— Danzig, 19. Micz. Bel den Kalſer⸗ Mandvern ſollen diesmal, der „Danz. 31g.“ zufolge, von den beiden op rierenden Korps Keiegsmärſche im großen Stil durchgeführt werden, um die Truppen auch in dieſer Hinficht auf ihre Leiſtungsfähigkeit zu prüfen. Auch wird man hjerbei zum erſtenmal in großem Maßſtabe die Probe auf die neue G päcks⸗ erleicht⸗'rung mach 'n. Im übrigen wird bei dieſen groß angelegten Keiegsmärſchen die Rückficht auf die Gefechtsbereitſchaft der Truppen in den Vordergrund treten. — Mit dem 1. April d. J. tritt eine neue Kaſſenordnung bei den Truppen in Kraft, wodurch die bisherige Kaſſenderwaltung eine vollſtändige Um⸗ geſtaltung erfährt Die Kaſſenkommiſſtonen kommen in Wegfall, die Offiziere werden von den Kaſſen⸗ geſchäften gänzlich entlaſtet und dieſe werden den Zahlmeiſtern unter alleiniger Verantwortung über⸗ tragen. Die Zaßlm⸗iſter und die als ſolche ange⸗ ſtellten Zohlmeiſter⸗Alpfranten hoben eine Büraſchaft einzuzablen, und ſte fübren alsdann die Kaſſenge⸗ ſchäfte unter der Firma: „Koſſenverwaltung des . den Bataillons, Infanterie⸗Regiments Nr..“ Durch dieſe Anordnungen iſt den Zahlmeiſtern eine bon ihnen lange gewünſchte Gleichſtellung mit den Rendanten der anderen ſtaatlichen Kaſſenverwaltungen zu thell geworden. — Paris, 15. März. Heute Nachmittag wurde in der heftigen Madeleine⸗Kitche eige Bombe geworfen. Eine Perſon ſoll getödtet und mehrere Perſonen verwundet ſein. Den Thäter hat man noch nicht ermitteln können. Neues vortheikhaftes Volksnährmittel. Ein neues nahrbaftes und billiges eiweißreiches Nahrungsmittel hat Prof. Dr. Fürbringer, Director der inneren Abtheilung des ſtädtiſchen Krankenhauſes Friedrichshain⸗Berlin, in einem Vortrag in der Ber⸗ liner mediziniſchen Geſellſchaft empfohlen. Das neue Mittel it das Produkt einer alten Kulturpflanze, die in Weſtafrika, Ostindien u. o. gebaut wird und deren Früchte bei den eingeborenen dieſer Länder ein beliebtes Nähr⸗ und Genußmittel find. Es iſt die Arachis hypogaea aus der Familie der Papilio⸗ nacten. Jore Früchte, die dadurch, daß ſi⸗ unter der Erde reifen, ein intereſſantes botaniſch s Phänomen darbieten, find unter dem Namen Pea-nut auch ſchon bei uns in den Handel gekommen und heißen Erdnäſſe für Suppe und Kaffee, lezterer genannt „Afrikanſſcher Nußbohnen⸗Kaffte find von Prof'ſſor Fücbringer an den Patienten des ſtädtiſchen Kran⸗ kenhauſes Friedeichshain auf ihre Bekömmlichkeit und Ausnutzung längere Zeit geprüft worden. Die⸗ ſelben haben ſich als ein brauchbares und werth⸗ volles Nährmittel erwieſen. Sſe find von 90 Prozent der Verſuchsperſonen, auch ſolchen mit krankem und ſchwachem Magen, wochenlang gerne genoſſen wor⸗ den. Die Ausnutzung des Nährſtoffs im Verdau⸗ ungskanal iſt faſt vollſtändig. Die Analyſe des „Afrikaniſchen Nußbohnen⸗Kaffees“ ſtellt ſich nach Dr. H. Spindler's chemiſchen