rung ung bon J ler Ju e Waage rt. (auch ſtonzweg Angtönſe ſitoher Ahr * g det Auſſg ng . g nhaus.“ daß die ch in lain n, jedoh i en ſind d gsbeding n wan tober Ig . 1 N. chr I % ten bel Münz etzger. ing Küche Spaß ſtern zu! dition. ieten laſer Kell, eue Anlag, ielen Zimmer, ah ſcherplet immer, rg Milt ſergaſſ⸗ len. lt Mert Mett oft M I ue Sibel . Neft blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ür die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ 90575 — 8 für Ladenburg und Amgegend. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. „ e Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zeile oder deren Naum 5 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neclamen 20 Pfg. Samstag den 21. Okkobe * 1893 Nr. 84. Volitiſches. Berlin, 19. Okt. Der Reſchsanzeiger meldet, der General von Kaltenborn⸗Stachau ſei ſe nes Amtes als Kriegsminiſter entbunden und zu ſelnem Nachfolger ſei General der Infanterie, Bron⸗ ſart v. Schellendorf, ernannt. Berlin, 19. Oktob. Die franzöfiſch⸗ruſſiſche Freundſchaft unter dem Einfluſſe der Ruſſenfeſte in Frankreſch. Auf dem Gebiete der europäſſchen Po⸗ Ati ißt der ruſſiſche Flottenbeſuch und der begeiſterte Empfang der Ruſſen in Frankreich ohne Zweifel das bedeutſamſte Ereignſß der Gegenwart, denn ſo ſehr man auch geneigt war, den Beſuch der Ruſſen in Toulon und Paris zunächſt nur als eine höfliche Erwiederung des franzöftſchen Flottenbeſuches in Kronſtadt anzuſehen und der ganzen Ange legenheit nur die Bedeutung eines ceremoniellen Aktes und eines flüchtigen Freudenfeſtes beizumeſſen, ſo muß man jetzt doch zug⸗ſteben, daß gerade die Ruſſen⸗ feſte in Frankreich geweſſe Wahlverwandtſchaften im franzöfichen und ruffiſchen Volkscharakter offenbarten, welche unter Umſtänden auch einen großen Einfluß auf die Behandlung der politiſchen Geſchichte er⸗ langen können. Denn wenn man auch die Umarm⸗ ungen und Küſſe, welche in Toulon und Paris zwiſchen Franzoſen und Ruſſen ausgetauſcht wurden, zumal wenn dieſe zärtlichen Freundſchaftsbeweiſe zwifchen ruſſiſchen Matroſen und Männern und Frauen aus dem franzöͤſiſchen Volke in den Caffe's, Conzerten und ſelbſt auf offener Straße ſtattfanden, wohl vielfach nur auf Rechnung einer rofigen Wein⸗ laune und eines feurigen ſüdfranzöftſchen Naturells ſitzen kann, ſo bleibt von dem Ruſſenfeſte doch auch der unbeſtreitbare Beweis beſtehen, daß zwiſchen Franzoſen und Ruſſen überraſchend vele und große Sympathien beſtehen. Iſt doch felbſt der Kaiſer Altxander von dem glänzenden Empfange der Ver⸗ treter Ruſſlands in Frankreich und dem Berichte des Admirals Avellan über dieſe über alle Maßen herzliche Aufnahme ſo gerührt und erfreut geweſen, daß er eine Verlängerung des Aufe thals der ruſſi⸗ chen Vertreter in Frankreich und auch einen Beſuch der ruſſiſchen Flotte in Marſeille zugeſagt hat. Und man kann fich denken, in welcher Weiſe die dom Zaren bewilligte Verlängerung des Beſuches der ruſſiſchen Gäſte auf die leicht erregbaren Gemüther der Franzoſen wirkte und dem Glauben an ein franzöſiſch⸗ruſſiſches Bündniß neue Nahrung gab. Man fieht auch wieder aus dieſen ſeltſamen Bege⸗ benheiten, daß die meiſten Völker aus den Lehren der Weltgeſchichte nicht das Geringſte ſüc ihre Staatsweisheit profitiren. Das franzöſiſche Volk, welches ſo ſtolz darauf iſt, vor hundert Jahren das Joch eines verrotteten Regierungs yſtems abg⸗ſchültelt und ſeine