Der Hauptgewinn zu 3000 Mark beſteht in 1 Jardin Ere, 2 Taf⸗laufſätzen, und einem großen Be⸗ ſtecklaſten (mit 235 Stück). Der 2. Gewinn ent⸗ blält 1 vollſtändiges Kaffeeſervice aus 6 Stück und 1 goldene Remontoiruhr, der 8. Gewinn einen weiteren größeren Beſteckkaͤſten mit 48 Silbergegen⸗ ſtänden. Die weiteren Gewinne beſtehen aus folgen⸗ den Gegenſtänden: Der 4. und 5. Gewinn 1 goldene Remontoiruhr und 1 Beſtecketui mit 86 Stück; Ge⸗ winn 6 bis 10: 3 Etui mit Beſtecken, 2 goldene Remontoiruhren; weitere 130 Gewinne: filbern, Becher, Uhren, Etuis, Serviettenringe, Frühſlücke und Tranchirbeſtecke, Deſſertmeſſer, Vorlegeloͤffel, Punſch off ꝛc.; die 640 Gewinne ſind; filberne Löffel, Udren, Thee fieb, Theeeier, Herren und Damen⸗ kelten, Armbänder, Milch⸗ und Rahmlannen, Kinderlöffel u. l. w. — Für die zweite Ziehung find noch reichere Gewinne, mit 5000 Mk. als erſter beginnend, Fvorgeſehen. — Möge daher Jeder, der die Erwerbung von Looſen beabfichtigt, ſich ſolche verſchaffen, um noch die Vortheile der etſten Ziehung nu genießen. — Bensheim, 31. Okt. Eine verbrecheriſche That wurde geſtern an dem Kurzwaarenhändler Reſtz, einem ſehr ſoliden und fleißigen Familienvater von hier verübt. Derſelbe war am letzten Sonntag und geſtern auf der Kirchweihe im benachbarten Rodau, um dort ſeine Waaren zu verkaufen. Als er geſtern Abend gegen 5 Uhr mit ſeiner Einnahme von 6 Mark 35 Pfennig ſich auf den Heimweg begeben wollte, wurde er auf der Octsſtraße in Rodau von einem 23 Jahre alten Knechte mittelſt ſchaft beraubt. Reiß wurde ſchwer verwundet an Kopf und Rücken alsbald hierher gebracht, während führt wurde. — Straßburg i. Elſaß, 2. Nov. Der deutſche Förſter Reuß ans Plaine bei Schirmeck traf am 1. November 5 franzöſiſche Wilderer auf deut⸗ ſchem Gebiet, 200 Meter von der Grenze. Die Wilderer ſchoſſen zuerſt; der Föͤrſter blieb unverletzt und ködtete 2 Wilderer. Staatsanwalt und Ge⸗ richtsbehörde begaben ſich ſofort an den Thatort und ſtellten feſt, daß der Förſter in Nothwehr ge⸗ handelt hat. i — Berlin. 30. Okt. Großen Diebſtählen und Hehlereien iſt die Polizeibehörde auf die Spur gekommen. Es wurden, wie die „Allg. Fleiſcherzeit⸗ ung“ erfährt, heute früh bis gegen 10e Uhr in der der Thäter dem Amtsgerichte Zwingenberg vorge⸗ Centralmarkthalle T a nicht wenigee als 21 Fleiſch⸗ ergeſellen und Kutſcher durch Beamte des 14. Po⸗ lizeirevers verhaftet. 1 — Wien, 29. Okt. Im Markte Wolfers⸗ dorf bei Leiba (Böhmen) hat ſich eine entſetzliche g Familienkatoſtrophe zugetragen. Früh morgens fand man daſelbſt die Frau des Wirthſchaſtsbefitzers und Bezirksousſchußmitgliedes Franz Tſchilſchke entſeelt unter dem Fenſter des eiſten Stockwerkes liegen. Man fand bei ihr drei Sparkaſſenbücher über auf dem Hausboden erhängt aufgefunden. Er war der reichſte Grundbeſitzer des Ortes und hinterläßt 150 000 fl. eine Ermordung der Frau iſt aus⸗ geſchleſſen, ſie iſt wahrſcheinlich