15 05 8 Banden neue hinzulügen, und wie ich hoffe, zur Befeſtigung des allgemeinen Friedens beitragen, welcher den Hauptgegenſtand aller Beſtrebungen und WMünſche derſelben bildet. Alexander, Toulon, 29. Okt. Das ruſſiſche Geſchwader verließ geſtern nachmittag 2 Uhr unter Salutſchüſſen und entbufiaſt ſchen Ovattonen den Hafen. Dasſelbe begiebt ſich zunächſt nach Ajaccio, wo es weitere Befehle abwartet. Verſchiedenes. 8 — Ladenburg, 31. Okt. Am letzten Samſtag Abend fand die Haupk⸗ und Schlußprobe der Freiwilligen Feuerwehr hier an dem Gebäude der Londw. Kreiswinterſchule ſtatt. Noch einem Urtheil eines Sachverſtändigen waren die Leiſtungen ganz gut. Hieran ſchloß fich eine geſellige Unter⸗ baltung im Goſthaus zum Rheingau, welche einen ſchönen Verlauf nahm. Der Kommandant der Feuerwehr, Herr Frey, forderte in einer Anſprache die Monnſchaft zur Einigkeit auf und Herr Bürger⸗ meiſter Harkmann betonte in ſeiner Rede, daß nicht allein die Arbeitnehmer, ſondern auch die Arbeſt⸗ geber in der Feuerwehr vertreten ſein ſollen, denn nur dadurch könne ein richtiges Gedeihen derſelben ſta kifinden. ö i — Ladenburg, 80. Oktob. Wie wir hören, hat der Verband der kaufmännischen Vereine Ba⸗ dens und der Pfalz mit der Lebensverſicherungs⸗ und Erſparnisbank in Stuttgort einen Vertrag obgeſchloſſen, gemäß welchen den ſich bei der genann⸗ ten Bank verfichernden Mitgliedern des Verbandes beſondere Vergünſtigung eingeräumt werden. — Karlsruhe, 30. Oktob. Es find ge“ genwärtig neue Zwanzigpfennigſtücke in Umlauf geſetzt. Den vielfachen Klagen über die jiczige Form der Zwanzigpfennigſtücke ſoll durch dieſelben abge⸗ holfen werden. Die kleinen filbernen Stücke, welche namentlich in Süddeutſchland ſtark verbreitet find, werden jetzt nach und nach eingezogen. Ebenſo witd mit den größeren Nickelſtücken verfahren, über welche auch vielſach geklagt worden iſt. Die neuen Zwanzigpfennigſtücke find aus beſſerer Legirung, als das bisherige Nickelgeld, bergeſtellt und find mit ei⸗ nem gerſtzten Rande verſehen. 3 — Efringen, 27. Dktob. Geſtern Abend zwiſchen 7 und 8 Uhr wurde kurze Zeit nach Ein⸗ treffen u. Rangiren des Güterzuges, von Mannheim zug erfaßt, und zum Güterzug geſchleudert, wodurch der ſofortige Tod erfolgte. t vom Bahniöper weggetragen und an die Böſchung gelegt. ö — Pirmaſens, 30. Okt. Hier ereignete ſich in der Sügemüble der Herren Gebr. Gundel⸗ wein dohier ein ſchreckliches Unglück. Ein Arbeiter, der damit beſchäftigt war, das Räderwerk einer Maſchine zu schmieren, wurde von derſelben am Arm und am Kopfe erfaßt und verſchiedene Male herumgeſchleudert, ſo daß er ſchließlich nur als Leiche aus dem Räderwerk herausgeſchafft werden konnte. — (Eine altrömiſche Töpferei.) Aus Trier, 26, Okt., meldet man der Fikf. Ztg.: Eine voll⸗ ſtändige römiſche Toͤpferei wurde dieſer Tage bei den Nachgrobungen nach der altrömiſchen Stadtmauer an der Moſel entdeckt. Man hat bis itzt zehn vollſtändige Oefen und vier Feuerungen frei gelegt. Die Oefen find zum Theil noch mit Krügen, Näp⸗ fen und Schalen vollſtändig angefüllt, zum Theil enthalten ſie zahlreiche Hälſe und Böden von Kelgen, und Schalen, Bronze⸗Werkzeugen und Bronze⸗Müln⸗ zen. Der Boden um die Oefen iſt mit Eſtrich belegt. Eln großer, ausgehöhlter Raum enthält eine weiß⸗ liche Maſſe, die jedenfalls zur Anfertigung von Töp⸗ ferwaaren diente. In der Nähe der Töpferei fand man ferner in der Tiefe von 2 ½ Metern einen von ſchwerem, rothem Sandstein und weißen Kalk⸗ ſteinen erbauten römischen Thurm, der einen Durch⸗ meſſer von 5 Metern hat. Im Innern des Thur⸗ mes, der die Form eines Rondels hat, wurden mehrere menſchliche Knochen ausgegraben. — Schneidemühl, 29. Okt. Der durch das Brunnenunglück verurſachte Schaden iſt auf 778,505 Mark abgeſchätzt