W gebende Novelle zum Verwoftunosa⸗büßreng⸗ / iſt zunächſt der zweiten Kommer zua⸗gang en. Im Hin⸗ Mick ouf den in der 7. öffentlichen Stzung der etſten Kammer vom 5. Februar 1892 der Regierung zur Erwägung überwieſenen Antrag des 7 Freiherrn von Hornſtein. „die Reaſerung möge u. A. die fümmtlichen Keſten der Ortsbereſſungen und Revi. ſton en künftig zur Erleichterung der Gemeinden auf das Staatabudget übernebmen“, ſollen nach der Reglerungsvorlage weiter ſömmtiiche in Angelegen⸗ beiten der Staotsaufſicht über die Gemeinden und die weiteren Kommunolberbände erwochſenden Diäten und Re iſ⸗koſt'n der Beamten des B. zirksamts, alſo auch des Amtsrevid enten für Koſſenvifltationen, mündlſche Rechnungsabbör u. ſ. w., der Staatakoſſe endgiltig zur Laſt bleiben. Nur diej⸗ nigen Koſt⸗n, die nicht in Diäten und Reiſekoften der Beomten des Bezirksamtes beſt⸗ben, find auch künffabin von den Gemeinden zu befreiten, ſoweit nicht 8 172 Abf. 2 Z ffer 1 der G'meinde⸗ und Städteordnung ſelhſt eine Ausnahme ſtatufrt. Es werden olſo fernerhin neben etwaigen Portokoſten auch die Rechnunasabbör⸗ gebübren in dem durch Verordnung beſtimmten Averſalbetrag für die Abbör der Gemeinderechnungen wie bisher erhoben. Als Angelegenheit der Staats aufficht über die Gemeinden iſt noch der R⸗gierunas⸗ vorlage auch die Aufficht über die G⸗meind⸗ krank⸗n⸗ verficherung, dagegen nicht die über Orkskrank'nkoſſen, ferner die Leſtung der Bürgermeiſterwahlen und die Abſtimmung über die Einführung einer gemeinen Schafweide, die Fübrung dienſtpollzellicher Unter⸗ ſuchungen gegen Gemeindebeamte, ſoweit die letzteren nicht zu einer Verurtheilung der belr. Gemeindebe⸗ amten führen, zu betrachten. Paris, 13. Jan. Der eh ⸗ malige fronzöfiiche Botſchafter in London, Waddinaton, iſt beute Noch⸗ . 5 Uhr an der Bright'ſchen Krankheit ge⸗ erben. d Verſch iedenes. Ladenburg, 15. Jan. Am Samstag Abend fand im Saale des Gaſthauſes zum Schiff der Turnbereins⸗Ball ſtott. Vor Beginn desselben wurde dem Verein eine von Turnſchweſtern ge⸗ ſtiftete prachtvoll Fahnenſchleife überreich“, ols An⸗ erkennung des auf dem Kreisturnfeſte in Freiburg erworbenen Vereinspreiſes, welch feierlicher Act einen würdigen Verlauf nahm. Die Schleife wurde don den Turnſchweſtern Frl. Babette Guckenmus und Frl. Ee reh tobehos gefickt und fertig geſt lt. Der Beſuch des Balles war ein ſehr guter, was allein ſchon daraus bervorgeht, daß b'im frrancais 60 Paar kanzten, und giebt dies ein Be⸗ wels, daß der Turnverein bei der Einwohnerſchaft viele Sympathien befftzt. — Mannbeim, 14. Jon. Mährend eines Eſſens des neu g⸗ gründeten Journaliſtenvereins er⸗ litt Buchdruckereibefſtzer Mor Hahn, Herausgeber des Mannheimer Tag⸗blattes, einen Schlaganfall welchem er erlag. Das Hinſcheiden Hahns findet in allen Schichten der hieſigen Bevölkerung lebhafte Teilnohme. — Ein hieſiger Schneidermeiſter der fich kürz⸗ lich zum zweſtenmal verbeiratbete und leidenſchaft⸗ licher Sänger iſt, vernachläßfigte als Angeböriger eines Geſangvereins in letzter Zeit auffallend die häuslichen Penoten, was ihm ſeſtens der Gattin empfindlich Gardinnenpredigten eintrug. Als jüngſt die Sangesprobe ſich wieder über Mitternacht aus⸗ gedehnt batte, war der Schnee dermeiſter in tauſend Aengſten, ſo daß die Sangesbrüder beſchloſſen, ihm aus ſeiner Noth zu belfen. Sie begleiteten den Schneider heim und poſtirten ſich im Vorgürtchen. Als die Wogen der Gardinnenpredigt über dem un⸗ glücklichen Schneider zuſammenzuſchlagen drobten, ſtimmten die Sänger das Abt'che Lied „Flüſt're leiſe, flüft're leiſe, fieh' ein Engel ſteht vor Dir“ an und erzielten einen durchſchlagenden Erfolg. Im Nu glätteten ſich die erregten Wogen und verſöhnt ſang fich das Ehepaar in die Arme. — Lambrecht, 15. Jan. Ein ſchauerlicher Unfall ereignete ſich in der