Ladenburg in Mannbeim. Die Tribünen waren überfüllt. Alle Parteiführer ergriffen das Wort. Die Sozialdemokcaten beantragten die Ungiltigkeits⸗ erklärung der Wahl im 33. Wahlbezirk; Abg. Wacker die Kaſſterung der zweſten Lofung; die Wahlprüfungs⸗ abteilung die Wahl überhaupt für ungiltig zu er⸗ klären. Bei der Abſtimmung ſtimmten 30 für und 31 gegen den Abteilungsantrag. Ada. Ladenburg b hält dank der einen Stimme ſein Mandat. Für den Abteilungsontrag ſtimmten das Zentrum, die Demokraten und Sozialiſten, dagegen die National⸗ liberalen und Konſervativen. — Hierauf erfolgte die Wahl des Präfidiums. Gewählt wurden Abg. Grüner (nat.) zum Praͤfidenten; Abg. v. Buol (Z'ntr.) zum erſten und Klein⸗Wertheim (nat.) zum zweiten Vizepräfidenten. g Verſchiedenes. e Mannheim, 25. Nov. Dem hiefigen Stadtrathe iſt von der großh. Domänendirektion mitgetheilt worden, daß S. K. H. der Großherzog mittelſt Allerhöchſter Staatsminiſterialentſchließung dom 16. September d. J. gnädigſt geruht habe, der Reſtaurierung des großh. Schloſſes in Mann⸗ heim mit einem Geſamtaufwand im Anſchlage von 797,700 Mark höchſt ibre Zuſtemmung zu ertheilen, für den hierunter begriffenen Aufwand zu Erneuerung der Faſſaden des nordöſtlichen Pavillons einen Ad⸗ minſſtrativkrdit von 12000 M. zu Laſten des Domänengrunsſtocks zu bewilligen und zu genebmi⸗ gen, daß der reſtliche Koſtenaufwand im Anſchlag von 785 500 Mark auf die drei Budgetperioden 1894/95, 1896 97 und 1898/99 vertheilt werden. — Karlsruhe, 22. Nov mber. Ein ſeſtſa⸗ mer Straffall ohne Angeklagten kommt demnächſt bei der Strafkammer zur Verhandlung. Es handelt ſich um die „Einziehung“ eines Gemäldes. Vor etwa zwei Jahren wurde der Kunſthalle hier ein angeb⸗ liches Bild von Anſelm Feuerbach angeboten: ein die Flöte spielender Knabe. Das Bild ſab ſehr „feuerbachiſch“ aus, und den Preis von 5000 Mk. ſchien zwar etwas hoch, aber nicht gerade übertrie⸗ ben. Als die Kommiſſton noch mit der Prüfung be⸗ ſchäſtigt war, trat als etwas verſpätetes Mitglied gerade noch Profeſſor Ferdinand Keller ein. Den „Feuerbachs“ ſehen und auf ihn loseilen mit dem Ruf: „Das habe ja ich ſelbſt vor 20 Jahren ge⸗ malt!“ war eins. Allgemeine Verwunderung und Heiterkeit. Dem talentvollen Schüler Feuer bachs war das Bild seiner Zet entwendet und um einige Gulden verkauft worden. Allmählich war es nach Feuerbachs Tod zu ſeinem jetzigen Wert emporge⸗ ſtiegen. Der letzte Beſſtz'r hat ſich wie verlautef, in loyalſter Weiſe bereit erklärt, das Bild um den von ihm entrichteten Ankaufspreis dem Künſtler wieder abzutreten. In ſeinen Beſitz war dasſelbe erſt nach Wanderung durch manche Hand — natürlich ohne jede Kenntnis von der Entwendung — gelangt. Die Gerichtsverbandlung ſoll nun den erſten unrecht⸗ mäßigen Befſtzwechſel klarlegen. Ulm. Nächſt dem Kölner Dom iſt unſer großartiges Münſter bekanntlich