ehung. rung der Rz K betr. Nätz und A Fachſchau wu Ergänzung dy Kenn niß 9 ungsverzeichn lang zur eh, biefigen Rol, 5 Beſchwerde während drei iehbeftzern dy werden könng, pril 1894. tand: or dem Nadal es Kartouſſch es, 1. Auguf hier öffenlig pril 1894. nt: Bitz. rmehl es Carqus mühle, Tucker „ Stenz . Thur- il „Thur⸗ er, wit Wanzen, e, Amei⸗ kal ver⸗ betäubt. ſäſern zu Pf. und urmelin⸗ Gummi, 35 Pf. urg bei pltz ngen e prelt blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ſür die Redaktion verantwortlich: Karl Malitor, Ladenburg Ar. 338. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. viertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 1 Aikkwoch den 2⁵5 Npril Anzeigen: die I- ſpaltige Corpus⸗Zeile oder dere 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf Druck und Verlag von Rarl Molitor, Ladenburg. 8 Naum 9. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1894. Politiſches. Berlin, 22. April. Die Vermählungsfeſtlich⸗ leten om Coburger Hofe haben ein allerdings nicht mehr überraschend gekommenes Ereignitz gezeitigt, die oiftzielle Verlobung des Großfütſten⸗Thronfolgers bon Rußland mit der Prinzeſftn Alix von Höſſen. Wiederholt ließ ja das Gerücht den künftigen Ruſſen⸗ lalſer mit dieſer oder jener europälſchen Fürſftentochter derlobt ſein, aber alle dieſe Nachrichten ſtellten ſich ſchließlich als bloße Combinationen heraus. Da hieß es vor einiger Zeit, es hätten ſich zwiſchen dem Hiarenwitſch und der jüngſten Schweſter des Groß⸗ herzogs von Hiſſen zarte Herzensbeziehungen ange⸗ knüpft und immer beſtimmter trat das Gericht auf; nunmehr bat bei der Hochzeitsfeier des Großherzogs Senſt Ludwig und der Prinzeſſin Wetoria Meſſta von Coburg die amtlich: Verkündiaung der Verlobung des Großfttrſten⸗Thronfolgers Nikolaus und der Prinzeſfin Alix ſtattgefunden. Mit dieſer Verbindung erfahren die manch'⸗rlei Familienbande, welche das kuffiſche Kaiſerhaus ſchon längſt mit deutſchen Fürſten⸗ baͤuſern verknüpfen, eine neue bedeutſame Vermehrung, die auch in Hinblick auf die politiſchen Beziehungen zwischen Deutſchland und Rußland wohl nicht ganz einflußlos werden dürfte. — die Pforten des Reichstages hoben ſich nunmehr auf länger denn ein halbes Jahr geſchloſſen, denn vermutlich werden ſich die parlamentariſchen Vertreter der Nation erſt im Spätherbſte aufs Neue in der Reichshauptſtadt verſammeln. Die j'tzt be⸗ endigte Seſfion ſtand gleich zu ihrem Beginne im Zeichen der neuen Steuervorlagen und in demſelben langen auch die Schluß debatten des Parlaments aus, denn den letzten Beſchluß des Plenums bildete die endgiltige Annahme des neuen Böͤrſenſteuergeſetzes, in der Schlußfitzung der Steuerkommiſſion aber wurde die Tabakſteuer⸗Vorlage verworfen. Gerade die letztere Vorlage ſtellte das eigentliche Hauptſtück in der vorläufig geſcheiterten ſſeuer⸗ und finanz⸗ polttiſchen Action der verbündeten Regierungen dar und müßte man darum in den Kreiſen derſelben ob des Falles des Tabakſteuergeſetz's — von dem „ſtillen Begräbniſſe“ des Weinſteuergeſetz s und des Finanzreformplanes ganz abgeſehen — recht nieder⸗ geſchlagen ſein. Aber ganz im Gegentelle, es giebt ſich im Regierungsloger trotz des überwiegend necatiben Ausganges der Steuerfragen eine merkwürdige Zu⸗ verficht kund. Reichskanzler Graf Caprivi verlieh derſelben