Landw. Winterſchule wird Freitag, den 8. November, junge Leute von 14 bis 20 Jahren und darüber tkheilnehmen. Die Landw. Schule iſt nicht nur für Landwirthe, ſondern auch für Gewerbetteibende zu empiehlen. Der Unterricht befaßt ſich in erſter Reihe damit, die in der Volksſchule erworbenen Kenntniſſe zu erweitern. Den Schülern wird neben dem land⸗ und haus wirthſchaftlichen Unterricht Anleitung im G ſchäftsaufſetz, im praktiſchen Rechnen und der Bachrübrung eg ben. Würdigen weniger bemittetten Schlllern ſtehen Stipendien aus Kreismitteln in Ausſicht, Wünſchen wir, daß die Schule auch in dieſem Winter wieder, wie dies ſeit 25 Jah sen der Foll iſt, ſich einer recht zahlreichen Schülerzahl zu erfreuen hat. — Geländet wurden an der Ueberfahrts⸗ telle auf dem Jungbuſch die Leichen der zwei jungen Dienſtmädchen, welche fich vor einigen Tagen im Nickar ettränkt haben. Die Leichen waren noch zu⸗ ſammengebunden. 3 a — Mannbeim, 17. Okt. Bei dem geſt⸗ rigen Feſteſſen im Stadtparkſaole hielt der Groß⸗ berzog in Erwiderung auf einen von Oberbürger⸗ meiſter Beck auf ihn ausgebrachten Toaſt eine längere Anſprache, in welcher er feinen befonderen Dank der Stadt Mannheim für die freundliche Aufnahme aus⸗ prach. Er gab die Vetficherung, daß ſeine ganze Kraft und ſein ganzes Leben dem Wohle des Landes o gut wie auch der Stadt Mannheim gewidmet ſein ſoll; insbeſondere drückte er ſtine Freude aus, daß Mannheim einen Aufſchwung genommen, wie r es ſelten geſehen. Er hofft, daß ſich die Stadt Mannheim immer mehr und mehr den größten Handelsmetropolen Deutſchlands anſchließt und ihr Neme eine bleibende Stätte in der Geſchichte der Nation ſei. Es liegen viele Zeugniſſe dafür vor, aß Mannheim zu jeder Zeit an der Spitze der Mannheim möge auch in der Zukunft auf dieſem Boden feſtruhen. Mit einem Hoch auf die Ent⸗ wahl) Gewählt wurden 198 nationalliberale Wahl⸗ männer und 197 ſozialiſtiſche Wahlmänner. Die emokratiſche Partei brachte trotz der Unterſtützung ann durch. Da einer der von den Nationalliberalen 20. Ott. Die biefge vo Vormittags 10 Ubr etoffnet. Am Unterricht können zutſchen Bewegung, der deutſchen Eatwickelung war; wickelung der Stadt Mannheim ſchloß der Fürſt eine mit ſtürmiſchem Bravo aufgenommene Ansprache. — Mannheim, 19. Okt. (Wahlmänner⸗ Seitens des Zentrums nicht einen einzigen Wahl⸗ 0 ahlmänner Konkurs gemacht hat, ſo beſteht Stimmengleichheit zwiſchen Natſonalliberalen und Sozialdemokraten. — Mannheim, 20. Okt. Todt aufgefun⸗ den wurde heute Vormittag in dem Kaifer Wilhelms⸗ Ring, an dem Eiſengitter der dortigen Anlagen lehnend, der veiheirakhete Polizeiſergeont Arnold Gantert. Anfangs vermuthete man ein Verbrechen, jedoch gab die ſofort vorgenommene ärzte iche Viſi⸗ tation der Leiche, daß der Vetblichene an einem Schlaganfall geſtorben iſt. An dem Körper konnten keinerlei Spuren eines gewaltſamen Todes entdeckt werden, vielmehr war das Geſicht blau angelaufen, ein Zeichen, daß ein Schlaganfall vorliegt. Die Leiche wurde in die Leichenhalle verbracht. Gantert batte Nachtdienſt gehabt und iſt noch früh halb 4 Uhr geſeben worden. Der Tod muß alſo zwiſchen halb 4 Uhr und 6 Uhr erfolgt ſein. — Aus Angerburg wird der Königsberger Hartung'ſchen Zta. über einen graufigen Fund folgen⸗ des berichtet: „Die hieſige Kirche ſoll mit unter⸗ irdiſcher Dampfbeizeinrichtung verſeben werden. Neben kleinen Quadratraum von vier Fuß, in dieſem ſtand ein zerbrochener Stubl, doneben befand iich auf dem Boden ein menſchliches Gerippe, vier Theile eines Helms und Reſte bon Stiefelg. Die Wände waren rund herum wie von Fingernägeln zerkrotzt. Dies alles lätzt darauf ſchliezen, daß hier jemand lebendig eingemauert geweſen iſt. — Greifswald, 17. Okt. Auf das gröäflich Blücher'ſche Ehepaar in Wickow wurde durch den herrſchaftlichen Gärtner ein Attentat verübt. Der Graf iſt todt, die Gräfin ſchwer verwundet. Der Mörder hat fich ſelbſt entleibt. 