. Dam ihrſiette lte mich g iich in . jaft zu h deitgeheng u und che ich in die en be Frachtbrie fe essen 2 Sers N Ne aber der enburger N Allgemeiner Anzeiger für Aabenzurg und Amgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. i die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Nr. 25. 28. März Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. 8 dere Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. PUB —— — —. — —— Mittwoch den „ ³˙ Abonnementseinladung. Mit dem 1. April beginnt das 2. Quartal dieſes Blattes und laden zu Be⸗ ſtellungen hiermit freundlichſt ein. Die Expedition. Zur Kaiſerbegnung in Abpacia. In dieſen Tagen findet in Abbazia, dem herr⸗ lich an dem maleriſchen Ufer des adriatiſchen Meeres elegenen öſterreichiſchen Seebade, wo die deutſche Ralſerfamilie zur Frühjabrskur weilt, die Begegnung zwiſchen den Kaiſern Osterreich ſtatt. W'nn nun auch dieſer Beſuch zu⸗ nuch ein Akt der Goſtfrrundſchaft iſt, welche dem Raiſer Wilbelm gern und freudig auf öſterreichiichem Boden von dem durchlauchtigſten Landesherrn ge⸗ währt wird, ſo gilt dieſe Kaiſerbegegnung doch ohne Zweifel auch der weiteren Stärkung des deutſch⸗ öfterreſchiſchen Bündn ſſes und den bohen Zielen, welcher dieſer Bund verfolgt. Alle Welt weiß, daß die Alliance Deutſchland und Oeſterreichs, welcher a auch Italien angehört, ohne jede ehrgeizigen, er⸗ oberungsluſtiben Pläne iſt und nur die Erhaltung des Friedens will. In dieſem Frühjahre gilt nun Friede Europas, Dank der umfichtigen, eſten und friedlichen Politik der genannten drei Großmächte und auch Dank dem Ruhebedücfniſſe in Alen Staaten, ſowie auch in Folge der weſentlichen Beſſerung der deutſch⸗ruſſiſch'n Beziehungen, als ganz und es iſt nicht unwahrſcheinlich, 1 daß das große europäiſche Friedenswerk, von Deutſch⸗ ö beſonders ſicher, land, Oeſterreich und Italien ausgehend, einen neuen von Deutſchland und von großen Fortſchritt macht, indem vielleicht eine vierte Großmacht, wenn auch keinen Anſchluß, ſo doch eine Annährung an den Dreibund ſucht. Wenn man bedenkt, daß der Kaiſer Al⸗xander III. von Rußland durch den von dieſem unumſchränkten Herrſcher ſelbſt gewollten deutſch⸗ruſſiſchen Handelsbertrag einen außer⸗ ordentlichen Beweis ſeiner Friedensliebe geg ben hat, ſo liegt wohl auch der Gedanke nahe, daß Rußland einen näheren Anſchluß an die alten Monarchien Europas ſucht. In dieſer Hinſicht wäre aber von ollen eine Verſtändigung zwiſchen Rußland und Oeſterreich nöthig, denn die ſtreitigen Punkte in der Machtphäre der Kaiſerreich⸗ find nicht zwiſchen Deutſch⸗ land und Oeſterreich, ſondern zwiſchen Rußland und Oeſterreich, an der unteren Donau und auf der Balkanhalbinſel vorh nden. Es wäre natürlich zu gewagt, wenn man ſchon itzt über eine Verſtändigung der Großmächte und beſonders Oeſterreichs und Rußlands über die Fragen, welche fich auf die Zu⸗ kunft Bulgariens, Serbiens und Bosniens beziehen, Gedanken ausſprechen ſollte, aber wenn dies unter der freundſchaftlichen Vermittelung Deutſchlands ge⸗ ſchehen würde, daß Rußland und Oeſterreich