ab⸗ im find n den 5 ges leini⸗ 5 Ar. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 0 5 b vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 25 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. enten die Redaktion berantwortlich: Karl Molitor, Ladenbur preu⸗ deren len ſt⸗ ſich 14. Pen⸗ Politiſches. ihrer Rarlsruhe, 21. Febr. Die Budget- Quit. miff on der erſten Kammer des Badiſchen Land⸗ ch bei s ſprach ſich zu Gunſten der E enbahntarifreform n. Die Komm ſſon iſt der Ar ficht, daß es im ö ereſſe der geſamten Bevölkerung unſer⸗s Landes gen iſt, möglſchſt Erleichterung und Beschleunigung der Perſonenbeſörderung bei möulichſt ermäßigten anne Fohrpreiſen zu erzielen. Die Komm ſſeon befürwortet Schloß. ffent⸗ e Ermäßigung für Fahrten von Familien. Die Ermäßſgung der Fabrpreiſe für Kinder könne wegen des § 11 der deutichen Verkehrsordnung nicht ein⸗ oufgelegt ſelig von Baden vorg⸗nommen werden. Weiter — beſthwortet die Komm ſſ on die Einführung von Rome terfabrkart⸗n, Dieſelben müßten möglicht lange Gleigkeitsdauer befſtzen, als Min mum leine zu groß⸗ ester, Rflometerzohl umfaſſen und womdalich Übertragbar Für größere Kilometerzahl könnte noch ein ſeuche weiterer Robatt gewährt werden. Gleiches führt und Kommiſſion zu Gunſten von Fahrſcheinbüchern usge⸗ eine größere Anzahl von Fahrten für beſtimmte urch recken an, beiſpielsweiſe für 30 Fahrten, vurch Neu. lche einzelne Stationen etwa Heidelberg und auf mnheim, Karlsruhe und Pforzheim ꝛc. verbunden würden. Die Kommiſſion betont, die Ermäßigung ö Fahrpreiſe müſſe allen, vornehmlich auch den rn g Bemittelten zu Gute kommen. f — Berlin, 20 Febr. Ueber den am Mon- tog ſtattgefundenen Gegenbeſuch des Kaiſers beim ingen Firſten Bismarck in Friedrichsruh liegen zahlreiche ntniß. Reldungen vor; wir geben aus denſelben an dieſer . Sielle das Hauptlächlichſte wieder. Die Ankunft des archen in Friedrichsruh erfolgte programmgemüß. mittags 5 Uhr 57 Min.; der kaiſerliche Zug direkt bis vor das Schloß portal gefahren. Hier iermit it der n den u den Jeſſeln der Schuld. Criminalnovelle von C. Sturm. gohner 0 trit in . aller Ich kann nur weiter über dieſen Punkt mit u verhandeln, wenn Sie mir die ſorgſamfte wiegenheit ganz beſonders auf Ehrenwort zu⸗ Beh. n, Herr Hilleſſen, denn ich bin der erſt⸗ Ver⸗ 7 85 nsmann der Central Commerzbank und abe flcht, deren Gh imm ſſe zu wahr n.“ D „Se bſtv⸗rſtändlich, Heer Dircktor, ich gebe . u mein Ehrenwort, daß ni⸗mals, auch wenn e bei Engag ment als Dur ktor der Bank noch cheitern Id. f irgend eine Angelegenbeit, die Sie mir an⸗ —̃ä — auen, an And re berrothen werden werd. „Die Sach, iſt für die Bank ſo wichtig, daß ie jtzt als deren Direktor V'upflchten muß.“ t, Pohmann. „Bitt⸗, ſchreiben Sie Folgendes Huſſen: Als erwäßlter Direktor der Central⸗ Commerzbank be pflichte ich mich hiermit auf Ehr ⸗n⸗ wort alle mir von Herrn Direklor anvertrauten Mit⸗ gen über den V.rmögensſtand und die Ange⸗ heit der Bank ſtrengſtens als Geſchäftsgeheim⸗ zu behandeln.