tobt Iöhg. . — Aung. demichten burg bett, ur dffentache des bon h chter zun. hier, Juchz hier J. aum der d. J. N. Amlsgeict urde. Maifenih 1894. et 1893. 15 n. 5 r erung aus bedatf g be Frühlui zubmiſfonzag find dehſeh tober 1 einzuteichn „daß die uch in Heu nn, edoch 1g find vofzllt auch fi u Oltbr 1899 ungsrat. Hodel d aus 2.9 ort beziehe, Schmit! 078 en 1 K Lohe tg. tlicher ernen be 1g Nil 5 Lende zucken 5 Preis 9518 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, — — Nr. 87. 115 5 ger e Allgemeiner Anzeiger für Jadenßurg und Amgegend. Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ladenburg Anzeigen die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Perlag von Rarl Molitor, Ladenburg Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Mitkwoch den 1. November 1893 Allerheiligen! 5 Sil graut der Morgen. Des Nebels gleiten leicht die Boten Der matten Sonne . und die Luft Fällt Glockenklang zum Feſt der Todten! Rein Vogelruf miſcht ſich darein — Die frohen Sänger weilen ferne, Seitdem ringsum in Flur und Hain Verwelkt die letzten Blumenſterne! Doch ob auch längſt in Wald und Feld Des Sommers bunte Kinder ſtarben: Es prankt die ſtumme Gräberwelt Doch in lenzfriſchen Blüthenfarben: Die Aſter ſtrahlt, die tlie glänzt, Reſeden und Blauvpeilchen koſen, Und treue Liebe hat bekränzt Das ärmſte Grab mit ihren Roſen! Die Liebe, die trotz Noth und Streit Doch ihre Todten hält in Ehren, Die Liebe, die ſich Flügel leiht, Im dunklen Jenſeits einzukehren; 0 Die Liebe, die weit über Raum „ Und Zeit g treue Herzen bindet, Die Liebe, jener Wundertraum, Der erſt im letzten Schlummer ſchwindet! Im welken Laube rauſcht Dein Fuß Ein Teppich, den der Tod geſponnen — Der Wind verweht den leiſen Gruß, Der von der Lippe Dir geronnen. Nun flommt ein jäh Erinnern auf, Und heiße Thränen fallen nieder. Sei ſtill! Nach witrem Tageslauf Loſt auch die Nacht einſt Deine Glieder! 5 .. Durch den Duft Der Friede, den Dein Herz einſt rief, Wird ſeinen Weg dann zu Dir lenken, Und ſchlummern wirſt Du, süß und tief, Und keine Sorge wird Dich kränken, Kein Leid, kein Schmerz! . Wie der Pilot Nach böſen Stürmen, die ihn trafen, Die Küſte grüßt, ſollſt Du den Tod Einſt grüßen als der Heimath Hafen! Vol itiſches. Berlin, 30. Oktober. Der auf den 16. November einberufen. Berlin 30. Oktober. Die Finanzminiſter⸗ Conferenzen in Berlin haben alſo zu einer voll⸗ dändigen Einigung über die geplante Neuordnung des finanziellen Verhältniſſes des Reiches zu den Einzelſtaaten wie über die ſchwebenden Steuerprojeete geführt. Lediglich in Betreff der neuen Weinſieuer hat man ſich bei dieſen Berathungen noch nicht völlig verſtändigen können, doch iſt wohl an einer ſchließlichen Verſtändigung auch über die Weinſteuern Vorlage nicht zu zweifeln. Ueber den angekündigten beſonderen Geſetzentwurf, betr. die Regulierung der finanziellen Beziehungen des Reiches zu den Bun⸗ desſtaaten iſt indeſſen das Nähere noch abzuwarten, und daſſelbe gilt von der fignaliſtrten Rö ichsſtempel⸗ ſteuern Vorlage, ſowie von der beabſichtigten ander⸗ weitigen Beſteuerung der Börſengeſchüfte. Was die dem Finanzminiſter Dr. M equel zugeſchriebene Aeußerung über die ſogenannte Liebesgabe für die Branntweinbrenner anbelangt, ſo liegen hierüber widerſprechende Angaben vor. Nach der einen Ver⸗ fion hätte der Miniſter in einem Privatgeſpräche die 40 „Millionen“ Prämie an die Bremer als Reichstag wird dorläufig unentbehrlich bezeichnet, nach der anderen Angabe jedoch hätte er geäußert, das Reich müßte ſeine Einnahmen durch Verkürzung der Brenner ⸗ Prämie vermehren. Am Ende hat Herr Miquel überhaupt gar nichts derartiges geſagt. — Paris, 26. Oktober. Die deutſchen Offi⸗ ziere, die ſich im Gefolge des Botſchafters Grafen Münſter an den Beiſetzungsfeierlichkeiten des Mar⸗ ſchalls Mae Mahon beteiligten, haben durch ihre außere Erſcheinung und ihre vorzügliche Haltung einen mächtigen Eindruck hervorgerufen. So ſchreibt der „Figaro“: „Der Anblick der vier deutſchen Offi⸗ ziere, die die Pariſer beim Begräbnis des Marſchalls erblicken konnten, waren vielleicht dazu angethan, ihnen die Rolle begreiflich zu machen, die die deutſche Armee in ihrem Lande ſpielt. Als man dieſe procht⸗ vollen Männergeſtalten in ihren geſchmackvollen Uni formen die Treppe der Madalenenkirche emporſteigen ſah, konnte man ſich unmoglich des Gedankens er⸗ wehren, daß ſie Überzeugt ſeien, einer beſonderen Menſchenklaſſe anzugehören. Jeder, der es mit an⸗ ſah, wie ſie zunächſt den Katafalk und ſodann die Fahnen grüßten, mußte begreifen, daß das echte Soldaten waren, die einer ausſchließlich milltäriſchen Nation angehörten. Es iſt ſicher, daß ſie in der Menge ein Gefühl erweckt haben, das kaum anders denn als Bewunderung zu bezeichnen iſt.