ſenbach abſehen, well dieſelben ja bisher nicht aus⸗ reichten und ihrer zerſtreuten Lage wegen ſo erhebliche Koſten für Beileitung verurſachen würden, daß die damit erreichten Vorteile in ungünſtigem Verhältniſſe zu dieſen Koſten ſt'hen. Es kann überhaupt nur die im Gemeindewald Diſtrikt Plattengrübe befind⸗ liche Quelle in Betracht kommen, welch durch Meſſ⸗ ungen von den Jahren 1885 on bis Spütjahr 1893 gewiſſenhaft beobachtet wurde, im November 1892 ihren niederſten Stand mit 3,70 Liter pro Sekunde hatte, wogegen der böchſte Stand 10,00 Lite in der Sekunde lieferte und Ende September des beißen Jahres 1893, 3,80 Scc.⸗Lit. Waſſer abgab. nach noch, pro Kopf und Tag 100 Liter Waſſer an die Einwohner abzugeben, ſe bſt wenn die Bevölkerung Schri'sheims um 25 Proc. ſich vermehrt. Das Waſſer ſelbſt iſt vom cemiſchen Laboratorium der techniſchen Hochſchule in Karlsruhe als gut bezeichnet. Das Haupkreſervoir iſt im Fenzengrund angenommen. Das Rohrnetz weiſt 54 Hydranten auf, für deren ausgiebige Wirkſamkeit ein U berdruck von durchgängig 20 Meter berechnet iſt. Hausleitungen find ſelbſt⸗ verſtändlich vorgeſehen und ſorgen außerdem 15 Ventilbrunnen für das Waſſerbedürfniß jener, welche keine Hausleitungen wünſchen. hat eine Länge von 806 lfd. Metern, kommt all⸗ gemein 1,6 Meter tief in die Erde, ſoll entlang der Südſeite der Thalſtraße in einiger Entfernung von der Baumanlage der Gemeinde ziehen und wird ſo den Bäumen nicht Schaden bringen. Die guß⸗ eiſernen Muff⸗nrohre haben je nach Bedürfniß eine Weite von 150 bis berunter zu 60 mm. Der Koſtenanſchlag nennt 74,000 Mk. als Endſumme für die Waſſerleitung und find darin auch die Koſten für Bauaufſicht, Umpflaſterung und ein erh lblicher Betrag für unvorhergeſeh ene Fälle enthalten. Mit Sicherheit wird anzunehmen ſein, daß abgeboten wird. Es iſt nun Sache des Gemeinderathes und Bürger⸗Ausſchuſſes, das Projet der Verwirklichung entgegen zu führen. — Mannbeim, 5. März. Der Bankier Adolf Docque in Neuſtadt a. H. erſchoß fich, lt. Mannh. Anzeiger. Er war Theilhaber der Firma Louis Dacque. Der Selbſtmord foll in der Auf⸗ regung über den Konkurs des Weinhauſes Feiß in Mußbach begangen worden ſein. Das Bankhaus Dacque ſelbſt wird durch den Vorfall nicht erſchüttert. — Nöln, 1. März. Verſchwundene Brief⸗ träger. In kurzer Zeit find hier hintereinander zwei Der niederſte Stand der Quelle genügt ſo⸗ Die ganze Leitung r Brſefträger spurlos berſchwunden. Die Leiche des einen wurde unlängſt in Worringen geländet und es liegt die Annahme nahe, daß an dem Manne ein Verbrechen begangen worden iſt. Der Zweite iſt om 80. Januar wo er mit ſeiner Frau auf elner Hon⸗ zeit geweſen, abends ſpurlos verſchwunden. Vorg ſtern nun wurde der Kriminalpolizei die Mitteilung ges macht, der betreffende Briefträger Richard Weiden⸗ bach ſei in dem Hauſe Holzmarkt 73 ermordet wor den. Das Gerücht verbreitete ſich mit Windeseile in der Stadt und rief ungeheure Aufregung hervor. Das Haus liegt an dem berichtigten