bem der Monarch Jeden Empfang ſich vetbeten hat, tüſtete man fich in Gernsbach zu einer freudigen Kundgebung, da es das erſte Mal iſt, daß der fürſtliche Gaſt ols Träger der deutſchen Kaiſerkrone 4 dieſes Thal auſſucht. Schon einige Tage vorher find zahlreiche Geräthſchaften aus dem Karlsruh'r Schloſſe nach dem Kaiſerlichen Abſt ig quartier auf dem Kaltenbronn gebracht worden; auch ein Bade⸗ zimmer wurde daſelbſt eingerichſet. Karlsruhe, 16. April. Die „Fekf Ztg.“ meldet von hier: Einem heute beſtimmt auftauchenden Gerücht zufolge ſteht die Ernennung des Erbgroß⸗ herzogs zum Kommandeur des 14 Armet⸗Corps an Stelle von Schlichting's b vor. Berlin, 16. April. Der Reichstag nahm den Centrumsantiag auf Aufhebung des Je uitengeſetzes mit 168 gegen 145 Stimmen an. Paris, 16. April. Der Miniſter der Kolonien hat von dem Gouverneur des Sudan ein Telegramm erhalten, wonach am 29. und 25. März die franzöfiſchen Truppen in der Nähe von Timbukta die feindliche Reiterei gänzlich geſchlagen und 50 Pferde, 8000 Schafe, 400 Ochſen und 200 Ciel erbeutet hat. Verſchiedenes. ö — Mannbeim, 16. April. Heute früh gegen halb 9 Uhr machte der Bankler Cornelius Schloß don dem Bankhauſe „Scheuer, Hirſch und Schloß“ einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich die Pulsader aufſchnitt. Schloß, welcher in den Baumſchulgärten wohnt, war heute früh gegen 8 Uhr in das Geſchäft gekommen und hatte ſich an ſein Pult geſetzt. Bald darauf verließ er das Comtoir und ging in ein an⸗ ſtoßendes Zimmer, in welchem ſich das Tel phon be findet, als er noch Nerlauf feiner kalben Stunde nicht mehr zurücktehrte, wollte man in das Neben⸗ zimmer gehen, fand es aber verſchloſſen. Als man ſich hierauf gewaltſam Eingang in das Zemmer verſchafft hatte, fand man in demſelben Schloß liegend und in ſein m Blute ſchwimmend. Schloß befindet ſich gegenwärtig noch om Leben, jedoch iſt ſein Zu⸗ ſtand ein ſehr gefährlicher. Als Urſache des Selbſi⸗ mordverſuchs wird von beteiligter Seite Geiſtesver⸗ wirrung angegeben. Von anderer Seite wird uns jedoch mitgetheilt, daß die Firma Scheuer, Hirſch u. Schloß von dem Zuſammenbruch des Bankhauſes Maas ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt. Das Gericht hat bereits heute Vormittag die Sache Zuchthauſe fitzt. Dieſe Schande darf ich meinen Kindern nicht anthun! Ich muß ſterben und der Tod wird eine Erlöſung für mich und meine Angehörigen von ſchwerem Leid, von Jammer und Schande ſein! Es gilt dabei kein Ueberlegen, kein Zagen und Zaudern, denn ich muß ſterben um meiner lieben Kinder und auch meiner treuen Frau Willen, die zwar auch durch meinen Tod ſehr betrübt werden, aber durch mein ferneres daſein zu einer wahren Holler qual unſchuldig verdammt werden würden. Barmherziger Gott ſei mir Sünder gnädig und nimm Dich in Gnaden meiner Hinterbliebenen an!“ Mit zitternden Händen zog Pohlmann an ſeinem Schreibtiſche Jzt ein Seitenſchubfach heraus und nahm aus demſelben einen Revolver. Doch einen Moment zögerte er noch, nahm eine Feder und Papier und ſchrieb an ſeine Frau und ſeine Kinder noch einige wehmüthige Abſchiedszeilen, legte auch darin kurz klar, daß er ſterben müſſe, um ihnen größere Schande, Pein und Qual zu er⸗ ſparen. Dann nahm er auch noch einen anderen Briefbogen und ſchrieb auf demſelben an den Auf⸗ fichtsrath der Bank, legte die Urſochen ſeiner großen Verluste dar und offerirte ſein und ſeiner Frau Privatvermögen zur theilweiſen Deckung des ange⸗ richteten Schadens. Dann griff der unglückſelige Mann mit feſter Hand nach dem geladen Revolver, ſpannte ihn und ſetzte ihn vor die Stirn. Ein furchtbarer Knall dröhnte durch das Zimmer und die weiten Räume der Central⸗Commerzbank und der langjährige, einſt hochangeſehene und viel beneldete erſte Direktorſ der⸗ ſelben ſank