“ Toulon, 28. Oktob. Präfident Carnot em⸗ pfing aus Gatſchina ein Telegramm des Zaren, welches beſagt: Bei der Abfahrt des ruſſiſchen Geſchwaders liegt mir daran, Ihnen meine dankbare Rührung für die glänzende Aufnahme der Seeleute auf dem franzöftſchen Boden auszudrücken. Die neuerlichen lebhaften, ſo beredten Beweiſe von Zuneigung wer⸗ den den zwiſchen unſeren beiden Ländern beſtehenden Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. 46. Da aber wurde die Junfer in ihrem Ueber⸗ legen durch das Grräuſch von Schritten auf dem Kiesweg unter dem Fenſter unterbrochen und eine Stimme rief: „Bf! Suſy! Kommen Sie heraus, wenn Sie allein find!“ Raſch legte ſie die Arbeit beiſeite und ſtieg die Stufen herab. Der Diener Ponsford begrüßte fie mit freund⸗ ö lichem Lächeln. „Nun, Suſh, was giebt es Neues heute? Iſt meine Herrin wieder an den gewöhnlichen Zuſam⸗ menkunfsort gegangen?“ Die Angeledete warf kokett den Kopf zurück. „Sie verlangen wirklich zu viel, Ponsford. Ich kann Ihnen doch nicht Alles ſagen.“ „Warum nicht, mein guter, treuer Schatz?“ unterbrach ſie der Diener und ſchlang ſeinen Arm um Su ſy's Taille, eine Freiheit, der ſie ſich kokett entzog. Ich werde doch gewiß auch nichts thun, was Miß was Sie von Miß Netta wiſſen, dann will auch ich Ihnen ein kleines Geheimniß anvertrauen, wenn ich ſicher ſein darf, daß Sie es geheim halten.“ „Erſt erzählen Sie, Ponsford, und dann kön⸗ nen Sie ſich darauf verlaſſen, daß ich meinen Theil nicht ſchuldig bleibe,“ erwiederte fie vorſichtig. „Nein, das geht nicht; weil, um Ihnen die haben könnte, und weder Sie noch meine junge Herrin etwas angeht, wenn es nicht wahr iſt, daß ſie geheime Zuſammenlünfte mit ihm hat.“ „Zuſammenkünfte? Mit wem?“ fragte die Jungfer. „Natürlich mit einem jungen Mann. Hat denn ein junges Mädchen für etwas Anderes Interreſſe als für einen jungen Mann .. der vielleicht auch noch recht hübſch iſt.“ „Sie haben ganz Recht! Nach dem einzigen Blick, den ich auf ihn werfen konnte, iſt er außer⸗ f gewöhnlich hübſch“ erwiederte Suſy unbedacht. „Wie? Wollen Sie damit ſagen, daß Sie Miß Nekta nie begleitet oder nie unterſtützt haben, ihn Netta ſchädlich ſein wird. Suly, ſagen Sie mir, Wahrheit zu ſagen, es gar kein Interreſſe für Sie ſein, wenn ich es Ihnen ſage, vorausgeſetzt, daß Sie mir ebenſo vertrauen wollen.“ Und er ſah ihr ſeſt in den Augen mit einem bedeutſamen Blick, daß die Jungfer ihm antwortete: „Nun, ja, ich werde Ihnen den Beweis geben, daß eine Frau ein Geheimniß bewahren kann, wenn Sie mir vertrauen wollen. Und wenn ich Ihnen ge⸗ ſagt habe, was ich ſchon weiß, werden Sie einſe⸗ hen, daß ich nicht ſo einfältig bin, auszuſchwotzen, was Sie mir anvertrauen werden. Nur vergeſſen Sie nicht, das ich nicht als wiſſenloſes Werkzeug dienen will, ohne ein Grund zu wiſſen, warum ich ſo handeln ſoll.“ „Meine liebſte Suſy erwiederte Ponsford in⸗ nig, „konnen Sie glauben, daß ich meiner zukünf⸗ tigen Frau ſo wenig vertrauen entgegen bringe, daß ich ſie zu einem willenloſen Werkzeug machen moͤchte ? Nein, Su'y, Sie ſollen meine treue Glhilfin bei meinen Plänen ſein, und werde meine Belohnung getreulich mit Ihnen theilen.“ Die Jungfer nickte mit dem Kopfe. „So ſind wir einig,“ ſagte ſie. „Und nun das Geheimniß!“ Ponsford zögerte. „Suſy, glauben Sie nicht. daß ich an Ihnen „Wie ich ſchon ſagte, ohne wirklich guten rund zu treffen?“ flüſterte Ponsford. „Nun, jetzt weiß zweifle, wenn ich Bedenken hegte, Ihnen das Ge⸗ bexrahe ich meine liebe junge Herrin nicht.“ Paonsford lächelte Überlegen und ſagte: „In dieſer Beziehung verſtehen wir einander. ich, daß Sie viel für das Geheimniß geben würden, das ich Ihnen mittheilen kann. Und da wir doch einſt ein Paar ſein werden, kann es nicht Unrecht Sie dazu verderben. Ich wage nicht es aus zu pre ⸗ heimniß anzuvertrauen. Es kann leicht mich und chen.“