ß rung, 1e b. Ng mittags 2 Al. Nn. u „ Bergl. 15 dem U 9 a5 1 Mtoe. Stüble, 1805 1 Chaltung Schrünk, gi lk, Sörönſſh, komod, Oda 1 große ac b, Beltlen g ſpolßer, Jö 15 1 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Allgemeiner R beſceint ichen dienstag und Freitag Abend. preis piertelfährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltun ie die Redaktion berantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg 10 Pfg., nzeiger für Ladenpurg und Amgegend. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Motratz: mn g, Wa hamm en, 1 Sloglagn U. 2 Schall Miba, ble, Spige dle ampen, 1 ie ges Küche z füchenetunizun öffentlch gig dezember 1803 „ Aukfionaſg aß, 192 . chung. am 1. d. M hlung aufgeßth u Rindbich w liegt von na m Rothhoauſe Finficht offen, aufmetkham, f echnung da d welche bon ftzern zur de füt die auf es getödteten Ting die gnarchiſtiſchen Attentate und der Sozialismus. dem Pariſer Bombenattentat ſchreibt ein ür feelfiuniges Blatt, die N. Zürich. Ztg: e anorchiſtiſchen Mordthaten haben in den Aſchanungen der gebildeten Welt eine Wandlung Avorgebracht. Als vor zehn Jahren die erſten Anar⸗ Menmorde und Attentate ſtattfanden, da forderte ahl dieser und jener in ſeiner gerechten Entrüflung, Staat möge auch alle Aufreizungen zu ſolchen eiten und ihre Verherrlichung durch die Preſſ⸗ be- ofen und Üderbaupt gegen dieſe Geſellſchaft ſchärfer Iftreten, Da wurde aber ein ſolcher unbeſonnener Nonn belehrt, in einem wahrhaft freien Staate dürfen don nur den wirklich unternommenen Verſuch, nicht er ſchon das Predigen der Verbrechen beſtrafen i Aberbaupt dürfe man diefe Verbrecher gar nicht eien, ſich für die Verbreitung und Förderung er Lehren zu verſammeln und ihre Thaten vor⸗ Mbereſten; nur dann ſolle der Staat einſchreiten, Denn ſie zm wörtlichen Sinne Hand angelegt zur Ausfüheung ihrer Pläne. Solche doktrir ä zen Anſich⸗ en halten damals noch ſtark die Oberhand, und wer en widersprach, galt als Reaktionär, ebenſo der⸗ ige, welcher den revolutionären Sozialismus für Verbrechen der Anarch'ſten mitverantworlich machte. Mer ſolches zu ſagen behauptete, wurde der Unwiſ⸗ beit beschuldigt. Denn, ſagte man, es iſt doch ein Pier Unterſchied zwiſchen Sozialdemokratie und 12 Beli klarchie. Jene will einen neuen ſtark organjiſterten Ib der Ff eat auf neuer Grundlage errichten, die Anarchie ptzubringn, eie gerade das Gegentheil vom Staate; ſie will Deb at und Geſellſchaft auflöſen. f rant. Heute iſt man nicht mehr ſo ſehr geneigt, den u. Molationaren Sozialismus als ſo unſchuldig anzu⸗ — Samstag den 16. Dezember ſehen. Die Preſſe Bombenattentaten eine ſchäcfere Sprache auch gegen die Sozialdemokratle. Die Ereigniffe von Barcelona und Paris haben doch manchen Leuten die Augen geöffnet. Wohl iſt es richtig, daß die revolutionäre So⸗ zioldemokratie und die Anarchſe ganz verſchiedene Ziele verfolgen, daß ſie in ihren Endbeſtrebungen vollſtändige Gegner find. Um aber überhaupt ihren Zweck erreichen zu können, müſſen ſie ein gemeinſa⸗ mes Hindernis beſeitigen, das iſt die jetzige Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung. Für die Zerſtörung der beutigen Kultur arbeiten ſie gemeinsam. Ob ſie dabei Verbrecher werden oder nicht, hängt nur von ihrer Gemutsart und ihrem Temperament