erung, il d. 9. zal 3 e Beifuht den Dose q berſteiger, zärz 1894. nt. l. 9 teindekrant 3 iſt gef 4 Tage l flchtigen zärz 1894. . * J. zung Realſchule he liegt von he uficht der! ſe hier auf, kärz 1894, . On Nathemnt ein Lahr rpedition eimen 4,50 Merkel. irector. dringe Pig. pſe P g. dinen ig. barer Zuckir . Sten en! n 10 Pf. 30 „ 1 Muſtern franko. in Min des . blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend reis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltun 930 ä Aittwoch Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗ Zeile 9 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pf. „ Naum Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. 1894. Volitiſges. . — Berlin, 29. März, Zu den diesjährigen Kolſermandbern ſollen Einladungen an fremdländiſche Offtztere in beſonderem Umfange ergehen; in mili⸗ küriſchen Kreiſen wird dabei auf eine außergewöͤhn⸗ liche Betheiligung Seitens der ruffiſchen O fiziere gerechnet, zumal an der Oſtgrenze in letzter Zeit mehrfach Annährungen der O fiziercorps ſtattgefunden gaben. — Die Frage der G. päckerleichterung der Infanterie ſteht noch immer im Vordergrunde, und während bei einzelnen Tiuppenthellen bereits hierauf bezüägliche Verſuche angeſtellt werden, erſcheinen ſchon wieder neue Vorſchläge und zwar im „Militär⸗ erkannt werden, da es manchen berwerthbaren Ge⸗ danken zutage fördern wird. Bemerkenswerth er⸗ ſcheint uns dabei die geforderte gänzliche Beſeitigung des ſtzigen Torniſters und Einführung eines Ruck⸗ ſackes. Auch kann die engliſche Trag ⸗weiſe des Infanteriegepäcks wohl zu einem Versuch empfohlen werden; in allen Fällen ſcheint aber die Zeit des parademäßigen Ausſehens dis Gepäcks vorüber zu lein, was kein Fehler iſt, da die Anſicht immer ent⸗ ſchiedener platzgreift, daß das Gepäck zur Feldaus⸗ rüftung, nicht aber zur Paradeausrüſfung gehört. Die Verſuche der & päckerleichterung ſollen übrigens auch auf die Pioniere ausgedehnt werden, die mit ihrem ſchweren tragbaren Schanzzeug noch mehr be⸗ laßet ftad, als die Infanterie, deren übriges Gepäck, mit Ausnahme weniger Patronen, ſie ohnedies zu tragen haben. — Berlin, 31. März. Wie die „Poſt“ erfährt, iſt vor wenigen Tagen bei dem Auswärtigen Amt ein Koffer mit den Tagebüchern und wiſſen⸗ ſchaftlichen Aufzeichnungen Emin Paſchas hier ein⸗ gegangen. Die ſechs Tagebücher umfaſſen die Zeit vom 15. Oktober 1874 bis 2. Dezember 1889. Ueber die Verwerthung oder Publikation des in ihnen geſammelten reichen wiſſenſchaftlichen Materials dürfte Seitens der Pflegſchaft in Verbindung mit dem Auswärtigen Amte erſt in einigen Monaten Beſtimmung getroffen werden, ſobold das aus Sanfibar kommende Teſtament Emins hier einge⸗ troffen ſein wird. — Friedrichsruh, 1. April. Anläßllich des Geburtstages des Fürſten Bismarck find zahl⸗ reiche Gratulationen, Blumenſpenden und Geſchenke aller Art eingetroffen, Das Muftkkorps des Lauen⸗ Wochenblatt“, das Vorſchlägen jeglicher Art ſeine Spalten öffnen will. Dies Verfahren kann nur an⸗ burgiſchen Jägerbataillons begrüßte den Fürſten durch eine Morgenmufik, der Altonaer Sängerverein trug drei Lieder vor und wurde von dem Fürſten durch eine Anſprache ausgezeichnet. Der