Tagen die geſammten kommandirenden Generale und alle Armeekorps des Heeres durchzucken, in dem Rufe: S. M. der Generalfeldmarſchall Koͤnig von Sachſen lebe hoch! nochmals hoch! und aber⸗ mals hoch! Karlsruhe, 23. Okt. Der Präftdent dis Großh. Finanzminiſteriums, Dr. Buchenberger, hat ſich zur Theilnahme an den zu Beginn der nächſten Woche ſtattfindenden Konferenzen der bundesſtgatlichen Finanzmimiſter nach Berlin begeben. 8 Verſchiedenes. 5 — Ladenburg, 24. Okt. Der Geſang⸗ in Ladenburg brachte vergangenen Samſtag Abend ſeinem Dirigenten dem Herrn Reallehrer Schmitt⸗ helm, welcher letzte Woche ſeine filberne Hochzeit feierte, ein Ständchen. Hieran ſchloß ſich, zu Ehren desſelben, ein von paſſwen und aktiben Mitgliedern ſtark beſuchtes Bankett. Dieſes Bankett zeigte zur Genüge, welch“ großer Beliebtbeit ſich Herr Schmitt⸗ helm bei ſeinen Süngern erfreut; die lange Reihe bon Jahren haben aber auch bewieſen, daß er eine lolche Biliebtheit verdient, daß er ein unermüdlicher Dirigent iſt und in jeder Hinſicht ie Intereſſen des Vereins vertritt. In Würdigung dieſer treuen, dem Verein g. leiſt ten Dienſte, überreichte Herr Vorſtand Vogel als Geſchenk eine prachtvolle goldene Rementoir⸗ Uhr und brachte auf das fernere Wohlergehen des Herrn Schmitthelm ein Hoch aus. Herr Vorſtand Metzger und Herr Lehrer Freitag gedachten in ent⸗ ſprechenden Toaſten der Frau und der Familie Schmitthelm. Herr Schmitthelm dankte fichtlich er⸗ griffen für die große Aufmerkſamkeit und Anhänglich⸗ keit der Mitglieder des Vereins. Möge es dem Geſangverein noch recht lange vergönnt ſein, Herrn Schmitthelm als Dirigent an ſeiner Spitze zu haben; der Veren wird dann ſicher weitere Lorbeeren an ſe ne Fatznen heften und ferner blühen und gedeihen. 5 Aus Baden, 15. Okt. Aus Zauthern, Amt Bruchſal, berichtet der „Bad. Landesb.“: Ein junger Mann von dort war vor etwa fieben Jahren nach Beendigung ſeiner Lehrzeit auf die Wanderſchaſt gegangen und hatte ſeither keine Nachricht gegeben. Der beſorgte Vater bot alles auf, ja ſetzte ſogar eine größere Summe Geldes aus, um den Sohn ausfindig zu machen, aber vergeblich; die Mutter war inzwichen vor Kummer und Gram geſtorben. Dieſer Tage nun ſoll dem ſchwer heimgeſuchten Vater mitgetbeilt worden ſein, daß ein unſtät herumzi⸗ hender Handwerksburſche ſich einer Gerichtsbehörde geſtellt habe mit der Selbſtanklage, den jungen Zeuthener vor ſechs Jahren beraubt und alsdann ins Waſſer geworfen zu haben; das ſchwer belaſtete Gewiſſen habe ihm keine 0 5 mehr gelaſſen und darum habe 19 0 19. Okt. Ein Weinhändler in Heitersheim erhielt kürzlich einen Brief, wonach ein junger Mann im Auftrage ſeiner Tante, einer Wirihin in Wolfach, bei ihm eintreffen und für litztere Wein kavfen würde. Der Erſtere ließ den jungen Mann, welcher mit dem bezeichneten Zuge ouch wirklich eintraf, mit ſeiner Chaiſe an der Bahnſtation abholen. Derſelbe blieb zwei Tage, probirte ſämmtliche Weine und ließ ſich auf's Beſte bewirthen, verduftete ober, als der Weinhändler auf endlichen Abſchluß des Weinkaufs drang. Die ge⸗ machten Erhebungen ergaben, daß der angebliche Be⸗ auftragte ein Schwindler war. Derſelbe ſoll auch verdächtig ſein, einen ſeidenen Regenſchirm mitge⸗ nommen zu haben. Da man übrigens den Namen des unternehmenden Herrn in Erfahrung gebracht, dürfte demſelben, laut Fr. Ztg., der wohlverdiente Lohn nicht entgehen. — Karlsruhe, 21. Okt. Die „Badiſche Korreſp. veröffentlicht ein Rundſchreiben der Präſt⸗ denten des badiſche Landwirtſchaftsrates und des landwirtſchaftlichen Landes⸗Vertins an die B zirks⸗ vereine, in dem den Tabalpflanzern in ihren In⸗ terreſſ: empfohlen wird, fich an der Agitation der Händler und Fabrikanten gegen die Tabak⸗Fabrikat⸗ ſteuer nicht zu beteiligen, wofern der Zoll thunlichſt auf der jetzigen Höhe belaſſen und der Rauchtabak im Verhältnis nicht höher