ping to weit, daß er ſich welgerte, eine Kollekte für arme Kommunikanten anzudehmen, weil dieſe bei einer Feſtlichkeit in der Faſtenzeit geſammelt worden war. Letzten Mittwoch wurde er, nachdem von berſchiedenen Seiten Anzeigen bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft eingelaufen waren, in das hieſige Juſtizarreſt abgeführt. — Aus Bayern, 28. März. Ein für Aerzte und Laien intereſſantes Experiment wurde jüngſt in der Klinik zu Erlangen an eſnem 18jäbrigen Mädchen aus Oberſtrahlbach, das in Neuſtadt o. A. diente, glücklich ausg⸗fühet. Dasſelbe ſpürte ſeit nahe⸗ zu einem Jahre ein eigentümlich :s Zucken und Be⸗ wegen in ſeinem Magen. Beſonders wenn es einige Stunden lang nichts aß, füblte es einen lebenden Körper in der Speiſeröhre emporklimmen. Anfanas wurde das Mädchen damit verſpott⸗ t. Später ging ö es zu einem prakt. Arzt, welcher ihr erklärte, daß es allerdings moglich ſei, daß es durch T inken aus einer Quelle ꝛc eine junge Eidechſe, einen Frosch, Salamander oder dergl. mit verſchluckt habe, der f nun im Magen weſter begetiere und entfernt werden a müſſe. Aber alle Mittel, Abführmittel und Maa⸗ n. auspumpungen, konnten den unangen⸗ömen Goſt nicht entfernen. Da wandte ſich das Mädchen an die Klinik zu Erlangen. Mehrere Magenauspump⸗ ungen hatten nicht den gewünſchten Erfolg. Endlich wurde ein flärkerer Schlauch angewendet und ftehe da, ein Fröſchlein (J) kam zum Vorſchein, weiß und gelb und arün gefleckt; luſtig büpfte es in einer Schüͤſſel mit Woſſer herum. Die Patientin befindet ſich jezt wieder munter und wohl. — Vom Oberland, 27. März An ber⸗ ſchiedene katboliche Pfarrämter des Landes wurden don einem Herrn Richard in Freſburg (Schweiz) Lotterielooſe a 1 Mk. für die katboliſch⸗ Univ rſſtät geſandt und dieſe Herren um Kauf und Verkauf der ungeſtempelten Looſe gebeten. Wie nun die Riedlinger Zeitung“ mittbeilt, unternehmen die Steuerwächter in verſchled⸗nen Pfarrhäuſern Nach⸗ forſchungen, wer ſolche Looſe verkauft habe, um wegen Hinterziehung der Stempelſteuer die Bötref⸗ lenden mit dem zehnfachen B'trog⸗ zu Strafe zu bringen. Indem, der mit ſolchen Sendungen beglückt wird, iſt daher zu raten, dieſelben alsbal zu beſeiti⸗ gen oder am beſten gar nicht anzunehmen. — Berlin, 23. März. Auf den glücklichen Abſchluß der deutſch⸗ ruſſiſchen Handels verträge iſt eine Denkmünze geprägt worden. Dieſelbe trägt im — — argentiniſchen Eiſenbahn⸗Anleihe betheſligten ? Ich bin mehr dafür, daß wir glatte, abſehbare Speku⸗ lationsgeſchäfte machen, und was wir in dieſer Hin⸗ ſicht in ruffiſchen Papieren und Eiſenbahn⸗Aktien aller Länder vorbereſte, iſt eine ſehr fein ausgedacht Spekulation.“ „Ich gebe Ibnen in dieſer Hinficht durchaus Vollmacht nach eigenem Ermeſſe vorzugehen,“ ent⸗ gegnete Pohlmann, „denn Ihnen kann ich in dieſer Hinſicht ſchon vertrauen, und wir müſſen für die Central⸗Commerzbank viel verdienen, ſehr viel ver⸗ dienen. Dieſe Nothwendigkeit nöthigt mich auch, das Geſchäft mit der agenkiniſchen Eiſenbahn⸗Anleihe nicht ſo ganz von der Hand zu weiſen, denn an ſolchen ausländiſchen Anleihen iſt oft ein Heidengeld zu verdienen. Die Bedingungen für die Uebernahme der Anleihe find doch auch fehr günftig.“ „Allerdings meinte Hllleſſen, „aber wir müſſen in ausgiebiger Weiſe dann auch dafür ſorgen, daß wir die argentiniſchen Papiere los werden, denn ſpäteſtens drei Monate nach dem Aufl gen der An⸗ ö leihe anken die Argentinier ficherganz bedeutend, und wer dann noch viele dieſer Papiere befſtzt, und es nicht mit Anſehen kann, wie ſie fallen und päter vielleicht wieder ſteigen, der verliert ſein Geld.“ „Die Gefahrvollen Z'itpunkt werden wir mit dem Argentiniern nicht abwarten, ſondern ſie vorher kleinen Poſten losſchlagen,“ antwort'te Pohlmann. „Es iſt dies nicht ſchwer, da zu Anfang immer auch mehrere größere Bankinſtitute ein Interreſſe daran haben, daß die neue Anleihe nicht plötzlich iſt. Die Capitaliſten und Byrſenleute dürfen eben nicht kopfſcheu gemacht werden.“ „Mir wollen uns alſo an der Vergebung der argentiniſchen Anleihe betheiligt en?