, moͤg⸗ licherweiſe find es Roſtflocken. An den Kleidern und Handtüchern wurde Blut feſtgeſt⸗llt, aber es war nicht zu beſtimmen, ob es Menſchen⸗ oder Gänſeblut iſt. n — Wien, 15. Junl. Aus Karwin wird gemeldet; Eine Explofton erfolgte geſtern Abend um 10 Uhr im Franziskaſchacht und hierbei ſollen ſchon 120 Mann getödtet worden ſein. Alsbald wurde Alles zur Rettung aufgeboten, wobei Beamten und Aufſfeher thätig waren. Bei dieſen Arbelten ver⸗ breitete ſich der Brand aus dem Franziska⸗ in den Johann⸗Schacht, da belde Schüchte unterirdiſch mit⸗ einander in Verbindung ſtehen, und es wurden da⸗ durch in letzerem weitere vier Expleflonen hebeige⸗ führt, wobei noch achtzig Arbeiter getödtet wurden. Bei den Rettungsarbeiter kamen auch mehrere Be⸗ amte und Aufſeher um's Leben. großen Exploſton im Johann⸗Schacht am 6. März 1885 kamen 110 Bergarbeiter um. — Die meiſten Oberbeamten der Gruben in Mähriſch⸗Oſtrau ſind nach Karwin geeilt. im Gange. — Saarlouis, 18. Juni. Ein Schloſſer tödtete mit Kohlengas wegen Nahrungsſorgen ſich, ſe n: Frau und zwei Kinder. Ein Kind wurde g kettet. — Brüſſel, 18. Juni. Heute früh 3 Uhr fand in einem Hauſe der Rue Roh il eine gewaltige Exbloſton ſtatt. Das geſammte Innere des Hauſes iſt zerſtört, die Nachbarhäuser ſind ſtark beſchädigt, die Straße iſt mit Trümmerſtücken bedeckt. Polizei und Feuerwehrmannſchaften ſuchen mittels Leitern in das Haus einzudringen. Gegenwärtig iſt noch nicht feſtgeſtellt, ob Menſchen verunglückt find und was die Exploſton veranlaßt hat. Behördliche Erhehungen find ü oder in kürzeren Terminen (monatlich, wöchentlich, — udapeſ, 18. 9 a des Landes richtete ein Unwetter ungeheure Schäden an. Viele Brücken ſind fortgeriſſen, der Eſſenbahn⸗ berkehr iſt theilweiſe geſtört. Schnee und Hagel he, nichteten in vielen Gegenden die Ernte. — Während faſt ganz Europa über eine höz artige November⸗Temperatur klagt, leidet Nord⸗ amerſka unter ſengender Hitze. So wird aus Newhorf berichtet, daß der 11. Junt der heiß ſte Tag war, deſſen man ſich dort erinnern kann. Die Temperalt ſtieg auf 90 Grad Fahrenheit im Schalten, kamen biele Fälle von H tzſchlag vor, — Eine wichtige Entſcheidung Reichsgerichts. Keine Frage wird häuffger ag den Juriſten geſtellt, als, wie lange man feine Rechnungen aufheben müſſe. Das richtet ſich nun in erſter Linie danach, in welchem Zeſtraum die in dieſen Rechnungen enthaltenen Forderungen d Verjährung erlöſchen und über dieſe, bis fetzt 15 zweifelloſe Frage hat das Reichsgericht vor Kurze (13. März d. J.) eine für alle Stände wichſige Entſcheidung gefällt. Danach verjähren eine Naß bon Forderungen, welche aus der Befriedigung ie laufenden Bedürfniſſe des täglichen Lebens enkſpri in 5 Jahren (gemäß dem Schlußſatze von Ar 2277 des bad. Landrechts). Dahin gehören in ſondere die Forderungen der Aerzte, Wundärzte Apotheker, der Anwälte, der Inhaber von Runa und Mläͤdchenpenſtonen, der Lehrer für Ethel von Peivatſtunden, der Lehrherrn für das Lehr f der Wirthe und Koſtgeber für Wohnung, Sp' Bei der letzten und Getränke, der Kaufleute und Handwerker, (nicht zum Handel) gelieferte Waaren, ferner Handwerker, Arbeiter und Dienſtboten für Lohn Gehalt zc. Vorausgeſetzt wird jedoch, daß die derungen nach Vereinbarung oder Uebung fähilich ſofort) zu bezahlen find. Von Bedeutung i die Entſcheidung deshalb, weil die kürzeren ſogen, itz jährungen welche die Sätze 2271 bis 2274 des Jad, Landrechts für dieſe Forderungen beſtimmen, Wahrheit aber keine Verjährungen find, da der Ad lauf die Forderung fortbeſt⸗hen läßt und nur dig Schuldner, der die Zahlung behauptet, vom Beweſ befreie, ſo daß der Gläubiger die Nichtzahlung be⸗ weiſen muß, wenn er mit ſeiner Forderung du dringen will. Wäre alſo die fünfjährige Verjähr nicht anwendbar, ſo würden ſie der allgeme Regel nach erſt in 30 Jahren verjähren. um und ſchritt mit lauten Tritten auf dem knir⸗ ſchenden Kies dem Hauſe zu, obendrein ein Lied pfeifend er wußt⸗ genau, daß hinter ihm ein blonder Kopf, ein hochroth erſchrockenes Geſicht zwiſchen den Büſchen hervorſchaute, aber er kehrte fich nicht um und kam acht Tage lang nicht auf den Hof des Schulzen. Nach Ablauf derſelben ſchleuderte er gegen Abend in