ligung ert für unſern 17 ing in Ladenbutg. er Mitgliedad, wendung bon zandwirte und eundlichſt ein⸗ nz ꝛc. zeichnen liege zohnung au. ollen, werden corpore h war in meint Volitiſces — Berlin, 30. Jan. Nach am Vorabend des blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. lar die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Nr. 9. Geburtsfeſtes des Kalſers iſt Fürſt Bsmarck von ſeinem bedeutungsvollen Beſuche am Berliner Kaiſer⸗ hofe nach Friedrichsrub zurſäckgekehrt, gebieteriſche Rläcckficht'n auf ſeinen Geſundheitszuſtand und auf ſeine ganze gewohnte Lebensweiſe ließen es dem greiſen Ex Kanzler nicht räthlich erſcheinen, ſeinen flüchtigen Aufenthalt in der Reich⸗hauptſtadt etwas länger auszudehnen Fü ſt Bismarck hot ſich ſeitens des Kaiſers einer ungemein auszeichnenden und ehrenden Aufnahme zu erfreuen gehabt während dem Altreichskanzler anderſeſts von der Bebölkerung Berlins eine jubelnde Begrüßung zu Theil wurde, mit welcher ſich Berlin zum Dollmetſch der Geftähle des ganzen übrigen Deutſchlands gegenüber dieſem erhebenden Vorgange gemacht hat. Die Begrüßung des Fürſten Bismarck mit dem Kaiſer und der Kaiſetrin im Berliner Reſidenzichloſſe trug nach privaten Berichten den denkbar herzlichſten Charakter und auch im welteren Verlaufe der Anweſenheit des berühmten Goſtes bei Hofe tral dieſe Intimität in ſeinem Verkehre mit den Majeſtäten hervor. Nach der Ankunft fand ein Frühfiück ſtatt, an welchem lediglich das Kalſerpaar und Fürſt Bismarck theil⸗ nahmen. Spliter conferirten der Kaiſer und der Fürſt etwa dreiviertel Stunden ohne Zeugen mit einander, in welcher Unterredung unſtreitig das 920 en des Bismarckbeſuches am kaiſerlichen Hofe liegt; vielleicht, daz die Entwickelung der kommenden Eteigniſſe die Wirkung dieſer vertraulichen Aus prache auf die deutſche Geſammtipolitik zeigt. Um 3 Uhr ſtattete Fürſt Bismarck dem Könige von Sachſen, welcher gegen Mittag im Berliner Refidenz⸗ ſchloſſe eingetroffen war, einen Beſuch ab, 1 besten ſeben Dienstag und gelen Abend. 19 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ empfing der Fürſt mehrere ihm befreundete Perſonen, Um 4 Uhr Freitags, fuhr Fürſt Bismarck zur Kaiſerin Friedrich und verweilte eine halbe Stunde bei der hohen Frau. Die Wiederabreiſe des Fürsten von Berlin erfolgte am Freitag Abend 8 Uor unter enthuftaſtiſchen Kundgebungen des Publikums. Der Kaiſer war ſelbſt auf dem Bahnhoſe anweſend und küßte beim Abſchiede den Fürſten Bismarck auf beide Wangen. Eine Unterredung des Fürſten wit einer oder der anderen maßgebenden P rſönlichkeiten hat nicht ſtattgefunden. Der Reichskanzler, die Staats⸗ ſectetäre und die preußiſch'n Miniſter begnügte n fich, im Schloſſe ihre Karten für den Fürſten abzugeben. n 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Perlag von Narl Molitor, Ladenburg. Mittwoch 5. den 31. 