berzog folgte mit dem Erbgroßherzog und der Erbe großberzogin. Am Bahnhof waren zur Verab⸗ iedung anweſend die Prinzeſfin Wilhelm, Prinz Karl, der Königlich Prerßiſche Geſandt', Wirkliche Gebeimerath v. Eiſendecher, der Oberßſſtallmeiſter v. Holzing, der kommandirende General des 14. Arme:-corps General der Infanterie v. Schlichting und der Generallieutenant b Broefiale. Noch berz⸗ lichſter Verabſchiedung trat Se. Mojeſtät der Kaiſer Wunkt 11 Uhr die Reiſe nach Coburg an. Ergebniß der Jagd auf Kaltenbronn iſt, daß der Kaiſer vier, der Erbgroßherzog zwei Auerhahnen er⸗ legte. — In mehrere Zeitungen iſt eine Mittheilung aufgenommen worden, welche b'hauptet, der Erb⸗ großherzog werde demnächſt das Generalkommando des 14. Armeccorps übernehmen. Dieſe Nachrſcht iſt ohne jedwede Begründung. Berlin, 18. April. Der Kaſſer rich tete dem „Reichsanzeiger“ zufolge an den bisherigen Bolſchafter in Wien, Prinzen Reuß, anläßlich d ſſen Scheidens aus dem Reichsdienſt ein Schreiben, mit dem dieſem zugleich die jüngſt in Wien berliehenen Brillanten zum Schwarzen Adlerorden bebändigt wurden. Im Schreiben dankt der Kaiſer für die ausgezeichneten nahezu 45jährigen Dienſte des Bot⸗ ſchafters und hebt unter den herborragendſten Ver⸗ dienſten außer diſſen Haltung als Geſandter am ruffiſchen Hofe während des deutſch ⸗franzöſiſchen Krieges den erfolgreichen Antheil an der Aufrichtung des Bündniſſes zwiſchen dem deutſchen Reich und Oeſterreich⸗Ungarn, ſowie die Verdienſte um die Festigung und Stärkung des Bündniſſes ſeit den berfloſſenen 15 Jahren bervor. Schließlich erneuert der Kaiſer dem Prinz n mit den aufrichtigſten Wünſchen für ferneres Wohlergehen die Verficherung ſeiner fortdauernden freundſchaftlichen Gefinnungen. Berlin, 18. April. In der Kommifflon des Reichstags wurde das Tabakſteuergeſetz mit 17 gegen 11 Stimmen abgelehnt. Dagegen ſtimmten Centrum, Freiſinnige, Sozialdemokraten und Anti⸗ ſemiten; außerdem der Nationalliberale Baſſermann und der Konſervative Graf Roon. Daf lr ſtimmten die übrigen Konſervativen, die Reichspartei und die Nationalliberalen. 5 Wien, 19. April. Ein ezechiſches Blatt meldet: Als Finanzminiſter Plener auf der Böhmiſchen Nordbahn zu dem Begräbniß Schmeykals fuhr, wurde ein großer Stein in das Koupee geworfen. Der Miniſter verbot die Verfolgung des Attenthäters, aber nichtsdeſtoweniger eruirte die Polizei den Thäter in einem Schüler des Colliner Gymnaffums, der der Omladina angehört. Auf Wunſch des Miniſters hoben die meiſten hiefſgen Blätter die Meldung un⸗ terdrückt, 5 Verſchiedenes. Seckenheim, 18. April. Heute früb er⸗ hängte ſich der verwitwete Landwirt Wilbelm Hart⸗ mann auf dem Speicher ſeines Hauses. Das Motiv der That ift bis jetzt noch unbekannt. — Mannheim, 17. April. Die Acc biber⸗ bindlichkeiten der Firma Scheuer, Hirſch und Schloß betragen ea. 300 000 M., welch mit Ausnahme bon böchſtens 30 000 M. von den Ausſtell'en ſicher ge⸗ deckt werden dürften. Die übrigen Oßligos der Firma find verhältnißmäßig beſcheld⸗ner Natur. Da die Bilanz pro 31. Dezember 1898 einen verhält⸗ nißmäßig günſtigen Vermögensſtand noch nachgewieſen bat, ſo iſt ficher anzunehmen, daß die j tige Bilanz auch bei den nothwendigen, größten Abſchreibung en für vorläufig unbeibringliche Ausſtände noch einen wenn auch beſcheldenen Ueberſchuß ergeben wird. Demgemäß hat der geſtrige Famiſienrath, welcher aus Jurſſten und Sachderßändigen fich ergänzt, die außergerichtliche L quldation beſchloſſen, die um ſo eher durchzuführen iſt, als Familienmitglieder fich für die Deckung des etwalgen Deftzits bereits erklärt haben. — Das Befinden des Herrn Schloß iſt heute früh ein verhältnißmäßig gutes und wird derſelbe in den nächten Tagen aus dem Kranken⸗ hauſe entlaſſen Ludwiasbafen, 18. April. Von einem ſchrecklichen Unglücksfall wurde der 34 Jahre alte Fubrmann Georg Ungerer, bel der Aktiengeſellſchaft „Bürgerbräu“ dahier bedienſtet, betroffen. Ungerer hatte eine Ladung Bier nach Lampertheim über⸗ nommen. Nicht weit von letzterem Orte ſcheuten ſeine beiden Pferde, wobei er unter ſein Fuhrwerk kom und überfahren wurde. Die Verletzungen, die ſich Ungerer dadurch zugezogen, waren ſo ſchwer, daß nach erfolgter Amputation eines Fußes der Tod eintrat. 