5 — Säckingen, 17. Okt. Ein ganz ſchauer⸗ liches Unglück paſſirte auf dem hieſigen Bahnhof! Eine Güterzugmaſchine ſollte am Oberſäckinger Ueber⸗ gang Woſſer faſſen. Der Heizer derſelben, Murath, ſtationirt in Baſel, ging auf einige Augenblicke ab⸗ ſeits und wollte dann über das Geleiſe auf ſeine Maſchine ſpringen. Doch er ſtolperte und blieb in den Drähten des Läutewerkes hängen und da erfaßte ihn der in demſelben Moment von Waldshut her⸗ aubrauſende Perſonenzug und drehte und ſchleifte ö b den Unglücklicheu eine beträchtliche Strecke weit. Der Mann iſt furchtbar zugerichtet, natürlich war er gleich todt. Murath ſoll erſt ein halbes Jahr veir⸗ heirathet ſein. dem Grabgewölbe ſtießen die Maurer auf einen a — Bamberg, 16. Okt. Des Lebens un⸗ gemiſchte Freude ward keinem Sterblichen zu Theil] Die Wahrheit dieſes Dichterwortes mußte am Mitt⸗ woch ein Bräutigam erfahren gelegentlich ſeiner Hoch⸗ zeitsfeſer im „Elephantenhaus“. Eben im Beguff, zur Trauung zu ſchreſten, öff nete der Bräutigam die Poſtſendung, welche das Biautbouquet enthallen ſollte und fand ftatt des Brauſbouguets einen — Totenkranz! Die betreffende auswärtige Fürmg hatte jedenfalls in Folge eines unliebſamen Ver⸗ ſehens die fatale Verwechslung herbeigeführt. Der entſitzte Bräutigam mußte auf kurze Zeit die Trauung verſchieben, bis das gewünſchte Bor guet durch eine Bamberger Firma geliefert worden, das er als dang ſeiner nicht minder erregten Braut überreichte. — Ein Mord im Eiſenbahneoupee. f Während der Fahrt des Schnellzuges von Rolterdam . nach Amſterdam wurde knapp vor der Einfahrt des Ee. Zuges in die Station Herzogenbuſch ein myſer öſer ider I Eiſenbahnmord verübt. Eine elegant gekleidete Dame Lade im Couple erſter Klaſſe wurde von einem Relſege⸗ noſſen ermordet und die Leiche zum Fenſter hingus⸗ 5 geworfen. Der Mörder ſtieg in Herzogenbuſch aus delearermi und verſchwand ſpurlos. Die Identität der Eis 11 mordeten iſt noch nicht feſtgeſtellt. a — Ottersweiler, 15. Okt. Ein ſchrech⸗ Je 15 licher Unglücksfall ereignete ſich geſtern Abend in der Aellt 1 Huck'ſchen Müble dahier. Die 14 Jahre alte Tochter alen, des Mühlenbeſitzers Franz Huck, Namens Marſe 50 Anna, kam zu nahe an ein Nad, wurde, dem O. Lerchen Bl. zufolge, von demſelben erfaßt, in die Tleſe ge⸗ ſchleudert und derart eingeklemmt, daß das unglückliche 31 be. Mädchen aus ſeiner ſchrecklichen Lage erſt befreſt dehnung, be ih, Speick durggube al werden konnte, vachdem das Waſſer abgeſtellt und das Rad mit Hülfe einer Winde rückwärts geſchafft worden war. Das bedauernswerthe Mädchen erlag heute Morgen ſeinen Verletzungen. FFC Nohſeidene Paſtkleider Mä. 16,80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Qual, täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seiden ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Metet — glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damoſte eee. — — A * u obnung 1 o geſund für einen Kranken ſein, und dort war uch Neita unter ihres Onkels Schutz. Ahnte Lady Marian, daß die junge Waiſe den ereſſe eingefloͤßt hatten — Lord Belfort und dem Fremden aus den Bergen, Ruprrt Falkner ein Magnet, ein Leiſtein ſein würde? XILIII. en,, bemerkte Frau Digby, als ſie ihrem alten O kel emen Brief einhändigte, obwohl der alte der Zeitung vertieft war. f Sit Fulke ſah gleichgiltig auf. „Was iſt es, Helene? Cin Antrag für Triſſa ? Wenn er nur einigermaßen wünſchenswerth iſt, chon, Du baſt keine Ruhe, bvor Du das Kind icht unter die Haube gebracht haſt.“ „Mein lieber Onkel, wie unfreundlich von Dir, o zu ſprechen!