fugendliche, unerfaßrene Angeklagte don gewiff'nloſen Perſonen zu dem betrügerſſchen Konkurs angeffiftet worden iſt und ſind deshalb am letzten Samſtag von Herrn Polizeikomm ſſär Meng bier und in Schriesheim mehrere Verbaftungen vorgenommen worden. Verhaftet wurden Friedrich Wolfinger von hier, Schmiedmeiſter Johann Sauer von hier, Maurermeiſter Michael Bremer von hier und Mühlen⸗ befitzer Jalob Seitz von Schriesheim. — Heidelberg, 25. Febr. Der Bachverein zu Heidelberg, der unter der genialen und zielbt⸗ wußten Leitung des akademiſchen Mufikdirektors Herrn Prof. Dr. Wolfrum mehr und mehr zu einer Bedeutung fich emporgehoben hat, welche die Auf⸗ merkſamkeit der hervorragenden mufikaliſchen Kreiſe im ganzen Vaterland zu erregen beainnt, bat zur Krönung ſeiner dies jährigen, auf's Glänzendſte ver⸗ laufene Concert Saiſon die Aufführung der J. S. Bach'ſchen Matthäus⸗Paflon beſchloſſen. Dieſelbe ſoll am 28. Februar Abends 7 Uhr im großen Saale des Mufeums mit einem bedeutend verſtärkten Orcheſter und Chor (Doppel und Knaben⸗Chot) und unter Mitwirkung hervorragender Soliſten ſtattfinden. Da der Zudrang auch aus unſeren Nachbarſtädten, wo ſicher das Verlangen nach dem Anbbren des gewaltigen Werkes ein um ſo regeres iſt, je ſeltener ſich die Gelegenheit zu ſeiner Befriedigung bietet, zweifellos ein ſehr ſtarker ſein wird, ſo iſt eine Wie⸗ derholung der Aufführung in der gleichen Besetzung am Donnerſtag den 1. Marz, Abends 7 Uhr in Ausficht genommen. Alt⸗ Heidelberg aber freut fich, die Muſfikfreunde aus Noh und Fern zu einem ſo erleſenen und koͤſtlichen Genuſſe einladen zu dürfen. Karlsruhe, 24. Februar. (Badiſcher Landtag.) Abg. N.uman (ultt.) berichtet über die Bitte der Stadt Ladenburg um Wiedererrichtung des 1872 aufgehobenen Amtsgerichts Ladenburg. Der Antrag der Kommiſſton geht auf Ueber⸗ weiſung der Petition an die Regierung zur Kennt⸗ nißnahme. Abg. Eder (freiſ.) hätte empfehlende Ueberwei⸗ ſung zur Kenntnißnahme gewünſcht. Ladenburg habe Arzt, Apotheke, Thierarzt, höhere Bürgerſchule, Sroßinduſtrief und die Landwirtſchaft werde dort mit Fleiß und Humor (Heiterkeit) — Eifer — be⸗ trieben. Der Staat könne die Gemeinden zwingen, wieder nach Ladenburg zu gehen. Oberſtaatsanwalt v. Neubronn: Die Regierung werde nach dem Antrag der Kommiſſion wieder Er⸗ hebungen machen, allein er fürchte, es werde nicht anders herauskommen, als bisher. Die Annehmlich keiten Ladenburgs u. ſ. w. gebe er zu, allein die erſte Bedingung ſei doch, daß ein genügender Sprengel ſich bilden laſſe. Abg. Eder (freiſ.) Die Sache liegt nur am Kommando der Regierung. Abg. Klein⸗Weinheim (nat ⸗lib.) gönnt Laden⸗ burg gerne ein Amtsgericht, verwahrt ſich aber da⸗ gegen, daß die Gemeinden Käfeethal und Sand⸗ hofen, wie der Vorredner meinte, von der Regierung gezwungen werden, wieder nach Ladenburg zu gehen. Berichterſtatter Neumann (ultr.): Das ganze Haus ſei von Sympathien für das ſchöne Ladenburg durchglüht (Heiterkeit) und erinnere ſich des Liedes: Geht man durch's ganze Land hindurch S'gibt kein zweites Ladenburg. (Heiterkeit.) Allein man müſſe die praktiſchen Be⸗ denken berückſichtigen und es ſeien ſogar Stimmen aufgetauſcht, man ſolle die Petition ganz von der Hand weiſen. Aber ſo welt ſei man nicht gegangen. Der Komme ſionsantrag wird einſtimmig ange⸗ nommen. — Karlsruhe, 25. Febr. Ein volles halbes Dutzend Nebenbahnen wird der bad. Landtag in ſeiner jezigen Tagung bewilligen, Zwei Bahnen, von Haltingen nach Kandern und von Krozingen nach Staufen, wurden bereits bewilligt; bezüglich der Bahn Bruchfal⸗Otenheim und Übſtadt⸗Menzingen iſt die Vorlage dem Landtag bereits zugegangen; erwartet werden noch di Vorlagen wegen Erbauung einer Bahn von Pforzheim über Ellmendingen nach Ettlingen, von Karlsruhe nach Herrenalb und von Müllbeim nach Badenweiler, Die Vorlage bezüglich