5 — Darmſtadt, 18. April. Der Großherzog ſpendete anlößlrch ſeiner Vermählung zwanzig unbe⸗ mittelten unbeſcholten n Brautpaaren des Landes, vor denen zebn der Landwirtſchaſt und zehn dem gewerblichen Arbeiterſtand⸗ angehören, je 1000 Mk. — Kenzingen, 17. April. Ein hier in Arbeit ſtehender junger Bäckergeſelle aus dem Würt⸗ tembergiſchen ſuchte Abends ein im Salmenwirtshaus in ſolchen Fällen gleichbedeutend mit dem Verſcheu⸗ dern iſt, dazu konnte ſich Frau Pohlmann aber auch nicht ſo leicht entſchließen, zumal vielleicht ſpäter ihre Kinder von den gediegenen Möbeln und Kunſtſach n doch Gebrauch machen konnten. a Ein anderer Ausweg, als für den größten Theil dieſer Sachen einen Ladenraum zu miethen, blieb aber nicht übrig, den Frau Pohlmann war als Einkommen weiter nichts geblieben als eine mäßige Jahresrente, welche der verſtorbene Bankdireklor be⸗ reits vor zehn Jahren durch den Fall ſeines früh⸗ zeitigen Ablebens ſeiner Frau bei einer Ru ntenanſtalt berfichert hatte. Und der Referendar Ernſt Pohlmann beſaß noch ſo gut wie kein eigenes Einkommen, da er noch keine entſprechende Anſtellung hatte und noch ſein zweites Staatsexamen machen mußte, um beſoldener Beamter zu werden. Der Selbſtmord ſeines Vaters, der Verlust des bedeutenden Ver⸗ mögens und die doch unvermeidliche übele und ge⸗ häſſige Nachwirkung der ganzen Kataſtrophe auf ſeine geſellſchaftlich⸗ Stellung und diejenige ſeiner Mutter und Schweſter verleidenden aber auch dem Referendar Poblmann die fernere Verfolgung ſeiner bisherigen juriſtiſchen Laufbahn und den Aufenthalt in der Refidenz. Er wollte nicht die beſten Jahre ſeines Lebens unter den ſcheelen Augen und gehäſ⸗ ſigen Urthetlen ſchmähfüchtiger Menſchen leiden, die ihn als Sohn des unglückſeligen Bankdirektors Pohlmann entweder ſchon kannten oder doch erken⸗ nen würden. Wohl gab es auch manche verſtändige und gerechtuttellende Herren und Damen, welche den jungen Pohlmann wegen des verhängnisvollen Unglücks nur bedauerten und geneigt waren, ihm moraliſche und geſellſchaftliche Stütze zu bieten, falls er unter dem unſeligen Ende ſeines Vaters zu leiden hatte. Aber ſolche Leute waren doch ſicher die Min⸗ derheit der Beurteilter der Pohlmann'ſchen Familie, und ſchon der argwöhniſche Gedanke, nicht mehr voll nach ſeinem Ehr⸗ und Pflichtgefühl, ſeinen achtungs⸗ werthen Leiſtungen und Beſtrebungen beurtheilt zu werden, nahm dem jungen Referendar zur Luſt und Liebe an dem gewählten richterlichen Berufe und berleidete ihm den ferneren Aufenthalt in der Haupt⸗ ſtadt. Dieſes Empfinden des Sohnes und Bruders wurde bald voll und ganz auch von Frau Pohlmann und Carola geheilt, und deshalb reifte bei den drei Perſonen der Entſchluß, in der Hauptſtadt gar nicht erſt eine kleine Wohnung 1 zu miethen, ſondern nur für Unterkunft der Möbel und Kunſtſachen Sorge zu tragen, und gleich eine andere tigen Aufenthaltsort zu wählen. Für die Entſchließungen dazu waren aber auch offenbar die Abfichten des Referendars maßgebend. Mancherlei Pläne durchſchwirrten in dieſer Hinficht auch ſeinen Kopf, aber er kam dabei zu keinem rechten Entſchluſſe, denn da er bisher vorzugsweiſe nur ſeinen Studien und Vorbereitungsarbeiten auf das zweite Examen gelebt, hatte er ſich wenig um die Dinge bekümmert, die nun für fein Vorhaben, in einer anderen Stadt und in einem anderen Be⸗ rufe ſich eine Exiſtens zu ſuchen, von Wichtigkeit waren. Um ſeine Zweifel und Bedenken zu bannen, be⸗ ſchloß daher Ernſt Pohlmann, ſeinen treuen Freund, den Profeſſor Galen, den er ſeit dem