Holzmarkt am Rheinauhafen und iſt ſeit zwei Jahren nicht bewohnt und in einem ganz berwahrloſten Zuſtande. Abends niſt⸗ten ſich dort die Dienen mit ihren Zuhältern ein und trieben dort ihr Unweſen. Im Hofe dieſes Dirnen ⸗Schlupfwinkels ſoll nun die Kriminalpolizei in einem Brunnen die Leiche des b rſchwundenen des Brunnens abheben und man fand zuerſt eine Die weitere Wegräumung wurde eingeſtellt bis das Gericht erſchien und den Thatbeſtand feſtſtellte. Die Leiche wurde nachts nach dem Todtenhauſe geſchafft. Wahrſcheinlich iſt Meidenbach einer Dirne in die Finger gefallen und von deren Zubältern ermordet worden, Hoffentlich wird bold Klarheit in die Sache gebracht und es gelingen den Thäter feftzunehmen. — Frankfurt a. O., 1. März. Auf ſon⸗ derbare Weiſe iſt hier ein O ſiziersburſche ums Leben gekommen. Er wollte ſich kürzlich in den Keller eines Hauſes begeben. Im Augenblick, ols er im Begriff war, die Kellertreppe hinabzuſteigen, warf ein im Keller befindliches Dienſtmädchen ein altes Regenſchirmgeßell aus dem Keller hinaus. Dieſes flog dem Burſchen ſo unglücklich ins Geſicht, daß eine der Stahlſtange ihm in die Naſe fuhr und in das Gehirn eindrang. Der Werletzte mußte ſchleunigſt nach dem Lazaret tran portirt werden, wo er an ö den Folgen der Verletzungen ſtarb. ö — Berlin, 5. März. Ein ſchweres Eiſen⸗ bdahnunglück hat ſich heute Morgen am Babnhof Zoologiſcher Garten hier ereignet. Fünf Arbeiter find durch den Stadtbahnzug überfahren und auf der Stelle getödtet worden. Ein Arbeiter wurde lebensgefährlich verletzt. An der Unglücksſtätte ſpielten ſich erſchütternde Scenen ab, als die Angehörigen der Opfer auf derſelben erſchienen. — Berlin, 5. März. Der Unglücksfall auf 1 Brieſträgers gefunden haben, Sie ließ den Deckſtein Zaun eines in der Nühe ſtehenden Haufe e Lage Steine, dann ſtieß man auf Stroh und ent⸗ 5 deckte ſchließlich ein Stiefel, in dem ein Futz ſleckte. verluſtes wird trotz einer ſoſort vorgenommenen Hadern umweckelten und mit Draht umwunde 7 5 9 der Stadtbahn wurde dadurch verurſacht, daß de 0 0 von dem Zug abgeluſſene Dampf und Rauch die Arbeiter vollkommen in eine Wolke hüllte, ſo daß ez 10 dem Zugführer unmöglich war, fi: wahrzunehmen, kutag — Pizemy s! (Gallzien), 1. Möcz, Pon, G geſtern hat fich hier der Handlungsbedienſzete Iwazli 9 in der Abſicht, ſich zu töten, auf die Schienen ge 5 legt. Ein herankommender Güterzug hat dem g hen unh Überdrüfſigen beide Füße weggeriſſen, nachdem ihn , dada die Lokomotive auf faſt wunderbarer Weſſe bel Sit I at ſtieß Den ſchwerverwuadeten, in einer großen Be lache liegenden Selbſtmö der erblickte ein in der T poſtlerter Bahnwächter. Statt dem Unglächch 1 Hlfe zu beingen, ergriff der Wüchter aus ui 0 vor einer Strafe, daß er den Selbſtmörder fiche 3 nicht erblickt habe, den Schwerverwundeten, fileß ihn vom Babnköeper in die Tiefe hinab, ſchlelfze ihn 1 großes Stück Weges und warf ihn dann ie 01 in der Nacht wurde der Selbſtmörder gufgeſun ach und ins Spital