der letzten Bahnlinie ſcheint am weiteſten vorge⸗ ſchritten zu ſein. Die Plane wurden von dem Kut⸗ komite in Badenweiler ausgearbeitet, Badenweiler iſt der beſucht ſte Kurort im füdlichen Schwarzwald. — Mainz, 22. Febr. Ein ſchwerer Unglücks⸗ fall ereignete fich am Dienstag in unſerer Stadt. Ein Schreinermeiſter war mit der Zubereitung von Politur — welche bekanntlich aus Spiritus und Schellack beſteht — beſchäftigt geweſen. Durch dieſe Arbeit wurde das geſtrickte Wams des Schreiner⸗ meiſters mit Sp ritus benetzt, wahrſcheinlich wollte nun der Schreiner ſich eine Pfeife anzünden, das mit Spiritus befeuchtete Wams fing Feuer und im Nu ſtand der Unglückliche in hellen Flammen; einer wandelnden Feuerſäule gleich flürzte er aus ſeiner Werlflätte in den Hof, dort gewahrte ihn ein Be⸗ wohner des Hauſes, warf den Unglücklichen raſch af enen Sandhaufen und n g es, Flomme zu erſticken. Der Unglückliche ſaß schrecklich aus. Der lange Bart des Mannes vollſtändig ein Raub der Flammen geworden auch das Geſicht war furchtbar verbrannt, von Armen fielen Fleiſchſtücke ſammt den verbrang Kleidern in Fetzen herab. — Oskarshamm (Schweden), 19. In einer Schule in einem benachbarten Otte he Feuer aus. Elf kleine Kinder, die ſich in e Dachzimmer befanden, verbrannten. Die Lehr und zwei Kinder retteten fich durch einen Spe aus dem Fenſter; erſtere iſt ſchwer verletzt. — Dammheim, 24. Febr. Vor ein Tagen ſchaffte eine hieſtge Familie eine alle g vom Speicher herab, um ſie zu Brennholz zufamm zuſchlagen. Bei Ausführung dieſer Abficht kam a-heimes Gefach zum Vorſchein, von dem dor Niemand eine Ahnung hatte. In dieſem Wes befanden ſich zwei Säckchen und in dieſen zum 52 Geldſtück⸗, zur Hälfte Kronentholer, zur au Hälfte Fünffrankenſtöcke und ein Zweigulpeng die meiſten dieſer Münzen ſtammen aus dem vo Jahrhundert. Verfälschte schwarze Seide, Man verbrenne ein Müſterchen des Si von dem man kaufen will, und die etwaige fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gesch Seide kräuſelt fo fort zuſammen, berlöſcht bald hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbraun Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Farb erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kran ſondern rümmt. Zerdrückt man die Aſche der ach Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfülſchten Der Seidenfabrikant G. Henneberg ( K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muff von ihren ächten Seidenſtoffen an Jedermann liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ ollfrei in's Haus. 5 Kals. Kgl. Hofl, Bad — Baden, Frankfurt g altrenommirte N empflehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 3.50 pr. Pfd. e vackets 80 Pf. u. M. 1. foo, (Doppelbrief) sehr beliebt u, verheg Zu haben bei C. K. Sie dem Bankdirektor Pohlmann und ſeinem neuen Mitdirektor Hilleſſen entwickelte ſich in den folgend n Wochen viel günſtiger, als man nach den böſen Auseinanderſetzungen der beiden Männer bei Hilleſſens Engagement annehmen konnte. Denn wenn auch der letztere im Grunde ſeines Herzens dem Direktor Pohlmann nicht wohl gefinnt war, ſo war er doch auch viel zu klug, um nicht Alles zu thun, um das oder doch wenigſtens die geſchäftliche Hochachtung Pohlmanns zu erwerben, und dazu gaben die wirklich großen finanziellen Talente Hilleſſens viel Gelegen⸗ heit. Die meiſten Ratſchläge und Pläne deſſelben billigte Pohlman und dem spekulativen Kopfe Hil⸗ leſſens gelang es auch ſehr bald, mehrere gefährliche oder doch zweifelhafte Geſchäfte zu Gunſten der Central⸗Commerzbank abzuwickeln. Der neue Direktor war ferner gegen ſeinen älteren Collegen zu deſſen wachſendem Etſtaunen auch von Tag zu Tag höf⸗ licher zuvorkommender, ſodaß Pohlmann das in vieler Hinſicht berechtigte Mißtrauen gegen Hilleſſen zwar ö nicht ganz verlor, aber doch nur noch in weit