Fabrik von J. Häußling. Die etwa 55 Johre alte ledige Katharina Weber kom, während ſie ihr Frübſtücksbrod auf eine Fenſter⸗ g fimſe legen wollte, in das Triebwerk der Fabrik, wurde mehrere Male herumgeſchleudert und buck⸗ ſtäblich in Stücke ger ſſen. Gliedmaßen und Kopf wurden vom Rumpfe getrennt und hinweggeſchleudert. — Baſel, 13. Jan. Auf der badiſchen Bahn unweit Iſtein erſchoß ein Reisender ous Winterthur einen Mitreiſenden mit einem Revoſber beim Palſieren des Tunnels. Der Wogenwärter hielt den Zug an. Der Thäter wurde verhaftet. Es ſcheint auf eine Beraubung abgeſebhen geweſen zu ſein. Der Ermordete iſt der Schreiner Winzi aus Winterthur, der Mörder ein ſechzig Jahre alter Monn Namens Lorenz Scheuble aus Segeten im Amte Waldshut Vater von 7 Kindern direkt aus Amerika kommend. Die That geſchah unmittelbar vor der Einfahrt in. —— —.—— den Tunnel bel Iſtein, Der Möeder eſchlete da Schüſſe aus einem R volver auf Winzi, der u einem Schrei zuſfommenbrach. Aufmerkſom gemacht, kletterte der Schaffner von ſeinem Sitz ins Coußt, fab den Ermordeten zuſommenfinken und ergrfff den Mörder, der im Begriff war, den Zuſammenge⸗ ſchoſſenen zu berauben, bei der Gurgel, ihn ſo lag fefthaltend, bis der Zug den Tunnel pafſiert half Der Morder wurde in Leopoldshöhe, wo der Wagen, in dem die That geſchehen, ausrangiert wurde, de Gendarmerie übergeben, die ihn in das Geſängniz einlieferte. — Ein aufgeknüpfter Fürſt. Aus Tiflis wird gemeld⸗t, daß der kaukaſſſche „Fürſt“ Kikodze auf dem Marktplatze der genannten Stadt aufgeknüpft worden iſt auf Grund eines Urteils des Krſegsge⸗ richtes, das unter dem Vorſſitze des Generals Ster⸗ bowitſch zuſammengetreten war. Die Verurtheilung zum Tode wurde durch folgende That ſache beranla , Fürſt Kikodze war finnlos betrunken und fing in der Wartehalle des Bahnbofgebäudes mt dem dienſtthuendn Gendarm Händel an. Troß der durchaus corrfeten Holtung des Poliz ſten zog der Fürſt ein Dolchm ſſer aus der Taſche und perſetzte dem Gendarmen ſo viele Stiche, daß er nach wenigen Sekunden todt zuſammenbrach, Bis zum letzten Aus enblick glaubte man, daß der Zar den Mörder begnadigen werde; das Begnadigungsgeſuch wurde jedoch abſchlägta beſchieden. Die Hineſchtung des Fürſten bat in T flis und im ganzen Kaulaſus einen tiefen Eindruck hervorgerufen. — Gegen eingefrorene Fenſterſchelben. Ein praktiſches Mittel gegen eingefrorene Schaufenſter hat, wie das N. T. berichtet ein Stultgarter Bäcker⸗ meiſter ang⸗ wendet. Mißmutig darüber, daß ihm in den kalten Tagen ſein Schaufenſter total zugefroren und daß dadurch ſeine ſchöne Auslage dem kauf⸗ luſtigen Puplikum gänzlich unfichlbar blieb, eniſchloß er fich zur raſchen Abhilfe. Er übergleßt das Schau⸗ fenſter mit Spiritus, zündet dieſen an, bis Nun, man errät den Schluß: bis mit einem Knall Stücke zerſpringt. dos Schaufenſter im Werte don 140 Mk. in 7 1 er Kals. Kgl. Hofl. Baden- Baden, Frankfurt a. M. altrenommirte Firma, THEE-MFESSMER empflehltvorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 3.50 pr. Pfd. Probe- vackete 80 Pf u M. 1 feo. Dos pelbriet) sehr beliebt u. verhreitet⸗ Zu haben bi C. C. Stenz. und die ganze Wahrb'it, ſo weit ſie ibn betrifft, zu erfahren, eine ſolche Verwunderung und Erregung verrietben?“ N Cora's liebſiches Geficht erröth⸗te leiſe. Aber ſie bezwang ihre Erregung, und verſetzte in leiſem, aber feſtem Tone: „Sie werden ſich wohl kaum denken konnen, daß viellicht Niemand auf der ganzen Welt Lord Belfort's Unglück und Alles, was damit zuſammen⸗ hängt, ſo genau kennt wi⸗ ich. Die Ve ranlaſſung zu der Gefahr, der er erſt itzt entgangen iſt, gab ein ung lückſliger Irrſhum und Streit, an dem ich unſchuldig Theil batte. Und ein gütig⸗s Geſchick gab mir die Mittel, ibm zur Flucht zu verhelfen.