ab. Wenn man einem Arbeiter jahraus jahrein faſt jeden Abend in Wort und Schrift wiederholt, er werde vom Fabrik⸗ berr und vom Kapitalismus ausgebeutet, der einen Teil ſeines Arbeitsertrages zurückbehalte, damit ein Einzelner ſchlemmen und praſſen könnte, und er, der Arbeiter könnte ebenfalls behaglich leben, wenn ihm der volle Arbeitsertrag ausbezahlt würde, und wenn ibm dann ferner geſagt wird ein ſolches b hagliches Leben ſei ihm geſichert, wenn die Kapitalherrſchaft und die heutige Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung zerſtört und der neue ſozialdemokratiſche Staat mit Kollektivarbeit und womöglich auch mit kollektivem Genuß eingeführt ſei, wenn ſolche Löhren immer und immer wiederholt werden: da wird der arme Arbeiter ſchließlich ungeduldig und verlangt zu wiſſen, wann denn endlich der Tag einer ſchöneren Zukunft anbrechen werde. Der ſozjaldemokratiſche Führer verſpricht ihm, wie das Geſchehen iſt, den Umſturz in wenigen Jahren, ſo auf Ende des Jahr⸗ hunderts; ſpäter ſchiebt er denſelben auf die erſten Jahre des nächſten Jahrhunderts hinaus. Der ſo⸗ aller Länder ſübrt ſeit den neueſten von Arbeitern, die mit dem Leben hart ring en müſſen genannte unabhängige Sozialdemokrat oder was gleichbedeutend iſt, der Anarchiſt, kommt nun aber zum Arbe ter und ſagt ihm, jener andere Sozialiſten⸗ führer ſei nur ein Betrüger, der auf Koſten der Ar⸗ beiter gut leben wolle, der denſelben aber nie Hilfe bringen werde, da auf dem bisher eingeſchlagenen Wege nichts erreſcht werde und namentlich die par⸗ larmentariſche Arbeit keinen Erfolg habe. Nur auf dem Wege der revolutionären That werde der Arbeiter von ſeinem Elend erlöſt. Nun hängt es nur von ſeiner fütlichen Kraft und auch von ſeinem Verſtande ab, ob der Arbeiter zum Anarchismus übergeht oder bei der alten Sozialdemokratie bleibt. Wud er Anarchiſt, ſo hat ihn aber die ſozlaldemokratiſche Propaganda durch ihre beſtändigen Hitzereſen und ihre Aufreizungen zum Klaſſenhaſſe dazu vorbereitet und darum darf man die ſozialdemokratiſchen Wühle⸗ reien wohl mitverantwortlich machen für die anar⸗ chiſtiſchen Attentaie; denn ſie haben in den Seelen und bei ihrer geringen Bildung um ſo empfänglicher find für alle Lehren, welche ihnen eine beſſere Zu⸗ kunft verſprechen, den Keim zu Grſetzesverachtung und Gewaltthaten gelegt und den Unterſchied zwiſchen Gutem und Böſem verwiſcht. Wie ſehr die ſozialrevolulſonäre Preſſe z. B. an den anarchiſtiſchen Attentaten mitſchuldig iſt, be⸗ weißt die Thatfache, daß ſie dieſe Miſſethaten als ſolche nicht brandmarkte, ſondern nur ihre Unzweck⸗ mäßigkeit verurteilte. Dieſelben ſchrecken die Bürger und flöten die ſozialiſtiſche Propaganda: Das iſt es allein, was ſie zu tadeln hat. Die Schuldigen find nach dieſen Blättern darum auch nicht die Atten⸗ täter, ſondern der Kapitalismus und die heutige Geſellſchaft, welche einzelne verzweifelte Menſchen zu ſolchen Thaten zwingen. So lange der Kapitalismus N 0 Sotten mel 6055 U J eiſen in ens . Man den 10 . 