die größte Kirche Deutſchlands und zugleich eins der ſchöͤnſten Denk⸗ mäler altdeutſcher gothiſcher Baukunſt. Der Kirchen⸗ bau fing bereits im Jahre 1377 an und bis 1492 haben viele hervorragende Baumeiſter an dem genia⸗ len Vollendungsmale gearbeitet. Nach faſt 350jähr⸗ iger Ruhepauſe begannen alsdann am 21. Auguſt 1844 die längſt erſehnten und von Freunden der alten Kunſt geplanten Reſtouratſonsarbeiten. Es entſtanden die fehlenden Strebepfeiler und Strebe⸗ bögen von coloſſaler Spannweite, ſowie der üuſſere Chorumgang und die beiden Chorthürme. Das In⸗ nere des Münſters hat viele Sehens würdigkeiten, von denen die beiden berühmten bemalten Fenſter im Chor, ſowie die aus Eichenholz geſchnitzten CThorgeſtühle, ferner das 26 m hohe Sakraments⸗ häuschen und die aus Lindenholz geſchnitzte Schall⸗ decke der Kanzel zu nennen find. Um dieſes hervor⸗ ragend berrliche Baukunftdenkmal nicht verfallen zu laſſen, hat das Baucomite die Genehmigung zu Geldlotterien erholten, ous deren Ueberſchuß die Mittel zur Reſtourirung genommen werden. Looſe, a 3 Mark zu der nächſten Lotterie, welche bereits am 16. Januar 1894 ſtattfindet, find durch das bekannte Bankhaus Carl Heintze, Berlin W. zu beziehen. — Paris, 23. Nov. Eine ſtürmiſche Farth bat der, wie gemeldet, in Havre eingetroffene deutſche Dampfer Keimhilde zurückgelegt, der Dampfer welcher von China und Jopan kam, hatte ſchon, als er in's Mittelmeer einlief, gegen einen furchtbaren Or⸗ kan zu kämpfen. Am 18. d. wurde er im Atlan⸗ Problantmeſſter Fline wurde ing Mehr gere und ertrank. Im ſelben Augenblick fiürzte ein Ma troſe vom Maſthaum und biieß mit zerſchmetterte Schädel todt auf dem Verdicke liegen. Die Mann⸗ ſchaft der Krimbilde iſt durch die fagelangen, un⸗ unterbrochenen Anſtrengungen völlig erſchöpft. pitän Förſch erzäblt, daß er während zehn Tagen ohne einen Augenblick zu ſchlofen, unausgeſetzt auf den Beinen war, Aus Hamburg werden zwel Off ziere erwartet, welche die beiden verwundeten Off zlere ablößen ſollen. — London, 27 Nov. Nach einem bie tingelaufenen telegraphiſchen Bericht aus Teheran kamen zwölftauſend Perſonen bei dem Erdbeben be Kuchan um. Zehntauſend Leichen wurden bis j zt gefunden, zweitauſend liegen noch unter den Trümmern, Fünfzigtauſend Stück Vieh find umgekommen. Die Grſchütterungen dauern fort. — Bajadoz, 26. Nov. Ein Theil deg Hoſpizes für alte Leute, iſt in Brand gerathen Dabei find etwa 60 Perſonen leichter oder schwere verletzt worden. — New⸗ork, 21. Noy. Ueber ein furchs bares Unglück, wie es auf einem Binnenſee bieher noch nicht ſtattgefunden, werden aus Detroſt im Staate Michigan erſchſßtternde Details berichte, Mährend eines dichten Nebels ſtießen die Dampfer „Albany“ und „Philadelphia“ bei Porteaux Barque auf dem Hutſonſee mit ſolcher Wucht zuſammen, daß beide Schiffe ſchwer beſchädigt wurden. Die „Albany“ ſank ſofort und die Mannſchaft flüchter auf die „Philadelphia“, die ſich noch 30 Minute über Waſſer hielt, um ſodann gleichfalls in den Wellen zu verſchwinden. Die Mannſchaft flüchteke in zwei Boote, von denen eines mit 21 Perſone am anderen Morgen erſt das Land erreichte, währen das zweite, mit 24 Perſonen bemannte Boot um kippte; ſämmtliche 24 Perſonen fanden den Tod in den Wellen. 