“ Lady Belfort richtete ſich überrascht auf ihrem Lager auf. „Sie!“ rief ſie. „So iſt das Gerücht war, das mich erreichte, und es war eine Elferſuchts⸗ eine Lieb⸗saffaire, die meinen armen, irregeleiteten Ernſt ins Unglück ſtürzte!“ „Ich geſtebe, mir kommt es nicht zu, über etwas zu urthellen, wos mich ſelbſt ſo nahe angeht,“ antwortete Cora ruhig, aber Lord Belfort wird ihnen den wahren Sachverhalt mittheilen. Ich kann weiter nichts ſagen, als daß ich noch jetzt ſehnlich wünſche, ihn ausfindig zu machen und ihm die Botſchaft zu überbringen, mit der ich beauftragt bin, und die ihn hoffentlich von jeder weiteren Sorge befreit.“ f „Und wer find Sie wiſſen, habe ich als ſeine ſagte die Gräfin. Cora ſchwieg einige Momente. Das zum mindeſten zu Mutter wohl ein Recht,“ „Ich kenne Sie zu wenig,“ erwiederte Cora endlich. „Wie kann ich Ihnen da das theuerſte Ge⸗ heimniß meines Herzens anvertrauen? Sie können mich verrathen, wo es von größter Wichtigkeit iſt, daß das, was ich Ihnen zu vertrauen hätte, völlig geheim bleibt.“ „Was wünſchen Sie von mir?“ fragte die Gräfin. „If es nicht genug, daß ich eine Dame bin, deren langes Leben jederzeit in Einklang mit ihrer vornehmen Herkunft geſtanden hat? Kid, noch nie habe ich meine Lppen mit einer Lüge b'fleckt. Wenn ich Ihnen mein Wort darauf gebe, daß ich Alles, was Sie mir ſagen werden, treu bewahre, ſo iſt das ſo gut für ein Gelübde, das nur mit Ihrer Einwilligung gebrochen werden kann.“ Der milde Ernſt in der Gräfin Blick und Miene nahm Cora mehr für die Dame ein, als ſie 195 einer Fremden gegenüber für moͤglich gehalten E. 0 Es iſt im Grunde ja gar nicht von ſo großer Wichtigkeit,“ rief ſte endlich in ungeduldigem 90 aus dem mehr Selbſtverläugnung als irgend ein anderes Gefühl ſprach. „Es iſt thöricht von mir, vor irgend einer Gefahr zürückzuſchrecken, wo ſch nichts zu hoffen und ſo wenig zu fü chten hohe. Ja, Lady Belfort,“ ſprach ſie weiter und warf ſich, von einem plötzlichen Impuls getrieben, vor der Gräfin auf die Knie, „es iſt hart, ſehr hart, von den Reinen und edlen unſeres Geſchlechts verachtet und verkannt zu ſein, und zu ſehen, wie ſie ſich mit einer wahren Abneigung von einem w Röenß Doch iſt nothwendig, daß Sie Alles wiſſen.“ Und mit beredter Zunge und gutgewählten Worten, die ihr aus dem liefſten Herzen kamen, erzählte Cora die ganze traurige Geſchichte ihres Lebens und ihrer Leiden und der Ereigniſſe der letzten Monate, die in ungekünſtelter Welſe ihren Muth und ihre Aufopferung, die ſie dabei bewleſen, zeigten. Lady Belfort horte ihr aufmerkſam z i „Und Sie retteten ihn? Retteten meinen Sohn?“ fragte ſi: ruhig, ols Cora ſchwieg. Ich konnte weniaſtens die Gefahr abwenden, in der er ſich befand,“ verſetzte Cora beſcheiden. „Und Sie verließen ihn nicht eher als bis ke ſich unter anderem Schutz: befand “ Cora neigte b'jahend den Kopf. Wieder herrſchte eine welle Schweigen, obwoßl die bang klopfenden Herzen Beider mehr als Worte die Aufregung bewieſen, in der ſich beide Damen befanden. Cora ſchrack unwillkürlich zuſammen, als der Gräfin Stimme wieder durch die Stille drang. „Cora ich will Ihnen ſo zuverſichtlich glauben, wie ich mir ſelbſt glauben würde,“ ſagte ſie, „aber als Ernſt's Mutter möchte ich Sie um aufrichtige Antwort auf eine Frage von mir bitten, und hier aus werde ich ſehen, wie weit ich Ihrer Mittheilung Glauben ſchenken darf. Geſchah dieſe heroiſche That Ihrerſeits aus Liebe zu meinem Sohn g“ Cora ließ den Kopf finken . ſie konnte nicht den forſchenden Blick der Mutter der Mannes erttagen, den ſi⸗ liebte, und der ihr — das wußte ſie — theurer war als Alles auf Erden. Endlich verließ ſie ihre Kraft, und ein Strom von Thehhgen etleichterte ihre Bruſt. (Fordſetzung folgt.) I bet 100 505 2 d M nen Li 0 n Ming l n 9. N der 15 5h he u ar gib 1 de t u f 1 u dente 1 ht hit