Datauf deizichtete Abg. Wacker auf jede weltere Frageſtellung und die Kommiſſion erklärte die erſte Abſtimmung mit einer Stimme Mehrheit für eine definit v.. Darnach ſpricht ſich die Kommiſſion für die Zuloſſung der Orden und für deren Stellung unter Polizeiauſſicht gemäß dem Antrage Kurts aus. Die Nationalliberalen beharren auf dem ſtrikt ablehnenden Standpunkt. Verſchiedenes. L Mannheim, 10. Mai. Eine graufige That verübte die von ihrem Manne getrennt lebende Frau des Fabrikarbeiters Keller in Ludwigshafen. Sie ſchloß ihre beiden Kinder, Mädchen von zwei und fünf Jahren, in eine Stube ein, nachdem ſie einen in dec Nähe des Bettes aufgeſchütteten Haufen Hobelſpäne in Brand geſetzt hatte. Bald darauf bemerkten Hausgenoſſen vom Hof aus, wie das ältere Mädchen am Fenſter emporkletterte und laut um Hilfe rief,. Die Thür wurde erbrochen und das Feuer, das ſchon einen gefährliſchen Umfang ange⸗ nommen hatte, gedämpft. Das jüngere der Kinder iſt durch die Brandwunden bis zur Unkenntlichkeit entſtellt und liegt hoffnungslos darnieder, das ultere hat leichtere Verletzungen erhalten. Das Weib wurde verhaftet. „ Ludwigshafen, a. Rh., 11. Mal, Ueber das Vorkommniß in der Hauptſtraße, wird noch mitgeteilt, daß die Unterfuchung gegen Frau Mar⸗ garetha Keller geb. G undhöfer, ſo viele Verdachts⸗ momente, namentlich auch durch die Aus ſſage des äͤlteſten Kindes ergeben haben ſoll, daß an der Ab⸗ ficht der Mutter ihre Kinder lebendigen Leibes zu verbrennen, nicht mehr zu zweifeln ſein dürfte. Die Frau, 26 Jahre alt, macht allerdings den Eindruck, daß ſie in Bezug auf geiſtige Entwickelung zurück ⸗ geblieben iſt und kann zu ihren Gunſten angenommen werden, daß ſie, von Kummer und Sorge ſchwer heimgeſucht, in einem Anfall recht niedergedrückter Lemüthsverfaffung zur That ſchritt. R — Heidelberg, 10. Schon am 20. d. M. findet in dieſem Jahre die erſte bengaliſche Beleuch⸗ tung der Schloßruine und der alten Brücke ſtatt. — Karlsruhe, 11. Mal. Die Anlagr für lektriſche Beleuchtung des Zentral⸗Bahnhoſs iſt heute mittag abgebrannt. Das Feuer brach kurz vor 1 Ühe in dem Maſchienenhaus aus und griff bei der leichten Bauart des Gebäudes ſo raſch um ſich, daß trotz energiſchen Eingreifens der Bahnhofs wie der Freiwilligen Feuerwehr und der Feuerwehr der Maſchlenenbauanſtalt, das Maſchienenhaus, wie die dazu gehörigen Gebäude, his auf den Grund ab⸗ brannten. Die Dampf⸗ Feuerſpotze war ebenfalls in Thätigkeit, Der Brand dauerte mehrere Stunden. Die ſämmtlichen Maſchinen, ſowohl die Dompf⸗ wie die Dynamomaſchinen find vollſtändig zerſtört. Der entſtandene Schaden dürfte eine Million betragen. Die elektriſche Beleuchtung des Zentral⸗Bahnhofs iſt gleichfalls unbrauchbar und es muß wieder Gas zur Beleuchtung verwendet werden. Wie der Brand entſtanden, iſt noch nicht feſtgeſtellt. — Speyer, 8. Mal. Vorſicht bei Ver⸗ wendung von Wechſelſtemp lu] Bei einem unter Proteſt eingegegangenen Michſel war die verwandte Stempelmarke 11 Millimeter vom Rande entfernt aufgeklebt, weshalb der Wechſel ſeitens der Steuer⸗ behörde als nicht geſt mpelt angeſechen worden iſt. Eine Sttafverſügung über den ſüünfzigfachen Betrag der hinterzogenen Stemp lgebnge von 10 Pf. — alſo 5 M.] fü jeden der Beteiligten — war die Folge. Die angetragene richterliche Ent cheidung hot in zweiter Inſtanz die Anficht der S euerbehötde beſtätigt mit der Begründung, daß die Geſetz svorſchriſt „unmittel⸗ dar au einem Rande“ buchftäblich aus zulegen ſei. Hiernach müſſe ſih der Rand der Marke und des ö Wechſels genau d cken. J denfalls mahnt dieſer Fall von neuem, in der Befolgung der Wechſelſtempel⸗ Vorſchriften ganz korrekt zu verfahren. — Bretten, 10. Maj. Schutzmann Arnold von Mannheim ſollte am verfloſſenen Dienstag einen jungen Burſchen, welcher aus der Zwangserziehungs⸗ anſtalt Flehingen entwichen und in Mannheim