a Die Erledigung der Ihnen auf finanzlellem und handels politiſchem Gebiet geſtellten Aufgaben wird Ihre Arbeitskraft in ſo hohem Maße in Anſpruch nehmen, daß die verbündeten Regierungen es ſür rathſam erachtet haben, den Kreis der Vorlagen im Uebrigen thunlichſt einzuſchränken. 8 In dem Verhältniß Deutſchlands zum Ausland iſt eine Aenderung nicht eingetreten. Bei Fortdauer der engen Freundſchaft mit den zur Verfolgung gemeinſamer friedlicher Zwecke Uns verbündeten Reichen, ſtehen Wir zu allen Mächten in guten und freundlichen Beziehungen. g Ich gebe Mich daher der Zuverficht hin, daß Uns mit Gottes Hülfe die Segnungen des Friedens auch fernerhin werden erhalten bleiben. f . Verſchiedeneg. a — Ladenburg, 17. Nov. Auf Grund der im November abgehaltenen Prüfung der Juſtizacku⸗ aren iſt u. A. Candidat Herr Otto Reinmuth von hier als Juſtizactuar aufgenommen worden. ü — 8. Ladenburg, 17. Nov. Es wird den Mitgliedern des Eb.⸗Altk. Krankenpflege⸗Vereins erwünſcht ſein, zu vernehmen, daß unſere Kranken⸗ pflegerin Schweſter Ottilie beute (17. Nov“) nach Karlsruhe eingeladen iſt, um dort das Ehrenzeichen für zehnjährige treue Pflichterfüllung aus den Händen Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin zu empfangen. 0 r Mannheim, 14. Nov. Im nahen Lud⸗ wigshafen hat fich der 2 1jährige, ſtellenloſe Kaufmann Bietes aus Böhl durch zwei in den Mund abge⸗ gebene Revolverſchüſſe entleibt. — Die Vexeinskaſſe der hiefigen Diener und Ausläufer wurde in Ab⸗ weſenheit des Kafflers erbrochen und daraus 150 Mk, geſtohlen. 5 — Reutlingen, 15. Nov. Der wegen Raubmards an dem Ehepaar Bertſch verhaftete Bäckergeſelle Diemer hat geſtern abend ein umfaſſen⸗ des Geſtändnis ſeiner graufigen Thot abgelegt. Er iebt an, die That aus Rache darüber, begangen zu baben, daß ihn der Meiſter am Tage zuvor einen faulen Menſchen geſchimpft habe. Mit dem offenen Meſſer legte er fich gegen 12 Uhr in die Mehl⸗ kammer und betrat dann das Schlafzimmer ſeiner Dienſtherrſchaft. Hier will er eine halbe Stunde vor dem Bette ſeines Dienſtherrn geſtanden haben, mit dem Beil in der Hand, unſchlüſſig ob er die hat vollbringen ſolle. Als ſein Meiſter ſich gegen Uhr erhob, und ſchlaftrunlen auf ihn, den er in der Dunkelheſt nicht ſoh, zukam, streckte er ihn mit wuchtigen Hi⸗ben nieder, fo daß er lautlos zuſamm⸗ enbrach, verſetzte dann der noch ſchlafenden Frau ebenfalls einen Hieb, raubte das Geld und ſtieg über ſeinen am Boden liegenden Meiſter hinweg, in ſelne Kammer hinauf. Wie berechnend der Ver⸗ brecher auch noch nach der That zu Werk ging, geht daraus hervor, daß er ſich ſelbſt am Sonntag den Leuten gegenüber in den ſchlimmſten Verwün⸗ chungen gegen den Thäter erging, und gleich bei der erſten Vernehmung angab, er ſei als Knabe einmal auf den Hinterkopf geſtürzt und ſeitdem wiſſe er manchmal nicht, was er thue. — Das Befinden von Bertſch war geſtern auf kurze Zeit ſo, daß er einige Angaben über die Schreckensnacht machen konnte Troßdem das Wundfieber ſich ſtark geltend macht, hoffen die Aerzte doch auf Erhaltung feines Lebens, während Frau B., die bisher noch nicht zum Bewußtſein gelangte, von den Aerzten aufgegeben iſt. 0 — Solingen, 19. Nov. Hier iſt ein be⸗ ſonderer Standesbeamter angeſtelt; infolge deſſen berliert ſowohl der Bürgermeiſter wie auch der ihn vertretende Beigeordnete die Befugnis zur Stellver⸗ tretung in den ſtandesbramtlichen Geſchäften. Trotz⸗ dem iſt es während einer längeren Krankheit des Standesbeamten, der hier unbegreiflicherweiſe keinen geſetzlichen Stellvertreter hat, vorgekommen, daß der Oberbürgermeiſter und der Beigeordnete Wippermann ſowohl Eheſchlie zungen wie auch die Anzeigen von Geburten und Todesfällen als Vertreter des Stan⸗ desbeamten eeurkundet