emmt, wohrſcheinlſch aber wird ſo viel erreicht, dab enigſtens die neuen Militärkoſten ganz oder zum rößten Theil gedeckt werden. Keines der drei Steu⸗ erptojekte hat Ausficht, in vollem Umfang genehmigt u werden, bei allen aber iſt noch die Möglichkeit orhanden, daß wenigſtens in beſchränktem Umfang twas pofttives erreicht wird. In der Stempelſteuer⸗ orlage iſt für die Quittungs⸗ und Frachtbriefbe⸗ euerung kaum noch Ausſicht, die ſtärkere Heran⸗ ziehung der igendlichen Börſengeſchäfte kann aber als g fichert gelten, vielleicht noch über die Vorſchläge er Regierung hinaus, und wird den hauptſͤchlichen der Tabakſteuer ſchließlich herauskommt, iſt nicht vor⸗ herzuſehen. Für die Haupttbeile des Geſetzentwurfes find die Ausfichten nicht günſtig, durchdringen aber önnte möͤglicherweiſe eine Zollerhöhung auf aus⸗ ändiſche Fabrikate, wofür namegtlich beim Zentrum Stimmung iſt. Bei dem Wein herrſcht in verſchie⸗ denen Parteien Neigung zu einer Beſteuerung der Schaum- und Kunſtweine, ſowie der theuern Fla⸗ ſchenweine. Wie aber die letzten Vorgänge auf dieſen Entwurf einwirken werden, iſt nicht abzuſehen. Verſchiedenes. — Ladenburg, 23. Jan. In der Schuh⸗ fabrik der Herren Gebrüder Nilſon wurden felt längerer Zeit Schuhmateriallen und Handwerks⸗ zeug ausgeführt. Einige verheirathete Arbeiter wurden als der That verdächtig verhaftet und in das Unterſuchungsgefängniß nach Mannheim abge⸗ — Mannheim, 22. Jan. Samstag Nacht wurde hier eine Dame don einem Unbekannten ver⸗ folgt, der ihr das Kleid vom Leibe riß und ſie mit einem Inſtrument an der Hand verletzte. — An einer Bauſtelle wollte Sonntag Nacht ein Mann eine Laterne abhängen und wiederſetzte ſich gegen den ihn dabei betretenden Nachtwächter. Kopf, daß der Getroffene einen Schädelbruch erlitt haftet. — Offenburg, 22. Jan. Geſtern, gegen Abend, verunglückte das 9jährige Söhnchen eines hiefigen Telegraphenbeamten bei der Eiſenbahnbrücke über die Kinzig, auf gräßliche Weiſe. Demſelben ee lt. Ort. B., der Kopf und ein Arm abge⸗ ahren. Letzterer ſchlug dem Mann mit einem Stock ſo über den puppen dürfte, erfahren wir aus Paris die nachſtehen⸗ und bewußtlos liegen blieb. Der Thäter iſt ver⸗ 72 f 0 — Vom Schwarzwald, 18. Jan. Ein Bauer hatte in ſeinem Hauſe eine große Menge Wurzeln von Kiefernbäumen aufgeſtappelt. Mit Axt, Schlegel und eiſernem Keil dieſe zu zerkleinern, ſchien ihm zu [langweilig, weßhalb er beſchloß, die Stumpen mit Pulver zu ſprengen. Das probate Mittel fand bei dem dickſten und größten Stumpen ſeine Anwendung. Der praktiſche Bauer bohrte ein tiefes Loch in das Holz, füllte ſolches etwa mit einem halben Pfund Pulver, legte eine Zündſchnur an und war ſchon ſeelenvergnügt auf den glücklichen Ausgong dieſes Experiments. Zu ſeinem Schutze verbarg er ſich hinter dem Scheunenthor, von wo aus er mittelſt der Zündſchnur das Pulver entzündete. Ein furchtbarer Krach und der Stumpen war zertiſſen; don die Stücke fuhren mit ſolcher Gewalt wieder das Scheunenthor, daß das lauernde Baͤuerlein halb ohnmächtig zu Boden fiel. Von dem Schrecken erholt, inſpizirte er die Sache genau und fand, daß die Exploſion großen Schaden angerichtet hatte; die Fenſter waren cänzlich zertrümmert und das Schwein im nahen Stalle ſtreckte alle Biere von fich. (M. A.) — Ulm, 20. Jan. Der erſte Gewinn der Ulmer Münſterbaulotterle mit 75 000 Mk. fiel auf die Losnummer 175471. (Hauptkollekte von Karl Heintze, Berlin.) — Mutterſtadt, (Pfalz), 17. Jan. Ein abſcheulicher Scherz, der einen ſehr ſchlimmen Aus⸗ gang nahm, ſpielte ſich vorgeſtern Abend in der Wirtſchaft „zur Poſt“ ab. Ein gewiſſer Jak. Frosch wurde von mehreren Bekannten betrunken gemacht und dabei demſelben Jauche eingeſchütttet. Auf einem Schubkarren wurde ſodann der ſtark Betrunkene in ſeine Wohnung verbracht, woſelbſt derſelbe aufſtehen wollte, aber ſofort zuſammenbrach. Er fragt noch: „Bin ich bald im Himmel?