6 Nie Tochter des Meeres. s Roman von A. Nicola. kann Ihnen weiter nichts ſagen, My⸗ antwortete der Diener auf dieſen Blick. „Ich e bon Frau Falkner gehört, daß dieſe junge ion ſie frelwillg verlaſſen hat, aber ſie wei⸗ . fc, mir irgend einen weſteren Aufſchluß zu geben. i Juz sab der Graf das Mädchen mit traurig Aendem Blick an. Sie find ſo jung,“ ſagte er. „Kind, laſſen eich rothen ſch will ja ihr Vertrauen Ag halten. Ich will keinen Nitzen aus Ihrem Afländniß ziehen. Nur gegen Trotz und Betrug Me ſch bart und ſtreng ſein. Mein Alter und von % ite Stellung sollten Ihnen Vertrauen einflößen. 0 10 ö 1 7 Sie thäten klug, mich zu Ihrem Freund % I machen.“ uten Aa , In ſeinem Tone lag eine unwillkürliche Zärt⸗ lun ef Net, die Cora bis an das Herz drang, obwohl ler in W A zu oft und grouſam getäuſcht word u war, als f len. a daß t ge Don ſie ſofort erweicht . i Mylo d, ich bin bereit, jede Frage zu beant⸗ atrn borten, die mich allein buff. ſagte ſie mit ſanf⸗ lt 6. Stimme. „Aber was den unglücklichen Lord . . S e anbelangt, ſo werde ich unter keiner Be⸗ 5 dingung, auf kein Zureden ein Wort über ſeine Flucht ſagen.“ „Und doch war er der Gegner Ihres unglück⸗ lichen Wohlthäters!“ entgegnete der Graf ernſt. „Es fällt mir ſchwer, ein Wort des Tadels über einen Todten zu ſagen,“ verſetzte ſie, „aber ich muß gerecht gegen den Lebenden ſein. Meine aufrichtige Meinung iſt, doß Lord Faro bei dem ſchrecklichen Unglück die Hauptſchuld traf, und daß Lord Belfort ſebe ungern die Entſcheidung den Waffen überließ.“ „War das der Grund, weshalb Sie ihn ver⸗ theidigen und ihm beiſtanden?“ fragte der Graf. „Ich habe bereits geſagt, daß meine Lippen hierüber verſiegelt bleiben,“ entgegnete ſie. „Lord Belford entkam. Ich weiß aber nicht einmal, wo er jetzt iſt.“ 9 „Iſt das war?“ fragte Graf Treville. „Ich habe es geſagt,“ antwortete ſie ſtolz. „Und das Medaillon, das ſie entwendeten wie ſteht es damit?“ fragte der Graf. „Ich entwendete es nicht, ich rettete nur ein koſtbares Andenken, wie ich glaubte, vor neugſer⸗ igen und böſen Blicken und bo en Beurtheilongen,“ entgegn'te fie ruhig. „Als Lord Faros Bruder haben Sie ein Recht daran. Jh gebe es Ihnen gern und entlaſte mich eines koſtbaren anvertrauten 10 „ Und haſtig zog fie das Medalllon hervor, das ö ſie an dem unglücklichen Morgen vor ihrer Flucht von Villa Faro an ſich genommen hatte. Graf Treville betrachtete es mit großem In⸗ tertſſe. — „Iſt es moglich?“ ſagte er wie mit fich ſelbſt redend. „Welche Aehnlichkeit!“ Plötzlich ſtockte er, denn in dem Augenblick fiel ſein Auge unw illkürlich auf Coras reizende Geſicht, und die Worte ſchienen ihm in der Kehl. ſticken zu bleiben. Da konnte kein Zweifel ſein Die edlen G. ſichtszüge auf dem Bilde hatten ein. auffallende Aehnlichkeit mit dieſem ſchönen namen loſen Mädchen. 7 „Armer Bruder!“ ſprach er traurig. „208. kann ich ihn beſſer verſtehen. Ich hatte es faſt ver geſſen, jetzt aber kommt mir die ganze Vergangen⸗ heit wieder in den Sinn. Er und ich — in allem Anderen ſo verſchieden — hatten hierin ein gemein⸗ ſames Empfinden.“ — Dann wandte er ſich ploͤtz⸗ lich gegen Cora und ſagte haſtig: „Hierin haben Sie jetzt wenigſtens klug ge⸗ handelt, und nun kann ich Ihnen veelleicht ohne Bedenken als Freund zur Seite ſtehen. Augenblicklich kann ich mich aber nicht über mein Verhalten in der Angelegenheit entſcheiden. Sie werden ein paar Tage in meiner Obhut bleiben.“ Cora wollte eben gegen die Uu gerechtigkeit eines ſolchen Zwanges Einspruch erheben, als heftig an die Thür geklopft wurde.