haben. Bei einer Rev ſion der Standesamtsſachen wurde dieſes ungeſetzliche Verfahren entdeckt und daraufhin ſchleun'ge Schritte zur Abſtellung des Mißſtandes eingeleitet. Jitzt ſtehen nun an 70 junge Ehepärchen, die da geglaubt, ganz ficher in den Eheſtandsbafen eingelaufen zu ſein, vor der unangenehmen Thatſache, fich ſagen zu müſſen, daß die Flitterwochen in „ungeſetzlicher“ Weiſe verlebt worden find, und außerdem erblüht ihnen die Ausficht, das Ehegelöbnis wahrſcheinlich noch einmal, diesmal aber in geſetzlich bindender Form wiederholen zu müfſſen. Ehepärchen ſoll es infolge deſſen ſchon zu ſehr er⸗ goͤtzlichen Auftritten gekommen ſein. — Ein Spielzeug ohnegleichen. Unter der Fülle von verſchiedenſten Spielſachen für unſere Lieblinge, die Kinder, ſtehen nach alter pädagogiſcher Erfahrung diejenigen vorn an, wodurch die Thätigkeit des Kindes insbeſondere auch ſein geiſtiges Vermögen, Zwiſchen manchen Damaſte ete,) forderlich angeregt — erſpreßſch angeſpoent wird; Von anerkanntermaßen erſtem Rang in dieſer, Sion und Denken bildenden. Richtung find die — es darf obn' jede Ueberbebung ausgeſprochen werden; welte berühmten — Anker Steinbaukaſten, wle ſie von der Firmo F. Ad. Richter und Cie., K. K. 9 fleſtranten in Rudolſtadt (Thhringenh, in ungen, f reichter Vorkr⸗fflichkeit dargeboten werden. Nichts ge⸗ währt den Kindern ſo viel der Juß, ſo plel des feſſelnden Vergnügens, als mit den forgfältig gear⸗ beiteten, Steinen eines Richterſchen Steinbaukaſteng entweder den bundgeſtaltigen Entwürfen, die dich frel in des Kindes Vorſtellungswelt aufbauen, Leben und anmutige Form zu geben, — oder noch mehr an der Hand der beigegebenen prächtigen Vorlage⸗Heſte 1 5 die erfreuend ſchönen Bauten in reizvollem Wechſel 7 nachzubilden. Wie ſie ſich über j den ſchmuckvollen Bau aufs neue immer wieder freuen, die Kleinen und nicht minder die Großen! Bei jedem neuen 5 Werk, das unter den Hunden der jugendlichen Künf⸗ falt, u ler zierlich entſtanden, müſſen Eltern und Geſchwiſter, m 00 Nachbarn und Kameraden herbei, und ſolche „Arbeſt 1 ie im Spiele“ zu bewundern. Dazu iſt noch ein Vorzug der den echten Rich⸗ terſchen Steinbaukaſten zu eigen iſt, beſonders ſchützenswert. Das iſt die Einrichtung, wonach ein jeder Kaſten aufſteigend nach und nach durch genau poſſende Ergänzungskaſten vergrößert werden kann. Derart vermag diefer reizende Splelgegenſtand im Lauf der Jahre immer stattlicher erweitert zu werden: eine Eigenſchaft, die ihn zugleich zum billigsten, well auf die Dauer wertvollen, Geſchenke machk. Durch alle beſſeren Spielwaren⸗Handlungen zum Preiſe von 50 Pfg. bis 80 Mark zu erhalten. Man achte ſorgfältig darauf, daß jeder Kaſten die Fabrikmatljle 8 „Anker“ frögt! Ball-Seidenſtoffe v. 75 Pge⸗ bis 18.65 p. Met. — ſowie ſchwarze, weiße und farbige, Seidenſtoffe von 75 Pf. bis Ml. 18.65 per Meter — glatt, geſtreift karrirt, gemuſtert Porto und zollfrei. Muſter umgehend Seiden fabrik G. Hennsberg (k. u. K) Hoff Zürich. THEE-MESSMER e Baden, Frankfurt a. altrenommirte Firm empfehlt vorzügl. Theemtschungenà M. 2.80 u. M. 3.50 pr. Pfd. Prob packete 80 Pf. u N. I- eo. Peppelbrietz sehr belieht u. verbreit Zu haben d i C. K. Stenz Ich boffe, wie werden Freunde werden, Lady Marian,“ ſagte er, indem er ihr die Hand reichte. „Es iſt ein ſonderbarer Anfang, aber wir werden in unſerem fpäteren Berkehr nickt Vergeſſen, daß daſſelbe Blut in unſern Adern fließt.