infolge ehelichen Zwieſpultes aus bem Fenſter des erſten Skockes g⸗ flüchtet, unter dem ein Holzſtoß lag, von dieſem herabgeſtürzt und todt liegen geblieben: Tſchilſchke hat ſich wahrſcheinlich aus Verzweiflung dartzber erhängt. — Belgrad, 2. Nov. Der frühere Juſtiz⸗ miniſter Vellmakowitſch iſt geſtern morgen entſetzlich berſtämmelt in ſeinem Bette aufgefunden worden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt, die Bruſt zeigte acht Stichwunden, die auf einen gräßlichen Kampf hindeuten. Die im Schlafzimmer befindliche Kaſſe war erbrochen und ihres Inhalts beraubt. Von den Thͤtern hat man bis jetzt keine Spur. — Berlin, 8. Nov. Die Morgenblätter melden aus Schneidemübl, daß dem arteſiſchen Brunnen ſeit geſtern Nachmittag 1 Uhr ununter⸗ brochen mit der früheren Vehemenz koloſſale Waſſer⸗ moſſen, die 5 Proz. Erde mit ſich führen, ent⸗ ſttömen. Brunnenmeiſter Beyer aus Berlin ver⸗ muthet, daß eine Erdſenkung eingetreten iſt. Er glaubt, daß bis Samstag die Gefahr beſeitigt iſt. Er London, 28. Oktober. Ein von der Weſtküſte Afrikas eingetroffener Dampfer brachle die Nachricht, daß ein Engländer, Kapitän Walſh, den franzöſiſchen Kommandanten des Affineegebietes durch ebenſo entſchloſſenes wie kühnes Vorgehen aus den Händen der aufrühreriſchen Eingeborenen befreit habe. Der franzöſtſche Kommandant von Affinee war mit einigen dreißig Mann gegen die wiederſpenſtigen Ein⸗ geborenen flußaufwärts gezogen, In einem Neger⸗ dorfe wurde die Truppe ſamt und ſonders gefangen genommen und entwoffnet. Wie das geſchehen konnte weiß man noch nicht; wahrſcheinlich wurden der Kommandant und feine Truppen bei einem ange⸗ botenen Friedensmahle überfallen. Zum Glücke kam 27000 fl. Franz Tſchilichte wurde Nachmittags grade Kapftän Walſh, Agent elnes Averpooler Hande fungshauſes, den Fluß herab in dieſe Gegend. Kaum hatte er Kunde erbalten von dem Vorfall, ais ſofort mit ſeiner Wincheſtet⸗Rep ierbüchfe unter die Eingeborenen feuert und davon eine ſo große An⸗ zahl lötete, daß die übrigen die Flucht ergriffen, Darauf befreiten er und ſeine paar Deute die Oe⸗ fangenen und führte ſie ſicher nach Aſſinee, Mit von dort gebolter Verſtärkung ſtürmte er dann das Negerdorf. Ohne Zweifel wäre ohne Kapftän Walſhs Eingreifen die franzöſiſche Truppe ermordet worden.. — Mit dem Stief lknecht etſchlagen, Eine beſtialiſche That it in Ober-Oderwiß dei Zan verübt worden. Daſelbſt war eine Kinderfrau, de 7 de bei einem Gutsbefitzer diente, mit der Beauffichtigung 13 und Abwartung eines Kindes beauftragt worden, Kere Die Kinderfrau trug das kleine Weſen auf dem Am r und erſchlug es, weil es nicht zu weinen aufhörte, mit einem Stiefelknecht. Das Weib verſezte ihren hiflofen Opfer Schläge auf alle Körperthelle und ber⸗ 2. urſachte dadurch mehrere Knochenbrüche. Bei ihrer 12 Verhaftung gab die Mörderin an, das Kind fe ie n L aus der Wiege gefallen und durch den unglücklichen ; d Sturz