Labgratorium in Stuttgart, wie folgt: Eiweißſtoff: (Protein) Fett 45.75 9% 27.75 9% Slickſtofffreie Extractſtoffe 15 83 9ſ0 Celluloſe 3.18 0% Asche 4.21 % Woſſer 3.18 % ö 100.00 75 Der werthvolle Elweſßgeholt der Erdnüſſe iſt bon Dr. Noerdlinger in Bockenheim entdeckt wol den. Derſelbe hat jetzt die fabrikmäßige Herſtellung des Präparates „Afrikaniſcher Nußbohnen⸗Kaffee“ der dazu allein berechtigten Firma Gebrüder Schmiedt Nachfolger (Inbaber Jean Gies) in Bockenheim⸗ Frankfurt a. M., Fabrik für Röſtprodukte, über⸗ tragen. Profeſſor Dr. Fürbringer in Berlin ſchloß ſeinen intereſſanten Vortrag mit den Worten, daß die Erdnußpräparate nicht nur für Kranke (Fett⸗ leibige, Zuckerharnruhr, Nierenkranke u. a. m.) ein geeignetes Nährmittel ſeien, ſondern auch ein Volks⸗ nahrungsmittel zu werden verdienten, welches durch Nahrhaftigkeit und Billigkeit ſich auszeichnet. Mehrere bedeutende Zeitungen haben bereits größere, ſehr beachtenswerthe Referate über die Erd⸗ nußpräperate von höchſt wiſſenſchaſtlicher Seite her gebracht. a Der „Afrilaniſche Nußbohnen⸗Kaffe befttzt große 1075 M. 1.60 bis M. 1.80 und was bekommen dafür? Ein Röſtprodukt mit etwas flüchtigem 8 und dem aufregendem Gifte Kaffein, Nährwerth z kommen Sie ſehr wenig. Deßhalb ſſt es nich rationell, nicht geſundheitsfördernd den gewöbnlich⸗ Bohnenkaffee allein zu trinken. Kaufen Sie 5e gegen 1 Pfund guten, gebrannten Jaba⸗feafſet und miſchen dieſen mit 1 Pfund „Afrikaniſchen Nußboßnen Kaffe“, ſo erhalten Sie ein woſl ſchm/ck endes, gefundes und nabrbaftes Noffee⸗ Helen welches ſich faſt um die Hälfte billiger felt gh gewöhnlicher Kaffe allein genoſſen. Auf der i Auguſt 1893 geſchloſſenen internationalen Au ſtellung für Bäckerei, Conditorei und verwandle G1 werbe zu Ma nz wurde dem Fabrikanten, für bor zügliche Leiſtung in ſeinem „Afrſkanſſchen Naß ſohnen⸗Kaffe der Ehrenpreis b zw. die gold Medaill⸗ zuerkannt, n⸗bſt höchſt ehrenvoller ſtaatlichen Hervorhebung dieſes neuen bedeutenden Volksnähr⸗ und Genußmittels. Ebenſo wurde fjüngſt in de Nabruncsmittel⸗Ausſtellungen in Genf und Fl mit den höchſten Auszeichnungen der „Afeſkonſſchg Nußbobnen⸗Koffe prämfürt. Derſelbe iſt in ganz Deutſchland von den m iſten Colonial⸗ und Dei, teſſenhandlungen zu beziehen, auch liefert del diele Beſtelu ng die Fabrik zu Originalp elfen, I Pfund zu nur 55 Pfennig. C vb — Der heutigen Nummer unſeres Bla liegt der Preiscourant für die Sommerfaſſon 1894 des I. Verſandt⸗ und Sp⸗zialgeſchäftes von Gebel J. u. P. Schulboff in München, Tbal 71, Schü ſtraße 8 und Hochbrückenſtraße 3, bei. Dasſelbe Je ſich durch ſeine reellen Waaren zu enorm billigen Preiſen in der ganzen Umgegend eing⸗führt und der Bezug in Partieen von dieſem Verſandgeſchet ſehr zu empfehlen. ... ͤ bf Ganz ſeid. bedruckte Foulapds 5 Aehnlichkeit mit gebrantem Java⸗Kaffe und dient