geltlich g Hähnen dieſe An Borſtan N . der tor. cfeinſten. Pfg. cke und 4 n zu ben icks kin eine ber, ein. ek. n freitag — langſam wieder die Tr ppe binun ter, ut war mit den beiden un willkommenen Beſuchern Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. vierteldahrlch Mark 1.—, mit fuftriertem Unterhaltungs blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Ain die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg —— Nr. 94. 135 —.— Samskag den 25. November Die Eröffnung des Landtages. Karlsruhe, 22. Nob. Heute Vormittag 1½ Ubr iſt der Landtag eröffnet worden. Die Felerlichkeit fand, dem ausgegebenen Programm ge⸗ mäß, im Sitzungsſaale der zweiten Kammer ſtakt. Nachdem deren Mitglieder ihre Plätze eingenommen hatten und ſodann die Mitglieder der erſten Kammer, darauf die Mitglieder des großherzoglichen Staats⸗ miniſteriums eingetreten waren, hielt der Präfident des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter Dr. Nokk, folgende Anſproche: i Seine Königliche Hoßeit ſenden Ihnen, Durch⸗ laucht'igſte, Hochgeehrteſte Herren, Seinen freundlichen Gruß und laſſen gerne der Hoffnung Ausdruck geben, daß dieſer Landtag bei allſeitiger treuer Mitarbeit ſeine wichtige Aufgabe zum Wohle unſerer geliebten Heimath erfüllen werde. l Der Voranſchlag für den Staatshaushalt der Budgetperiode 1894/95 iſt fertiggeſtelt und wird Ihnen, nebſt den Nachweiſen über die finanziellen Ergebniſſe der letzten Jahre, in den nüchſten Tagen vorgelegt werden. Wenn es auch gelungen iſt, den Fehlbetrag, den das Budget für 1892/93 aufwies, um:m etwa die Hälfte herabzumindern, wobei überdies die als nothwendig betrachteten erhöhten Bedürfniſſe in faſt ſämmtlichen Zweigen der Staatsverwaltung Berückfichtigung gefunden haben, ſo ſtellt fich die Lage des Staatshaushalts, da immer noch ein er⸗ heblicher Fehlbetrag geblieben iſt und die U berſchüſſe der Vorjahre ſehr zuſammengeſchmolzen find, doch weſentlich ungünſtiger dar, als in einer Anzahl vor⸗ gusgegangener Butgetperioden. f Die finanzielle Lage würde ſich ſchwieriger ge⸗ ſtalten, Falls die geplante Finanzreform im Reiche nicht zu Stande kommen und der ſeit vorigem Jahre eingetretene nothwendige Mehraufwand jm Reiche auch nur v rübergehend den Einzelſtaaten zur Laſt bleihen würde, Ent prechend den auf dem letzten Landtage er⸗ theilten Zuſagen wird Ihnen die großherzogliche Regierung demnächſt eine Vorlage zugehen laſſen, die eine umfaſſende Rebiſion des Gehaltstarifs, und zwar vorwiegend zum Zweck der Erhöhung des Ein⸗ kommens der Beamten der unteren und mittleren Gehaltsabtheilungen zum Gegenſtande hat und die weiterhin einen angemeſſenen Uebergang aus dem ſeitherigen in den neuen Zuſtand anßrebt. Die grosherzogliche Regierung hat geglaubt, mit dieſer Vorlage, unerachtet der augenblicklich ſchwierigen Lage des Staatshaushalts, aus Rücksicht für die in Rede ſtehenden Angehörigen des Beamtenſtandes und im Hinblick auf die in der Volksvertretung felbſt laut gewordenen Wünſche, nicht zuwarten zu ſollen; fie erachtet aber, Angeſfichts des ſehr beträchtlichen Mihr⸗ aufwands in Folge dieſer allgemeinen Aufbeſſerung in den unteren und mittleren Abtheilungen des Ge⸗ haltstarifs, in Betracht des dermaligen Zuſtandes unſerer Finanzen, eine Erhöhung der Einkommen⸗ ſteuer, unter Schonung der unteren Einkommens⸗ ſteuergruppen, für geboten. Es wird deshalb gleich⸗ zeitig mit der Gehaltstariſvorlage auch ein die Er⸗ höhung der genannten Steuer in Ausſicht nehmender Geſetzentwurf eingebracht werden. Den ſchweren Mißfländen, die in Folge der andauernden Dürre des Sommers der Landwirth⸗ ſchaft drohten, ſuchte die Regierung durch eingreifen⸗ de Maßregeln, insbeſondere durch Gewährung ſehr namhafter Zuſchüſſe, zu begegnen; ſie hofft, daß ihre Bemühungen von Erfolg waren und die Ballig⸗ ung der Stände finden werden. Unſere Staatsbahn wird in der kommenden 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 1893. Budgetperiode durch Vollendung der im Bau be⸗ ariffenen Linſen Graben⸗Röſchwoog und Stahringen⸗ Ueberlingen eine erhebliche Erweiterung erfahren. Für Unterſuchung von weiteren Linien, die zur Ver⸗ vollſtändigung des Staatsbahnnetzes dienen ſollen, find Mittel vorgeſehen. Die Regierung beabſichtigt auch ferner, der Ausführung von Nebenbahnunternehmungen durch Gewährung ausreichender ſtaatlicher Unterſtützung, wo dies vom Geſichtspunke der örtlichen und allge⸗ meinen Interiſſen gerechtfertigt erſcheint, eine wirk⸗ ſame Förderung zu Theil werden zu laſſen. Mehrere Geſetzentwürfe über Herſtellung ſolcher Bahnen werden Ihnen zur verfaſſungsmäßigen Prüfung und Ent⸗ schließung vorgelegt werden. Außerdem wird Ihnen die Regierung einige Geſetzentwürfe unterbreiten, welche auf verſchiedenen Gebieten der Staatsverwaltung Verbeſſerungen an⸗ ſtreben. Hierauf wurden die anweſenden neu eingetretenen Mitglieder beider Kammern zur verfaſſungsmäßigen Eidesleiſtung aufgerufen, und erklärte ſodann der Präftdent des Staatsminiſteriums im Namen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs den Landtag für eröffnet. Mit einem dreimaligen Hoch der Verſammlung auf das Wohl Seiner Königlichen Hoheit des Groß⸗ herzogs fand die Feierlichkeit ihren Abſchluß. Berlin, 23. Nov. Der Bundesrath hielt am Montag eine wichtige Plenarſitzung ab. In derſelben wurden vor Allem die neuen Reichsſteuer⸗ Vorlagen definitiv genehmigt, und zwar vorwiegend nach den Anträgen der Ausſchüßſe. Die vielver⸗ breitete Annahme, die Steuergeſetzentwürfe ſeien ſchon im Bundesrathe auf größere Schwierigkeiten geſtoßen und es ließe fich darum der Zeitpunkt der Erledigung Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicolo. 15 wenigen Augenblicken börte ſie feſte, ſchwere Tritte die Tr ppe beſchlich ſie das Gefühl, als nahe irgend etwas Schreckliches. heraufkommen und es Die Thür ging auf, und mit halb er erſchreck⸗ tem, halb verlegenem Geſicht meldete der Diener: „Es wünſcht' Sie Jemand zu ſprechen, Miß genheit zu Ihnen.“ Cora ſtockte der Athem, und es war ihr, als gen Wink, wärhend er zurücktigt und dieſem Platz dre ihr Herz auf zu ſchlagen. „Laſſen Sie ihn eintreten!“ befahl ſie dann, ö fieſtgewurzelt neben dem Piano ſtand. hie ganze Kraft zufammenfaſſend. Der Diener zog ſich zurück, und gleich darauf raten zwei Männer in das Z mmer. Die Thür wurde geſchloſſen, dee Diener ging und Cora lein. 5 Elnige Sekunden ſtanden ſie, einander neu⸗ gierig bötrachtend, fich ſtumm gegennüber. 5 Der eine der beiden Männer war kein Anderer 48 Lord Treville s Diener Ponsford, dem die edle Haltung und die Anmuth des Mädchens, das zu richten und zu verurtheilen er gekommen war, un⸗ willkürlich Bewunderung abzwang. Der andere Mann hatte ein ernſteres, berufs⸗ müßigeres Ausſehen, das ſofort einen Beamten in ihm erkennen ließ. Er war der Erſte, der das Wort ergriff. „Ihr Name iſt Cora vom Meere, Miß?“ frug er kurz. „Unter dieſem Namen bin ich bekannt,“ ver⸗ ſetzte ſie. f „Ah! Sie behaupten nicht, daß es Ihr wirk⸗ licher Name iſt? ... Wie Sie ſehen, Herr Pons⸗ Gora, Er ſagt, es führe ihn eine wichtige Angele⸗ ford, werden wir der Sache bald auf den Grund kommen.“ Er gab ſeinem Begleiter einen verſtändnißinni⸗ machte, ſich dim Mädchen zu nähern, das noch wie „Er hat Recht, Miß, wie Sie ſelbſt erkennen werden, wenn Sie hören, was wir Ihnen zu ſagen haben,“ hub Ponsford nach verlegenem Hüſteln an. „Sie haben wohl die Güte, mich aufzuklären,“ ſagte Cora, indem ſie all ihre Kraft zuſammennahm. „Sie ſehen, Herr Ponsford, wie es ſteht,“ ſetzte der Beamte zu dem Diener gewendet, hinzu. „Ja,“ eewiederte Ponsford gedehnt, „dennoch aber hat Miß Cora Recht. Es iſt nur billig, daß ſie erſt die Uiſache kennt. Junge Dame,“ fuhr er fort, „find Sie ſich wirklich keiner Schuld bewußt die uns zu Ihnen führen könnte? Cora richtete ſich voll ruhiger Würde auf. „Nein keiner!“ ſagte ſie. 5 g „Können Sie feierlich erklären, daß Sie die Wahrheit ſprechen?“ fragte Ponsford weiter. f „Es iſt entwürdigend, eine ſolche Frage zu beantworten,“ erklären ſie ſtolz. „Es treffen Sie zwei Beſchuldigungen, daß wir im Stande ſein werden, das Geſetz gegen Sie in Anweadung zu bringen. Eine Anklage gegen Sie iſt: daß Sie ein werthvolles Medaillon geſtohlen haben, welches einſt Lord Faro ug horte. Eine zweite Anklage lautet: daß Sie einem Edelmann, der Lord Faro's Tod verſchuldet hat, dei ſeiner Flucht be⸗ hüflich geweſen find. Genügt ihnen Das?“ „Vollſtändig ... wenn die Beſchuldigungen richtig wären!“ antwortete Cora, „aber ſie find falſch, gänzlich falſch, inſofern als es ſich um ein Verbrechen handelt.“ „Darüber wird der Richter zu entſcheiden haben,“ lautete die Antwort des Beamten. „Darf ich Sie bitten, nun uns zu folgen?“ „Wie? Ich ſoll ſogleich mit Ihnen gehen? rief das arme Mädchen erſchreckt aus. Ja, ſogleich!“ In das Gefängniß?“ fragte fie erbleichend. Das wird ſich finden lautete die Autwoet Ponsfords. „Mein Herr, Graf Treville, wird, wenn