Amal Nele 8 und nen fi hlt fal tekfe Ber“ 98 Kerkel . 7 080 Rüge rmann let Sfenz mar Rinder, ſtehend k landtwilt Maschen 28000, nen M haben d teruwtilt burg. — 9 weiß ich nicht, wem ich mich widmen ſoll.“ erſcheint jeden Dienstag 5 Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 140 frei ins Haus. für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Miktwoch den 6. Juni. Wohn ae die I1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 5 g 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf. Druck und Perlag von Karl Molitor, Ladenburg. — Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1894. Politiſches Berlin, 3. Juni. Der Kaiſer hat ſich in den letzten Tagen einer unbedeutenden und durchaus ge⸗ fahrloſen Operation unterzogen, die übrigens von dem hohen Herr ſelber angeordnet worden war. Es handelte fich um die Beſeitiaung einer kleinen Balg⸗ geſchwulſt auf der linken Wange, welcher operative Eingriff von Profeſſor v. Bergmann mit Unter⸗ ſtͤtzung des kaiſerlichen Leibarztes Prof. Dr. Leuthold und Dr. Schlanges glücklich vollzogen wurde. — Auf ein gutes Einvernehmen zwiſchen Deutſchen und Franzoſen in Weſtafrika deutet ein Beſuch hin, welchen General Dodds, der bisherige Oberkommandeur der franzöfiſchen Truppen in Da⸗ homey, dem kaiſerlichen Landeshauptmann v. Putt⸗ kamer zu Sebbe im Togogebiet abgeſtattet hat, General Dods erſchien, begleitet vom franzöfiſchen Rfident von Grandpopo, bei Herrn Puttkammer, um mit demſelben die Angelegenheiten der beiden Nachbar⸗ kolonien zu erörtern. — Die bulgariſche Miniſtereriſts hat ihre Löſung dahin gefunden, daß an die Stelle des Cabinets Stambuloff ein Miniſterium Stoilaw getreten iſt. Demſelben gehört von den bisherigen Miniſtern nur der Ktiegsminiſter Petrow an, im Uebrigen ſetzt ſich das neue bulgariſch⸗ Cabinet gänz⸗ lich aus Nertretern der bisherigen Oppoſition zu⸗ ſammen. Das neue Cabinet hielt am Freitag ſeine erſte Berathung ab und ertheilte die ſtrengſten Be⸗ fehle zur Aufrechterhaltung der Ordnung im ganzen Lande. Kritiſch genug flieht es freilich in Bulgarien aus in Sofia wie an vielen Punkten der Provinz herrſcht fortgeſetzt ſtarke Erregung anläßlich des Ca⸗ binetswechſels, wobei ſich die Anhänger und die Gegner des geſtürzten Miniſteriums ſchon vielfach und blutigen Zuſammenſtößen begegnet find. Auf⸗ fällig erſcheint es, daß der wegen feiner oppo⸗ fitionell'n Haltung gemaßregelte Metropolit Clement von Tirnowo, welcher als ein Parteigänger Rußlands glelt, gerade itzt wieder feierlich in ſein Amt ein⸗ geſetzt worden iſt. Sollte mit dem Sturze Stom⸗ buloffs wirklich eine den Plänen Rußlands günflige Wendung in Bulgarien eingetreten ſein? Dann würde die bulgariſche Frage allerdings abermal in bedrohter Schürfe aufgerollt werden. Verſchiedenes — Ladenburg, 4. Juni. Geſtern fand im Gafthaus zur Roſe eine Verſammlung derjenigen Herren ſtatt, welche Beiträge zur Jubiläumsſtiſtung der hiefigen Realſchule geſpendet hatten. Den zahl⸗ reichen nicht anweſenden Stiftern dürfte eine kurze Ueberſicht über den Gang der geſtrigen Verhand⸗ lungen willkommen ſein. Nachdem der Vorfitzende, Herr