7 e So gehört denn nun dieſe Wiederbegnung zum Unterſtützungswohnfftzgeſetzes; die einzelnen Be⸗ zwiſchen Kaiſer Wilhelm und ſeinem ehemaligen Kanzler der Geſchichte an, und erſt die kommende Zit wird lehren, ob und inwieweit der Vorgang tiefere Spuren in der weiteren Geſtaltung der Ge⸗ ſchicke Deutſchlands hinterlaſſen wird. Es fehlt in letzterer Beziehung ſchon jetzt nicht an allerhand Deutungen und Muthmaßungen, über deren Werth oder Unwerth indeſſen es fich nicht lohnt, näher zu ſtreiten. Dem deutſchen Volke genügt es vorerſt, zu wiſſen, daß nunmehr die letzten Schatten der tiefen Verſtimmung, die ſo lange zwiſchen dem kaiferlichen Herrn und dem Fürſten Bismarck obgewaltet, be⸗ ſeitigt find, daß das frühere herzliche Verhältniß zwiſchen ihnen wieder hergeſtellt iſt, eine Wendung der Dinge, aus welcher dem deutſchen Vaterlande und der Nation hoffentlich ſegensreiche Früchte ent⸗ Umgebung ſoll die Proklamirung Gonthilis zum ſprießen werden. — Fürſt Bismarck iſt anläßlich ſeines Beſuches in Berlin vom Kaiſer zum Chef des be⸗ rühmten halberfädter Küroſſierregiments ernannt worden, à 13 suite desſelben der Fürſt bislang ſtand. — Der Reichstag beſchäftigte ſich in der vorigen In den Jeſſeln der Schuld. Criminalnovelle von C. Sturm (Nachdruck verboten.) In der freundlich gelegenen Weſtvorſtadt der Reftden z lag, umgeben von einem großen, prächtigen Garten, die Villa des Bankdirektors Pohlmann. Der⸗ ſelbe galt als ein reicher Mann, denn als langjähriger Direktor der Central⸗Commerzbank hatte er ein hohes Einkommen, zudem entſtammte er einer wohl⸗ babenden Familie und ſeine Frau hatte ihm auch Vermögen zugebracht. In der Villa Pohlmann's beging man heute an einem ſchönen Lenztage, den G burtstag der ein⸗ zigen, nun achtzehn Jahre alten Tochter Carola. Da das blühende junge Mädchen bereits eine Rolle in den vornehmen Kreiſen pielte und auch ſchon einige Freier beſaß, ſo wurde ihr Geburtstag durch ein Feſtmahl, dem ein Ball folgen ſollte, gefeiert. Zahlreiche Geſchenke und herrlich? Blum nſpen⸗ den, welche in dem Prunkzimmer neben dem Speiſe⸗ ſaal aufgeſtellt waren, zeugten von der Liebe und Verehrung, welche Carola Pohlmann in Kreiſe ihrer Verwandten und Freunde genoß. Vor Glück ſtrah⸗ lend nahm das junge Mädchen nochmals die Glück⸗ wünſche der ankommenden Gäſte entgegen und zeigte denſelben die reizenden Geſchenke. Darauf trat Carola in ein 1 wo f 2 fich 1 0 einer Feſtlichkeit im Hauſe die Fami⸗ lienmitglieder zu treffen Pfl⸗gten. das Glück der Tochter trat jetzt Frau Direktor Pohl⸗ mann eine noch hübſcge Dame, ungefähr Mitte der vierziger Jahre, zu derſelben, ſtrich ihr liebkoſend über das blonde Haar, und meinte ſcherzend: „Werden wir auch baute Raum genug haben für unſere Gäſte, Carola?“ O, gewiß liebe Mutter,“ entgegnete das junge Mädchen, „denn die meiſten ind ja ſchon da und die Zimmer ſind noch lange nicht überfüllt.“ „Es giebt noch Platz genug im Hauſe, beſte Mutter,“ erklärte jetzt auch der zu den Damen tretende Bruder Carolas, der Referendar Ernſt Pohl⸗ mann, denn die Eh des Bankoirektors war außer mit der erwähnten Tochter noch mit einem Sohne geſegnet. „Ich freue mich ſehr auf das heutige Feſt,“ fuhr dann der junge Referendar fort, „denn es fanden ſich recht zahlreiche liebe Gaſte zuſammen, und es wird gewiß auch Allen bei uns gefallen. Wie hübſch Du auch in dieſem einfachen weißen Mullklride ausfiehſt!