noch beim Schluſſe des Reichstages durch die Ankündigung neuer Steuervorlagen für die Herbſtſeſſon Ausdruck und in der letzten Sitzung der Steuercommiſſton bekundete ja Finanzminiſter Dr. Miquel offen ſeine Freude über die entgegen⸗ kommenden Erklärungen des Centrumsfühters Dr. Lieber, wonach das Centrum, obwohl es die jetzige Tabakſteuervorlage abgelehnt hat, im Prinz 'p einer ſtärkeren Beſteuerung des Tabaks doch durchaus zu⸗ ſtimmt. Ob Herr Lieber im Stande ſein wird, dieſen von ihm gegebenen politiſchen Zukunftswechſel ſeinerzeit einzulößen, muß freilich noch dahin geſtellt bleiben, da in Centrumskreiſen die erwähnten Er⸗ klärungen Dr. Liebers vielfach gemißb lligt werden. London, 21. April. Die Verlobung des ruffiſchen Thronfolgers mit der Prinzeſfin Alix von Heſſen wird hierzulande allgemein als ein Friedens⸗ pfand begrüßt. Die „Times ſagt: Da der Friede Europas auf den Beziehungen Englands zu Rußland und Rußlands zu Deutſchland beruhe, ſo müſſe alles, was herzliche Beziehungen feſtigt, von wohl⸗ thätigem Einfluſſe auf die europäiſche Politik ſein. Der „Standard“ ſchreibt: „Wir können denken, daß die Franzoſen durch dieſe Verlobung in ihrem Argwohn betreffs des franzöfiſch⸗ruffiſchen Bündniſſes beſtärkt werden.“ „Daily Chronfcle“ hält die Ver⸗ lobung für einen Naſenſſüber fär die chauviniſtiſchen Panſlaviſten, die ohne den Widerſtand der Czaren Nußland längſt mit Deutſchland in einen Krieg berwick'lt hätten. — Petersburg, 21. April. Heute fand in Gatſchinga anläßlich der Verlobung des Thron⸗ folgers mi der Peinzeſfin Alix von Heſſen ein feierlicher Dankgottesdienſt ſtatt. 5 Verſchiedenes. — Ladenburg, 22. April. Giſtern abend hatten wir Gelegenheit einen erhebenden Einblick in die geſellſchaftlichen Verhältniſſe des „Schlittſchuhklubs Urteil ab. Die zahlreich vertretene Damen⸗ und Herrenwelt ergoͤtzte ſich deim Tanze in fröhlicher Stimmung, der leider die Feierabend unde nur allzu früh Abbruch that. Mit Stolz kann der Berein Geſellſchaft, die zu den ſchönſten Hoffnungen be⸗ rechtigt iſt, rufen wir ein kräftiges „Glück auf!“ zu. — Mannheim, 21. April. Die blutige That welcher in der Nacht vom 7. zum 8. April d. Js. in der Wirtſchaft zum „Goldenen Löwen“ ein Men⸗ ſchenleben zum Opfer fiel, fand heute vor dem Schwur⸗ gericht ſeine Sühne. Die Geſchichte dieſer That iſt noch zu friſcher Erinnerung, als daß es nothwendig wäre In den Jeſſeln der Schuld. b Criminalnovelle von C. Sturm. 24. „Da Du die richterliche Laufbahn aufgeben willſt, Ernſt,“ entgegnete Galen, „ſo find für Dich ſolche Carrieren gut, wo Du raſch vorwärts kommen lunnſt. Ich denke, daß Du als Rechtsanwalt oder duch bei einer großen, feinen Verficherungsgeſellſchaft Dein Glück am erſten machen könnteſt. Mein Onkel in Hamburg weiß übrigens leicht in ſolchen Dingen Ar zu rathen und zu helfen.“ „Dafür würde ich ſehe dankbar ſein,“ erwiderte der Referendar, „denn ich darf meine Mutter nicht lunge mehr Geldkoſten verurfachen, da ſie nur noch guf eine kleine Leibrente angewieſen iſt.