J. Obere Rheinebene und gebirgige Tbeſle der betreffenden Bezirke: Winter⸗Weizen 2, Sommer⸗ Weizen 2, Winter⸗Spelz 1.7, Winter Roggen 2, Sommer⸗Gerſte 2, Hafer 2,2 Klee 3,3 Luzerne 2,5, Wieſen 2.8, Reben 1,7. 4. Untere Rheineb ne u. begleitendes Hügelland: Winter⸗Weizen 2,5, Sommer⸗Weizen 2,4, Winter ⸗ Spelz 2,4, Winter⸗Roggen 2,4, Sommer⸗Gerſte 2.6, Hafer 2.8, Klee 8,5, Luzerne 2,6, Wieſen 3, Reben 1,7. 5. Odenwald, Ne ckar⸗ u. Taubergegend: Win⸗ ter⸗Weizen 2,2 Sommer⸗Weſzen 2 7, Winter⸗Spelz, 1,9, Winter⸗Rogen 2,1, Sommer⸗Gerſte 2,4, Hafer 2,7, Klee 2,8, Luzerne 2,3, Wieſen 2,6. Ueberhaupt im Großherzogthum; Winter⸗Weſzen 2,1, Winter Spelz 2,1, Winterz Roggen 2,1. Som⸗ mer-Gerſte 2.5, Hafer 2,6, Klee 2.9, Luzerne 2,4, Wieſen 2,8. — Von dem badiſchen Schwarzwald, 5. Mai. Vor einigen Tagen ver bſchiedete ſich in der badiſchen Gemeinde Kniebis (Amt Wolfach) ein eben erſt verheiratheter Bäcker, um ſich mit ſeiner jungen Frau in Freiburg niederzulaſſen. Den Weg nahmen ſie über die „Zuflucht“ nach Oppenau. In der Oppenauer Steige hielt es der Bäcker für nothwendig, nachzuſehen, ob der die Habſeligkeiten der jungen Eheleute bergende Wogen, der den beſſeren weiteren Weg eingeſchlagen hatte, bald nachkomme. Nicht lange, ſo langte der Wagen bei der Harrenden an, aber ohne den Bäcker. Der ungetreue Ehemann war mit dem Vermögen ſeiner Frau in dem großen Walde verduſtet. e Heidelberg, 7. Mai. Geh. Hofrath Zangemeiſter hat in Rom in einer alten Handſchrift, ie einſt der Heidelberger Bibliothek gehörte, die alt⸗ ſͤchfiſche Bearbeitung des alten Teſtaments entdeckt, die ein Pendant bildet zum Heliand und die von Profeſſor Sievers vermuthete Vorlage einer angel⸗ ſüchfiſchen Nachahmung iſt. — Frankfurt, 7. Mai. Der Hauptfaſſirer des Bankhauſes Rothſchild, Herr Goldſchmidt⸗Bing und Frau wurden geſtern Nachmittag bei einem Spozier⸗ gong im Iſenburger Wald überfallen und durch Revolberſchüſſe verletzt. Die Frau trug eine Wunde an der Naſe davon, der Herr erhielt zwei Wunden am Rücken und eine in der Seite. Die Verl tzten begaben ſich nach der Wirtſchaft „zum Frankfurter Haus“, wo ſie verbunden wurden und kehrten mit der Waldbahn hierher zurück. Die Verwundungen des Herrn Goldſchmidt⸗Bing ſollen nicht lebensgefährlich ſein. (Rach einer Meldung der elf. Zig. iſt der Attentäter, der angtblich aus Ludwigsburg bon ſeinem Regiment deſertirte 20ährige Karl Hirth, verhaftet; er will den Naubmordverſu b deshalb ge⸗ macht haben, um ſich wieder in den Vefitz des Geldes zu ſetzen, das er ſeinem Vorgeſetzten entwendet hat.) — Graz, 7. Mal. Heute Vormittag iſt es dem Kunſtſchwimmer Gröbel aus Wien gelungen, zunächſt eine Verbindung mit dem Innern der Luegloch⸗Höhle herzuſtellen. Der Taucher kehrte mit der freudigen Botſchaft zurück, ſämmtliche acht leben⸗ dig Eingeſchloſſenen ſeien geſund, wenn auch ſehr matt. Alle klagten ſehr über Hunger. 5 — Graz, 7. Mai. Die leben Höblenforicher ſowie der mit ihnen gegangene Realſchüler wurden heute Mittag ans Tageslicht gebracht. Es herrscht großer Jubel über deren Rettung. Alle Glocken läuten. Das Ausſehen der Geretteten iſt ſchrecklich. Als ſie ans Tageslicht gebracht wurden, brachen ſie bewußtlos zuſammen. Der Retter iſt der Forſtadjunkt gelegen. Puttig. ü — Warſchau, 7. niedergebrannt. aus und wurde offenbar angelegt. find verbrannt, 500 Familien ſind obdachlos. Schaden iſt bedeutend. — Lyon, 7. Mai. geſtern Abend ſeinen Verletzungen erlegen. Beiſetzung ſoll auf Staatskoſten erfolgen. (General ö 1 ſeiner Schönheit bekannten Stadtpark, der „Orangesſel Ferron war 1830 geboren und betheiligte ſich als junger Offizier am Krimkriege. Im Mai 1887 trat er als Kriegsminiſter in das Kabinet Rouvier, dem er bis zum Dezember jenes Jahres angehoͤrte Seit 1889 war General Ferron Befehlshaber des 18. Armeekorps und zuletzt General⸗Inſpektor des franzöfiſchen Heeres. Als Ferron am Freitag in Lyon eine Parade abnahm, bäumte ſich ſein Pferd und nach vergeblichen Bemühungen, fich im Sattel zu halten, ſtürzte der General zu Boden. