n e e * 8 Rom, 31. März. Mährend der Eſſenbahn⸗ ahtttdon Bolognalnach Florenz wurde Bahninſpektor Gonfanieri in einem Coope erſter Klaſſe von be⸗ waffneten Individuen überfallen und völlig aus⸗ geraubt. — Rom, 21. März. In Intra am Lago Maggiore verhaftete die Polizei im Verein mit eng⸗ liſchen Detiktivs eine Falſchmünzerbande, die die Faälſchung ausländiſcher Staatspapiere im größten Umfange betrieben hatte. — Grenoble, 24. März. Vorgeſtern explo⸗ dierte im Eingang der Kirche des Dorfs Jallien während des Gottesdienſtes eine Bombe, Die An⸗ weſenden drängten erſchrickt nach den Ausgängen, ſchwer. — Laon, 24. März. Hier verbrannten bei einer Feuersbrunſt in einem Mädchen Penſionat zu RNouey 6 Perſonen. — Fiume, 24. März. Zur großen Beſtülte zung der Fiumoner Lokalbehörden wurde heute Nacht dem auf den Seitenſchienen am Bahn of aufg ſtellten Hofzug des Kaifers ein ernſter Schaden zu⸗ gefägt. Ein achtzehn Wagen langer Poſtzug fuhr in den ſtehend n Zug binein, es gab einen furcht⸗ daren Anprall, ein Puffer wurde abgebrochen, de ſſen Stange, armdicker Stahl, wie Glas brach. Ein zweiter Puffer, halb abgebrochen, iſt nach unten ver⸗ bogen. Alles was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, muß in den zur Stunde noch nicht abgeſperiten Wagen erbrochen ſein. Der Schaden, welcher dem kaiſer⸗ lichen Hofzug hier zugeſtügt wurde, iſt ein ſehr be⸗ deutender. Zunächſt dürfte die Reparatur der aus einem Stück geschmiedeten Puffer acht Tage in An⸗ nehmen; ſodann find im Küchen und Speiſewaggon fämmtliche Glas- und Porzellan- Geſchirre, die Spiegel und Spiegelſcheiben zertrümmert worden. Der Schaden wird auf mehr als zwölf auſend Mark geſchätzt. . — Aus Kairo wird berichtet, daß man kürzlich in einer der Ziegelpyramden von Dahſchur bei den zur Auffindung des Köͤnigsgrabes unter⸗ nommenen Arbeiten auf den Goldſchatz des Pharao Uſerteſen II. oder III. ſtieß. Der Schatz beſteht aus den derſchiedenſten Gegenſtänden aus maſfivem Golde, verziert mit Edelſteinen und Perlen. Man hofft, bei der Oeffnung der Königskammer noch wertpollere Funde zu machen. — Eine liebevolle Mutter. Der Abbe Faure, der lange Jahre Geſängnißgeiſtlicher der wobei 20 Personen vetlitzt wurden, darunter drei N 8 9 3 13 51 0 Grand⸗Roguette war und die armen Sünder aus dieſem Pariſer Gefängniß zum Blutgerüſt zu be⸗ gleiten halte, iſt in Paris vor einiger Zeit geſtorben, Seine Fomilie hat jetzt ſeine Aufzeſchnungen heraus⸗ gegeben und in dieſen ſinden ſich merkwürdige Bei⸗ träge zur Kunde des Seele nlebens von Mördern und jhrer Angehörſgen. Hir das Eilebniß des Verſtorbenen mit der Mutter des Raubmöcders Vodable. K um war feine Himichtung vorfber, als die treffliche Dom ſich in der Grande ⸗Reqguctte meldete, um die Habſeligkeiten ihres Sohnes zu fordern. Man folgte ihr ein Bündel zerlumpter Kleider und ein Paar ſchlechte Schuhe gus. Sie beſah fich ihre Ecbechaft und rief: „Hat er kene andern Schuhe zurläckgeloſſen?“ — „Nin.“ „Aber bei ſeiner Verhaftung hat er doch ein Paar neue Schuhe für 15 Frk. gehabt wo find ſie hene gekommen?“ — „Die hat er angehabt, als er ſtarb,“ „Wos? Dieſer L —funge! Hot er die neuen Schuhe angezogen! Die alten waren ihm für die — paar Schritte nicht gut genug! Und ſie ging zorn⸗ entbrannt von dannen. — Ein peinliches Wiederſehen feierten jüngſt zwei Ehegatten auf einer Eſſenbahnſtati n Südrußlands bei Noworoſſ sk. Die Kleinbü'gerin Titowa hatte vor 25 Johren ihren Ehemann per⸗ loren; er ſollte auf einer Fahrt längs der Wolga zur Miſſe von Niſchnij⸗ Nowgorod erttunken ſein, und wurde lange Zeit von ihr betrauert. That⸗ ſüchlich aber war T tow bei einem Schiffsunfall allerdings ins Woſſer gefallen, jedoch gerettet worden. Er fand es aber nicht für nöthig, ſeine Angehörigen hiervon in Kenntniß zu ſitzen, zog in der Melt um⸗ her und ging vier Jahre darauf eine neue