“ „Sie iſt ein vornehmes, geiſtreiches Mädchen,“ dachte er, als die Thür ſich hinter ihr ſchloß. „Sie gefällt mir. Gegen eim ſolches Mündel würde ich, wenn es ſein müßte, nichts einzuwenden haben. Man ſollte meinen, daß ein Mädchen wie ſte Nekta's bald überdrüſſig ſein müßte. Ach, wenn ich eine ſolche Tochter hätte, ich würde den Mangel eines Sohnes, der die Ehren unſerer Familie erbte, gar nicht beklagen. Er ſah in das Album, das Marian vor Kurzem betrachtet hatte, und verſank in tiefes Nach⸗ den . Frau Digby hatte fich in ihr Zimmer einge⸗ ſchloſſen, und war in ein für ſie jedenfalls ſehr in⸗ teriſſantes Studium vertieft. Eine Zeitung lag vor ihr, und eine Anzeige in derſelben hatte ihre Auf- merkſamkeit in nicht geringem Grade gefeſſelt. ö Zu Anfang der Anzeige war eine außerge⸗ wöhnlich hohe Summe als Belohnung ausgesetzt. Die Belohnung war für die Auskunft über ein ädchen geboten, deſſen Beſchreibung ganz genau 1 * auf Cora paßte. Es wurde ihr nicht direct eine Schuld zur Laſt gelegt, doch dem Wortlaut und der hohen Belohnung nach ſchien es doch, als ob die f Flüchtige von nicht geringen Wichtigkeit ſei. Ja noch mehr ... daß Hauptziel deſſen, von dem die Bekanntmachung ausging, ſchien entweder, die Miſ⸗ 3 . * ſethäterin zu beſtrafen, oder einem Verbrechen auf den Grund zu kommen. Die betreffende junge Perſon war plötzlich auf geheimnißvolle Weiſe verſchwunden, und zwar mit Jewandem, deſſen Anfangsbuchſtaben allein genannt waren, der aber offenbar dem männlichen Geſchlecht angehörte. a Wer irgend welche Auskunft über ſie geben könnte, ſollte eine hohe Belohnung erhalten, während für ihre Entdeckung nicht weniger als vierhundert Pfund zugefichert wurden. „Wenn ich nur auf dieſe Weiſe die ganze Sorge los werden könnte!“ dachte Frau Digby. „Ich will ja nicht undankbar ſein, aber es iſt doch zu klar, daß das Mädchen ſich irgend einer ungerechten Handlung ſchuldig gemacht hat, ſi: hot ſich denn durch die Flucht entzogen, welche die Pflicht haben über ſie zu wachen. In beiden Fällen iſt es nicht Graußamkeit, ſondern einfach meine Pflicht, ſie auf⸗ zugeben. Doch iſt es vielleicht beſſer, ſie ihrer Wege gehen zu laſſen, unier der Bedingung, uns nicht mehr mit ihrer Gegenwart zu beläſtigen.“ Und ſie zog die Klingel, als ſie endlich ihren Entſchluß gefaßt hatte. „Ich wünſche Miß Cora zu sprechen,“ befahl fie der eintretenden Dienerin. Frau Vigby ſchrütt untuhig im Zimmer auf und ab. Beim Nahen leichter Fußtritte ſchrack ſi⸗ heftig zuſammen. Im nächſien Augenblick meldete Klopfen an der Thür Cora's Ankunft. „Sie wünſchen mich zu ſprechen Frau Digby?“ ſprach ſie ruhig einttetend. ein leiſes „Ja, Cora,“ entgegnete Frau Digby in ſtren gem Ton und zwar mit ſchwerem Herzen. „Abe ſetzen Sie fich, ich will verſuchen, Ihre Gefühle ſo viel wie möglich zu ſchonen, um des Dienſtes wil len, den Sie meiner Tochter einſt geleiſtet haben.“ Cora's Wangen glühten und ihre Augen büßten in ſteberhafter Erregung während der Zelt, die zwiſchen der nun ſolgenden Erklärung berſteich, Frau Digby buſtete verl'gen und nohm don als letzte Hilfsquelle die Zeitung zur Hand, die v ihr lag. „Miß Cora,“ ſprach ſie ernſt, „ich weiß nich ob ich wagen darf, mich wegen eines offenen, wah heitsgetreuen Wortes auf Sie zu verſaſſen, nachde ſich mir in Folge zu überzeugender Umffände el ſchmerzlicher Viedacht aufgedrängt hat. Doch we Sie einer gewiſſen Aufrichtigkeit fähig find, möchte ich eine Frage an Sie richten, bevor ich Sſe auf elne hä tere Prob- ſtelle. Haben Sſe jege einen Grund, ein öffentliches Verhör zu fürchten oder fich zu ſchämen, irgend einen Menſchen m Ihrem Aufenthalt bekannt zu machen 2, Cota antwortete ruhig: „Meine Vergangenhe iſt eine ſeltſame, traurige Zeit geweſen, aber kann wenigſtens ſagen, daß ich mich nie irger einer That ſchuldig gemacht habe, wegen welcher Verachtung oder Strafe verdiente.“ 0 „Sind Sie deſſen gewiß 2“ fragte Frau Digb ernſt. Vollſtändig,“ antwortete Cora, indem ſie den ſtrengen, durchdringenden Blicken der Lady feſten Blickens begegnete. Fortſetzung folgt.)