über die im Orient noch ſtreitigen Punkte fich verſtändigten und zwar derartig verſtändigten, daß dadurch auch die ruhige Entwickelung der Balkanſtaaten gewähr⸗ leiſtet wird, ſo könnte dieſes Jahr unſerem einſt ſo ſchwer von Krieg und Kriegsgefahr h imgeſuchten und bedrohten Erdtheile den Beginn einer glänzenden Friedensära bringen, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat, denn eine ſolche friedliche Periode würde donn getragen von dem feſten Willen woffenſtarker Großmächte, an deren eheren Friedenswallen alle An⸗ ſchlͤge der Kriegsſchürer zerbrechen müßten. Und olle frei werdende Kraft und Arbeit der Geiſter und N licher Zufall die Urſache des Zuſammenſtoßes iſt. der Hände, der Intelligenz und des Kapitals könnte ſich dem Ausbau des großen Aulturwerbes widmen; welches dazu dient die Menſchheit zu veredeln, Verſchiedenes. — Ladenburg, 25. März. Zu unſerm Bericht in voriger Nummer über die Schlußfeier der hiefigen Toͤchterſchule baben wir ergänzend nachzu⸗ tragen, daß die zum Vortrag gebrachten hübſchen Klapierſtücke von Frau Dr. Wilk vorbereitet waren. — Leipzig, 22. März. Infolge häuslicher Zwiftigkeiten flürzte ſich die Frau des Maler Brenn⸗ eiſen mit ihren beiden Knaben aus dem dritten Stock auf die Straße. Mutter wie Kinder waren augenblicklich tot. — In der ſtädtiſchen Markthalle ereignete ſich geſtern früh im Maſchinentaum ein ſchwires Unglück dadurch, daß ein zur Bedienung der Kaltluftmaſchine erforderlicher Behälter mit Am⸗ moniak explodiite, Fünf Maſchiniſten gelang es, ſich ſchnell vor den giftigen Gaſen zu retten, während 5 der Maſchiniſt Schienerſtädt durch die Gewalt der Explofton an die Wand geſchleudert wurde und einen komplizierten Schädelbruch erlitt. — Minden i. Weſtf., 21. März. Der Kaufmann Bannahl hier hat ſeiner Frau anläßlich eines Streites den Hals durchſchnitten. Der Mörder iſt verhaftet. Hamburg, 24. März. Der Perſonenzug Berlin ⸗Hamburg ſtieß heute in Hagenow mti einem Rangirzug zuſammen. Der Zugführer des Perſonenzuges iſt getödtet, Packmeiſter und Heizer onſcheinend ſchwer verletzt. Von den Reiſenden iſt keiner beſchädigt. Der Betrieb wurde zunächſt durch umſteigen vermittelt, nach 4 Stunden aber wieder⸗ herg'ſtellt. Die Unterſuchung hat bisher ergeben, daß kein Verſchulden des Perſonals, ſondern ein unglück⸗ In den Jeſſeln der Schuld. Criminalnovelle von C. Sturm. 7 Als Opfer für die Rettung des Vaters der Familienebre des ungeliebten Hilleſſen Weib werde. Aber das Reſultat war ein furcht⸗ Makes, Carola ſtieß bei der ſchrecklchen Eioͤffnung inen erſchütternden Schmerzensſchrei aus und fiel Ann unter krampfartigen Zuckungen in eine tiefe Ohnmacht, aus welcher das bisher ſe blühende unge Mädchen wie eine geknickte Roſe erwachte und wer leſdend ein Mitleid etregendes Bild des Jam⸗ mers darbot. So lagen denn nun im Pohlmann'ſchen Hauſe wel Perſonen, Vater und Tochter, krank darnieder, ind kein Arzt vermochte gegen ihre Serlenleiden ein Hakſames Mittel zu finden, weil es ein ſolches Perhaupt nicht gab. Inzwiſchen spielten ſich im