5 Eingeſandt. 5 Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnſß ge bracht, daß ſich in hiefiger Stadt, uns zum Trußz ein Konkurrenzverein, genannt „Affen⸗Turkosgeſichter tiſchen Ozean von einem heftigen Sturm überrascht, der in den letzten Tagen ſo viele Opfer gekoſtel hat. Zwei Offiziere wurden in der Nacht vom 18. auf den 19. November von der Kommandobrücke ge⸗ ſchleudert und erlitten jeder einen Armbruch. Der verein“, unter dem Vorſitz eines gewiſſen B., ge⸗ bildet hat 5 d Mehrere Affengeſichter. Schritt näherte und eine Hand ſich ſanft auf ſeinen Arm legte. „Wünſchen Sie etwas? Kann ich irgend Et⸗ was für Ste thun?“ fragte die weiche Stimme Adeles, der Nichte der Frau Falkner, denn in deren kleinem Hauſe bei Bremen batte Lord Belford nach ſeiner Flucht aus England Zoflucht geſucht und ge⸗ funden. Lord Belford wandte ſich erſchreckt um. „Nichts, Fräulein Adele worte te ex traurig. „Nichts!“ flüſterte die hinterliſtige Adele, als ſie dem Lord widder den Rücken wandte: „Und ich hätte doch meinen Kopf darauf verwetten mogen, daß er den Namen des RNäthſelhaften Mädchens, die uns allen gefährlich wurde vorhin genannt hat.“ LIII. „Netta ich bin Ihrem Wunſche gefolgt und hergekommen, aber es iſt ſowohl für Sſe wie für mich viel gewagt.“ ſagte Rupert Falkner, als er mitten in dem Boudour der angeredeten ſtand. „Nachdem Sie mich ſo dringend gebeten, j'den Augenblick, wo ich Ihrer bedürfe, Sie rufen zu laſſen, machen Sie ein müreiſches vorwurfs volles Geſſcht wie mein Onkel,“ entgegnete das junge Mädchen ſchmollend. „Ich habe groß⸗ Luſt, Ihnen nun gar nicht zu ſagen, was ich Ihnen hätte ſagen wolle n.“ „Sie wiſſen recht gut, daß ich jeden Augen⸗ blick bereit bin, Ihnen zu dienen, wenn Sie mich wirklich brauchen, aber wenn Sie mich aus kindlichem Muthwillen herbeigerufen haben, ſo ſetzen Sie uns 5 Beide nur einer großen Gefahr aus.“ ſeiner Flucht behülflich geweſen iſt auch bemüht, Alles über ſie zu erfahren, wie ſie nichts!“ ant⸗ bin dieſes Zwanges, dieſer Ketten müde, ſchloß fie,“ flüſterte er, „aber dennoch wage ſch es nicht, Sle und die flammende Röthe auf Ihrem Geſicht ließ das Geſtändniß ahnen, das ſie abzulegen ſich ſehnte. „Nun, jedenfalls hätten Sie mit Ihrem Ur⸗ heil warten können, bis Sie gehört, was ich Ihnen ö zu ſagen habe,“ lautet⸗ ihre muthbwillige Antwort. „Wſſen Sie, was Onkel Treville jetzt vorhat? Er will Miß Cora, das räthſelbafte Fräulein vom Meere hierherbringen laſſen, weil ſie meinem ſeligen Papa etwas geſtohlen hat und Lord Belfort bei . er hat fich noch ein kleines unvernünftiges Kind war, und ich „Ich will fort von hier .. wenn Sie mir dabei behilflich ſein wollen, wenn Sie mich wirklich lieben, Rupert!