mit zerſchmettertem Schädel und nur noch leiſe zulend, aber alsbald ſterbend unter ſeinen Schreibtiſch. Der durch Verirrungen, falſchen Ehrgeiz In die Hand genommen. Man darf geipannt darauf ſein, wie die Sache ſich weiter entwickeln wird, 1 Karlsruhe, 14. April. Die Etrichtung einer Volksbi-blioth k für den Bereich des ganzen Groß⸗ herzogtums wird hier projektitt. Ein Kom te hat ſich bereits konſtetuirt. — Zu der Eiſenbahntarik⸗ Kammer einen paffiben Standpunkt ein. Nach dem Bericht über das Eiſenbahnbudget hält die Kom⸗ miſſton die Sache in dem Sinne, daß der Regier⸗ ung ein Verſuch mit demgächſtiger Einführung des Zonentarifs in Baden zu emplehlen wäre, fie noch nicht ſpruchreif. Ebenſowenig vermag die Kommiſfion einer allgemeinen Herobſetzung der Perſonentarife das Wort zu reden, Dagegen ſtimmk ſte der Er⸗ mäßigung der Fahrpieiſe ſür Kinder zu; ebenſo der Einführung von Familtenbillets. Die Einführung von Abonnementskarten für das ganze Staatsbahn netz wücde keinen prinz pellen Bedenken begegnen. Auch der Einführung von Rlometerfabrkarten ſteht die Kommiſſion freundlich gegenüber, iſt ober gegen eine Begüaſtigung des Reifeverkehrs an Sonntagen. — Freiburg i. B., 18. April. Der wegen Giftmords angeklagte Dr. Schelldorf wurde freige⸗ ſprochen. — Frankfurt, 16. April. Der „Fr. Ztg.“ geht heute aus Dortmund folgende Meldung zu: In der Nacht vom 12. auf 13. d. Mts. befand ſich die Belegſchaft der Z che Bruchſtraße in großer Gefahr. Es brach dort während der Nacht in einer unteritdiſchen Maſchinenkammer durch Exploſton einer Lamp: Feuer aus, das ſich mit äußerſter Schnellig⸗ keit verbreitete und ſtarken Qualm verurſachte, der durch den Wekterſtrom in die anderen Schächte ge⸗ riſſen wurde. Gelang es nicht, die 180 Mann ſtarke Belegſchaft an die Luft zu bringen, dann war ſi verloren. Gegen 12 Uhr fehlten noch 7 Mann. 4 Mann wurden in einem tiefer liegenden Bau aufgefunden, wo ſie unverſehrt geblieben waren. Später gelang es, noch zwel weitere nach langem Suchen zu finden. Den Siebenten gab man ſchon verloren, dennoch gelang es, auch dieſen noch auf⸗ Hilfe zu bringen. werden, ſo daß der Schaden nicht allzu groß iſt. — Rheinzaubern, 14. April. Nicht ge⸗ nugſam kann gewarnt werden, ſich in erhitztem Zu⸗ ſtande vor kaltem Trunke zu hüten. In Folge dieſer Unachtſamkeit hat Herr Bürgermeiſter Wünſtel von und auch durch große eigene Schuld zum Verbrecher gewordene Mann hatte fich für dieſe Welt durch Selbſtmord ſein eigenes Urtheil geſprochen. *. 1. * Als ungefähr eine halbe Stunde ſpäter die Angeſtellten der Central⸗Commerzbank wleder in ihre Bureaur zurückkehrten und bald darauf der Selbſt⸗ mord des erſten Bankdirektors entdeckt wurde, be⸗ mächtigte ſich aller Banlbedienſteten eine furchtbare Beſtürzung, denn es galt ihnen nun als Gewißheit, daß eine Kataſtrophe über die Bank hereingebrochen ſei, zumal auch ſeit heute Morgen der zweite Direktor der Bank, Herr Hilleſſen, fehlte und nirgends geſehen worden war. f Der Kaſſirer und der erſte Buchhalter eilten in Herrn Hilleſſens Wohnung, um dieſen herbelzuholen, und ein anderer Bankgehülfe machte bei der Polizei die Meldung von dem Selbſtmorde des Bankdirektor Pohlmann. Aber der Kaſſirer und der erſte Buchhalter kehrten unverrichteter Sache zurück, denn Hllleſſen fuhr bereits mit einem Schnellzuge einem ſüdfran⸗ zöſiſchen Hafen zu um ſich dort nach Südamerika einzuſchffen. Die Polſzeibeamten und der Polizelarzt trafen aber binnen Kurzem ein und nahmen ein Protokoll über den Befund der Leiche Pohlmanns auf. Auch der Sohn deſſelben, der Referendar Ernſt Pohlmann, hatte inzwiſchen Nachricht von dem ent⸗ ſetzlichem Vorgange erhalten und war herbeigeellt. Wehklagend ſtürzte ſich der bedauernswerthe junge Mann auf die blutige Leiche des Vaters ſodaß