Flügeladjutant Graf Molkte überreichte im Namen des Kaiſers dem Fütſten Bismarck einen prachtvollen, mit Atlas ge⸗ fütterten Küraß aus vernickeltem Stahl nebſt Epau⸗ letten mit Bandelier. Der Fürſt probirte den Kütaß ſofort on und ſprach ſeine Freude über den guten Sitz aus. Als der Fücſt um 3 Uhr den Abſchied nehmenden Grafen Bernſtorff aus dem Thore ge⸗ leitete, wurde er von der dort harrenden Menge mit brauſenden Hochrufen empfangen. Der Fürſt dankte nach allen Seiten auf das freundlichſte und reichte dielen der Anweſenden die Hand. Nachdem er ſo⸗ dann in das Herrenhaus zurückgekehrt war, strömten viele Tauſende durch die weit geöffneten Thorflügel bis in die unmittelbare Nähe des Herrenhauſes und warteten auf das Erſcheinen des Fürſten. Als dieſer den Balkon betrat, ſpielte die Muſik patriotiſche Weiſen, darunter die „Wacht am Rhein“ und Deutſchland, Deutſchland über Alles“. Als letzteres Lied ertönte, ſang die Menge begeiſtert mit. — Dle Könige von Sachſen und Württemberg, der Prinz⸗ regent von Bayern, der Großherzog von Baden, ſo⸗ wie andere hoͤchſte und hohe Herrſchaften hatten bereits geſtern ihre Glückwünſche telegraphiſch über⸗ mittelt. — Friedrichsruh, 31. März. Der Fackel⸗ zug des Hamburger Reichstagswahlvereins nahm einen großartigen Verlauf. Sechs Extrazüge brachten etwa 5000 Perſonen, darunter 3400 Theilnehmer an dem Zuge, der nahezu 2500 Fackeln aufwies; auch viele Damen befanden ſich im Zuge, ſowie 6 Mufikchöre. Woermann hielt eine Anſprache, in der er ſagte, Bismarcks Name werde allzeit, trotz Partei⸗ hader und Partikularismus Alles einigen, was die Größe der deutſchen Nation erſtrebe. Bismarck antwortete, alle politiſchen Anspielungen vermeidend, er habe das Glück gebabt, in einer Zeie ans Ruder zu kommen, wo die Maſſen für Deutſchlands Einig⸗ keit flüfſig und gußbereit geweſen ſeien. Dieſen Guß habe er nur dorzunehmen brauchen. Er ſchloß g mit einem Wunſch für Hamburgs Wohlergehen. Die Grafen Herbert und Wilhelm Bismarck, ſowie Schweninger waren anweſend. — Friedrichs ruh, 30. März Vierzehn Damen aus der Pfalz, Baden und Heſſen trafen um 12 Uhr hier ein, wo ſie Chryſander mit Bismarcks Wagen am Bahnhof abholte. Nachdem der Fürſt die Damen bewillkommt und die Damen Roſenbouquets überreicht hatten, ug Fräulein Böckng (Frankenthal) ein Huldigungsgedicht vor, welches den Fürſten fichtlich ergriff. Freifrau von Heyl (Worms) kredenzte dem Fürſten einen Ehren⸗ trunk köſtlicher Liebfrauenmilch und Frau Konſul Koelle (Karlsrub) übergab die kunſtvolle Kaſſette mit über 100,000 Unterſchriften. Der Fürſt dankte In den Jeſſeln der Schuld Criminalnovelle von C. Sturm. 19. Wieder ſtaunend wie damals bei dem erſten Seſandniß von Hillſſens heißer, unüberwindlicher Lebe zu Carola blickte Poblmann den vor F eeud⸗ begeiſterten Collegen an. War es wirklich moglich, daß ein ſo ehrgeiziger Streber, ein ſo kalt und ſcharf rechneter Sp kulant, dem Gold und Ehrgeiz Alles galt, ſo von der Lieb zu einem schönen und hochgebildeten Mädchen ergriffen werden konnte, daß er Alles, was er bisher errungen hatte, daran ſetzte um dieſes Mädchen als Frau zu gewinnen! Dieſe Thatſache ſtand aber vor Pohlmonn's Augen, und es war nicht mehr an