worden. Dieſe Summe ermäßigt ſich auf 459,412 Mark, wenn die be⸗ ſchädigten Gebäude wieder aufgebaut werden können. — Der Stuttgarter Volkswitz hat es nun herausg bracht, warum man in Württemberg ſo ſehr auf die Abbeſtellung der Kaiſermandver gegen das badiſche Armeekorps drang. Hiernach hatte der würt⸗ tembergiſche Kriegsminiſter erfahren, daß die Baden⸗ ſer mit Zacherlinpulver ſchießen wollen und da wären die Schwob'n alle hig'weſ'n. — Hernöſand, 30. Oktober. Das Stock⸗ holmer Segelbot ſtieg geſtern abend 11 Uhr mit einer Schaluppe zuſammen. Dieſelbe kenterte und es ertranken zehn Perſonen. terbeglelter Goch durch den Schnell⸗ e e 1 iſt mit furchtbarem Getöſe die Frontwand des nen Der Verunglückte wurde 6. Batterie des 5. Feld⸗Artillerie⸗Regiments daher — Gleiwitz, 28. Oktober, Heute Mittag erbauten Gaſthauſes auf dem Roßmarkt eingeſiltzt. Vier Perſonen wurden tödlich verwundet. — Landau, 30. Okt. Jafolge verſchmäh ter Liebe bergiftete ſich der ledige 27 Jahre alt Zahnarzt J. Boffert von hier mit Cyankall. Ihr folgte Nachmittags der Unteroffzier Weſler von de welcher ſich mit einem Revolver an der Reiterkaſern erſchoſſen hat. Bei dem letzteren, der gus Frankens thal gebürtig iſt, und im dritten J ihre diente, die Urſache des Selbſtmordes in Furcht vor bevo ſtehender Strafe zu ſuchen, die Weiler wegen vor ſchriftswidrigen Waffengebrauchs gegen eine Ciol perſon zu erwarten hatte. — Chicago, 28. Okt. Bürgermelſter Har riſon wurde geſtern abend von einem unbekannte I in ober alls Herrn enfisEmm . Ar. Manne durch einen Revolverſchuß getötet. Der Mör⸗ n in 4. der iſt ein geiſtesgeſtörter Stellenſͤger Namens Pren⸗ e ul N dor Gaſt. Derſelbe wurde auf ſein Klingeln dom dn Ehen Diener eingelaſſen und feu rte vier Schüſſe auf der auf dem Sofa Nußenden ab, welcher nach 20 Mi. d fr. 4 nuten verſtarb. Der Mörder wurde behaftet und rein St beinahe gelynſcht. Er geſtand, die That aus Rache erima Che verübt zu haben, weil er einen von ihm gewünschten ang Bim einträglichen Poſten nicht erhielt. . Ar. 4 n in der Verfälschte schwarze Seide. un Man verbrenne ein Müfſterchen des Stoff von dem man kaufen will, und die etwaige Ver ih Nr. 10 In im oberer ls Hein Mils Heintic fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefärk Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald u hinterläßt wenig Aſche von ganz helbräunlich Farbe. Verfälſchte Seide (die leicht ſpeckig wi Wunburg, bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen d Blr, „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbrof He erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Aſc die ſich im Gegenſatz zur üchten Seide nicht kräuſe ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der ücht Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nich Der Seidenfabrikant G. Henneberg (R. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſt von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ 1 zollfrei in s Haus. Doppeltes Briefporto nach d Schweſz. ö Adelenre dg. Wein enpfiehlt: Aanchalten, Nellensuche „Das werden Sie nun wohl müſſen, oder wir find für immer geſchleden, Ponsford,“ entgegnete die Jungfer entſchloſſen. „Nun, ich werde es wie mich meiner Eva unterwerfen, ſagte ihr Bewerber mit einem ſchweren Seufzer. „Aber Suly, es trifft Sie ein ſchwerer Fluch, wenn Sie ein Worte davon verlauten laſſen!“ Haber nun reden Sie!“ dem er die Junfer ein wenig zu ſich heranzog und den Kopf zu ihr niederbog. „Wie Sie wiſſen, ſtehe ich ſeit fünfundzwanzig Jahren in Mylord's Dienſt. Nie habe ich ein Geheimniß verrathen, das meinem Herrn gehörte. Die Folge davon war, daß Mylord mir auch das wichtigſte Geheimniß ſeines Lebens anvertraute, das ich auch bis zu dieſer Stunde ge⸗ eu in meiner Bruſt bewahrt habe.