als Cigarren beloſtet wird. — Tübingen, 20. Okt. In den letzten Monaten wurden in Reutlingen auf dem Kirchhof und in verſchiedenen Gärten wiederholt Pflanzen⸗ und Blumendiebſtähle wahrgenommen, ohne daß s gelungen wäre, von dem Dieb eine Spur zu ent⸗ dicken. Kühn gemacht durch ſeine Erfolge, gedachte der Dieb ſein ſauberes Handwerk im großen zu be⸗ treiben und benutzte letzten Montag Abend zur Ab⸗ fuhr ſeines Raubes einen Wagen, deſſen Spuren ihm zum Verhängniß wurden. Den eifrigen Be⸗ mühungen des Polizeiunterofftziers Eck von Reut⸗ lingen und des Wachtmeiſters Ehrhard von hier ge⸗ lang es, die Thäter in der Perſon des Gärtners B. von hier und ſeines Gehilfen zu ermitteln. den Gewächshäuſern und in der Behauſung desſelben vorgenommenen Durchſuchungen ergaben ein über⸗ Die in raſchendes Reſultat, denn es wurden geſiohlen Pflanzen im Werthe von mehreren hundert Mark vorgefunden. Die Thäter wurden feſtgenommen und ſehen einer ſtrengen, aber wohlverdienten Beſtrafung entgegen. — Ein Schiffsbrand auf dem Platten⸗ ſee (Ungarn). Die Plattenſee⸗Fiſcherel⸗Geſelſchaft hatte für ihren Direktor eine Barkoſſe angeſchofff, die auf Benzinheizung eingerichtet war, Das Sch ſſchen ſollte dazu dienen, die Fiſcherei guf dem Plattenſes zu kontrollieren. Am 8. d. Mts. wollte nun der Direktor Hennel die Barkaſſe auch ſeiner Famile vorführen; er nahm alſo ſeine Frau, ſeine per Kinder und deren Gouvernante zur Fahrt mit, Am Ankerplatz wurde die Familie auf einem Kahn abgeholt und in die Barkaſſe geſetzt, worauf Hennel den Benzinaparot entzündet, Schon nach wenigen Augenblicken machte er die Wahrnehmung, daß der Schiſfsboden in Brand gerathen war; ſie wollten den Brand mit aus dem Sce hereſngeſpr tem Waſſer löſchen; aber das erwies ſich als bergebliche Mühe. In dieſer berzweifelten Situatſon sprang der Direktor aus dem Schiff und ließ ſich drei det Kinder herausreichen. An der Stelle, wo er fand, reſchte dem Manne das Woſſer ſchon bis an den Mund und da er wußte, daß gegen das Ufer hin das Waſſer noch um einige Zoll tiefer war, ließ er ſich einen Rettungsballon aus dem Schiffe reichen. Nun ſprang aber auch die Frou nach und hing ſſich auch an den Gatten, der dieſe Laſt kaum länger hätte ertragen können. In dieſem kritiſchen Moment eilte der Bootsmann mit ſeinem Kahn herbei und die Familie konnte in den Kahn gerettet werden. Sie waren kaum einige Ruderſchläge von der Bar⸗ kaſſe entfernt, als auf der Barkaſſe das Benzingefäß explodirte. Optische Fäuſchung. Diejenige Perſon, welche fich äuß rte, del unſerm Nachbarsmüller wird man am beſten behandelt, denn der multert blos das Stel, dagegen die andern Müller das 12tel, ja ſogar das 16tel multern, da kann man natürlich nicht zufrieden ſein. 25 Ich mache die Perfon darauf aufmerkſam, daß ein anderer Müller ſich bereit erklärt, mit elnem kleineren Bruchtheil zufrieden zu ſein, nämlich er wird ſtatt ein 12tel nur ein Stel multern, was ſich kleiner anhört — aber im Multerſack eine großere Licke ausfüllt. n Auch ein Multerer. es iſt irgend eine Verwandte von ihm, aber fie hat eine Schweſter, welche ſie meinem Geſchmack nach bollig in Schatten ſtellt. Dieſe ſcheint aber heute Abend nicht hier zu ſein.“ 75 „Still! Hier iſt der Herzog Dunbar ſelbſt,“ ſagte derjenige, der zueiſt geſprochen hatte. „Herzog Dunbar, Lord Beeresfort iſt ganz traurigen Folgen zu bewahren.“ f Der Herzog läch lte und richtete ebenfalls ſein Glas auf die bezeichnete Stelle. „Ja, ſie iſt hübſch ganz entſchieden!“ berſetzte er ruhig, während er ſich im Hauſe umſah. „Sie iſt ein Engel! Aber Sie mit Ihrem Herzogthum und Gott weiß welchen Reichthümern find berechtigt, ganz beſonders wähleriſch zu ſein,“ lautete die Antwort. „Vielleicht haben Sie nichts dagegen, mich ihr vorzustellen, wenn ſie nicht dazu beſtimmt iſt, Ihr herzogliches Haus zu ſchmücken?