“ ſchmeich lte der Bruder der Schweſter. „E 8iſt wirklich ſehr fein fühlend von Dir, daß Du heute, wenn auch als Tochter des Hauſes und geſeiertes Geburtstagskind nicht in glän⸗ zender Seidenrobe erſcheinſt, denn es macht ſtets einen guten Eindruck, wenn man bei einem Feſte die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Raum 5 Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 1894. Woche zum erſten Male mit mehreren Vorlagen zweiten und dritten Ranges. Am Donnerstag b⸗ rieth er in erſter Leſung die Geſez utwürfe über die Reform des Abzahlungsweſens und über den Schutz von Waaktenbezeichnungen und fanden beide Sachen wohlwollende Aufnahme ſeitens des Hauſes. Am Freitag erörterte der Reichstag in erſter Leſung die Vorlage wonach 67 Millionen Mark aus dem Invalidenfonds zur Verſtärkung der Betriebsfonds des Reiches entnommen werden ſollen. In der Debatte hierüber wurden verſchiedene Bedenken gegen die vorgeſchlagene Maßregel laut, weßhalb der Ent⸗ wurf an die Budgetcomm ſſion ging. Alsdann er⸗ ledigte das Haus in zweiter Beruthung die Novelle ſtimmungen wurden in der Comm ſſionsfaſſung an⸗ genommen. Ebenſo genehmigte das Haus die bon der Commiſſion beantragte Reſolution zu Gunſten der Einführung des Unterſtützungswohnfitzes in Elfaß⸗ Lothringen. Am Sonnabend pauſirte der Reichstag wegen des Geburtstages des Kaiſers, geſtern begann die erſte Leſung des Finanzreformgeſetzes. — Die Auseinanderſetzung zwiſchen Frankreich und Dahomeh hat jetzt zur Wahl eines den Fran⸗ zoſen angenehmen neuen Königs von Dahomeh ge⸗ führt. Derſelbe heißt Gonthili, iſt von den Fürſten und Anführern der Dahom aner in einer zu Goho ſtattgefundenen Verſammlung gewählt und alsbald von der franzöfiſchen R'gierung beſtätigt worden. Die Bevölkerung der Hauptſtadt Abomeh und deren König mit Enthuſtasmus aufgenommen haben. Gonthili will, wie die Depeſche des Generals Dodds über dieſe Vorgänge weiter mittheilt, den Franzoſen bei den ferneren Virſuchen zur Gefangennahme König Behanzin's beheflich ſein. Ferner theilt die im eigenen Hauſe eine einfache Toilette wählt. Was mich anbetrifft, ſo mag ich die übermäßig prunken⸗ Hocherfreut über das ſchön⸗ Geburtsfeſt und den Kleider überhaupt nicht leiden und viele meiner Freunde, zumal Profeſſor Galen, urtheilt ebenſo, und auf diſſen Uitheil ſoll man doch einiges Gewicht legen.“ „Wird Profeſſor Galen, Dein neuer Freund heute auch wirklich kommen?“ frug die Mutter des jungen Mannes. „Das iſt ganz ſelbſiverſtändlich, daß er kommt, denn Profeſſor Galen iſt gewohnt, ſein Wort zu halten.“ „Wir find Alle ſehr darauf gespannt, den Herrn Profeſſor kennen zu lernen,“ bemerkte j tt Carola, denn Du haſt uns viel ſchönes von ihm er⸗ zählt, daß er uns als ſo eine Art Idealmenſch er⸗ ſcheint, mindeſtens beſſer und edler als tauſend an⸗ dere Männer“ „Ich hoffe, daß die Erwartungen, die ich in Euch in bezug auf Proff ſſor Gallen erweckt, nicht enttäuſcht werden,“ entgegnete der Refendar, „aber ich werde ihn jetzt nicht mehr loben, denn er kann jeden Augenblick ankommen, und dann konnt Ihr ja ſelbſt urtheilen.“ „Endlich finde ich Euch und gleich alle die zuſammen,“ rief jetzt der ebenfalls in das Zimmer tretende Hausherr. „Auf meine Kinder, eilt in die Salons und überlaßt es mir nicht allein, die Hon⸗ neurs zu machen!“