“ „Netta, Sie ſcherzen!“ rief der junge Mann 1 „Es wäre geradezu Wahnfinn, wenn 45 „Nein, ich ſcherze nicht, ich meine es völlig im Ernſt,“ verſetzte ſie kühl. „Sie ſagten mir ſchon vor langer Zeit, daß Sie mich lieben .. wenigſtens würden Sie ſich ſonſt mir gegenüber anders ge⸗ zeigt haben. Und was nützt das warten?“ „Aber, Netta, es wäre Wahnſinn!“ beſchwor fie Rupett. „Wie Sie auch jetzt darüber denken mögen, ſpäter würden Ste bittere Reue empfinden, wenn Sie die Frau eines armen, unbekannten Menſchen wären, onſtatt die Ihnen rechtmäßig zu⸗ kommende Stellung in der Welt einzunehmen. Nein, Das wage ich nicht .. Hes wäre ehrlos von mir, Vortheil aus Ihrer Unerfahrenheit zu ziehen.“ Netta warf mit ärgerlicher, ungeduldiger Ge⸗ berde den Kopf zurück nnd blickte Rupert erſtaunt an. Seine finſtere Stirn hellte fi zweifeltem und ſanftem Blick ſchaute er nieder in ihr ſchönes erhitztes Geſicht, „Netta, liebe Netta,“ ſagte er bittend, „führen Sie mich nicht in zu große Verſuchung. Es darf „Rupert Sie lieben mich nicht, ſonſt böynten Sie mich nicht ſo unglücklich ſehen,“ ſagte Nella Thränen in den Augen. „Gott iſt mein Zeuge, daß ich Sie liebe,“ zu entführen. Ste werden mit eines Tages Vor⸗ würfe machen und Ihr Onkel wird mich als hab⸗ ſichtigen, baſſenswerthen Glücksjäger verurthellen. „ich will über Erſparen Sie mir dieſe Prüfung Sie wachen, Ihnen helfen, Sie beſchützen.“ „So meinen Sie es aufrichtig, und wollen ſteis gut und liebevoll gegen mich ſein, und mich gegen Jeden vertheidigen, der grauſam und un⸗ freundlich gegen mich iſt?“ flüſterte fie. f „Ja, ja, meine einzig Geliebte, Abgott meines Herzens!“ ſagte er leiſe und wollte geben. 0 Aber in demſelben Augenblicke hörte man, wie ſich ſchwere Tritte dem Zimmer näherten. „Barmherziger Gott ... Das ſſt mein Oh kel!“ rief ſie erſchreckt aus. „Aber ſeien Sie unbes ſorgt, er wird nicht eintreten, bevor ſie fort ſind⸗ Ich werde die Thür verſchlitßen und ihn ſo lange draußen warten läſſen, bis Sie in Sicherheit find.“ „Leben Sie wohl!“ flüſterte er. Er drückte haſtig ihre Hand in der ſeinen, dann ſprang er auf den Balkon hinaus und ſa ſich dort erſt flüchtig um, bevor er hinabſtieg 5 (Fortſetzung folgt.) nicht ſein, ich kann Sie nicht entführen und nich! heirathen.“ 5 . 1 il die 0 4 lnunche de Stkann null fid⸗ 11 den d Walburg, 28. Blraern Hart 0 N 15 gegen Fiä hptochene nehmen . berruend burg, den Fri. Heſan Lade Gangs tun r d;g⸗lmaͤ 10 Aßend f * leert fel. Kauf⸗ bruchle ant Euren end, nur dae Rielbruchba i eig richt nd der W; dg und nd Vorfall 1 Nenbeim 288 7 Uhr . L Dog 5 * 80 Rcuit- Mluft, wegen rau Ben 11 f und