ge⸗ ringerem Maße hegte. Hilleſſen war entſchieden für die Leſtung der Geſchäfte der Central Commerzbank ſehr brauchbar, dies ſah Pohlmann jeden Tag mehr ein, und da einander zu verkehren, ſo beſchloß Pohlmann auch n der vornehmen Geſellſchaft zu zeigen, daß er mit Hilleſſen ſehr gut ſtehe, und führte denſelben deshalb n ſein Haus ein. Er gab zu dieſem Zwecke ung fahr drei Wochen nach der Anſtellung des neuen Direktors der Cen⸗ ral- Commerzbank ein kleines Familiendiner, zu welchem außer Hilleſſen nur noch der Profeſſor Galen aladen war. Der neue Bankdirektor war wie der Profeſſor noch unverheirathet, und deshalb machte auf ihn Carola Pohlmann, von der er nicht wußte, daß ſie bereits mit Galen heimlich verlobt war, mit ihrer ſanften Schönheit und anmuthigen Liebens⸗ würdigkeit einen ſolchen tiefen Eindruck, daß er noch an demſelben Tage, wo er als Gaſt in Pohlmanns Hauſe weilte beſchloß ſich um Carolas Hand zu be⸗ werben. Dieſes Heirathsprojekt paßte ja auch ganz vorzüglich in Hilleſſens Plan, ſein Ver hältniß zum erſten Direktor der Central⸗Commerzbank ſo gut als möglich zu geſtalten. Denn als Schwiegerſohn Pohl⸗ manns mußte Hilleſſen deſſen Vertrauen ganz und gar erwerben und auf dieſe Weiſe mußte auch der tiefe Argwohn, welchen der verdächtige und geheim⸗ nißvolle Schein, den der Commerzienrath Polenz dem Bankdir⸗klor Pohlmann zur Warnung vor Hil⸗ leſſen gegeben, zwiſchen den beiden Männern hervor⸗ gerufen hatte, zu einem lächerlichen Nichts herab⸗ finken. Hilleſſen gab ſich daher an dieſem Tage die größte Mühe, die Zuneigung Carolas und auch die Gunſt von deren Mutter und Bruder Ernſt zu ge⸗ winnen, und er zeigte ſich in einem ſolchen glän⸗ zenden Lichte als gewandter, geiſtvoller und liebens⸗ würdiger Geſellſchafter, daß er als College Pohl⸗ beide Männer darauf angewieſen waren, viel mit 19 manns gewiß die größten Ausfichten auf Erfolg bei ſeiner Werbung um Carola bei deren Eltern gehabt haben würde, wenn dieſe nicht bereits im Stillen mit einem ſo angeſehenen Manne, wie es Profeſſor Galen war, verlobt geweſen wäre. Gegenüber den bald deutlich hervortretenden Werbungen Hileſſens um Carola befand ſich die Familie Pohlmann aber an dem Tage in einer ſchwierigen Lage, denn Alle hatten Urſache, gegen den neuen Gaſt und Collegen des Vaters und Haus⸗ herrn ſehr liebenswürdigszu ſein, Küberdies kon und wollte man auch Hilleſſen nicht ſogleich n theilen, daß Carola bereits mit Profeſſor heimlich verlobt ſei. Daß dieſer in ſo hoher G bei Pohlmanns und zumal bei ſeiner Tochter Hauſes ſtand, dies entging allerdings der ſchan Beobachtungsgabe Hilleſſens nicht, aber dargus zig ſich dieſer kühne und ehrgeizige Streber gor nich im Gegentheil, die Thatſache, einen Mitbewes und Nebenbubler zu haben, das erregte ſogar ſe im Entſtehen begriffene Liebe zu Carola immer i und trieb de noch am ſelbigen Abende zur fla den Leidenſchaft empor. Herr und Frau Pohlmann merkten zu Vertruſſe bald, wie es um Hilleſſens Herz tand ſchüttelten den Kopf dazu, wohl noch boffend. gebliche Werben um Carola bald einſehen wer In dieſer Hoffnung batten ſie ſich aber vollftehg getäuscht, denn Hill ſſen war in der Tiefe fe Herzens ein leidenſchaftlicher Charakter, ſo feht auch für gewohnlich durch ſein geſchickt zur S getragenes kühles Weſen dieſen Grundzug fe Herzens zu verbergen wußte. Auch kam doi, Hilleſſen zwar in gereifter Mann war, ohe in den Jahren befand, wo die Männerberzen impfänglich für die Schönheit und Anmuth der Day find, denn Hllleſſen war erſt fünf und dreißig Je alt, und trotz ſeiner etwas bleichen Züge und in's Röthliche ſchimmernden Haar und dem ding Bärte keine häßliche Erscheinung. Sein zeigte ei en hohen, ſtattlichen Wuchs und feine g tung war tadellos. H lleſſen ſeinen Irrthum in Bezug auf das de Die aullches Lad. La ſupfehle Atänze Heltrich Spitzen