gelödtet worden; fie geſtand ſchließlich ih That ein. N 1 — Ein neues Attentat in Amerſko, In daß d neue Poſt⸗ und Telegraphen⸗Gebüude zu New⸗Dorl d kam letzten Montag ein Mann und wünſchte in er⸗ ul bret regter Meiſe den Chef der Telegrophen⸗Abthellung zu ſprechen. Sobald er demſelben gegenüberſtond, n zog der Fremde plötzlich nach wenigen Worten einen Le Rü volver und feuerte zwei Schüffe auf den Beamt'n ab, die den letzteren tödlich tafen. Zwei in jenem Zimmer befindliche Perſonen ſtürzten ſich nun guf den Uebelthäter und ſchoſſen ihn nieder. Die Ver⸗ wundungen deſſelben find jedoch nicht lebensgefährlich, Zehn Schutzleute waren erforderlich, um den Ber⸗ brecher auf dem Wege zum Hoſpietal vor dem wi⸗ thenden Mob, der ſich in Hoͤhe von eirea zweltau⸗ ſend Köpfen, mit Stocken u. [. w. bewaffnet, ane geſammelt hatte zu ſchützen. Die Menge wollte den Urheber des Attentats lynchen, und die Polizei war gezwungen, mit ihren Knütteln einzubauen. Das Befinden des Chels der Telegrophen⸗Abtheilung ift ein h ffnungsloſes. Man glaubt, in dem Tha es mit einem Wahnfinnigen zu thun zu haben. Baden, Frankfurt a. THEE-MESSMER empflehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 8. 50 pr, Pfd. Pro vackete 80 Pf. u. M. 1.- foo. Doppelbrief) sehr beliebt u, verbrei Zu haben bei C. K. Stenz. Kals. Kgl. Hoff. Bad um Verzeihung zu bitten haben,“ ſprach Frau Digby mit halb triumphirender holb beſorgter Miene. „Velleicht giebt es eine viel mildere Auslegung ür mein Zageſtändniß,“ erwiederte Cora mit Würde n ihrem ganzen Ton und Weſen. „Wenn es nun wahr wäre, daz der Herzog von Dunbar in Ihrer Abweſenheit ohne mein Zuthun, mich beſuchte, da wäre es wohl kaum ein Verbrechen, daß ich ihn nicht ſofort wieder aus Ihrem Hauſe wies, noch evor er Zeit hatte, mir ſeinen Beſuch zu erklären. Iſt das ein Vergehen, Frau Digby?“ Die Lady zögerte, denn ſie war ſich recht gut ewußt, daß dem Anſcheine nach Cora's Worte auf Wahrheit betrußten. ſchicklich von Ihnen iſt, in meiner Abweſenheit Be⸗ ſuche anzunehmen,“ ſagte ſie forſchend. „Es lag auch gar nicht in meiner Abficht, es eſchah ganz ohne mein Wiöſſen,“ lautete die Ant⸗ wort. „Ich hatte keine Ahnung von des Herzogs Beſuch, ich glaube nichts anders, als daß er mit Ihnen und Miß Digby in ſeiner Loge ſäße: Ich atte in der That noch keine zwanzig Worte mit hm gewechſelt.“ „So ſind Sie ſchon früher mit ihm zuſam⸗ mengetroffen?“ fragte die Lady. „Allerdings habe ich ihn ein Mal geſehen, und abe ihn, als ſch ihm einſt im Gebirge begegnete, um eine kleine Gunſt gebeten,“ erwiederte das Mäd⸗ chen ſtolz. „Das war mein einziges Zutreffen mit dem Herzog. Ich wußte damals gar nicht, daß er er Herzog von Dungbar war.