“ „Wo Sie es mir anvertrauen wollen,“ agte e ſchmeichelnd. „Ja, ja,“ erwiederte er etwas ungeduldig, „aber uch jetzt noch ſcheue in den Schritt, den ich zu thun im Begriff ſtehe. Nun es iſt nichts mehr und ichts weniger als daß Mylord als er noch jung und unerfahren war, den tollen Streich beging, ſich heimlich zu verheirathen.“ 1 „Wie? Sie nennen eine Heirath einen tollen treich?“ „Nicht immer war es der Fall, wie Sie gleich ſehen werden, ch, bis auf den heutigen Tag wie ein Fluch auf ihm gelaſtet hat. Adam machen und heißt, iſt ein Kind da, und die Mutter wurde der „Sie können mir vertrauen,“ antwortete Suſy, wann, wie und wo die Spanierin ihrer Obhut „Kommen Sie näher, und ich will es Ihnen ſo kurz als möglich erzählen,“ ſprach Ponsford, in⸗ aber bei meinem Herrn denn er traf eine ſehr unglückliche Wahl, di ⸗ glaube — — Eine ſchöne Spanierin, die er im Süden ſah, wurde ſein Ruin. Er wagte nie, ſeine Vermählung einzu⸗ geſtehen, und ſo lange er das nicht that, konnte die Ehe nicht als legal betrachtet werden. Wie es Obhut einer jetzt in Bremen lebenden Frau anver⸗ traut. So hieß es wenigſtens, obgleich ich glaube, daß die ganze Angelegenheit ein großes Geheimniß umgiebt, und dieſe Frage will nun nicht eingeſtehen übergehen wurde. Ebenſo wenig will ſie ſagen, ob das Kind ein Knabe oder ein Mädchen war, und ob es überhaupt noch am Leben iſt.“ „Jene müſſen ſehr einfältig geweſen ſein, die das Räthſel nicht rathen können,“ ſagte Suſy, „Ich würde gern die Hälfte meines Lohnes darauf wetten, daß ich ſagen könnte, wer es war, und ob ſie lebt und wo.“ „Sie! Tochter iſt?“ entgegnete der Diener. „Vielleicht bin ich deſſen gewiß. Jedenfalls können Sie ſich darauf verlaſſen, daß ich Sie nicht irre führe,“ ſprach fie. „Ich will Ihnen vertrauen wie Sie mir ver⸗ traut haben, Suſy,“ erwiederte der Diener. „Es iſt ja auch noch ſehr ungewiß, ob es beſſer iſt, die Wahrheit zu ſagen oder das Geheimniß zu bewah⸗ ren. Aber nicht war, unter allen Umſtänden halten wir zuſammen?“ „Vielleicht!“ erwiderte ſie .. „Nun, ich darf wohl ſagen: ja, wenn Alles klar zwiſchen uns iſt. Ich geſtehe, ich wünſchte Miß Netta, daß ſie zu ihrem natürlichen Recht gelange, und ich muß ſagen, es wäre ſehr hart, wenn es ihr genommen würde.“ .. So glauben Sie, daß es eine — „Sie haben ganz Recht, wenn auch Mylo die Sache von einer andern Seite betrachtet, u gern die Hälſte ſeines Vermögens hergeben würd wenn ihm damit ſeinen Sohn oder ſeine Toch zurückgegeben werden könnte. Außerdem hat er M Netta auch nie aufrichtig lieb gewonnen, was m allerdings meinestheils nun gerade nicht ſo ſte wundert“ „Und warum?“ fragte Suſy. „Weil ſie für die Erbin einer alten vornehm Familie etwas leichtfertig iſt,“ lautete die Antworl. 0 „Und wenn die Erbin nun ein anderes Mä — chen wäre ? Was würden Sie dann ſogen, Pon Ur ugen ford?“ fragte ſie. 8 — 5 „Es thäte mir leid, aber vielleicht beſüße de Mä Andere etwas mehr Verſtand und Ernſt als dieſe,“ . Sortierſt entgegnete der Diener kühl. lrüder „Jedenfalls iſt ſie ſehr klug,“ bemerkte d 1 Jungfer, und hat bereits ſehr viel Unheil angeſtift 9 wenn es nähmlich Jene iſt, die ich meine, denn f — war ſchuld am Tode ihres eigenen Onkels und we bb der Grund, daß ihre Couſine ſhren Verlobten verlt f . vorausgeſetzt, daß ſch Recht habe, woran 10 jeboch nach dem Gehörten kaum noch zweifle.“ 2 in geſuch „Erzüh en Sie mir, was Sie wiſſen 1 ſagt die dann kann ich leicht urthellen,“ ſproch Pons entſchloſſen, und Suſy berichtete von Cora's A kunft und Aufnahme in der Villa Faro und don den darauf folgenden Ereigniſſen Ponsford erwog das eben Miene. „Und dieſes Mädchen halten Sie ſüe G Treville's Tochter?“ fragte er dann mit erſtaune (Fortſetzung folgt.) Gehörte mit ernft 9 laller