überführt. Wegen des großen B ung, Operation an dem Aufkommen des ungläcklicheg len Menschen gezweiſelt. Durch die im Scher befinden Blutſpuren hat die Gendarmerle den Thalorf 1 deckt. Der Bahnwüchter, ins Verhör gezogen, geſt 1 ohne Umſchweſfe ein, den Selbſtmörder auf die dee J ten d geſchilderte Weiſe vom Bahnkö per entfernt zu ga Der Wächter wurde verhaftet. — Prag, 3. März. In Jungbunzlau wi geſtern abend beim Thore der Dekonatskiche e Bombe gefunden. Dieſelbe enthielt in einer ichen ab. Glasflasche zwei mit Schießpulver umgebene Sprz pulberpatronen. Zwei Zündſchnüre find dor der n bort Explofon erloschen. Die Auffindung det Baue er ge He folgte, als das das Theater verlaſſende Publ Au an der Kirche vorüb erging. Ein Knohe ſſieß ul Fuß an die Bombe, und es iſt ein Wunder, ſte hiebei nicht explodierte. Von dem Thaer man bis jetz keine Spur. — Beim fulſendes Kreisgerichte befindet ſich ein Mann in Pal, in allen Teilen Böhmens Verbältniſſe mi Deu mädchen unterhielt und ihnen Geld entlockte, i Anzahl dieſer Mädchen iſt ſpurlos verſchwaneg Man glaubt, das er ſt⸗ aus der Welt gesch habe. Sämtliche Gerichte in Bühmen wurden bega tragt, Erhebungen anzuſtellen. e zurückdrängen, denn eben kehrte die Familie Pohl⸗ mann mit dem Profiſſor Galen in den Pavillon zu⸗ rück und der Diener begann den Kaffee zu ſerviren. Mit nicht zu verkennender Abſichtlichkeit zogen Herr und Frau Pohlmann den Bankdirektor Hil⸗ leſſen in ein Geſpräch über die Aufführung einer neuen Oper, und da auch der Profeſſor Galen und der Referendar Ernſt Pohlmann, ſowie Carola fich lebhaft an dieſer Anterhaltung betheiligten, ſo war auch Hilleſſen die Möglichkeit abgeschnitten, ſeinen leidenſchaftlichen Lieblingsg⸗danken weiteren Ausdruck zu geben, und ſehr erleichtert athmeten die Eltern der jungen Dame auf, als ſich eine halbe Stunde ſpäter Hilleſſen verabschiedete, ohne nochmals auf das heille Thema zurückg kommen zu ſein. Inzwiſchen ſetzten Profeſſor Galen, Carola und Ernſt ihre Unterhaltung im Pavillon des Gartens fort und kamen dabei naturgemäß auch auf den neuen Collegen des Vaters zu ſprechen. „Bitte, lieber Freund,“ ſagte Enſt Pohlmann während dieſes Geſpräches mit ſehr ernſtem Tone zu Galen, „ſage mir jetzt ohne jede geſellſchaftliche Rückſichten einmal, welchen Eindruck Herr Hill ſſen auf Dich gemacht hat?“ Profeſſor Galen antwortete nicht gleich, ſondern blickte den Frager verwundert an. „Wir find ja unter uns,“ begann er dann halblaut,“ und da kann ich mein Urtheil genau ſo aussprechen, wie ich es in meinem Denlen und Em⸗ pfinden für richtig halte. Herr Hill ſſen gefällt mir nicht, ſein ganzes Weſen berührt mich rotz ſeiner großen geſellſchaftlichen Gewandheit und Liebenswür⸗ digkeit ſehr umſympathiſch. Er mag ja ein groß 's Finanzgenie ſein und Euer Vater mag Utſache haben, große Stücke auf ſeinen neuen Collegen zu halten, auf mich macht er aber den Eindruck wie eine glänzenden Farben ſtrahlende Schlange, die verlockt und anziehend erſcheint, aber im richtigen Augenblicke ihr Opfer packt und erwürgt. Hilleſſen kommt mir vor wie ein Menſch, dem zur Erreichung ſeiner Zwecke jedes Mittel recht iſt, wenn er nur dabei ſeinen Vortheil erſteht.