8 . zwiſchen Himmel und Erde. Bevor Hilfe kam, fiel er auf die unterhalb der Laube befiadlichen Stufen eines Killereingangs und erlitt einen Bruch des Hirnſchädels, worauf er in das hieſige Krankenhaus verbracht wurde, — London, 13. Dez. Heute Morgen wurde die Pulverfabrik in Waltham Abbey durch eine Ex⸗ plofion zerflört; drei Prſonen wurden getödtet und ucht verletzt. Das ganze Gebäude wurde vom Feuer verzehrt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht bekannt. — Ueber die unglückliche Verwechslung welche den Tod des berühmten Gelehrten Tyndall herbeiführte, läßt ſich das „B. T.“ aus London berichten; Tyndall wünſchte, wie er dies einen um den anderen Tag that, Magneſia zu nehmen. Seine Goltin nahm irrthümlich eine Chloralflache und gab ihm Chloral in der Geöße der Üblichen Magn fa⸗ dofis. aber Tyndall war ſeit drei Jahren leidend . keglert, d. b. alſo ſo lange der ſozlaldemokratlſch Staat mit ſeiner Kollektivarbeit nicht eingeführt iſt, wird eben der Dynamit reden müſſen, ſagt ein ſo⸗ zialiſtiſchs Blatt in Belgien. Und gegen ſolche Hetzereien in der Preſſe, die ebenſo ſchlimm find, wie die blutdürſtige Sprach⸗ der Arnarchiſtenblätter, ſoll der Staat nicht einſchreiten dürfen? Schon zur Er⸗ haltung unſerer Prißfreiheit allein, die ja einzig im heutigen Kulturſtaate möglich iſt, müßte der Staat energiſch vorgehen. Wie kann man da noch von Un⸗ terdrückung der Preßfreiheit reden Karlsruhe, 13. Dez. Die zweite Kammer nahm ſüämmtliche Anträge betreffend die Futternoth, insbeſondere die auf verläng'rte Stundung der ge⸗ gebenen Darlehen, nahezu einſtimmig an. Die Demokraten beantragten, den badiſchen Bundesrats⸗ bevollmächtigten in Berlin zu brauftragen, gegen die Tabakfabrikat-, Quittungs⸗ und Frachtbrieſſteuer zu ſtimmen. Der Verſchiedenes. Freiburg, 18. Dez. Verbrannt in ihrem Schlafzimmer vorgefunden wurde dle Witt we des Hofgerichtsraths Kirn. Sie ſcheint in der Nacht don einem Schlag getroffen und beim Lichtanzünden berunglückt zu fein. Der Leichnam war morgens halb verkohlt, als die Magd das Schlafzimmer ihrer Herrin betrat. 1 Berlin, 14. Dez. Die Morgenblätter melden, daß bei der Renovation eines Ziegelofens in Klein Gandau in Schleſien 6 Arbeiter verſchüttet wurden; 2 find todt, 3 ſchwer und einer leicht verletzt. — Berlin, 12. Dez. Ein hiefiger Kauf⸗ mann erhielt geſtern durch die Poſt eine Rolle von blauem Papier. Die Rolle wurde durch die Er⸗ gieherin, während die Familie bei Tiſche ſaß, geöffnet. Als die Dame die Umhüllung abriß, erfolgte eine Exploſion. Kleine Blechſtücke wurden umherge⸗ ſchleudert und die Dame, ſowie das dreijährige Söhnchen der Familie verwundet. 5 — Sulzburg, 13. Dez. 5 Uhr ereignete fich mftänden erfol klagte ſich über den ſüßen Nachgeſchmack. Seine Frau koſtete die Tropfen und bemerkte entſetzt, daß fie ſich geirrt habe. „John, ich habe Dir Chloral gegeben!“ ſchrie ſie auf, worauf der Gelehrte refigniert bemerkte: „Ja, mein armer Liebling, Du haſt Deinen alten John getödtet.“ Alle mediziniſche Kunſt wurde aufgewandt den Gelehrten zu retten. Es war vorgeblich. Die Juth erkonnte auf Tod durch eine zu ſtarke Doſis Chloral, das irrthümlich ſtatt Magneſta gereicht wurde. Chicago, 13. Dez. Ein unbekannter Menſch drang geſtern Nachmittag in das Bureau Kaſſierer nieder und entfloh mit 7000 Dollar daares Geld. Der Thäter iſt noch nicht eingefangen worden. — Ein ſeit zehn Jahren ſchlafendes Mädchen gibt es in Thonelles bei Ocigny, zwiſchen Saint⸗Quentin und Guiſe. Am 31. Mai 1883 Heute früh nach wurde Marguerite B. von Gensdarmen aufgeſucht hier ein unter eigenthümlichen und gerleth dadurch in folchen Schrecken, daß ſie in 5 gter Unfall. Ene ältere Frauens⸗ Nerbenanfälle verfiel, die vierundzwanzig Stunden perſon fand das Haus, in welchem fie arbeiten wollte, dauerten. Dann aber folgte ein lethargiſcher Zu⸗ verſchloſſen