Pohlmann'ſchen Hauſe fehr ſeltſamen Scenen ab. Hllliſſen kam ſchon n Laufe des Nachmittags, erkundigte fich nach des Dankdirektors Befinden und wollte ihn durchaus Huchen, aber mit dem richtigen weiblichen Gefüble, h Hilleſſen der wohre Ucheber des im Houſe ent⸗ andenen Jammers fei, und d ſein Erſcheinen dem Bitte des kranken und /hochgradig erregten Malen leicht noch eine Verſchlünmerung in deſſen 5 Zuſtande herbelführen werde, verweigerte Frau Pohl⸗ mann mit größter Entſchiedenheit dem Direktor Hilleſſen den Zutritt zu dem Bette des Kranken, und ſehr enttäuscht, aber auch ſehr beſorgt, verließ der verſchlagene Mann ſchließlich das Haus. Gegen Abend kam aber auch Profeſſor Galen und erfuhr zu ſeinem ſchrecken, daß nicht nur Pohl⸗ mann, ſondern ſeine geliebte Braut Carola plötzlich ſchwer krank geworden war. Galen, der auf das höchſte um die Geliebte beſorgt war, bat nun Frau Pohlmann inſtändig, ob er die Kranke nicht einige Augenblicke ſehen dürfe, aber dies wurde ihm eben⸗ falls abgeſchlagen und zwar nicht nur, weil es un⸗ ſchicklich ſei, ſondern weil ſein Anblick das Leiden Carolas noch verſchlimmen konne. Profeſſor Galen wurde leichenblaß bei dieſen Eröffnungen ſeitens der Mutter ſeiner Braut und rief dann mit erregter und vor Schmerz bebender Stimme aus: „Da kann wohl ſchließlich Carola auch ſterben und ich darf ſie lebend nie wiederſehen!“ Ein unſagbares Weh zuckte bei dieſer Klage des edlen Mannes in dem Mutterherzen der Frau Pohlmann und einige Sekunden hindurch drohte fie der Schmerz und die Stelenqual niederzudrücken, um dann Galen Alles zu geſtehen, aber die Angſt um den unglückſeligen Gatten und die Ausſicht ihn durch das Opfer Carolas noch vor einem ſchmach⸗ vollen Looſe retten zu können, beſtimmte jetzt nur — noch Frau Pohlmanns Handeln und Entſchließungen. „Sie dürfen Carola nicht mehr ſehen, Herr Profeſſor, ſo unendlich leid es mir auch thut,“ ſagte die Frau Bankdirektor ſogar mit erhobener Stimme, ſodaß Galen förmlich zurücktaumelte und mit einem Tone, der Jammer und Hohn zugleich enthielt, ausrief: „Ich darf Carola nicht mehr ſehen!“ Alſo das iſt das jähe Ende unſerer hoffnungsfreudigen Liebe! Darf ich da nicht um einige nähere Erklärungen bitten, weshalb eine ſolche plötzliche Wendung in unſeren herzlichen Beziehungen eingetreten iſt?“ Wir haben weder Abneigung noch Groll gegen Sie,“ entg⸗gnete darouf Frau Pohlmann, welcher der Profeſſor in ſeiner jetzigen Gemüths⸗ ſtimmung außerordentlich leid that, „ſondern es find zwingende Umſtände ganz beſonderer Natur, welche es verbieten, daß Sie meine Tochter nicht gerade in Todesgefahr ſchwebt, daß aber ihr Gemüthszuſtand und auch andere Gründe es nicht geſtatten, daß Sie Carola ſehen und ſprechen.“ Profeſſor Galen drang itzt nicht mehr darauf, weitere Aufklä kungen zu ethalten, ſondern ſtumm und mit bitterem Gram in ſeinem edel geformten Antlitz ſtand er vor der Frau Bankoircktor, ein tiefer Seufzer, der das ganze Weh ſeines Herzens vertieth, entrang fich hierauf noch ſeiner Bruſt, dann machte er eine tiefe V Hauſes und ging.