Eh in Sſaratow ein. Das Unglück wollte es, daß Ttow nach 25 Jahſen mit ſeiner zweiten Frau im Warte⸗ ſaal einer Bahnſtation bei Noworoſſusk am gleichen Tiſche mit ſeiner derlaſſenen Ehegattin Platz nohmen mußte, die mit ihrem Sohne auch den Bahnzug erwartete. Die Betheiligten erkannten ſich anfangs nicht. Da hörte der junge Titow einige Worte aus dem Geſp äch der ihm gegentber fitz nden Perſonen. Der Name, mit dem ſein ihm unbekannter Vater angeredet wurde, fiel ihm auf, er machte ſeine Mutter aufmerkſam, und dieſe erkennt den todt⸗ geglaubten und fällt im in der Freude ihres Herzens um den Hals. Alles Leugnen halis nichts, Titow mußte ſeine Identität ſchlußlich zu en. Nach einer heftigen Auseinanderſetzung, an der befonders die weiblichen Mitglieder acliv thätig waren, einigte 715 n 5 e man ſich ſchnel in Güte und b⸗ſtleg noch kurz bo dem dritten Glockenzeichn das gleiche Coup, In vollem Frieden fuhr di ganze Geſellſchaft alsdann nach Noworoſſeisk, Ueber den weiteren Verlauf dleſez ſonderbaren „Ehedramas“ ißt nichts bekannt geworben, — „Vorſicht mit Petroleum.“ Pfalghz mit dieſer Auf chrift ſollen in jeder Küche angebracht werden, damit fich das weibliche Geſchlecht he der mit Handhabung von Petroleumgefäßen berbug⸗ denen G fahr bewußt werde, bis jiczt waren gi anderen Warnungen fruchtlos. Dies beweiſt der Aar lich in Rutlingen und nun auch in Metz pong kommene Fall. Beid emal haben Dienſtmä chen daz Herdfeuer durch Aufgteßen von Petroleum direkt aug der Flaſche anzufachen verfucht und beidemal ig dabei das Gefäß exploditt und die unvorfſchligen Frauenz mmer zogen ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß fie an den erhaltenen Verl tzungen geſto⸗ ben find. — Heiteres. In der Ordinatfonsſtunde, In Ordinationsz mmer eines rennommierten Parſſez Arztes tritt dieſer Tage ein bleicher, finſter blickendez Mann. „Sie ſcheinen erſchöͤpft,“ ſagt der Atzt dem Patienten; „Sie werden gut tdun, ſich ieh einige Zit jeder Arbeit zu enthalten. Was ist he Beſchäft gung?“ — „Ich bin Anarcheſt,“ antwo rg der Beſucher. — „Nun, es wird Ihnen gut ihug, wenn Sie für einige Wochen mit dem Bombenw fen ausſitz en. eee Ein neues Lied! Hort ihr Volker, was ich ſage; 5 Läſtig iſt Jaſectenplage, Wi iſt he zu fleuern wohl! „Thurmelin“ ſei die Parol! Ruſſen, Wanzen, Flöhe, Schwab Stets Fomſlientrauer haben, Fluge, Ameis“, Schnecke, Mott“ „Thurmelin“ machts mauſetodt! Meik t ader liebe Leſer: . „Thurmel u“ iſt nur in Gläſe Friſch bereitet eingefüllt 5 Prangend mit des Jägers Bild J des Glas den Jäger zieret, Und Thurmayr's Namen führet. Wer's voerſchmähet thut nicht recht, Concurrenz allein machts ſchlecht, „Thurmelin“ iſt gut, wenn echt! Glücklicher Weiſe war der Charakter des Pro⸗ feſſors Galen derartig groß und ſtark angelegt, daß ſelhafte Aufheben ſeiner Verlobung mit dem ſo innig geliebten Mädchen nicht ganz und gar zu Boden ſchmetterte. Aber es war ein Schlag, der des Profeſſors Gemüthsleben doch auf das Tiefſte erſchütterte, der ſeinen Glauben an Menſchenliebe und Menſchentreue wankend machte und ſeinen ideal angelegten Geiſt 3 Feſſeln des Zweifels und der Schwarzſeherei ſchlug. a „Ja, die Menſchen find doch vorzugswelſe ſchlecht und falſch und gerade dann am geſäbrlichſten wenn ſie uns erſt lieb und gut erſcheinen,“ murmelte die Stimme des plötzlich und mächtig erwachten Peſſimismus j-tzt in der Bruſt des Manns, der bis vor einer Stunde noch alle Peſſimiſten verachtet und verſpottet hatte. „Ja, ſie haben mich alle ver⸗ laſſen, die erſt ſo bereit waren, mir das lie bſte und 5 Schönſte auf der ganzen Welt, eine geliebte Frau 5 und ein trautes Heim zu verſchaffen,“ dachte der in 00 ſeiner Seele ſo tief gequälte Galen. i „Und wo iſt denn Ernſt Pohlmann, mein lieber, „ treuer Freund, den ich ſchon beſaß, ebe ich das un⸗ glückſelige Haus ſeines Vaters betrat?