ug. igen ie en dez 5 tnachachn Chriftag u. emeinden, eſſion Pam. bmstag, un die ebony ſte hal, an atheften dag welche geag ahme an fh blatt Mk. 1.40 frei ing Haus. Nr. 88. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 17 Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ir die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Samstag den 4. November 2 Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. — — ß —— Rr —— 1898 Aergeruiß der Cote, PVokitiſches. 5 Berlin, 1. Nov. Der Kaſſer gedenkt die Eröffnung des Reichstages am 16. November per⸗ Tönlich zu vollziehen, womit ſich ſchon zußerlich die gen: nal“ peeſondere Wichtigkeit die bevorſtehenden Wintertagun 5 Rain des Reichsparlaments Kuadgeben würde. Zweſtl ſgung, Ed los wird ſich auch diesmal der Zuſammentritt des⸗ er u. Ju, ſelben in den nämlichen glänzenden Formen voll⸗ aria Gchun, ehen, die bei der Eröffnung des Reichstages durch pfänguiß g; den Kaiſer ſelbſt von jeher üblich geweſen find. vorzunchnn — Die zur Reichsſteuerreform gehörenden Ge⸗ . Gotteldln ſetzentwürfe, alſo Tabak-, Wein⸗ und Stempelſt/ uer⸗ lichkeiten ding geſez, ſowie das Geſetz, welches das finanzielle Ver⸗ te beäſheng hältnis des Reichs zu den Einzelſtaaten regeln wird, flbren. A? und eine den ganzen Plan behandelnde Denkſchrift lche in dul werden — wie nunmehr feſtſteht — dem Reichstage den Juen gleich nach ſeinem Zuſammentritt zugehen. Die werden ni Henkſcheift erörtert hauptfächlich die Nothwendigkeit, dieſes Dae? die durch das Syſtem der Ueberweiſungen und Ma⸗ ffet 1 dank? teikuxarbeittäge bedingten Schwankungen in den e gelten auf Finanzen des Reichs und der Einzelſtaaten zu be⸗ der deute ſeitigen. Es ſoll, wie teilweiſe ſchon bekannt iſt, iche 9 lun unter formeller Beibehaltung der Matrikularbeiträge und der Frankenſtein'ſchen Klauſel zunächſt auf fünf f Vorgang der letzten Reichstagsſeſſſon, die Bewilligung einer Heetesvermehrung ohne gleichzeitige Deckung würde in Zukunft unmöglich ſein. Betragen die Einkünfte des Reichs in einem Jahre mehr, als die Ausgaben und die 40 Millionen Ueberweiſung an die Einzelſtaaten erfordern, ſo ſoll der Ueberſchuß zu einem verzinslichen Fonds angelegk werden, aus welchem die Fehlbeträge ſpäterer Jahre gedeckt werden konnen. Wächſt dieſer Reſervefonds über 40 Millionen an, ſo ſoll der U berſchuß zur Schuldentilgung ver⸗ wandt werden. Von den 100 Millionen, die be⸗ kanntlich für die Militärvorlage und dieſen Steuer⸗ plan notwendig find, ſollen ungefähr 50 Millionen durch die Tabakfabrikatſteuer, etwa 36 Millionen durch Erhöhung und Vermehrung der Reichsſtempel⸗ abgaben, der Reſt durch die Weinſteuer aufgebracht werden. Von den Reichsſtempelabgaben wird die fogenannte Börſenſteuer, alſo der Stempel auf Kauf⸗ und Anſchaffungsgeſchäfte, Wertpapiere und Lotterie⸗ loſe, vermutlich im allgemeinen verdoppelt und für die Umfätze in nichtdeutſchen Werten wahrſcheinlich Außerdem ſteht ein Stempel von 10 Pfg. auf Frachtbriefe und ein noch weiter erhoht werden. gleich hoher Stempel auf alle Qnittungen über 20 Mk. in ſicherer Ausſicht. Wertgrenze, von der ab die Beſteuerung des Weines