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande von dannen ge⸗ tragen.) — In duſtrie⸗ und Gewerbe⸗Aus⸗ ſtellung zu Straßburg i. Elſaß 1895. Im Jahre 1895 ſoll in Straßburg eine Induſtrie⸗ und Gewerbe⸗Ausſtellung ſtattfinden. Dieſelbe wird am 15. Oktober geſchloſſen werden. Die Ausſtellung ſoll Elſaß⸗Lothringen, ſowie Baden und die bayriſche Rheinpfalz umfaſſen und hat den Zwick, ein möglichſt vollſtändiges Bild von der derzeitigen Mal. Die Stadt Jozefow Rahmen für die Ausſtellungsgüter bilden und zu⸗ im Gouvernement Nadop iſt zum größten Theil gleich deren wirkungsvolle Anordnung und dete Das Feuer brach in der Synagoge Sicherheit zu fördern geeignet find. Aus den Alz, Elf Menſchen ſtellungs⸗Bedingungen ſeien folgende Beſtimmungen Der hervorgehoben: Die Ausſtellung erſtreckt ſich auh eigene Erzeugniſſe der Kleingewerbe, der Fabelkinduſteh General Ferron iſt Die Leſſtungsfäbigkelt der Induftrie und des ewe 8 in dieſem Gebiet zu gewähren. Von der Wewinnan des Rohproduktes bis zu den bohen Leitungen, welchen die Geſchſcklichkeit der Hand einen känfflerſſchg Gedanken verwirklicht, von den mächtigen Maschi bis zu jenen Erzeugniſſen, mit denen der Men ſein Heim und ſein Daſein verſchönt — Alles wa in dieſem arbeitsfreudigen Theſle des Reſches ge ſchoffen wird, ſoll hier zu friedlichem Weſtlam bereinigt werden. In einer beſonderen Ausffelung werden gleichzeitig die reichen Kunſt⸗ und Alterthum, Schätze unſeres Landes vorgeführt, und word die gewiß eine bedeutende Anziehungskraft ausüßen ag alle diejenigen, welche unter der raffloſen Arbeit de b Gegenwart an den Schöpfungen vergangener Log fich gern erfreuen und erheben, Die Stadt Stich, burg bereitet für die Ausſtellung einen großen und e trefflich gelegenen Platz vor, unmittelbar an dem ß Auch wird alles aufgeboten werden, un Räume zur Verfügung zu ſtellen, die einen wärdigeg und der Kunſtgewerbe, ſowie auf Rohſtoffe, welch durch die Gewerbe o rarbeitet werden. Zur au nen un ft llung können nur ſolche gewerbliche Etzeugniſſe z Jin Nrlede langen, welche in Elſaß⸗Lothringen, dem Großherzog; f 15. Jh thum Baden oder der bay riſchen Rheinpfalz her 1. K ſtellt worden find. Die Gruppen einzureſchen 2. He Waarengattungen bezw. Erzeugniſſe werden ſyſtemalſch 9, Na. geordnet aufgeſtellt, und find Kollektiv⸗Ausſtellungen 1 00 einzelner zuſammengehßriger Waarengattungen durch 5 30 eine Vereinigung der betreffenden Ausſteller erwägſcht, 1.45 Die Handelskammer für den Kreis Mannheim „ 7 ſich bereit erklärt, Auskünfe über die Formal der Anmeldung, die Gruppeneintheſlung u. zu ertheilen; Intereſſenten werden eingeladen, erforderlichen Druckſachen auf der Kanzlei der Hand kammer entgegen zu nehmen. Etwaſge Anmeldung zur Thellnahme werden durch die Handelskam koſtenlos dem geſchäftsleitenden Ausſchuſſe vermittt Hrruliſt Mepfelwein⸗ Kelterei H. Scho walter, Bosenhot offeriert höchſtprämiirten Repfelwein. ten f a ef Fafſung; das legte er mir um den Arm und fragte, ob ich es zur Erinnerung an unſer Bündniß ſtets tragen wolle.“ Ich nickte. „Adieu denn, Freiheit!“ ſprach er, indem er in dem Schloß des Armbondes einen kleinen golde⸗ nen Schlüſſel, den ich bis dahin nicht bemerkt hatte, drehte und herausnahm. „Wenn ich das Armband aber nun abnehmen will!“ rief ich unwillkürlich, von inem unangeneh⸗ men Gefühl des Gefangenſeins befangen. „Das geht nicht mehr; unſer Bündniß iſt unwiederruflich,“ entgegnete er kühl, indem er den goldenen Schlüſſel an ſeiner Uhrkette zu befeſtigen verſuchte, „bitte, helfen Sie mir, ich habe ja dech nur eine Hand. — Sie machen ja ein ſo ernſtes Geficht, als fühlten Sie ſchon Reue?