derſelben zu wefeln. Dieſes Bewußtſein war dem Bankdirektor guch ſehr recht, denn er wurde darin in dem Ver⸗ kauen beſlärkt, daß Hill ſſen Alles daran ſetzen werde, um die Kataſtrophe von der Cintral⸗Com⸗ merzbank fern zu halten. „Es hot mir unendliche Sorge bereitet, Ihren Herzenswunſch unter den gegebenen schwierigen Ver⸗ Haltniſſen zu erfüllen, lieber H leſſen, aber umſomehr freue ich mich nun, daß es mir gelungen iſt, und zor wollen nun das Beſte für Ihre und unſere Zukunft hoffen,“ ſagte darauf Pohlmann ab⸗ ſichllich ſehr ernſt, um Hilleſſens Fieudentaume etwas zu mäßigen und dieſem der Schwierigkeit des Falles in das Geſtandniß zurückzurufen. „Ich bin mir deſſen ſehr wohl bewußt, was Sie für mich durchgesetzt haben,“ entgegnete Hill ſſen, „und mein glühendes Verlangen iſt es nun, Carolas Zuneigung auch waklich zu erwerben. Darf ich ſie vielleicht heute oder morgen ſehen?“ „Das wäre übereilt,“ ſagte Pohlmann wied'r⸗ um ſehr ernſt, „denn Carola hing mit ganzem Herzen an dem Pilof ſſor Galen, und es ihut mir noch meine Seele weh, wenn ich daran denke, lieber Hilleſſen, daß es beſſer iſt, wenn Sie ihre Begegnung mit Carola und formelle Werbung noch verſchieben. Meine Tochter ſt ja über Alles unterrichtet und ein erſtanden, nur ſtellte fie zur Bedingung, daß die Hochzet nicht vor einem Jahre ſein dürfe.“ „Unſere Hochzeit ſoll erſt in einem Jahre ſein!“ rief Hileſſen enttäuſcht aus und ſank auf ſeinen Stuhl zurtick. „Dies wird eine Folterqual für mich werden, denn Zweifel und Eiferſucht ind meinem Herzen nicht unbekannt.“ „Aber ich bitte Ste doch, zu bedenken, daß die Sache zwiſchen uns abgemacht iſt. Außerdem bat unſer Hausarzt Doktor Rapp dringend angerathen, Carola wegen ihrer angegriffenen Nerven mehrere Monate nach der südlichen Schweiz oder nach Ober⸗ italien zu ſchicken.“ „Auch das noch!“ jammerte Hilleſſen. „Da findet za eine Trennung zwiſchen uns ſtatt.“ „O, nicht doch, beſter Herr Hilleſſen,“ erklärte Pohlmann, „denn noch vor Carolas Abreiſe werden wir deren ſtille, verſchwiegene Verlobung mit Ihnen vollziehen, und dann dürfte doch auch ein Brief⸗ wechſel zwiſchen Braut und Bräutigam ſehr unter⸗ haltend und ſehr angenehm ſein. U'eberdies wird meine Frau Carola auf der Reiſe begleiten, alſo können Sie fich beruhigen.“ „Ich werde mich in dieſem Falle ſchon fügen müſſen, obwohl ich die Hochzeit ſchon in drei dis bier Monaten wünſcht⸗,“ entgegnete der ungeſtüme Freier ſeufz nd. „Spat ſtens in zwei Tagen werden Sie aber doch keine Unterredung mit Carola, die ſich ſchon jitzt als Ihre Braut betracht⸗t, haben, und dann dü ten Sie ſich in jeder B zehung beruhigen, lieber Hel ſſen,“ erklärte der Bankdirektor. „Nun, ich vertraue in dieſer mir ſo wichtigen Angelegenheit ganz auf Ihre Zuſicherungen, Herr Pohlmann, und will mich nun auch empfehlen, denn Sie bedürfen heute noch der Ruhe und Schohnung und mich rufen die Geſchäfte an die Börſe.“ „Ich hoffe morgen beſtimmt meine gewohnte Thätigieit in der Bank wieder aufzunehmen,“ be⸗ merkte Pohlmang, und mit beſten Empfehlungen und herzlichen Grüßen an die Damen des Hauſes verabſchi dete ſich Hill ſſen von dem Bankdirektor. Hilleſſen, der reiche und glückliche ſpekulirende