“ feug Hilleffen. — Apets die vorzüglich gelungenen Bildniſſe des Kaſſerz und des Czaren mit den Namensumſchriften. Im Revers ſteht in deutſcher und ruſſiſcher Sprache: „Mögen die zwiſchen dem deutſchen und rufſiſchen Kalſerr⸗iche auf 10 Jahre abgeſchloſſenen Handels⸗ berttäge beiden Völkern zum Segen gereichen. 20. März 1894.“ Die Münze iſt in der Größe eines Füünfmarkffückes in Silber und in Brone in der Berliner Medaillenmünze von Oito Orrtel, Gollnowſtraße 11 a hergeſt elt worden. — Warſchau, 29. März. In dem Kohlen⸗ bergwerk Kosz'lew iſt geſtern ein Kohlenſchacht e in⸗ geſtürzt. Bisher wurden elf vetſtümmelte Leichen her vorgezogen. Eine größere Anzahl von Bergleuten iſt ſchwer verletzt. a — Braunſchweig, 29, März. Wle die Braunſchweigiſche Landeszeltung meldet, ſtieß Dien⸗ ſtag Nacht 1 Uhr in Vienenburg beim Einrangiren des Salonwagens des Regenten Albrecht in den Schnellzug Berlin⸗Aachen eine Locomotive mit Ge⸗ packwagen durch den Mißgriff eines Heizers auf den plinzlichen Salonwagen. Sämmtliche Fenſter des Otzteren wurden zertrümmert, eine Pufferſcheibe des Gepaͤckwagens abgeſprengt. Der Regent, welcher durch den Anprall von ſeiner Lagerſtatt geschleudert wurde, blieb unverletzt und ſetzte nach längerem Auf⸗ enthalt die Reiſe nach Baden⸗Boden fort. Die Siaatsanwaltſchaft hat ſofort die Unterſuchung über den Uafall eingeleitet. — Glogau, 28. März. Ein Schloſſergeſelle Namens Mlller tötete mit Revolv'rſchüſſen ſeine Braut deren Mutter und dann ſich ſelbſt. Der Beweggrund zur That war Hnausſchieben des Trauungetages. — Aus Athen berichtet die „Correſponce de !'Eſt,“ daß zwei griechiſche Deputierte in parlament⸗ loſer Zeit das Räuberhandwerk betreiben. Die Volksbertreter, welche im Parlamente dieſen Beruf rptdſentieren, find „Herr“ Hadj gakis, der von der Stadt T kala g⸗wäßlt iſt und „Herr“ Ghianouſſts, der vom Bezirke Kalabaka in die Kammer geſendet wurde. Dieſe ehrenwerten Deputierten befehligen drei Räuberbanden. Jeder einigermaßen Wohlhabende wurde gebrandſchatzt und geplündert ... unter den Augen der Behörden. pondenz. Oft kamen auch einige Räuber nach Athen, um hier Einkäufe zu machen. Auf die Anzeige einiger ausgeplünderter Mitbürger erließ der Unter⸗ ſuchungsrichter von Trikala einen Verhaftbefehl gegen — „Ja, ich denke, wir übernehmen für 600,000 Mark von diefen Papieren, da iſt eine ſchöne Summ' zu verdienen, wenn wir dieſelben in zwei bis drei Monaten an den Mann bringen.“ „Gut,“ ſagte Pohlmann, und ſchrieb eifrig eine entſprechende Nota in ſein Notizbuch. „Der Einſatz und das Riſiko find dabei ja auch nicht ſo groß, denn da unten in Stkdamerika bricht ſo leicht kein Krieg aus und dieſe Staaten haben durch die Einwanderung und die noch zu vergebenden Län⸗ dereien immerhin eine große Zukunft. Bemerken wollte ich übrigens noch, daß ich bei dem Specula⸗ tionsgeſchüfte in ruſſiſchen Papieren und Eiſenbahn⸗ aktien ein Engagement von einer Million Mark Übernehmen will.“ Betroffen blickte Pohlmann auf und ſagte dann ſchüchtern: „Der Betrag iſt aber doch ſehr hoch, lieber Hilleſſen, ich glaube ein Engagement in der Hälfte des Betrages würde fich auch noch ſehr lohnen, auch muß mit dem Umſtande gerechn⸗t werden, daß un⸗ ſere Baarmittel doch begrenzt find, falls wir bei einem Fehlſchlage die Folgen des Riſikos tragen müßten.“ „Aber mein beſter Herr Pohlmann, wenn wir nichts Großes wagen, koͤnnen wir auch nichts Großes gewinnen. Auch ſind wir ja förmlich darauf ange⸗ wieſen, durch Sp culationen die Bank wieder in beſſere Verhältniſſe zu bringen oder wir müſſen ſchleunigſt die Aktionäre zu einer außerordentlich n Generalverſammlung durch den Auffichtsrath einbe⸗ rufen und die Auflöſung der alt berühmten Central⸗ Commerzbank beantragen.