“ 40 „Ja, unter der Bedingung, daß Sie erſt wif⸗ ſen laſſen, was Sie beabfichtigen,“ ſagte der Her⸗ zog „Miß Digb yiſt von gutem Herkommen, ſteht unter des Adm rals Fulke Schutz und ich möchte Ihnen nicht rathen, Ihr Spiel mit ihr zu treiben, Beresford.“ g „Es iſt ſehr wahrfcheinlich, daß es mich gar nicht darnach gelüſtet wird, mit ihr zu kokettiren. ſobald ich ihr vorgeſtellt ſein werde,“ entgegnete der angeredete. „Die zarten Blondinen find gewöhnlich entſetzlich langweilich, und wenn es erſt ernſtlich mein“, denke ich um eine reiche Erbin zu werben. Ich hatte Hoffnung auf die ſchöne Lady Marian, meine Coufine in drittem oder vierten Gliede, wie entzückt von dem reizenden Mädchen in Ihrer Loge,“ ſagte ein Herr Aitkin ſarkaſtiſch. „Wenn ſte ſchon verlobt iſt, thäten ſie wohl daran, ihn ſofort vor es heißt, doch nicht aufgegeben, aber ſie iſt durch ihres Vaters Krankheit ſo plötzlich vom Schauplatz entſchwunden. Nun ich Ihnen entdeckt habe, wie es um mich ſteht, Herzog ſtellen Sie mich dieſer kleinen, friſchen Roſenknospe wohl vor.“ a Der Herzog ſtimmte halb ärgerlich bei, führte Lord Beresford nach ſeiner Loge. Einen kurzen Augenblick ſah er ſich im Inne⸗ ren derſelben um, als hoffe er noch Jemand zu ent⸗ decken, und dann ſchritt er auf die beiden Damen zu. „Ich freue mich, Sie hier zu ſehen, Frau und Digby,“ hub er an, „nur bedauere ich, daß Sie von der Vorſtellung ſehr enttäuſcht ſein werden . mir kommt ſte wenigſtens recht langweilig vor. Ihre andere Fräulein Tochter hat dies wohl voraus geſehen ...“ „Triſſa iſt meine einzige Tochter,“ erwiderte 5 Frau Digby, die ihren Aerger kaum verhehlen konnte. „Das junge Mädchen, das Sie vielleicht meinen, iſt nur ihre Geſellſchafterin.“ „So! So!“ verſetzte der Herzog, mit einem Ausdruck der Freude, der Frau Digby nicht wenig verblüffte. „Allerdings hat ſie auch nicht die entfernteſte Aehnlichkeit mit Ihnen oder Miß Digby. Erlauben Sie auch, daß ich Ihnen und Miß Digby meinen Freund Lord Beresford vorſtelle! Er iſt ſo außerordentlich muſikaliſch, daß er der Vorſtellung bis zu Ende beiwohnen wird. Mein Freund wird ſich die Ehre geben, Ihnen Geſellſchaft zu leiſten, da ich leider verhindert bin, länger zu bleiben. Ich könnte Sie kaum in beſſeren Händen laſſen. Guten Abend, Miß Digby! Auf Wiederſehen, Granville!“ Und dem jungen Sohn der verblüfften Lab iy Frau Digby wurde dunkelroth, aber Triſſa war keineswegs untröſtlich, als der hübſche, vornehme junge Lord Beresford fich hinter ſie ſetzte und mit ihr zu ſprechen anfing. Inzwiſchen wanderte das Glas der Mutter durch das ganze Haus, um zu ſehen, ob der Herzog ſich vielleicht in einer andern Loge zeigte; aber ver⸗ ö gebens. und ſie war geneigt, die Entſchuldigung für wahr zu halten. Der Herzog von Dunbar war ober ſofort nach Frau Digby's Haus gefahren und ſtand jetzt bor Cora. 5 Er hatte einen langen Blick auf die Leichl⸗ ſchlummernde geworfen, bevor dieſelbe ſich ſeiner Ge⸗ genwart bewußt wurde, und wenn er bisher noch einigen Zweifel gehegt hatte, ſo mußte er j zt über⸗ zeugt ſein, daß die Geſellſchaftetrin bei Frau Digby idendiſch war, mit dem jungen Mädchen, dem er im Gebirge begegnet. Aber jm nüchſten Augenblick war Cora durch jenes unerklärliche Etwas erwacht, das einem die Nähe eines lebenden Weſen anzeigt, auch wenn man ſich in tiefem Schlafe befindet. Sie öffnete die Augen und ſprang erſchreckt und entrüſtet auf. „Frau Digby iſt nicht zu Hauſe. Wiſſen Eure Hoheit nicht, daß Sie ihr Ihre eigene Loge für heute Abend zur Verfügung ſtellten?“ ſagte ſie und wich kalt vor der ihr dargereichten Hand zurück. a „Dann kennen Sie mich! Dann haben Sie mich nicht vergeſſen!“ ſagte er ohne auf ihre Wort zu antworten. bleichen freundlich zunickend, verſchwand der Herzog wleder aus der Loge. 1 Lebhafte Röhthe ſtieg ihr in die Wange 8 din 1 Nen d Ju Wehe Un Malen, . t di de A ſlgaſt dude