traurigen Be⸗ gräbnißtage nicht wieder geſehen hatte, um Rath zu fragen. ö Galen nahm den Beſuch des Referendars ſehr Stadt ols künf kundiich auf und horte mit großer Theilnahme ! dahſer dlenendes Mädchen welch⸗s ſeinen blehe günſligten Bewerbungen kein Gebör mehr h wollte, zu erſchießen. Der Verſchmäbte wartete Nähe des Hauſes ihres Dienſtherrn, bis das Mit bet die Straße in das Oekonomiegebäude Wirtichaft ging, und verſuchte alsdann auf fünf Schritte Entfernung einen Schuß aus Piſtole auf dasſelbe abzufeuern. Glücklicherweſſe ſagte die Waffe beim erſtmaligen Abdrüſcken, ſo die Bedrohte lt. Brsg. Ztg., ſich flüchten und in Folge deſſen der hierauf folgende Schuß ing. 19 5 — Freienwalde. 19. April. Durch in Rehwinkel ausgebrochenen Brand find 60 Geb zetſtört worden. Viel Vieh iſt umgekommen, Gebäude find meiſt verſichert. — Berlin, 17. April. Der muthmaß Mörder der im Grunewald ermordeten Kranken gerin Schweich l, der Maurer Julius Thiede, w Nachts in dem Vorort Schöneberg ergriffen heute Mittag nach Berlin überführt. — Es ſteht nunmehr feſt, daß der Morgen berhaftete Maurer Thiede, aus Nam in Pommern gebürttg, der Mörder der 9 Schweichel iſt. Als die Bea ten in Thiede's nung traten, um ihn zu verhaften verrieth er durch den Ruf: „Ich habe die Helene Schwe nicht ermordet.“ Am Mittelfinger der rechten hatte er eine Biswunde, die ihm die zwel Sin nach dem Morde von ihm angefallene Aebeſterſ beigebracht hatte. Die Frau erkennt ihn auf Beſtimmteſte wieder. — Würzburg, 17. April. Im höͤchſt legenſten Dorfe der Rhön, in Frankenheim, bran geſtern 18 Gebäude nieder. — Antwerben, 18. April. Die Pol verhaftete die Frau eines hi⸗ſigen höheren Beam welche in Verdacht ſteht, drei ihrer Verwandlen v giftet zu haben, um ſich die Lebensverficherungs teäge von 300 000 Fres. anzueignen. Die Berh tung erregt das größte Aufſehen. i Ball-Seidenſtoſſe v. 75 Pfg. bis 18.65 p. Met. — ſowie ſchwarze, weiße farbige, Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Ml. 18, per Meter — glatt, geſtreift karritt, gemuſte Damaſte etc,) Porto und zollfrei. Muſter umgehe Seideu fabrik GHen. neberg (k. u. k. H Zürich. — — deſſen Pläne, über welche er ſich als älterer u erfahrener Mann bald ein Uitheil bildete. „Deine Abſicht, in Folge des großen Unglie der Hauptſtadt und Deinem bisherigen Berufe d Rücken zu wenden, bedauere ich zwar vom Herzen ſagte Galen zu dem Freunde, „aber da Du es 9 nothwendig fie Dein ferneies freies und küchlig Vorwärtsſtreben hältſt, ſo muß ich Dich dieſen En ſchluß auch billigen. Dringend mochte ich Dir ab rathen, daß Du hier noch das zweite juriſtiſche Er men, zu welchem Du Dich ſchon recht fleißig vo bereitet haſt, machſt, denn wenn Du dieſes Exame abgelegt haſt, werden Dir doch bielmehr Loufbahne offen ſtehen als j tzt. Du kannſt Dich dann in einer anderen Stat als Rechtsanwalt niederlaſſen, kannſt in ſtädtiſc Verwaltungsdienſte treten, kannſt auch bei ein Lebensverficherungsgeſellſchaft eine hohe Stellung t werben und auch dem höheren Eiſenbahndienſt Dic widmen. Alſo lieber Ernſt Dein zweites Examen muß Du machen, und wenn es Dir an Geld dazu fehle ſollte, ſo bin ich Dein Freund der Dir helfen wird. „Aber ich will doch fort aus dieſer Stadt, w mir der Aufenthalt verleidet wurde,“ entgegnete Ern Pohlmann, „und meine Mutter und Schweſt denken ebenſo.“ „Dies moͤgt Ihr thun, Monaten kommſt Du in die Hauptſtadt zurück und machſt Dein zweites Examen.“ „Und zu welchem Berufe würdeſt Du mir dan beſonders rathen,“ frug der Referendar, „denn e wäre doch gut, wenn ſch in dieſer Hinficht ſche itzt einen feſten Plan hätte.“ 8 (Schluß folgt.) — 3 aber nach drei oder biet 51 i Haha „ ef anzula Ladenbur, Il 2 8 Enbfehle Tnoluten an 155g Mac 1 Hpttig zu ſprich in Gafth u F 2 Iſolge n n enpſehle o ggg. — . chnfals ne o drillen h bunter zt 3 Den Ein, 1 n alen g Nod Die Nl eingetroffen Eine grof In gef