Ratſchreiber Bitz, die Erſchien⸗nen begrüßt hatte, verlas der Rechner, Herr M. Bläß, die wich⸗ ligſten Pofitionen der Rechnung, woraaf letztere ſo⸗ fort geprüft und dem Rechner Decharche erteilt wurde. Unter den Spendern befindet ſich auch der hieſige Vorſchußverein, welcher in hochherziger Weiſe aus Ueberſchüſſen des vorigen Jahres den Betrag von 280 Mark der Stiftung zugewieſen hat, welch letztere nunmehr über ein Kapital von 2500 Mark verfügt. Weniger glatt wurde die nun folgende Be⸗ ratung der Stiftungsurkunde erledigt. Ueber die Art der Verwaltung der Gelder und Verwendung der Zuſen war bald eine Einigung erzielt. Dagegen entſtand eine lebhafte Debatte über die Frage, mer über die Verwendung der Zinſen zu beſchließen habe. Das Comite war der Anficht, daß das Lehrerkolle⸗ gium und der Beirat zuſammen den Stiftungsrat bilden ſollten. Dem gegenüber betonte das Beirats⸗ mitglied, Herr Günther, daß in dieſem Falle der Beirat jederzeit vom Lehrerkollegſum überſtimmt werden könne, alſo „bloße Staffage“ ſei. Von anderer Seite wurde herlangt, daß das Lehrerkol⸗ legium allein das Rech der Verfügung haben ſollte. Hiegegen ober erhob ſich Herr Redakteur G rard mit der Behauptung, daß hierdurch die „bürgerlichen Kollegien“ gegenüber den Beamten nach dem Muſter bom „beſchränkten Unterthanenverſtand“ behandelt würden, während gerade ſie, welche durch ſoviele Opfer zum Gedeihen der Schule beigetragen, das Uebergewicht haben ſollten. Der Herr Redner hatte nur vergeſſen, daß die Zeit noch nicht ferne liegt, wo die Schule trotz aller Opfer der Gemeinde und aller Anſtrengungen des Beirats det Auflöſung nahe war. Dennoch ſtimmte die Verſammlung den An⸗ ſchauungen des Herrn Gerard zu, und da ſich keiner der folgenden Redner des etwas unſanft behandelten Lehrerkollegiums annehmen wollte, ſah fich Herr Vorſtand Metzger vor die peinliche Aufgabe gedrängt, ſich und ſeine Herren Kollegen gewiſſen Einz⸗lh⸗lten der Debatte gegenüber in Schutz nehmen zu müſſen. Das Reſultat war der Beſchluß, daß die zwel jüngſten Lehrer vom Stiftungsrat ausgeſchloſſen bleiben. — Ladenburg, 5. Juni. Wir verfeblen nicht auf die im Inſeratenteil empfohlenen Jäger Salmiak⸗ Gallſeife aufmerkſam zu machen. Dieſelbe iſt im Gebrauch ſparſamer wie Kernſeife, macht Leinenwäſche blendent weiß. Auch iſt dieſelbe zum Reinigen von Kleiderſtoffen ſehr nützlich, da dieſelbe Flecken reinigt, und wird ein mit dieſer Seife ge⸗ waſchener Anzug gerade wie neu. Die Niederlagen für den Verkauf find im Anzeigeteil zu erſehen, und der Preis trotz der Güte der Jäger Salmial⸗ Seife billiger wie Kernſeife. — 1 zm Strome des Lebens. Roman von Jenny Plorkowska. Als die Geſellſchaft ſich nach dem Eſſen zer⸗ ſtrente, während dieſe ſich am Clavier amüffirten, jene plauderten, ein Dritter und Vierter Albums durch⸗ blätterten, zog ich mich in mein kleines Boudoir zurück. Nach einiger Zeit ſteckte Fräulein Pontnus den Kopf zur Tühre herein. „So allein?