“ hätte Galen deut auftufen mögen, als er nun draußen vor der 1 f Pohlmannſchen Villa ſtand und mit düſterem Blick 4 das Gebäude und den dazugehörigen Garten anſchaute, deſſen Anblick ſonſt einen wahren Jubel in ſeinem 6% Herzen zu entzünden pflegte. Es war inzwiſchen Nacht geworden und eiligen Schrittes verſchwand der unglückſelige Mann auf b der in dieſem Stadttheile noch ſpärlich beleuchteten Straße. Aber eine zweite Geſtalt folgte ihm wie ihn dieſe entſetzliche Enktäuſchung und dieſes räth⸗ ein Schatten, leiſe und faſt un ſichtbar. Der Prof'ſſor wählte ſeinen Weg nicht durch die auch des Abends noch ſehr belebten Straßen der Hauptſtadt, ſondern ging durch das ſogenannte Villen⸗ und Gartenvpiertel, und g'wandt und lauernd wie ein Raubthier ſchlich ſich die Geſtall immer noch hinter ihm her. Aber ahnungslos und auch ga z der gewöhnlichen Tages⸗ ſorgen entrückt, nur ſeinen unendlichen Schmerz im Herzen empfindend, eilte Galen dahin. Jetzt schritt er am Ufer des tiefen Fluffes entlang und kein Menſch ſchien in der Nähe zu ſein. Da umkreiſte den Profeſſor auf einmal die düftere, verdächtige Geſtalt, er erhielt einen furchtbaren Stoß und ſtürzte mit einem jähen Auſſchrei in den Fluß. Der Ver⸗ brecher floh und keine rettende Hand wor in der Nähe, man hörte nur, wie der Unglückliche mit den Wellen des Fluſſes kämpfte. Und eine Weile darauf wurde es wieder ſtill. 1195 555 5 * 1 f 1 Am darauffolgenden Tage veränderte ſich Vieles in der Pohlmann'ſchen Villa. Carola, der die Mutter die Krankheit und das verhängnißvolle Un⸗ glück des Vaters in einer geeigneten Stunde anver⸗ traut hatte, raffte ſich zu einem heroriſchen Entſchluſſe auf. Sie erklärte, daß ihr Zuſtand ſich weſentlich gebeiſſert habe und daß ſie den Vater ſprechen müſſe. Frau Pohlmann, die edele und großmüthige Seele der Tochter richtig brurtheilend, ahnte, was dieſelbe plante und ließ Carola gewähren. Ernſt und ſehr bleich trat daher eine halbe Stunde ſpäter Carola vor das Keankenbett des Vaters, der mit heftig klopfenden Herzen der Tochter die Hand reichte. „Du biſt ſehr krank und ſehr unglücklich, Popa,“ e ſagte dos bleiche Mädchen mit einer auffallend Energie in ihrer Stimme, „aber wenn es in me Macht liegt, Dich wieder geſund und zufeſeden machen und ein drohendes Verderben von Dir uns fern zu halten, ſo ſoll es geſchehen. Ich he in letzter Nacht mit Gottes Hülfe überwinden lernt und will mich in Alles das fügen, was f für gut und nothwendig hältſt. ö Schluchzend ſank ſie dann dem Pater in Arme und derſelbe ſagte von Rührung überman „Unausſprechlichen Dank, Du gutes Mädch Es iſt das größte Opfer, welches Du bringen kann ich weiß es wohl. Aber Du edele Seele wilt g Deinen Vater nicht elend und unſere Famſiie g; an den Pranger geſtellt ſehen. Nie, nie werde vergeſſen, was Du füc uns gethan haſt“ „Es tſt gut, Papa, ich werde mein Loos lage wie es ſo manche Frau gethan hat und noch wird. Ich werde Herrn Hilleſſen, den ung⸗ liebt Mann, auf Dein Geheiß hirathen, aber um zwe lei muß ich bitten, erſtens muß es Herrn Hilleh geſagt werden, daß ich ihn nicht aus Vibe heiralh kann, und daß es noch ſeine Aufgabe wäre, me Zuneigung und Hochachtung zu gewinnen, und de ferner vor Ablauf eines vollen Jahres unſere Hot zeit nicht ſein darf, und daß unſere Verlobung de nach auch erſt in einem halben Jahre bekannt geben iſt.“ „Dieſe Wünſche ſind Dir gewährt und He Hilleſſen wird auch nichts dagegen einzuwenden habe da er ein viel zu klüger und gebildeter Mann! um nicht zu wiſſen, daß unter dem ihm belan gewordenen Umſtanden von einer ſofortigen Berlobu und baldigen Hochzeit keine Rede ſein kann.“ F Fottſetzung folgt.) . zarter . glitt in be. 10 une . d a 8 kn . 2 dahin 4 Wich n ail ben! 0 ö 1 Nicht ii Eta te Nit A Luluß rn fem 5 e, A Nun en lech dan Mili u fü de Nich W Acheine An lurch g f Jengniß ei Aegean dunn,