den Wald; hinter demſelben lag die Wieſe des Schulzen, die Leute mußten jetzt bald von der Arbeit heimkehren, und glückte es ihm vielleicht, ſeinen Plan ouszuführen Und in der That, dort kam hinter den Andren allein und niedergeſchlagen Käthe Berner, die arme Waiſe; als er ſie aufmerkſam betrachtete, fil ihm zum etſten Male auf, daß ſie recht hübſch ſei. Die glänzenden kaſtanienbraunen Flechten waren kronartig um den Kopf geſteckt, das von der Sonne gebräunte Geficht Käthens zeigte volle rothe Wangen, und die ſchönen braunen Augen mit dem ſanften Ausdruck mußten, wenn ſie lachten, gewiß überaus anziehend ſein. Sie hatte ihn nicht bemerkt, und als er freund⸗ lich auf ſte zutrat, prallte ſie mit leiſem Ausruf zurück. „Käthe,“ begann er, ihr die Hand reichend, „Du biſt ſo allein beim Heimweg? Weshalb gingſt Du nicht mit den Uebrigen ?“ „Sie find ſo luſtig und — da paſſe ich ſchlecht zu ihnen,“ lautete die verlegene Antwort, und er ſah in den abgewandten Augen des Mädchens eige Thräne glänzen. „Und warum biſt Du ſo traurig an dieſem ſchönen Abend, Mädchen ?“ forſchte der unge Mann weiter. „Hat man Dir ein Leid gethan oder Dich gekränkt?“ „Nein, ich bin ja eine arme Waſſe und muß dankbar ſein, daß ich ein Obdach und zu eſſen habe; aber ſeht Ihr, es iſt doch gar ſchwer mitunter, nie ein freundlich Wort zu hören und immer ſich ſagen zu laſſen, daß man geduldet ſei aus Erbarmen. Solch widrig gereichtes Brot iſt ſich ſchwer!“ erfaſſend, und plötzlich ging ein wärmeres Gefühl in ihm auf, als er daran dachte, daß Küthe ihn heimlich gern möge; „ich weiß, daß Deine Baſe Grete Dich hart behandelt.“ Das Blut ſchoß dem Mädchen jäh in die Wan⸗ gen; itzt wurde ihre Ahnung beftätigt, er mußte willlürlich ſchritt ſte raſcher voran, ihr Herz pochte Aber der Altmüller hielt ſie zurück. „Nur eine Frage, Käthe,“ ſagte er, ihr in das erglühte Geficht blickend; „ſieh ich bin genau ſo einſam wie Du, Niemand hat mich lieb auf der ganzen, weiten Welt, und doch ſehne ich mich ſo herzlich danach, nicht immer allein zu bleiben. Käthe, was meinſt Du? Willſt Du meine Frau werden 9“ Die Frage kam ſo gänzlich unerwartet, daß das ſchüchterne Mädchen zurückbebte und wie abweh⸗ rend beide Hände ausſttreckte. „Um des Himmels willen, Altmüller, Ihr wißt nicht, wat Ihr geſagt! Ihr, der reiche Mann und ich, das arme Mädchen, dem nicht ein Pfennig gehört!“ „Ich will ja auch nicht nach Geld freien,“ lächelte er, ihre andere Hand ebenfalls feſtnehmend, „ſondern nach Liebe, und gerade Dich, Käthe, habe liebevoll an ihrer Hand ich ſchon lange heimlich liebgenommen. Du biſt ſanft, freundlich, fleißig, ſauber, haſt ein bittetes 2— hartes Leben durchmachen müſſen und biſt den nicht bös geworden. Von nun an, Kind, ſollſt! als Altmüllerin unter den Leuten etwas gelten, Du wirſt ſehen, wir werden ſehr, ſehr glücklich . — einander leben.“ „Armes Kind,“ meinte er, mitleidig ihre Hand f damals gehört haben, wie Grete ſie geſchmäht, Un⸗ Unter den buntgrünen Bäumen des Wal bei der hereinbrechenden Dämmerung ward das B löbniß der Beiden beſtegelt und ausgemacht, d am Erntefeſt das gonze Dorf die Neuigkeit erfah ſolle; ſchon Ende Oktober ſollte dann die Hochz ſein. Seelig und träumend noch von ihrem G eilte Käthe heim; was kümmerten ſie heute Grel batte Scheltworte, womit ſte empfongen wur Still und ohne Widerspruch verrichtete ſie ihre Arb ungeftüm und am liebſten wäre ſie davon gelaufen. und ſchlich dann auf ihr Bodenkämmerlein, um d Allmächtigen zu danken für die unerhofft glück Wendung ihres Schickſals. So gingen die Tage hin, das Erntefeſt ke herbei, und auf der großen Dorſwieſe wurden Ze und Buden erbaut, denn hier ſollte der Ernteſchma und Erntetanz gehalten werden. Die Mädchen im Dorfe waren voll fieberhaf Spannung und Erwartung der Dinge die da lo men ſollten; würden die heimlich bevorzugten Burſch auch die Richtige wählen, um ſie zum Tanze führen Beſonders Grete Berner empfand eine gro Unruhe; der ſtattliche Altmüller kam wieder hauf ins Haus, aber er plauderte meiſt nur mit de Schulzen und nahm wenig Notiz von beiden Ma chen. 0 n ud farbene: 160 % dos Stic 1 mann gt 1 Heinrich Kli J. 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