“ Frau Digby war etwas betroffen. Sie hatte br Wort gegeben, die elternloſe Waiſe über ihr vergangenes Leben nicht mit Kreuz- und Querfragen „Doch müſſen Sie fühlen, daß es ſehr un⸗ beläſtigen zu wollen, und ſie wagte nun kaum nach der Bedeutung dieſer Anſpielung zu fragen, o gleich fie viel darum gegeben hätte, alle Einzel⸗ heiten dieſer geheimnißvollen Zuſammenkunft zu er⸗ fahren. „Miß Cora,“ fuhr ſie deshalb mit ſanfterer Stimme fort, „warum wollen Sie mir nicht die Wahrheit über Ihre Vergangenheit mittheilen? Hal⸗ ten Sie es nicht für beſſer, eine ältere Dame, die Ihnen rahten kann, zu Ihrer Vertrauten zu machen?“ Frau Digby hätte vielleicht das Gewünſchte erreicht, wenn ihr Ton ein aufrichtiger geweſen wäre. So aber wich Cora inſtinctmäßig vor der Falle, die ihr geſtellt war, zurück. „Ih bin Ihnen ſehr dankbar für das Intereſſe, das Sie an mir nehmen,“ erwiederte fie ruhig, „aber ich mochte lieber über die Vergangenheit ſchweigen. Die Erinnerung daran iſt zu ſchmerzlich, und es find ſo viel Andere darein verwickelt, daß es gewiſſermaßen Verrath wäre, ihre Namen zu nennen.“ „Wenn Sie ſich über die Vergangenheit nicht ausſprechen wollen, ſo können Sie ſich doch wenig⸗ ſtens meinen Wünſchen fügen. Bedenken Sie wohl, daß ich Sie bereitwillig und ohne weitere Fragen mit meiner Tochter in nähere Berührung gebracht habe, und es iſt daher ſehr nothwendig, daß Ihr ganzes Betragen ein tadelloſes ſei.“ „Sie brauchen keine Furcht zu hegen, Frau Digby! Ihre Tochter wird keinen Schaden von mei⸗ nem Umgang haben,“ erwiederte Cora ſtolz, „und ſo lange ich in Ihrem Hauſe bin, werde ſch mich ſtets der Hausordnung fügen, wenn nichts Unbilliges von mir verlangt wird.“ 5 Worüber Sie ſich ſelbſt zum Richter macken wollen, wie mir ſcheint?“ entgegnete Frau Digby erregt. g „Nein, ich würde Sie ſelbſt darüber entſcheiden laſſen,“ ſagte das unerſchrockene Mädchen. „Wenn ich ein freies Mitglied Ihrer Familie ſein ſoll, muß ich natürlich meinen eigenen Gefühlen folge es ſei denn daß Sie directen Befehl zum Gege theil geben. Wenn Sie nicht wünſchen, daß einen Ihrer Gäſte empfange, warum ſagen Sie mir alsdann nicht? Ich unterwerfe mich gern, ſonders unter der Bedingung, daß Sie mir erlaube es Sir Fulke zu ſagen, damit er mich nicht albern und eigenfinnig halte.“ 8 Frau Digby wurde roth vor Aerger. „Ich verſtehe, ſagte ſie, „Sie haben, wie Si ſehr gut wiſſen, einen Rückhalt an Sir Fulke.“ „Und doch haben Sie ſelbſt mich verſicher daß Sie mich gern und aus freien Stücken in Ji Haus aufnehmen .. ſonſt würde ich nie dora eingegangen fein,“ vertheidigte ſich daß Mädchen. g „Allerdings war ich Ibnen zu großem Dan verpflichtet“ verſetzte Frau Digby verlegen, „obe ich kann Ihnen meine aufrichtige Güte nicht biſſe beweiſen als dadurch, daß ich Sie von dem zürich halte, was Ihr Glück und Ihren guten Name untergraben würde. Sie müſſen wiſſen, daß es ge rade Wahnfinn wäre, an ehrenwerthe Abſichten Seitens der Herzog von Dunbar zu denken. Darn ſollten Sie es mir Dank wiſſen, wenn ich Ihne einen ſo unſchicklichen und gefährlichen Verkehr un texſage?“ ſchloß ſie ziemlich ſtolz. e 15 (Fortſetzung folgt.)