“ Pohlmann erbleichte bei dem Gedanken an dieſe für ihn ſo ſchreckliche Möͤglichkeit und ſagte: Als ſi⸗ während der Parla- mentsperiode nach Athen kamen, ſtanden ſie mit ihren Grnoſſen in den Bergen in lebhafter Corres⸗ die beſden Deputſerten und ordnete eine Unterfuchun in ihren Wohnungen an. Man fand viele geſtohle Gegenſtände und ein Waffen⸗Depot vor. Had ſgak und Ghianouſſis wurden verhaftet und werden den nüchſt vor dem Schwura' richte erſcheinen. — Ein ſichere Mittel, Kragen, Manſche ten ꝛc. ſo ſchün wie neu zu ſtärken. Infolge de geſt⸗igerten Anforderungen, welche man heutzutag an der Wäͤſche binſichtlich Steifheit und Glanz ſſell tin wird die einfache Reißſtärke vielfach durch Beſmiſchung n d. A von verſchiedenen Zuſätz en wie gekochten Borax 91 Ausf Gummi, Wachs ze zu berbeſſern geſucht, doch geling 17 dies nur bei einiger Uebung und Erfahrung in de 2. Miſchungsverhältniſſen. Daher kommt es, daß manch 3. Hausfrau trotz aller Mühe Enttäuſchungen zu er zun den fahren hat und ſich nach Abhilfe ſehnt. — Die 1 Flch⸗ 0 find⸗t man allein und mit Sicherheit bei Verwen dung von Mack's Doppel Stärke, eines abſof zuver äſſigen und ganz fertigen Stärkemſttels, welches n und d alle nötigen Zuſätze, einichli⸗ßlich derjenigen zun don dem glanzplätten, in richtigem bewährten Verhältnis en, ten A hält und mit weſchem Kragen, Manſchetten ꝛe. 9 A! kürzeſter Zit ſo ſchön wie neu gcplättet werden d Aueſ können. Die Verwendung dieſes Stärkemittels 1 Bath äußerſt einfach, im übrigen findet man alles Nähen gg 9e bierüber in einer kleinen lebrreichen Broſchſr i nf betitelt „Mac's Plätt⸗Regeln“, welche des , U Fabrikant von Mack's Doppel Stärk Arg sch b (Heinrich Mack in Ulm g. Don au) gegen J edlarg, Einſendung von 20 Pfg. in Briefmarken überallhig aul W⸗ franco berſendet. 10 l Verfälschte schwarze Seide. 5 15 Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffe 90 0 von dem man kaufen will, und die etwaige Be fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärbt Seide kräuſelt ſo fort zuſammen, verlöſcht bald un hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlich Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wir bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen d „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Farbſtoff erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asch die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräue ſondern rümmt. Zerdrückt man die Aſche der äche Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nich Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſter von ihren ächten Seidenſtoffen an Jedermann liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ un zollfrei in's Haus. ichen Beipr de Wein- an ettinsmi ſulung und Aedenburg, — — „Ich gebe Ihnen alſo Vollmacht, die Speln lationen ſo zu betreiben, wie Sſe es für gut finden Es wird aber doch noͤthig ſein, daß wir uns noch nach weiten baaren Geldmitteln für die Bank um ſehen. Ich werde ſehen, ob ich nicht noch eine baar Einlage aus meinem Peivatvermögen oder vielmeh aus demjenigen meiner Frau bei der Bank mache kann. Sie, lieber Hilleſſen, könnten bei Ihrem große Vermoͤgen ſchließlich daſſelbe thun.“ „In wie weit dies geſchehen wird, hängl nich nicht nur von unſeren geſchäftlichen Aufgaben, ſon dern vor allen Dingen auch von einer anderen An gelegenheit ab, die mir ſehr, ſehr am Herzen legt und um welcher willen ich die größten Summen aus meinem Privalbermögen der Bank zur Ver fügung ſtellen würde.“ „Es bleibt bei meiner Zuſage, lieber Hilleſſen,“ erklärte Pohlmann mit halblauter Stimme und blitzenden Augen. „Carola hat mir noch heute Mor- gen ausdrücklich erklärt, daß ſie in die Heath mit Ihnen willigt.“ „Herzlichen, unauslöſchlichen Dank, Herr Pohl mann!“ rief Hilleſſen vor Freude förmlich auffauch⸗ eren J Art Gründ Weihen Be zend und fiel dem künftigen Schwiegervater flllemich 10 d in 8 um den Hals. „Ich bin jetzt ganz der Ihrige, dee n Kegke ſügen Sie üder meine Ardeſt, meine Zeit, wein dh nden 15 Geld wie Sie wollen,“ fuhr dann Hilleſſen foi, „denn Sie haben das bisher Unmögliche möglich ge — macht und meinem unrubigen Herzen Ruhe und Enpfch Glück verſchaft. Carola Pohlmann wird mir ange; 5 hören und ein neues, beſſeres Leben an der Seſte ö einer guten Frau wird für mich gewinnen!“ aaſgen 1 8 8 0 1 (zFortſetzung folgt.) flaschen