“ fuhr er lä⸗ chelnd fort, — „das hätten Sie ſich früher über⸗ legen ſollen. Mit dem Armband um Ihre Hand brauche ich nicht mehr zu fürchten, Sie könnten Ihr Verſprechen, mir Freundin ſein zu wollen, vergeſſen. Sie find gebunden — feierlich unwiederruflich — für immer!“ Als ich an jenem Abend mein Zimmer auf⸗ ſuchte, ſchien der Mond ſo ſüberhell zu den Fenſtern herein, daß ich das Licht als überflüffig auslöſchte, mich ans Fenſter ſetzte und noch lange Zeit finnend hinausſchaute auf die im weichen Schatten liegenden Raſenplätze und den von hellen Mondſtrahlen ſo ſchön eleuchteten klaren Bach. 5 „Jräulein,“ kam Llſette am nächſten Morgen ganz aufgeregt in mein Zimmer, „ich erzählte Ihnen doch ſchon öfter von dem jungen Manne, des es einſt Fräulein Marianne, angethan hatte — heute kann ich Ihnen ein Bild von ihm zeigen. Schnell! bevor Jemand kommt, damit ich es raſch wieder in das verſchloſſene Zimmer thun kann.“ Damit öffnete ſie die Hand und reichte mir ein Medaillon mit dem Minfaturbild eines intereſſanten brünetten jungen Männerkopfes. Während ich mich noch in lauter Bewunderung erging, that ſich die Thüre auf und Frau Altener trat ein. In meiner Angſt ließ ich das Medaillon haſtig in meine Taſche gleiten, um es L ſette bei erſter Gelegenheit zurückzugeben; dieſe Gelegenheit ſollte ſich aber ſo bald nicht finden. Eine Stunde ſpäter machte ich mit Rodegg einen weiten Spazierritt, ohne ſie wiedergeſehen zu haben — ein herrlicher Ritt, auf dem Nodegg mir zum erſten Male von fich und ſeiner Vergangenheit erzähl⸗ te. Wenn er nur ebenſo ſchön geendet hätte, aber wie ſchon ſo oft, wollte ich auch da meines Beglei⸗ ters wohlgemeintem Rathe nicht folgen und mußte es bittyr büßen. Ich ſtürzte vom Pferde, zum Glück ohne mir ernſtlich Schaden zu thun, doch Schreck und Erſchütterung benahmen mir für einige Zeit die Befinnung. Glücklicherweiſe befanden wir uns 5 vor dem Rodeggs Biſitzung nächſtgelegen n orfe. Als ich die Augen wieder aufſchlug, lag ich in einem mir fremden Zimmer. Gegen den Kamin lehnte Paſtor Lenndorf, deſſen momentane Gäſte wir waren; neben dem Sopha, auf das man mich gebettet hatte, ſtanden Rodegg und ein Arzt, Dr Feudler, deſſen ſüßliches Weſen mir vom erſten' Augenblick an ſo unangenehm war, die meinen Puls fühlte, am liebſten heftig don abgeſchüttelt hätte. Wäre es nach ſeinem Kopf gegangen ſe da wir noch tagelang in dem Pfarthaus bleiben m ſen; mich aber trieb es ſo mächtig heim, daß Roß — auf meine eigene Gefahr, wie er lächelnd mei — noch an demſelben Abend mit mir zurck zwei unangenhme Erinnerungen aber brachte ich von dieſem Ausritt mit heim: den Gedanken an Dr. edles, der es für ſeine Pflicht hielt, ſich auch ferner meinem Befinden zu erkundigen, und die Ende 5 doß das Medaillon mit dem Männerkopf aus Ü · wü‚ Taſche verſchwunden war. Wisbalb — ich es nicht — aber unwillkirlich lenkte mein Weite ſich uuf Dr. Feudler, der bei all ſeiner wuürdigkeit nicht vermochte, einem Menſchen e und gerade ins Geſicht zu ſehen. g O, wie glücklich war ich, als ich mich wien in meinem lieben Rodegg befand; aber ach, die Fe ſollte ſich bald in bitteres Weh umwandeln! Dae erwartete Rodegg ein Brief von Tante Au worin dieſelbe ſchrieb, daß ſie anfange, ſich ern Sorge um mich zu machea, und wenn Rodegg nicht umgehend unſere baldige Ankunft melde, 0 Nuit 9 ſte ſich genöhtigt, zu Haus alles im Stich zu of und ſelbſt zu kommen, um mich zu holen. 1 „Was gedenken Sie zu thun ?“ fragte ch n 0 all Rodegg mir beim Abendeſſen den Inhalt des Bie 1 mittheilte. f nbi 5 „Ich habe bereits geſchrieben, daß wir 0 fn morgen früh zehn Uhr von hier abreißen werden huße Au (Fortſitzung folgt. N N Haage A daß ich die Hand,