und erſuchte einen zufällig des Weges ſtand, der heute noch anhält. kommenden Arbeiter, ihr die Thür zu öffnen. Zu aber war die Unempfindlichkeit dieſem Zwecke trat der Arbeiter auf die Brüſſung Verſuche, ihr den Mund zu ö ffn einer ſogenannten Laube, welche das betreffende Haus mußte geſucht werden, ſt umgibt, rutſchte aus und blieb mit einer Hand an ernähren. Dur der Brüßung hängen. Infolge d ſſen ſchwebte er Wein und P. p vollſtändig. Da alle en, vergeblich waren, in künſtlicher Weiſe zu ch Einſpritzung wird ſie mit Milch, ton genährt. Anfangs ſtellte ſich alle „Ponsford ging, zu ſehen, wer da ſei, flüſterte ſeinem Herrn leiſe einige Worte zu. ö „Führen Sie ſie herein!“ rief dieſer. die Wahrheit endlich ans Licht kommen, und bin, daß es ein Recht auf meine Fürſorge hat,“ lautete des Grafen Antwort. „Möge „Und wenn es eine Techter wäre, würden Sie 5 gleichviel ſie vermuthlich zu ſich nehmen und ſie zu Ihrer um welchen Preis!“ Erbin erklären?“ bemerkte die Frau ruhig. Es traten zwei Frauen ein, deren Schleier „So iſt es alſo eine Tochter?“ murmelte der nicht dicht genug waren, um ihre Züge Jemanden Graf ſo leiſe, daß ihn Niemand hören konnte. zu verbergen, dem ſie ſo bekannt waren wie Cora. Dann wandte er fich zu der Frau und ſagte Es waren Frau Falkner und Adel, die in kühl: 1 . Ein kräftiger Köper hätte widerſtanden; Irrthum wurde ſofort bemerkt, denn Ty idall de⸗ des Kaſſierers der Abtheilung für Briefmarken ⸗Groß⸗ verkauf im Centralpoſtamtsgebäude ein, ſchlug den 1 paar Toge Stutleeng ein, dies zel allmößlich aul, gebört, und j zt kenn er nut kü ich erzielt werden. Maguerite liegt de ſtändig auf Augen find geſchleſſen, das Gicht fehr Körper iſt ſo abgemagert, buchftäblich nur aus Haut und Knochen beſieht, Haare und Nägel wachſen nich mehr nach, Dr. Charlier, der ſie behandelt, sowie anderen die beobachtenden Aerzte glauben, daß Marguerite nicht blos völlig unempfiadlich it, ſondern auch nichts don dem merkt, was um ſie vorgeht Auch ihr⸗ Sinne ſcheinen eingeſchlafen. Dr. Chalier glaubt, das Erwachen birte keinerlei Gefahr für die Schläferin, nur beſorgt er, die Verdauungsorgane möchten ſo abgeſchwächt werden, daß die Ernährung unmöglich wird. Ei ſchneller, plötzlicher Tod fei daher zu befürchten. Die erſten Jahre erregte die Schläferin großes Aufſehen in der ganzen Gegend. Seither aber wird ſie nut noch von Fremden aufgeſucht, den Einheimiſch a iſt ſie ganz gleichgeltig geworden. — Ueber Land und Meer ſchrieh in Num⸗ mer 11 des Jahrgangs 1892/93 bei einer Beſpre⸗ chung von Waßnachtsgeſchenken über Richters Auer, Steinbaukaſten folgendes „In eiſter L nie haben wir die Anker⸗Steinbaukaſſen don 5 Richter und Cie. in Rudolſtadt (Thütingen) auf unſee ſchenkliſte geſetzt. Dieſe ſind in der Thal eine w lich gediegene, prächtige Weihnachtsgabe, deren neret Gehalt in det Familie eiſf nach Gebrauch ſo recht fi 9 kundgiebt. Bald wird ſich da, wir ſprechen aus eigener Erfahrung. die Mutter wie der Poier den Häuſer und Sckͤſſer bauenden Kinder a ſellen, und mit deren Theilnahme wächſt auch in den Augen der Hleinen die Luſt und Freude, ie das Jatetuſſe an der zum Denken anregenden, dag Schoͤnheitsgeſühl in hohem Moße weckenden, wech⸗ ſeldollen Beſchäſtigung. Wit wüßten in der That kein Spiel, das ſo anziedend iſt, wie dleſe bankaſten mit ihrem bunt 'n, ſoliden, re ichen, kortekt geformter Material und den hübſchen Vorlagen, wonach in Ueberraſchender Naturtteue die wunder barſten Bauten aufgeſt⸗ ut werden können. Es iſt eine geradezu unerſchöpfliche Qulle unterhaltenſſer Be⸗ weiß. Der daß das arme Mädchen — 1 1 lehrung, ein Spiel, dem anerzieheriſchem Wert kein Vom erſten Tage an zweites an die Seite geſtellt werden kann. Ungemein eſſelnd, neu und eigenattig ſind auch die erſtauniich billigen „Gedultſpiele“ von der gleichen Firma: intereffant und unterhaltend