“ Hilleſſen trat wieder an ſeinen Schreibtiſch und kleb eilig den verlangten Garantieſchein. Mit be⸗ mitt, ſtledigender Miene ſteckte darauf Pohlmann denſelben n ſeſne Brieftaſche, ging dann aber wieder unruhig inz. er — — — empfing Fürſt Bismarck in ſeiner Rüraſſier⸗Uniform, über wilcher er den ihm vom Kaiſer geſch'nkt n grauen Mantel trug, im Beiſeim Prof. Schweningets und Dr Chih anders ſeinen erlauchten Gaſt. Der Ranſer, welcher Marine Un form trug und von kleinem m litäriſchen Gefolge begleitet wor, trat raſch auf den Alt⸗Reichskanzler zu, ſchüttelte ihm lebhaft und wiederholt die Hände und begab ſich mit ihm unter den Hochrufen des angeſammelten Publikums ins Hier begrüßte der Raiſer die Frau Fü tin im Vorſaal und geleitete ſie in den Sp'iſeſaal, wo ſofort das Dmer ſtattfand, zu welchem zwölf Gedecke waren. Der Kaiſer ſaß zwiſchen dem Fürſten und der Fürsten, außerdem nahmen an dem Din r noch Prof. Schweninger und die Orfieiere des kaiſerlichen G folges Theil. Nach Aufb⸗ bung der Tafel verweilt der Naiſer in lebhafter Unter⸗ haltung mit dem Fürſten, der Fülſtin und den an⸗ deren anweſenden Perſönlichkeſten. Im Verlaufe der Unterredung ſtellte S:. Maj ſtät ſeinem Gaff⸗ geber zwei Soldaten berſchiedener Waffengattungen in der neuen leichten Feldausrüſtung vor. Punkt 9 Ubr erhob fich der Monarch und begab ſich nach V'tabſchiedung von der Frau Fürſtin mit dem Fh ſten Bismarck nach dem prächtig geſchmückten Babnbof. Die Friedrichsruber Feuerwehr bildet mit Fack'ln Spalier, der Bahnhof und ſeine nächſte Umg⸗ bung hatten glänzend illuminirt. Auf dem Bahnhofe ver⸗ abſchiedete ſich der Kaiſer durch wiederholtes Hände⸗ ſchütteln vom Fürſten Bismarck und beſtieg darauf den Salonwagen, wo Se. Majeftät am Fenſter ſtehen blieb und dem Fürſten mit der Hand den Abſchledsgruß zuwinkt ; um 9 Uhr 8 Minuten reiſte der Kaſſer über Hamburg und Bremen nach Wilhelms⸗ haven weiter. Nach der Abfahrt des kaiſerlichen Zuges durchbrach das begeiſterte Publikum die Ab⸗ — — ——ů —-—' — — im Zimmer auf und ab, denn in feinem Vorſatze, Hill ſſen das ganze ſchwere Geheimniß der Central⸗ Commerzbank, den Verluſt der größeren Hälfte des Betriebskapftals zu enthüllen, war Pohlmann trotz aller Vorſichtsmaßregeln wieder wankend geworden, denn er befürchtete, daß Hill ſſen, wenn er erfahren würde, daß die Bank von dem urlprünglich acht Millionen Mark betragenden Bettiebskapitale fünf Millionen verloren habe, ſeine Zufage zurlicknehmen und auf den Direkto poſten verzichten werde. „Um es kurz zu ſagen lieber Herr Hilleſſen,“ begann denn endlich Pohlmann, „wir find in unſern F nanzop rationen, zumal mit den amerikanischen Werthen in den titzten Jahren nicht glücklich geweſen, und haben auch Verluſft- an einbeimiſchen Akſien gehabt, wir veiloren im Ganzen u gefähr zwe bis drei Mill onen Mark.“ „Zwel bis 3 Millionen Mik!