eintritt, etwas über 50 Mk. hinaufgeſetzt wird. Auf unbedingten Widerſtand wird das nicht ſtoßen, obwohl die norddeutſchen Finanzleiter es ſchon für eine große Konzſſſon an die weinbautreibenden Staaten anſehen, daß abweichend von allen Steuern auf Nahrungs⸗ und Genußmittel die geringeren Wein⸗ ſorten überhaupt von der Reichsſteuer frei gelaſſen werden ſollen. i ö Daß die Weinſteuer im Bundesrat durchgeht, unterliegt leider keinem Zweifel; es wird ſich nur darum handeln, ob die — Die franzöfiſchen Kammern find auf den 14. Nobember einberufen worden. Es dürfte fich bald zeigen, ob die ſo glänzend verlaufene franzböfiſch ruſſiſche Verbrüderungsfeier das ihrige zur Befeſſigung der parlamentariſchen Stellung beigetragen hat oder ob der Eindruck dieſes Ereigniſſes nicht ſo weit reicht. Im Hinblick auf die bevorſtehende Parloments⸗Er⸗ öffnung hat Herr Dupuy ſeine Miniſter⸗Collegen er⸗ ſucht, ihre Geſetzentwürfe, die ſie einbringen wollen, dem Miniſterrate detaillirt vorzulegen und ſich über deren Tendenz auszusprechen, damit konſtatirt werden könne, ob im Kabinet eine Einheitlichkeit der poli⸗ tiſchen Anſchauungen vorhanden ſei Es ſcheint demnach, als ob Dubuy der Harmonit in ſeinem Miniſterium nicht recht traue. Verſchiedenes. — Ladenburg, 2. Nov. Der landw. Be⸗ Fzirks⸗Verein Eppingen veranſtaltet in Verbindung mit dem dortigen Gartenbau⸗Verein auch dieſes Jahr wieder eine Ausſtellung von Kartoffeln, Obſt, Obſt⸗ wein und Erzeugniſſen des Gartenbaus. Die Aus⸗ ſtellung findet vom Somſtag den 4. bis Dienſtag den 7. November zu Eppingen im großen Rathaus⸗ ſaale ſtatt. Die ausgeſtellten Kartoffeln werden durch einen Vertreter der landw. Verſuchsanſtalt in Karls⸗ ruhe auf Trockenſubſtanz und Stärkemehlgehalt unter⸗ ſucht. Am Sonntag den 5. November, Nachmittags 2 ½ Uhr, findet im Ausſtellungsraum ein Vortrag über die Ergebniſſe der Ausſtellung ſtatt. — Karlsruhe, 2. Nov. Die ſoeben ver⸗ o ffentlichte Gewinnliſte der Silberlotterie des badiſchen Kunſtgewerbevereins gibt eine genaue Zuſammen⸗ ſtellung der vielſeitigen und werthvollen Gewinne für die am 8. November d. J. ſtattfindende 1. Ziehung. ober 1893. Jahre ein feſtes Verhältnis der Ueberweiſungen zu mt: — e derart feſtgelegt werden, n. aß die Einzelſtaaten jährlich vierzig Millionen vom Wehe etbalten. Das Reich beſtreitet ſeine Aus⸗ chung. gaben aus eigenen Einnahmen; es kann nicht mehr 3 der Buh auf die Erhöhung der Matrikular beiträge rekurrieren. Erhöht alſo der Reichstag die Ausgaben, ſo muß er obembtr J gleichzeitig die Deckung dafür beſchließen — ſei es ihr durch neue Steuern oder durch ein Syſtem von Zu⸗ zum Mot, ſchlägen zu den beſtehenden Steuern, über das ver⸗ Benz bin e mutlich das Geſetz näheres beſtimmen wird. Der biefiget 5 en, 1 2 1 n e Die Tochter des Meeres. im Eg Roman von A. Nicola. Oklober 8 47. 7 at. „Ich weiß es nicht, doch ſcheint es faſt ſo!“ n. antwortete ſie. „Sie kam von Bremen, und wenn 2 ich mich nicht irre, hieß die Frau, von der ſie er⸗ ietel zogen worden, auch Falkner.“ a „Sie haben Recht, Suſy!