auch fie diejenigen, der an ernſtere Beſcaftigung gewöhnt iſt; auch ſie ver dienen warme Empfehlung. Ereigniſſe der letzten wenigen Monte hütte nach⸗ theilig auf die Sinne ihrer dermeintlichen Tante gewikt. Und Graf Treville blickte mit fragender und ſehr wenig angenehmer Ueberraſchung von Cora zu Adele. „Was meinen Sie, Frau Falkner e“ fragte er dann in barſchem Tone. „Wenn diese junge Dame nicht mein Kind iſt, wer iſt es denn 2 Dann giebt es nur eine Alternative. Es muß ein Sohn ein regungsloſem Schweigen ver dem Grafen ſtanden und warteten bis er ſie anreden würde. Aber er ſprach nicht gleich. g Der Anblick der älteren der beiden Frauen rief „Sie haben mir bis ob mein Kind ein Knabe Was veranlaßt Sie, „Ich lehne es her hartnäckig verſchwiegen, oder ein Mädchen ift. plötzlich ſo aufrichtig zu ſein?“ 1 1 ab, mich über meine Beweg⸗ m zu gewaltſam die ſchmerzlichen Tage ſeines Le- gründe dazu zu äußern,“ erwiederte die Frau ruhig. bens in's Gedächiniß zurck, und obwohl ſie ſich „Es genüge Ihnen zu wiſſen, daß ich Ihnen, Graf ſehr verändert hatte, war früheren Aus ſehen übrig ge hungen der Ver gangenheit Endlich wandte doch genug von ihrem blieben, um alle Bezie⸗ bon Neuem zu beleben. er erſtaunt den Blick der Jün⸗ von Trevlle, die Wahrheit mittheilt Während ſie ſprach, wandte ſie ihre Augen der Stelle zu, auf welche ſich Cora, um der Beobachtung zu entgehen, zurückgezogen hatte. 95 gern zu. g „Jetzt ſehe ich klar was Sie beeinflußt hat, ö „Wen haben Sie da mitgeb racht?“ fragte er Mylord,“ hub ſie wieder an. „Dieſes liſtige Mäd⸗ kalt. „Sicherlich iſt doch unſer Geſchäft zu wichtiger atur, als das nicht direkt dabei Be⸗ ſein dürften.“ „Sie haben Recht, doch durfte es ſich noch zeigen, daß dieſe junge Perſon die wichtigſte bei der ganzen Angelegenheit iſt,“ verſetzte Frau Falkner kühl. „Sie haben fehnlich darnach verlangt, das Kind kennen zu lernen, das meiner Obhut über⸗ geben wurde. Ich bin gekommen, Sie zu befriedigen . ich habe mir immer gedacht, daß Si: die Mittheilung mit Freude aufnehmen und Ihr Kind voll Güte und Liebe begrüßen würden.“ 5 „Wenigstens werde ich meine volle Pflicht gegen das Kind thun, wenn ich davon überzeugt chen hat Sie vermuthlich glau daß ihre unbekannte Herkunft in Ihrer edlen Familie zu ſuchen ſei .. aber ich ſchwöce vor Gott und den Men chen, daß dem nicht ſo iſt. Fräulein Cora iſt ſo wenig Ihr Kind wie ich ſelbſt, und doch habe ich Ihrer väterlichen Fürſorge eine Tochter zuzuführen.“ 1 6 ben mochen wollen, und geheimer N theiligte zugegen LIX. Es herrschte mehrere Minuten Schweigen, nachdem dieſe ſeltſamen W chen waren. Sogar Adele blickte Verwunderung an, lang orte geſpeo⸗ die Sprecherin voll als fürchte ſie, die aufregenden tiefes * . ia, ein Sohn fuhr er in leſſem, g eee Tone fort. „Keineswegs. Mylord,“ berſeßte die Fran ruhig. „Ich habe drei Kinder aufgezogen, und ge⸗ ſtehe, daß eins davon dos Ihrige ißt, aber welches „ das iſt eine andere Frage, und dieſe zu de 5 antworten bin ich hier.“ 5 „Reden Sie! Reden Sie!“ drängle der Hef, „Welchen Ihrer Zöglinge übergeben Sie mir e „Das eben will ich Ibnen zeigen, Graf von Treville,“ ſprach die Frau. „Dicſes elgenfinnige Ding — und ſtie zeigte auf 4 zühörend: Cota, wulde mir als kleines Kind gebracht und wenn mein Leben davon abhinge, ſo ſö inte ich nichts über ihre Geburt und bre erſten L dens jahte von jewem Wige lagen, an dem mein Sohn i jugendlichem Eier ſich ihrer annahm. Und was Rupert anbelangt fe brauche ich nur die Richte einet Mutter an im 5 geltend zu machen, um alle Sp.calattonen auf n niederzuſchlagen. Aber es giebt noch Eine. Mhlocd die ſo ſchön und anmuthig iſt, wie Sie ſich n wünſchen können. Ich batte gehofft, ſte mir für l meinen Rupert zu ſichern, ihm den Reichthum und 1 die Stellung zu derſchaffen, die ſie ihm bringen kenne, i K 2 * 72 * 27 8 — 1 4 f 0 1 1 ö