“ und war nach wenigen Augenblicken eine Leiche, Geſtern kam das Gericht von Ludwigshafen hieher. Froſch hinterläßt eine Witwe mit drei unmündigen Kindern. — Ueber einen myſteribſen Vorfall, der fich vielleicht auch ols ein geſchicktes Verbrechen en ⸗ alleiniger Poſſagſer den Wagen beſttezer, und f nach 2 11 85 des Zuges mit dem Leſen 0 Buches beſchäftigt babe. Als er ſich noch ungeſaht einer Stunde eine Cigarre anzünden wolte und dab ſeinen Blick auf den Boden richtete, ſah er einen Handſchuh unter der Sitzbank zum Vorſchein kom 225 men. Er bückte fich, um ihn aufzuheber, und ere, Jellr ſchrack nicht wenig, als er auch eine Hand 1 foſſen bekam, die einem Todten oder ſchlofendeg 1115 1 Menſchen gehören mußte. Bei näherer Prüfung erh 1 h er die Gewißheit, daß der Körper leblos war. dg 1b Leichnom trug an der Stirn zwei große Verletzungen, 1 e In den Taſchen wurden mehrere Briefe und zug b Toſchentücher mit den Zeichen P. O. gefunden, Utz 1 Ln und Getd fehlten. Gekleſdet war der Todte feht ear rr. vornehm. Antocerlo wurde ols berdüchkig verhaftth 1 Wi ant l ber Neueſte Nachricht. Funn Her Kaiſer und FJürſt Wismar haben ſich, wie nus aus zuverkäſſiger Quelle gez meldet wird, ausgeſöhnt. Der FJürſt komm wahrſcheinlich am Sonntag nach Verkin. Verfälschte schwarze Seide, Man verbrenne ein Müſterchen des Sof von dem man kaufen will, und die ekwaige Mi n hn i fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefczih n n Seide kräuſelt fo fort zuſammen, verloͤſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellöräunliche 6 Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wird bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen ag in Raft „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Fare J r K. e erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Ah 1 n die ſich im Gegenſatz zur üͤchten Seide nicht kau A. ſondern rümmt. Zerdrückt man die Asche der che, rar Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälschten nicht nee Der Seidenfabrikant G. Henneberg (f. du le K. Hoflief.) Zürich verſendet geen Muſter, den Einzelheiten: Ein Induſtrieller Namens Guſtav Antocerio, der auf der Eiſenbabn eine Reiſe machte, gab zwiſchen den Stationen Barberey und Saint Lie, etwa 6 km. von Troyes, das Nothfignal. Der Zug wurde zum ſtehen gebracht und Antocerio erzählte dem herbeieilenden Zugführer, daß unter der Sitzbank ein todter Mann liege. Ueber die näheren g Umftände theilte er dann weſter mit, daß er als von ihren ächten Sei denſtoffen an Jedermann k. liefert einzelne Roben und ganze Stläcke porto und zollfrei in's Haus. 3 ⁊ͤ K TkE- MSS MER Baden, Frankfurt a. M. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 5.50 Pr. Pfd. Prader altrenommirte Pirms, empfehlt vorzugl. NM. 1.- foo, Doppelbriet) sehr beliebt u. verhreltet 8 vackete 80 Pf. u. hat, wo man entweder ſie ſelbſt oder eine weitere Spur von ihr finden wird.“ „Ich freue mich, Ihnen dieſe Mühe ersparen zu können, Frau Digby,“ erwiederte der Herzog höflich. „Ich bin zu ſtrengſter Geheimhaltung ver⸗ pflichtet, doch kann ich Ihnen ſo viel ſagen, daß ſehr Wichtiges von Miß Cora's Auffinden abhängt. Und wenn ich durch Ihre Hülfe im Stande ſein ſollte, etwas dazu beizutragen, ſo lönnen Sie ſich Dank von Ihrer Freunde Seite fehlen wird.“ Frau Digby ſchüttelte den Kopf und ſagte: „Mein lieber Herzog, ſolche egoiſt ſche Gedan⸗ ken find mir fern. Theilen Sie dem Mädchen lieber mit, daß ich ſie nicht vergeſſen habe und daß meine beſten Wünſche für ihr ferneres Glück und Wohler⸗ gehen ſi⸗ begleiten.