“ ſprach Ponsford ub 2 9 noch kurzem Bedenken. „Es wäre unvorfichtig, die⸗ rt begin, ſes Mädchen, außer unter ganz beſonderen Umſtän⸗ Schmitl! den, in Miß Netta's Nähe zu bringen. Wiſſen Sie — 9 ſie jetzt iſt?“ „Ich hörte, ſie ſei mit dem jungen Lord Bel⸗ 0 ö ford entflohen, der Miß Netta heirathen ſollte, wenn 5 er ihren Vater nicht erſchoſſen hätte. Da ſehen Sie, gen Pafa daß ſie die rechte junge Dame für eine Grafentoch⸗ C. Ste ter ist! Ponsford nickte. ot 5 „Sie wäre nicht die erſte, die ſo etwas thut,“ fügte er ruhig „Doch wir wollen uns nicht über⸗ 2 M. 2000 ellen, und vor Allem wollen wir bei der Sache an unſere eigenen Interreſſen denken.“ Sie wechſelten noch einige Worte, dann trennte dich das Paar, vielleicht feſt überzeugt, daß Cora eine Lady Cota Treville ſei, und doch entſchloſſen, leſes Schweigen über dieſes Geheimniß zu beobachten.] mit XLV. Cora war wie ein ſcheues Reh aus dem Zim⸗ mer geflohen, als das Rollen des ankommenden Wagens an ihr Ohr ſchlug. Sie war nicht ſchüch⸗ tern, aber ſie war überzeugt, daß man der Verdacht erregenden Situstlon die ſchlechteſte Auslegung geben würden, daß es ihr buchfläblich un Muth gebrach, ihrer Beſchützerin und den Auseinan d rſetzungen ent⸗ gegenzutreten, die ſie unvermeidlich von dieſer und der gekränkten und getäuſchten Triſſa zu ertragen haben würde. f Und als ſie ihr Zimmer erreichte, brach fie in athemloſem Schrecken zuſammen. „Wenn ich doch nur ein Mal wieder in dem einſamen Häuschen oder auch nur in dem beſcheide⸗ nen Zufluchtsort bei Miß Minchin wäre!“ klagte ſte. „Dort wäre ich wenigſtens nicht ſo unabhängigl“ Jetzt hörte ſie Schritte... dann wurden plötzlich die Thüren geöffnet .. . ein Schrei ertönte .. . Und dann folgt tiefe Stille, als ob das Zim⸗ mer, in welchem das Zwiegeſpräch ſtattfand, ver⸗ ſchloſſen worden wäre. ö Endlich ertoͤnte etne Glocke; es eilte Jemand raſch die Treppe hinab, und dann gab das heftige Schließen der Hausthür genügend Kunde von dem Vorgegangenen. Er hatte vielleſcht ein Streit ſtaltgeſunden, der der Entfernung des Herzog endete. Was würde nun geſchehen? Würde ſie als gefährliche Betrügerin aus dem Hauſe gewieſen wer⸗ den? Ach, es würde nur eine Wiederholung der Vergangenheit ſein! 8 N Und ſtolz und voll Bitterkeit erwartete Cora diefen neuen Wechſel in ihrem Schickſal. Aber ihr Muth und ihre Feſtigkeit kamen ihr glücklicherweiſe zu rechter Zeit zu Hilfe als das Oeffnen der Thür ſie raſch aus ihren Träumereien weckte. „Frau Digby kam in ihr Zimmer, noch in ihrer eleganten Theatertoilette. „Sitzen Sie ſich, Cora,“ ſagte ſie mit mehr Ruhe als die Veranlafſung ihres Beſuches eigentlich zuließ. „Ich bin gekommen, Sie über etwas zu fragen, und hoffe, daß Sie mir die Wahrheit ſagen, Cora.“ hub Frau Digby an und beobachtete ruhig Cora's aufgeregtes Geficht. Wo find Sie mit dem Herzog von Dunbar bekannt geworden?“ „Ich kenne ihn ſo gut wie gar nicht,“ ant⸗ wortete das Mädchen. „Und doch können Sie ihm in meinem Hauſe und während meiner Abweſenheit ſogar eine lange geheime Unterredung gewähren?“ „Ich bin nicht gewöhnt zu lügen!“ antwortete Cora in ſeltſam hartem Ton. „Damit geben Sie zu daß Sie Unrecht gethan haben, und ſehr, ſehr viel zu geſtehen und deshalb