“ verſetzte die Lody ärgerlich. „Wir aben noch Jahre lang Zeit, ehe wir über das Kind twas entſcheiden ch inzwiſchen nichts ſehr Annehmbares bieten ſollte „aber davon iſt ja jetzt gar keine Rede. Dies jer iſt nichts weiter als ein höͤfliches Billet vom Herzog von Dunbar. Er ſtellt für morgen Abend it und meinen Töchtern ſeine Loge in der Oper ur Verfiigung. Natürlich weis is nicht, daß Miß oro nicht meine Tochter iſt, aber er iſt ja Triſſa vorgeſtellt worden, und jedenfalls gilt ihr dieſe Auf⸗ merkſamkeit.“ eiden Männern, die ihrem ſtolzen Gemüth In⸗ lange,“ erwiederte ſeine Nichte triumphirend, „Onkel Fulk“, ſieh doch! Ich glaube wirklich, aß ſich unſerer Triſſa glänzende Ausſichten eröff⸗ Aom tal in einen das Steweſen betreffenden Artikel häteſt Du gut, ihn anzunehmen, denn ich ſehe ich meine natürlich, wenn Sir Fulk⸗ räuſperte ſich und nahm trotz ſeiner vorherigen Zerſtreutheit ſeiner Nichte das Briefchen aus der Hand. Er las es ſehr bedächtig und gob es der Frau Digby dann mit ſehr nachdenklicher Miene wieder zurück. „Iſt der Herzog, ſeitdem er bei mir war, hier geweſen?“ fragte er. „Nur ein Mal, Onkel, doch blieb er nicht „und ich muß in der J hat geſtehen, daß er mir bei ſei⸗ nem Beſuche zerſtreut vorlan, Ec ſaß Tiſſſa immer an, als ob er nicht recht wiffe, worüber er mit ihr ſpreg en ſdlle.“ „Offenbar wußte er nicht, ob ſie ſchon in die Geſellſchaft eingeführt iſt, und hiermit zieht er ſich nun geſchickt aus der Affaire,“ fuhr ſte mit einem Blick auf das Billet fort. „Ohne Zweifel wird er im Laufe des Abends einmal in die Loge kommen . . . Das giebt ihr die beſte Gelegenheit.“ „Wozu Nichte ?“ fragte der Admiral ärgerlich. „Um näher mit Triſſa bekannt zu werden, On⸗ kel. Sie iſt noch zu jung, daß er nicht recht weiß, auf welche Weiſe er ihr Aufmerkſamkeiten, wie er ſie anderen jungen Damen zollt, erweiſen ſoll.“ N „Und wer wird Dich noch begleiten? Cora natürlich. Sie ſchwärmt für Muſik, und die Ein⸗ ladung giet ebenſo gut ihr als Triſſa. Frau Digby zögerte mit der Antwort. „Ich halte es ſür unvorſich tig, Oakel, Cora mitzunehmen,“ ſagte ſie endlich. „Es ſtellt ſie Teiſſa zu ſehr gleich, und namentlich würde Granville viel um ſie lein, was ich moglich zu vermeiden ſuche. Nein, ich halte es für gerathen ... es iſt über⸗ b (ca 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Forben 0 u Deſſins etc.), Porto⸗ u. zollftei. Muſter umgebend. ln und Seiden fabrik G. Henneberg k. u. f. fl), Zürich. um nit ee 0 CC id Epi hanpt gar nicht nöthig daß ſie von der Grlegen 30 heit zu einem ſolchen Vergnügen erfährt.“ i Sir Fulke lächelte ſpöttiſch. 1 „Helene, Du glanbſt vermutlich nicht an Vor herbeſtimmung ?“ fragte er. „Lieber Onkel, welche Frage! Natürlich glaube ich daran!“ rie die Lady ans. „Dann nützt Dir Dein Glaube wenig, wenn Du Deiner Tochter Erfolg nicht den Zufäll gkeſten eines Abends auszuſetzen wagſt,“ verſetzte Sir Fulke ſarkaſtiſch. „Wenn der Herzog Deine Tochter nur in Abweſenheit ihrer ſchönen Gefährtin bewun⸗ dert, wird Teiſſa ein ſehr unbefrledigentes Leben daraus erwachſen, Helene.“ . „Lieber Onkel, Mädchen ihrer Claſſe find ſo ſchlau ... auch Du haſt Dich von dieſer org ganz blenden laſſen,“ erwiederte Frau Digbh was kleinlaut, „Wohl moglich! Du fiehſt aber, daß mie das allerhand kleine Sorgen erſpart, lachte der alte Admiral, und Du würdeſt Dir viele Mühe ſparen, wenn Du den Dingen ruhig ihren Lauf ließeſt.“ „So willſt Du, doß Cora mitgehe ? fragte ö Hebr⸗ b 050 achtſach ant 10 a beau J. G. 3 ia Alain und Eiſte „Durchaus nicht ich ſie ja an einem anderen Abend hinführen,“ enk⸗ gegnete der Admiral, „und ich kann ihr auch, wenn, ſie es wünſcht, Gelegenheit geben, ſich dem Herzog zu nähern, wenn ich es ihres Feledens wegen für rathſam hielte. Du aber kanſt thun, was Du willſt ber ** 18 haben dabuig 1 . . ich überlaſſ? Das ganz Deinem Gutdünken.“ 9 888 Und Sir Fulte wandte ſich wieder ſeiner Zel⸗ ö 8 tung zu. 1 When (Fortſetzung folgt.)