“ Der H rzog beugte ſich zwar höflich, obwohl das leichte Lächeln, in dem mehr Spott als Hei⸗ terkeit lag, nicht ganz Frau Digby's Wünſchen entſprach. „Sie werden die Freude haben, Ihre guten Wünſche, vielleicht glänzender als Sie vermuthen, erfüllt zu ſehen. Miß Cora's Zukunft wird in der That einen auffallenden Contraſt zu den Sorgen und Demüthigungen ihres früheren Lebens bilden.“ 1 1 * „Netta, ich denke, Du gehſt und machſt Lady Marſton einen Beſuch,“ ſagte Rupert zu ſeiner jungen Gemahlin, als ſie und der Graf wenige nach Lord Treville's Vifite auf Schloß Biddulph zuſammen bei Frühſtück ſaßen. Nach ihrem Verluſt iſt es nur eine nothwendige Aufmerkſamkeit, und wir find ja auch entfernte Verwandte. ö darauf berlaſſen, liebe Frau Digby, daz es nicht an „Und Du willſt wohl, daß ich dabei tiefe Trauer anlege in Thränen vergiße ?“ unterbrach die junge launiſche Frau ihn heftig. Du biſt gegen Alle übertrieben rückſichtsvoll, nur nicht gegen mich. Dich je nach meinen Wünſchen zu richten, das kommt Dir nie in den Sinn.“ „Schade, daß Du nicht Lady Marian gehei⸗ rathet haſt, wenn fie Dir ſo am Herzen liegt. Fin⸗ deſt Du es nicht ſehr unfreundlich und rückfichtslos, Onkel?“ fuhr ſie fort, indem ſie fich mit kindiſchem Schmollen zu ihrem Schwiegervater wendete. „Ich habe doch noch kein einziges Vergnügen gehabt, ſeit ich verheirathet bin, und ich dachte doch, daß es ein Ende nehmen würde, ſobald ich erſt fort von dem gräßlich langweiligen Platze wäre.“ „Jedenfalls Rupert, halte ich es für richtig, noch mit dem Beſuche zu warten,“ antwortete Lord Treville ruhig. „Es wäre unter allen Umſtänden 5 ſehr peinliche und unndthige Aufgabe für Deine rau.“ „Wie Du willſt, Vater,“ entgegnete Rupert ungeduldig. „Es iſt vielleicht ebenſo gut, wenn Du die Führung der Frau übernimmſt, die Du für mich gewählt haſt. Du biſt mehr daran gewohnt, mit den Faro's zu verkehren, als ich.“ Rupert bereute dieſen Vorwurf, ſobald er ihn ausgeſprochen hatte; es war nur der Ausbruch ſeines ungeſtümen Temperaments darüber, daß ihm die ſchönſten Hoffnungen durch ſeine eigene Ver⸗ blendung zerſtört worden waren. Cora und Marian Biddulph waren in der That mehr als gerächt durch die bittere Reue, die ſein Glück vergiftete. Anf Netta's Antlitz flammte die Zornesröthe auf, und ihre nächſten Worte würden wohl bewieſen haben, daß ſie nicht ſo ganz als eigenfinniges Kind Zu haben bei C. &. Sten, n e cee e zu betrachten ſei, ſondern daß ſie auch eie den dem eifersüchtigen Stolz einer Frau an iich ln aber in demſelben Augenblicke wurde die Ei e Frühſtückzimmers geöffnet und der Diener meldele: 5 „Der Graf und die Gräfin von Belforf un r der Herzog von Dunbar find im Biblfolhelzmme bug Mylord, und wünſchen Sie in wichtigen Aug . genheiten zu ſprechen.“ Um z f „Gräfin Belfort!“ rief Netta erregt,. „Getechle Nun dan Gott! Rupert ... Ernſt iſt doch nicht ſchon r i e. heirathet? Wer in aller Welt könnte es font fa uu Soll ich gehen und nachſehen?“ ae Und haſtig ſprang ſie auf, um ihre Af un * auszuführen, aber Graf Trebllle miſchte ſich * dazwiſchen. Az „Nein, Netta, es iſt vielleſcht ein Jrrihum aber jedenfalls iſt es nicht Deine Sache, In ſeht wer Lord Belfor'ls Gemahlin iſt und was ſie mir wünſcht.“ 5 Und ſie von der Thür wegſchlebend, die fe zwiſchen erreicht hatte öffnete er dieſelbe und ſchle ſie mit feſtem Giiffe wieder hinter ſich, wähnen Rupert und ſeine Gemahlin auf's Höchſte neu und überraſcht zurickgebſieben. Als Graf Trepille die Thür zum Bibt iolh zimmer öffnete und ſein Auge auf das dorch und intereſſante, doch entſchieden nicht mehr aun Geficht der Dame, die neben dem Herzog Dunbar ſtand, fiel, da war ihm Alles noch e klärlicher wie bisher. „Verſtand ich recht? Iſt dieſe Dame die Gb von Belfort?“ fragte er bei Begrüßung Grafen etwas erſtaunt.