auf⸗ ö gegriffen wurde, wieder in die Ayſtalt zurücktrans⸗ portiren. Die Eiſenbafahrt ging bis Bretlen, woſelbſt umgeſtiegen werden muß, ganz gut von Statten. Beim Ausſteigen aus dem Eiſenbahn⸗Koupe jedoch zog der Burſche plotzlich ein verſteckt gehaltenes M eſſer hervor und verſetzte dem nichts ahnenden Schutzmann drei Stiche und zwar zwei in die Wan ge und einen in den Hals. Der Attentäter, wel cher es offenbar auf einen Fluchtverſuch abgeſehen hatte, wurde sofort feſtgenommen und in das Amtsgefäng⸗ niß in Bretten abgeführt. Schutzmann Arnold fand vorläufig Aufnahme im Brettener Spital. Die Verletzungen find glücklicherweiſe keine lebensgefähr⸗ lichen. — Paris, 10. Mal. Im Irrenhauſe von Bicettre bei Paris kam ein 45jähriger Kranker namens Auguſte Tabotier auf furchtbare Weiſe ums Leben. Der Kranke war in ein Bad gebracht und — — — Ja, ich war hier zu Haus, aber wie fremd waren mir Alle und Alles! So verging wohl eine Stunde, während welcher ich — außer, daß mal Jemand hin und wieder ein ſchauerin blieb, dann ſchlich ich wieder fort, um nach der kleinen Elſe zu ſehen. Ruhig lag ſte jetzt in ihrem Bettchen, aber noch immer mit fieberheißen Backen. Ich blieb noch eine Weile bei ihr ſitzen, bis fie in einen leichten Schlaf verfiel, dann kehrte ich zu der Geſellſchaft zurück. Unten am Fuße der Treppe ſtand Rodegg. „Schläft die kleine Elſe nun?“ fragte er, indem er mir den Arm reichte. „Ja, aber ich habe hat Fieber und iſt „Ah, finde ich Sie endlich!“ erklang da die Stimme von Hugo Schermat, einem Vetter von Joſephine und einem treuen Begleiter derſelben, der ihr als galanter Cavalier aber nur gut genug war, wenn es ihr gerade an einem willkommeneren gebracht. „Erlauben Sie, daß ich Ihnen Herrn Blanchard vorſtelle.“ Der Name und der etwas fremde Accent ver⸗ riethen mir ſofort, daß dies der junge Franzoſe war, von dem Joſephine und Martha ſchon ſo viel geſprochen hatten: der ſo ſchön war, ſo reizend tanzte ſo liebenswürdig zu unterhalten wußte, wie kein Anderer. — Und ſie hatten Recht; ein einziges Mal mit ihm den Saal hinobwalzen genügte, um mir den rechten Geſchmack für ein derartiges Ver⸗ gnügen zu geben. Dieſem einen Tage folgte ein zweiter, ein dritter, und bald ward ſch von dem berauſchenden Strudel mit fortgeriſſcu. Ich bemerkte, wie Rodeggs Blicke ernſt und Sorge um das Kind, es gleichgültiges Wort an mich richtete — meiſt Zu⸗ die Wanne mit einer Nautſchukdecke Aberſpann worden, aus welcher der Kranke nur den Kopf zer, ausſtrecken konnte, ohne ſich ſonſt rühren zu könn, Der Wärter vergaß den Hahnen ſür das he Waſſer zu ſchließen, und als er nach einer Pier ſtunde zurückkam, fand er Tabottier buchftäblich ge kocht im Waſſer. Der Unglückliche ſtarb nach wenigen Minuten. Der Wärter wird wegen fahrläfffge Tödtung verfolgt werden. — Eine Prügemlaſchine. Nach dem Mißlingen des Fluchtberſuchs, welchen der Schau ſpieler Kringel alias Krüger in Gemeinſchaft m zwel andern Sträflingen aus dem Zuchthauſe zy Rwitich, R g.⸗Bez. Poſen, eingeleitet hatte, wu jeder der drei Sträflinge zu Dunkelarreſt, Entziehung der warmen Koſt und zu f 30 Peitſchenhleben hes urteilt. Zum Vollzug der Kö perſtrafe wurde eh neu konſtruierte Prügelmaſchine angewendet, die ihn Amtes mit ſolchem Erfolge waltet“, daß die Exel auf alle Anwſenden einen ſtarkn Eimdruck macht Die bisher übliche Züchtigung durch einen Aufſehg hat ſtets den Vorwurf der Ungleichartiglet u Ungleichmäßigkeit erfahren. Die Maſchine arb gleichmäßig, abet ſo energiſch, daß ſie nach Auch der anweſenden Aerzte bis an die äußerſte Preh des ohne dauernde Geſundheſtsſchädigung Maß lichen reicht. Man hat eine Anzahl Gefangene ebenfalls unter dem Verdachte von Fluchtgeſinnung ſtehen, zum Zuſchauen kommandiert. Als diese J Wirkung der Maſchine ſahen, von der ſie glau mochten, daß ihre Anwendung auch ihnen ih