“ Der junge Referendar Ernſt Pohlmann war bei dieſem vernichtenden Urtheil des Freundes über den neuen Collegen des Vaters leichenblaß geworden und mit leiſe zitternden L ppen ſagte er: „Es iſt dieſes derſelbe Eindruck, den Hilleſſen auch auf mich macht. Doch brechen wir jetzt das Thema ab, denn dort kommt der Vater.“ Die jungen Leute verweilten dann noch einige Zeit mit Direktor Pohlmann im Garten, bis fich dann auch Profeſſor Golen herzlich verabſchiedete, „Ich begleite Dich ein Stück,“ bemerkte Ernſt, als der Profeſſor gehen wollte, und wenige Minuten ſpäter ſchritten die beiden Freunde nebeneinander auf der Straße, ein leiſe geflüſtertes Geſpräch führend. „Mich beunruhigt Dein Urtheil über Hilleſſen außerordentlich,“ ſagte Ernſt zu Galen, „denn ich gegen Hilleſſen feſthalte. habe ſelbſt ein großes Mißtrauen gegen dieſen Mann und werde ganz von dem Gedanken beherrſcht, daß er großes Unheil in unſer Haus bringen kann.“ „Da gehſt Du in Deinen Befürchtungen wohl zu weit, lieber Ernſt,“ entgegnete Profeſſor Galen, „denn Menſchen mit gefährlichen Eigenſchaften brauchen ja nicht nothwendiger Weiſe auch uns ge⸗ fährlich zu werden. Was haben wir überhaupt viel mit ihm zu ſchoffen? Dein Vater wird ihn zuweilen allerdings einladen müſſen, aber dabei kann uns Hilleſſen nicht geradezu gefährlich werden?“ „Du urtheilſt bezüglich ſchlimmer Eigenſchaften eines Menſchen doch wohl zu ſehr nach De edeln und idealen Herzen,“ antwortete der ferendar dem Profeſſor, „und Du wirſt daher ſtatten, daß ich als Juriſt, den in mancher Herich verhandlung ſchon Gelegenheit gehabt hat, die N böſer Menſchen zu ſtudiren, an meinem Arge Trotz Strafgeſetzbuch n Zuchthaus beſitzen viele Menſchen die Fahigkeſz endlich viel Böſes zu fliften, und der Richter J fie oft gar nicht einmal daftir ſtrafen. t ee mögen Ränkeſpiel, Verleumdung, Liebedſenerei nutzung gewiſſer Zwangslagen und andere he nicht Schaden und Unzeil zu ſtiſten, ohne daß e es rechtzeitig verhüten kann! Und dlieſer P an welchem ich mehr fatale Eigenschaften eos zu haben glaube, als ich itt auszuſprechen a ge halte, könnte ſehr wohl ein ſolcher gefährlicher I ſein. Wir wollen daher ganz beſonders auf der ſein und uns förmlich gegen ſeine ſchlimen Mache haften verbinden. Sehr gut wäre es auch mein Vater ſobald als moglich vor Hilleſſen gern würde! Barmherziger Gottt, wenn ſch daran de in welcher hohen, verantwortungsvollen Stellung mein Vater als Leiter der Central⸗Commerz ba findet und daß dieſer Mann ſein College, nächſter Mitarbeiter und Vertrauter geworden f ſchwindelt es mir vor dem Abgrunde, nach welch wir uns hinbewegen können! : ni deuße „Aber biſter Ernſt, Du flehſt entſchi den 15 zu ſchwarz,“ entgegnete der Profeſſor, „ſolche i 1 0 lichen Gefahren ſind ja noch lange keine weſhch f 0 „ 1 C02