“ ſprach ſie; doch eben im Begriff, ſich zu mir zu ſetzen, wurde nach ihr verlangt. „Ich werde Ihnen Jemand ſchicken, der Sie beſſer zu 3 verſteht als ich,“ ſetzte fie darauf lächelnd inzu. „Ich danke, aber ich habe etwas Kopfweh und bliebe lieber allein,“ entgegnete ich. „O, ich ſchicke Ihnen Jemand, der Sie nicht quält, der Sie ebenſo gern hat, wie Sie ihn —“ Damit eite ſie mit muthwillſgem Lächeln wie⸗ der davon. Müde lehnte ich in den Stuhl zurück. Es war ſchon ſpät, und noch dachte Niemand daran, aufzubrechen. Wie würde es inzwiſchen meinem ar⸗ men Gefangenen gehen? — „Wenn Sie es wünſchen, will ich mein Mög⸗ lichſtes thun,“ hörte ich da Rodeggs Stimme, „aber „Gehen Sie nur da hinein, und ſeien Sie verſichert, daß Sie ſich ſehr gut unterhalten werden — die junge Dame iſt meine ſpezielle Favoritin.“ Rodegg machte ein ziemlich überraſchtes und wenig erfreutes Geficht, als er mich erkannte. „Fräulein Pontinus ſchickt mich zu Ihnen, Sie zu unterhalten,“ fing er ſich mir gegenüber an den Tiſch ſetzend, in halb heiterem halb kiefernſtem Tone an. „Wovon ſoll ich reden, Sie zu amüfiren ?“ „Es fiel Ihnen doch ſonſt nicht ſchwer, mit mir zu plaudern.“ „Sonſt ſagen Sie immer, ich ſollte Ihnen von mir erzählen.“ „Mein Geſchmack hat ſich nicht geändert.“ „So ſollen Sie auch heute von mir hören, — etwas aus meiner Vergangenheit, eine traurige Epi⸗ ſode, die mir mein ganzes Leben getrübt hat — et⸗ was, das ich noch Niemand erzählt habe.“ Und er erzählte mir von ſeiner ſchönen Schweſter, wie dieſelbe fich habe verführen laſſen und Schmach und Schande über ihre ganze Familie gebracht hatte. Und er erzählte Alles in ſo rührender einfacher zu Herzen gehender Weiſe, daß meine Augen ſich mit Thränen füllten und ich trotz allem Weh, das ich ſelbſt in meiner Bruſt verborgen trug, dieſes Mitleid mit dem Manne empfand, deſſen Leben durch den Fehltritt ſeiner Schweſter ſich ſo trübe, ſo ernſt ſo vertraensvoll geſtaltet hatte. „Ich habe Ihre Aufmerkſamkeit lange genug in Anſpruch genommen,“ ſagte er mit plötzlich ver⸗ änderter Stimme, „und danke Ihnen, daß Sie der Erzählung eines faſt Fremden — wie Sie kürzlich meinten — mit ſo viel Intereſſe gefolgt find.“ „O, das ſagte ich neulich nur in der Auf⸗ wallung des Augenblicks und bereute es ſchon in der nächten Minute, wie ſo Manches, ſo Vieles, was ohne meinen falſchen Stolz, ohne mein Heftigkeit nie über meine Lippen gekommen wäre. Aber nicht wahr Sie verzeihen mir, wenn ich Sie verſichere, daß es mir Leid thut, Sie gekränkt zu haben?“ Er lehnte ſich über den Tiſch, beſchattete das Geſicht mit der Hand und ſchaute mich eine Minute lang mit traurigem Ausdruck an. „Ihnen verzeihen?“ ſprach er finnend, „uein, verlangen Sie das jetzt nicht! Wenn ich meinen Stolz, meine Leidenſchaft beſtegt haben werde, dann bin ich vielleicht im Stande, Ihnen zu verzeihen, aber nicht j itzt — nicht jetzt!“ „Es iſt wohl Zeit aufzubrechen,“ erklang da Tante Aurelies Stimme, — ſie hatte nur im Auge, unſer tete-a-tete zu unterbrechen, ohne zu wiſſen, wie fie meinem Wunſche damit entgegenkam. 12. „Wie ſteht's — wie geht es ihm?“ fragte ich Oſette ſobald wir heimgekehrt waren und dieſe mir in mein Zimmer folgte. „Gut,“ erwiderte ſie, „wenigſtens iſt nichts Außergewöhnliches vorgefallen. Der arme Herr 8