bevorſtehe, brachen mehrere von ihnen ohnmächſi zuſammen. Hiernach ſcheint dieſe Maſchine und di, welche ſte anwenden, im wahren Sinne des Wi „unmenſchlich“ zu arbeiten. Nohſeidene Vaſtkkleider Mk. 16,80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Quat, täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seide, ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meler glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte eh (ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farbe Deſſius etc.), Porto- u. zollfrei. Muſter umgehend, Seidenfabrik G. Henneberg k. u. f. fl), Zürich. melancholiſch auf mir ruhten, aber was war mir daran gelegen? Und doch ſeltſam — ſobald er zeitiger als die andern Gäſte, fich verabſchiedet hatte, war es mit meinem Vergnügen vorbei — trotzdem er kaum zehn Worte mit mir geſprochen halte, trotz aller Aufmerkſamkeit des jungen Franzoſen, der faſt den ganzen Abend über mein Tunzer war. de Die Geſellſchaft war zu Ende; ich hatte gute Nacht geſagt und mich in mein Zimmer zurückgezogen. Aber zu Bett gehen und ſchlafen waren zweierl 1 — wild ſtürmten die Gedanken an dem heutigen Abend auf mich ein, voll Stolz und Freude gedachte ich an Blanchard, aber wie eine kalte Hand legte es ſich um mein Herz, als ich mir Rodegg und Joſephin⸗ ins Gedächtniß zurückrief; wie munter konnte er mit ihr ſcherzen, lachen und plaudern, während er für mich nur immer ſo viel Zeit hatte, Fals der Anſtand wohl erforderte. — ö Die nächſten Tage brachten mir zwei Ein⸗ ladungen; nachdem ich einmal von dem berauſchenden Kelch der Vergnügungen gekoſtet hatte, dachte ich nicht mehr daran, mich wieder in die enge Klauſe zurückzuziehen. Das Souper bel Frau von N. nahm einen ähnlichen Verlauf wie der Geſellſchaftsabend bei uns nue daß ich Herrn Blanchards Lebeswürdigkeiten ein noch wiligeres Ohr lieh, als ich ſah, daß Jo⸗ ſephine Rodegg immer mehr zu feſſeln wußte. Auf eine zweite Einladung aber verzicht te ich noch im letzten Augenblicke. Ich fand Elſe ſo krank, ſo fie⸗ berhaft erregt, daß ich es nicht vermochte, mich unter luſtigen Menſchen zu amülfiren, während ich ſte ſo traurig wußte. Tante Aurelie kräuſelte zwar verächtlich die Lippen über meine übertriebene dle Beſorgniß, wie ſie meinte, indeß ſchlen es ihr nich unlieb zu ſein, mich nicht mit unter ihren Schah nehmen zu muſſen. Noch heute bin ich dem S mel, ach wie dankbar, daß ich während der Wagen mit Tante und Coufinen in glänzenden Toſſehen davonrollte, mich zu der Ktanken ſetzte und iht erzählte, bis ihr die Augen endlich zufielen und ſie einen leichten Schlof verſan! — es war letzter, aus dem ſie nicht wieder erwachen oll, Das Fieber ſteigerte ſich derart, daß ich auf eigene Verantwortug nach dem Atzt ſchickte — er füllt die Achſeln. — Hier war nichts mehr zu thun, eit Stunde ſpäter hauchte die Kleine ihren letzten Mee zug in meien Armen aus. 5 * Monate waren bergangun, der Sommer nahte, wd wieder und wieder fragte ich mich: „Wird Nodeg ſeines Verſprechens eingedenk ſein ?“ Ich wußte, daß ich mir durch mein fahl zutückhaltendes Benehmen ſeine Freundſchaft bi ſcherzt hatte; auch er war inzwiſchen ein Aude geworden, trotz allerhand Befürchtungen, daß m Erlaubnß dazu verſagt würde, hoffte zuverſichtlch auf eine Einladung von ihm, und 0 hatte mich getäuſcht. a Eines Morgens traf ein längerer Beef de Rodegg an Tante Aurelie ein. Er ſei — fc er — länger als er Aufangs geglaubt halle, f ſeinet Beſſtzung zurückgehalten, werds ſie auch wähkend der nächſten Wochen noch nicht verlaſſen köauen un würde ſich unſagbar freun wenn Tante Aureſſe und ihre Angehörigen ihm auf einige Zeit die Ehe hic Beſuches ſchenken wollten. 4 (Fortſetzung folgt.) 7 8 urin 55 7 4 l Am lun aint. eh 1 * it A hu 1 bh 1 Id g IN in guß Ag — FTruaellbrlIle fe Nnd fets borrathig in der Gxpbition dbleſes BB attes.