“ „Mache Dir nun in dieſer Hinficht keine Sor⸗ gen,“ erklärte Galen, „ich müßte Dein Freund nicht ein, wenn ich Dir nicht im Nothfalle helfen wollte. Auch mochte ich Dir und Deiner Mutter rathen, nach Hamburg überzuſiedeln, und zwar nicht dirſet nach Hamburg ſelbſt, ſondern nach einem der hübſch gelegenen Vororte der großen Seeſtadt. Hier nimm dieſes Billet mit einem Gruße von mir an meinen Onkel nach Hamburg mit, er wird Dit gefällig ſein und Ihr werdet Euch in der fremden Stadt nicht bereinſamt fühlen. Ich wünſche Euch glückliche Reife und bitte noch, Deine Mutter und Schweſter von mir zu grüßen, denn ich denke doch, daß das, was Deines Vaters und durch die Flucht jenes ſchlimmen Mannes beſeitigt.“ „Du edler Mann!“ rief Ernſt Pohlmann. „Deine milde und großmüthige Auffoſſung der pein⸗ lichen damaligen und jetzigen Lage unſerer Familie ſichert uns Deine Freundſchaft. Wie können wir es Dir jemals danlen.“ „Die wahre Freundſchaft macht keinen Anſpruch auf Dank, ſondern kennt nur liebe Pflichten, ſprich mir alſo nicht von Dank, Ernſt! Leb' wohl! Auf Wlederſehen hier in der Refidenz in drei oder vier Monaten zu Deinem Examen!“ * Da man bei dem flüchtigen ehemaligen Bank⸗ direktor Hilleſſen die Mitnahme bedeutender der Central⸗Commerzbank und deren Gläubigern gehörigen Geldſummen und Wertpap eren vermuthete, ſo wurde derſelbe alsbald ſt ckbrieflich verfolgt und alle Poli⸗ zeiorgane der großen Handels und Seeſtädte in Be⸗ wegung geſitzt, um den Flüchtling zu ergreifen. Aber wie gewöhnlich in ſochen Fällen erwieſen ſich die polizeilichen Maßregeln als Fruchtlos, denn der ſchlaue Hilleſſen hatte bereits einen zu großen Vorſprung. In drei Tagen war er, ſtets mit den Schnellzügen fahrend, bis in die portugiefiſche Hafenſtadt Oporto wider unſeren Willen uns trennte, iſt durch den Tod ſchon am folgenden Tage nach Buenos ⸗Ayres weiter. Auch hatte ſich Hilleſſen durch Abſcheeren ſeines Bartes und Färben ſeiner Haare ganz un⸗ kenntlich gemacht. Vor dem Betreten der Hafenſtadt Buenos Ayres hatte Hilleſſen allerdings eine große Angſt, denn die dortige Polizei war ſicher beauftragt alle Poſſagiere ſcharf in's Auge zu faſſen und den flüchtigen Bank⸗ direktor zu ergreifen. Das übelſte dabei war, daß Hilleſſen keine Legimatlonspapiere beſaß, aber dieſe heſchaffte er ſich durch Beſtechung von einem herun⸗ tergenommenen portugleſiſchen Kaufmanne, der eben⸗ falls nach Buenos⸗Ayres reiſte, und dort ſein Glück machen wollte. Auf dieſe Weiſe gelangte Hilleſſen unbehelligt nach Buenos⸗Ayres. Dort ſuchte alsbald Hilliſſen ſeinen früheren Freund und Helfersbelfer Werner Kühn auf, der fich mit ſeiner Familie nach Buenos⸗Ayres begeben hatte und nach den Briefen ſeiner Frau fich gebeſſert haben ſollte. Dies war aber durchaus nicht der Fall denn der tief geſunkene Werner Kühn war auch in Buenos⸗Ayres ein Lump geblieben, der nichts ar⸗ beite und ſeiner Frau zur Laſt lag, und nur aus aus Furcht vor Mißbandlungen hatte die arme Frau dem Unholde den Walen gethan und an Hilleſſen gelangt und von dort fuhr er mit einem Dampfſchiffe nach Deutſchland geſchrieben, daß er ſich gebeſſert und ein kaufmännſſch's Geſchäft erworben hatte. Unitas“ zu thun. Der Verein veranſtaltete nämlich in dem reichlich dekorierten Saale des Gaſthauſes 1 zum Anker einen Ball der zur dollen Befriedigung der Anweſenden ausfiel. Der glänzende Verlauf der Feſtlichkett unter muſterhafter Leitung der Borſtand: ſchaft nötigte den geladenen Gäſten ein erfreuliches auf jenen Abend mit dem ſelbſtbewußten Gefüble 1 etwas Schönes geleiſtet zu haben, zurückblicken. Der 5