deshalb zur Zubereitung eines ganz reizloſen, angen hm aromatiſchen, ſehr geſunden Kaff egetränkes, welches pur oder mit gewöhnlichem Kaffee gemiſcht, zu trinken iſt. Auch die Billigkeit verſt henden „Erſatzmittels“ Erdnüſſe. Sie enthalten in einer dünnen, leicht zer⸗ brechlichen Schale zwei Samen, deren Geſchmack an Mandeln oder Nüſſe erinnert. Die Präperate der — ſollte jede praktiſche und ſorglame Hausfrau be⸗ ſtimmen, das obige „reine Naturprodukt“ zu ver⸗ Feier für die betreffende Familie und Akt der geſell⸗ ſchaftlichen Convenienz gegenüber der Außenwelt.“ „Herrn Ruſtans plötzlicher Tod in dem Papa ſehr, ſehr zu Herzen gegangen, erwiederte Frau Pohlmann, blickte aber erſtaunt auf die Tochler, die heute in einer gewiſſen, an ihr ſonſt nicht zu be⸗ obachtenden Erregung die Frage der offtziellen Be⸗ kanntmachung ihrer Verlobung erörtert hatte, und dann warf die kluge Frau auch einen prüfenden Blick auf das Antlitz des Profeſſors Galen, um vielleicht aus deſſen Miene zu leſen, ob er im Her⸗ zen unwillig über die Verſchiebung der off ciellen Verlobungsanzeige ſei. Aber Proftſſor Galen zeigte wie immer ſein ruhiges, heiteres Anlitz, nur fiel es Frau Pohlmonn auf, daß er kein Wort zu der von Carola angeregten Frage ſagte. Wollte dieſer fein fühlende Mann dadurch ſeinen Wunſch nicht auf⸗ drängen, oder beabſichtigte er damit, die Empfindun⸗ gen des Direktors Pohlmann in Bezug auf das ſchmerzliche Andenken des ſo plotzlich aus dieſem Leben geriſſenen Freundes, des Direktors Ruſtan, zu ſchonen? Carolas Mutter wußte ſich aber in die Gedanken des mit ihrer Tochter heimlich verlobten Mannes zu verſetzen, und ſagte alsbald: „Ich denke, daß die officielle Verlobung in den nüchſten Tagen angezeigt wird, es iſt nur noch eine Formenſache, gegen welche der Papa nichts mehr einzuwenden haben kann, nachdem er mit freudigem Herzen bereits ſeine Zuſtimmu ng zu Eurer heim⸗ lichen Verlobung gegeben hat. Ich werde, wie ich ſchon bemerkte, lieber Herr Profeſſor, noch heute Abend oder ſpäteſtens morgen mit meinem Manne über die Angelegenheit ſprechen, und ſicher wird es Alles zu Ihrer und Carolas Zufriedenheit anordnen.“ Der Profiſſor dankte freundlich für dieſe Zuſage „S ſuchen. Ein Pfund gut gerbdſteten Kaffe koſtet gewiß Mk. 1.35 bis 5.88 p. Met. — (eg, 460 vorſch. Dispoſtt.) — ſowie ſchwarze, weiße und farbige Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18 65 pg Meter — glatt, geſtreift, karrirt aemuſtert, Dame etc. (ca. 