“ flüſterte Hill⸗ eſſen geiſterbleich zurck chreckend. „Eine ſolche Rieſen⸗ ſumme iſt verloſen worden? Doch ich ahnte es, ich konnte es mir denken, denn als umſichtiger Sp culant ſah ich mehrere Male, daß Sie und Direktor Ruſtan Ihr Glück auf die falſche Karte geſetzt hatten. Aber wer hieß Sie deng ſp ß culiten, wenn Sie es ſo schlecht verſtehen oder wenn Sie kein Glück haben? Zuel bis drei Millionen Mart ſind verloren! Man könnte raſend werden, wenn man ſich ausmalt, welch ungeheurer Verluſt dies iſt, und wie man arbeiten und ſparen, wetten und wagen, ſorgen und 10 Pfg., Lok ale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg, 1894 ſperrung und umringte jubelnd den Wagen, in welchem Fürſt Bismarck nach dem Schloſſe zurück⸗ fahren wollte; erſt mit Hilfe der S 'urw⸗ hrleute gelang es, den W'g nach dem Schloſſ' frei zu machen. Das Ausſchen des Altre ichskanzlets wird von allen Seiten übereinft mmend als vortrefflich geſchildert. — Der deutſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag iſt in der am Montag abgehaltenen außerordentlichen Plenar⸗ fitzung des Bundesrath 's einſtimmig angenommen worden. Noch am gleichen Tage ging der Vertrag dem Reichstage zu und wird bier die Generaldebatte über den Vertrag am 26. d. Mts, beginnen; letzterer wird hiermit auch für das Parloment bochoctuell. Der am Sonntag im Berliner Reſidenzſchloſſe unter Vorſitz des Kaiſers ſtattgefundene Kranrath hat ſich in erſter Linie ebenfalls mit dem ruſſiſchen Handels bertrag beſchäfligt und denſelben genehmigt. Da⸗ neben ſoll ſich der Kronrath auch mit den ſchweben⸗ den Fragen der Aufhebung der Staſſeltarife und des Identitätsnachweiſes befaß! zu haben, ohne jedoch 5 noch dieſen Richtungen hin anſcheinend ſchon eine definitive Entſcheidung zu treffen. In der erwähnten Bundesraths⸗Sitzung wurde ferner das neue Urber⸗ einkommen zwischen dem deutſch'n Reiche und Ruß⸗ land, wonach j der der beiden Staaten ö jenigen ſeiner früheren Angehörigen auf Verlangen derſelben wieder zu übernehmen hat, weſche ihre Staatsange⸗ hörigkeit durch Abweſenbeit oder anderen Gründen verloren, eine neue Staatsangehörigkeit aber noch nicht erworben haben, den zuſtändiſchen Ausſchüſſen überwieſen. Das Uebereinkommen bedeutet eine weitere Maßnahme zu dem Zweck“, Differenzen, welch: ſich aus dem wirthſchaftlichen Verkehre beider Länder ergeben könnten, auszuſchließen. 5 bangen muß, um eine ſolche Summe wieder zu er⸗ langen.“ Pohlmann war einige Augenblicke ganz betroffen von den bitteren Vorwürfen, die aus Hill ſſens Worten klangen, ſagte aber dann feſt: 5 „Ein großer Verluſt iſt wohl vorhanden, aber auch noch ein ganz bedeutendes Vermögen und der Credit der Central⸗Commerzbank ſteht auch noch felſenfeſt, zumal wena ein ſo berühmter Finanzmann wie Sie, Herr Hlleſſen, zweiter Direktor wird. Wi verſtehen uns doch auch bezüglich der uns obliegen⸗ f den Aufgabe ?“ b „Wir können uns wenigſtens verfändigen,“ erwiderte Hill ſſen kalt lächelnd, „denn wie ich ſchon jizt doch die ganzen Verhältn ſſe der Central⸗Com⸗ merzbank überſehe, ſo iſt es nur möglich, durch be⸗ ſonders kübne Sp eculationen die enormen Vetluſte wieder auszugleichen.“ 5 „Dies iſt ſchon richtig, aber dennoch würde ich verlangen müſſen, daß die Sp culationen nicht gar zu waghalſig unternommen werden dürfen,“ er⸗ klärte Pohlmann. 8 „Wenn wir aber nichts ordentlich's wagen, können mir auch nichts Großes gewinnen,“ bemerkte 5 darauf H lleſſen bitter, „und ich kann mir in meiner neuen Stellung als zweiter Dir ktor der Central⸗ Commerzbank die Hände nicht binden laſſen, am allerwenigſten unter dieſen delikaten Umſtänden. Ich