alle umſtehenden von Mitleid u reform nimmt die Budgetkomm fon der zweiten zufinden und zu retten. Die Beamten und Arbeiter der Zeche haben Wunder geleiſtet, um den Bedrangten i Das Feuer konnte bald gelöſcht Eniſetzen über das Hatz nbübl einen ſchnellen Tod gefunden ſtel war im Streuwerk beſchaftigt und krank in biztem Zuſtande ein Glas kalten Bieres, Als fühlte er heftige Schmerzen in den Gedärmen, nach einigen Stunden war ke b'reſts eine Leſche — Berlin, 14. Apr'l. In der Nabe „Wardpark⸗Reſtaurotion“, die ouch unter dem Na „Reſtaurant St. Hubertus“ bekont iſt, böite 9 vormittag in der elften Stunde eine des We kommende Frau laute Hlferufe und ſah, als denſelben nachging, wie ein etwa zwanzig J. alter bartloſer Mann, der einen braunen Rock ſchwarzen Hut trug, ſich vom Trottoir erhob der Richtung nach Wilmersdorf entfloh. Die e lte an die betreffende Stelle und fand dort ihrem Entsetzen eine anſchein end in der Mitte zwanziger Jihte befindliche Perſon vor, die e Kopfbedeckung trug, wie ſi⸗ die geiſtlichen Krane pfl⸗gerinnen, die ſogen. barmherzigen Schweſtern, tragen pflegen. Die Ermordete iſt eine Kran pflegerin Namens Helene Schweichel, die erſt kurzer Zeit aus Kamerum nach Europo zurückgeſ ſein ſoll und hier bei einem in der Villenkolg wohnenden Prokuriſten eines Handelshauſes Pflegerin fungirt hat. — Rothenburg o. Tauber, 15. Af Das hiſtoriſche Feſtſpiel „Der Meiſtertrunk“ w wie im vorigen Jahre mit darauffolgendem Fe und Feldlager nur einmol und zwar am Pfin montag den 14. Mai, zur Aufführung kommen. dürfte geraten ſein, rechtzeitig bei dem Hauptausſch ſich Karten zu beſtellen. — New⸗ York, 10. April. In Baliim brannten geſt rn die Mar con Pferdeſtälle ab, wo 137 werthbvolle Pferde umkamen. Der Scha wird auf 400,000 Dollars geſchätzt. — Heiteres. Freudenthränen. „Du dit ſo gerührt mein Engel!“ „O, Mex ich bin glücklich! Noch vor bier Wochen ſagte Mama mit: Du biſt ſo dumm daß ſich ficher kein N finden wird, der Dich zur Frau nimmt. Und biſt Du gekommen und haſt mich genommen!“ Ein unzufriedener Staatsbürger. Herr Süffle trunken im Straßengraben): Ich bin nur neügſet wie lang mich heut' die löbliche Polizei wiedet Straßengraben liegen läßt!“ H. Sch Die Aepfelwein⸗Kelterei von ö walter, Roſenhof offeriert höchſtprämfirt Aepfelwein. —— — Unheil ergriffen wurden, welches das ſchreckl Ende des Bankdirektors Pohlmann der Mie offenbarte. Und dann brachte man die Leiche deſſelben f und Eenſt Pohlmann der wie geiſtesabweſend diese Vorgange zufah, wurde von einem mitleidigen Bg diener nach Hauſe geleitet. * * 1. Am andern Tage hatte Ernſt Pohlmann, Do ſeiner edeln Charaktereigenſchaft en, einigermaßen sel Willenskraft wieder gewonnen, und ſeinen ung heuern Schmerz behertſchen gelernt. Er meldeke du eine Dep ſche der Mutter und Schweſter, welche Italien weilten, den Tod des Vaters und die f taſtrophe, welche über die Central⸗Commerzbg hereingebrochen war, an, und in einer zwei Depeſche erbat er ſich von ſeiner Mutter die laubniß, deren bedeutendes Vermögen neben de jenigen des Vaters den Gläubigern und Aktion der Bank anzubieten, um auf dieſe Weiſe jeden Be dacht zu beſe tigen, als ob die Familie Pohlma ſich auf Koſten der Aktionäre der Central⸗Commet bank bereichert hätte. Frau Pohlmann ſtimmte hochherzig der Bi des Sohnes zu, da auch ihr mehr daran lag, eiwe von dem Schandfleck zu tilgen, mit dem der unſelig Gatte ſeinen und ſeiner Famille Namen belaſt hatte, als mit dem Fluche und betrogenen Reg thümer zu b.ſitz n. 2 (Fortſetzung folgt.) 5 1 lendwirth 1 Hörderun f bnbnicheru J pörderun 1% dieb bn el U bmnkenverſtch Ales, und 9 Tensſraßen u N Fehnmgznach U eemsgensſtan J rpbranſchle J Hahl eines E Sale in der K Hahl zweier 2 fen A Kahl der Rec N hfrlung de. Mannheim, 1289. 2 dadenburg