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Fare Deſſens eic. (Porto und zollfrei. Muſter umgehend, Seideufabrik G. Henneberg, (k. u. f. Hen Zürich. und Carola umarmte zärtlich die Mutter, denn beſſer vermochte das junge Mädchen ihre Freude und ihren Dank gar nicht auszudrücken. Auf dem Kies⸗ wege des Gartens laut werdende Schritte zeigten itzt an, daß Jemand nahte, und als Galen und Carola ſich umblickten, bemerkten ſie Ernſt, welcher eim Buch in der Hand langſam näher kum. Der junge Referendar ſah ziemlich bleich und geiſtig angeſtrengt aus. „Du wirſt jetzt des Arbeitens und Studirens ja gar nicht mehr müde, Ernſt,“ begann die Schweſter liebevoll. Hat es denn eine ſo große Ele, daß Du Dein zweites Examen machſt? Komm, ſetze Dich zu uns und legte das Buch weg.“ „Kind, in Deinem Glücke kennſt Du den Ernſt des Lebens nicht,“ erwiederte der Bruder faſt feier⸗ lich, „und weißt nicht, daß man als Mann voll und ganz arbeiten muß, um ein ſchöncs, ein acht⸗ ungswerthes Ziel zu erreſchen und in ſeinem männ⸗ lichen Bewußtſein befriedigt zu werden. Und ſo lange man, wie ich, immer noch ein Examen zu machen hat, dann iſt es immer am beſten, daß s ſobald als möglich geſchieht, denn ſonſt fühlt man ſich nur als halber Mann.“ „Ernſt hat ſehr Recht,“ bemerkte jitzt Pohl⸗ mann Galen, „denn ich habe auch daſſelbe Empfin⸗ den gehabt, als ich noch Examina zu machen hatte.“ „Deshalb kann er ſich aber doch itzt zu uns ſetzen und ein halbes Stündchen mit uns plaudern,“ ſagt“ Carola. „Wir ſprechen eben von unſerer Hoch⸗ zeit, Ernſt.“ „Das iſt allerdings ein interefſantes und wichtiges Thema,“ entgegnete dieſer ſcherzend und ſich neben der Schweſter niederſetzend fuhr er fort: eid ihr denn ſchon über ! n Tag der Hochzei einig? Ihr wählt doch einen Sonntag dazu i einen Montag.“ „Ein Sonntag wäre mir am liebsten, well am feierlichſten auf das ganze Gemüth wirkt a nicht erſt zu einem Feſttage gemacht zu werde braucht, wie es mit einem gewohnlichen Woche tage der Fall ſein müßte, wenn man an ee ſolchen Hochzeit hält,“ erklärte Carola. „Da haſt Du wiklich Recht,“ bemerkte i feſſor Galen lächelnd, „aber die Hauptſache ih bleibt es eben noch, daß Vater und Mutter Pohl. mann ſelbſt nun beſtimmen, wann unsere Hoch flattfinden ſoll. Mir iſt der September der paſfeh Monat dazu, weil die Akademie den gonzen Si tember hindurch und auch noch die Hälfte J Monates October Ferien hat.“ Es wird ficher bald Alles nach Ihrem Munch geregelt werden, lieber Herr Profeſſor,“ bekheheh nochmals Frau Direktor Pohlmann und lud e junge Paar wie auch den Sohn, ihr ins Haus folgen, um dott das Abendeſſen einzunehmen. Als man eine halbe Stunde ſpäter ſich kleinen Speiſeſaal berſammelte, trat auch Direlſez Pohlmann ein, freudig empfangen von ſeſner Fah ſeinen Kindern und dem zukünftigen Schwiegerſohlle, Aber der ſonſt in Geſellſchaft ſo heitere und zubgz kommende Bankdirektor zeigte heute eine due Mens, nur kurz erwidette er die an ahn gerichte Fragen, und es ſchien, als ob eine auf ſeinem Gemüthe laſtete oder als ob ihm heile Abend etwas ſehr Verdrietzliches paſſirt ſei. große Sorge (Fortſetzung folgt.) 10 Waben 90 In, bangt anf an Mei ald, di an und dune! Aue A te kuh 9 Ind le, * 39