Freiheit gewonnen zu haben, ſchwärmt für Rufſland, welches ſich in Bezug auf ſeine Ver⸗ waltung, Finanzen, Kultur u. ſ. w. ſo ungefähr auf dem Standpunkte befindet, wie Frankreich vor 150 Jahren. Und die Ruſſen, welche don dem übermächtigen Frankreich nicht nur 1812 an der Mos qua, ſondern auch in Moskau ſelbſt ſchwer ge⸗ demüthigt wurden, ferner 1854 und 55 vor Se⸗ baſtopol das franzöſiſche Schwert fühlen mußten und im Pariſer Vertrage von 1856 aus Frankreichs Hand, einen Rufflands Stellung arg ſchädigenden Frieden entgegenzunehmen gezwungen waren, ſte umarmen jetzt ols ihre beſten Freunde die Fron⸗ zoſen.? Woher iſt dieſe ſeltſame Umwandlung ge⸗ kommen? Die Franzoſen und Ruſſen haben fich nicht nur im Stillen in ihren auf die Herrſchaft in Weſt⸗ und Oſteuropa gerichteten ehrgeizigen Beſtre⸗ bungen, denen der Dreibund entgegenſtebt, zuſamm⸗ engefunden, ſondern ſie berübren ſich offenbar auch in Volksleidenſchaften und Vollsinſtinkten viel mehr, als man bisher Urſache hatte, anzunehmen. Die Pbantaſie und die Schwärmerei, daß Frankreich im Weſten und Ruſſland im Oſten der maßgebende Staat ſein müſſe, ſcheint Franzoſen und Ruſſen faſt im gleichen Maße zu beh erſchen, und man muß leider befürchten, daß dieſe elementaren Volksleiden⸗ ſchaften, wenn begünſtigende Ereigniſſe eintreten, zur hellen Flamme auflodern werden, um in einem eu⸗ ropälſchen Weltbrande das erſehnte Ziel zu erreichen, denn aus plotoniſcher, begebrloſer Viebe beſteht die franzöſſich⸗ruſſiſche Freundſchaft nicht. — Gerade am Tage des feſtl chen Ruſſenein⸗ zuges in Paris iſt der 85jäbrige Marſchall Mae Mahon auf ſeinem Schloſſe La Foret nach zwe i⸗ wöchiger Krankbeit verſchieden. Der verſſorbene Heerführer hat einſt als der Sieger von Magenta und Solferino, dann aber als der Befiegte von Wörth und Sedan eine weltgeſchichtliche Rolle ge⸗ ſpielt, außerdem war er bekanntlich von 1873 bis 1779 Präfident der franzöfiſchen N. publik. Die fianzöfiſche Preſſe widmet dem verſtorbenen Marſchall Mac Mahon warme Nachrufe. g — In der alten Hanſaſtadt Bremen fand am 18. Oktober, alſo an einem für das deutſche Volk bedeutſamen Doppelgedenktage (Geburt des Kaiſers Friedrich, Nolkerſchlacht bei Leipzig,) die feierliche Einweihung des Denkmales für Kaiſer Wilhelm I. ſtatt. Dem Enthüllungsccte wohnte eine glänzende Feſtverſammlung bei, an ihre Spize der Kaiſer Die geſammte Feierlichkeit nahm einen überaus würdigen und eindrucksvollen Verlauf. Die Tochter des Neeres. Roman von A. Nicola. 15 45. Derſelbe enthielt Fächer, und auf dieſen lagen Plackate mit genauer Aufſchrift Ihres Inhaltes, und leine Käſtchen, die allerhand Gegenſtände in ſich ſchloſſen, welche dem früheren Zweig der Familie angehört hatten. Lady Marian öffnete eines nach dem andern. Sie enthielten wunderliche antike Schmuckſachen, halb verblichene Miniaturbilder, die man aus ihren Rahmen genommen hatte. Sie legte dieſelben ohne weiteres Jatereſſe bei Seite. Dann aber kam ein ſtaublges und offenbar ſehr vernachläſſigtes Schmuckläſichen zum Vorſchein, ſprünglich rothe Maroquinleder vollſtändig verbarg. Dieſer kleine unanſehnliche Koſten zog Lady Marian's Aufmerkſamkeit ganz beſonders auf ſich, und ſie ruhte nicht, bis ſie das verroſtete Schloß gewaltſam erbrochen hatte. Als ihr das endlich gelungen war, zeigte ſich ihren Blicken ein großes Medaillion; ſeiner Größe und Schwere nach enthielt es nach Marian's feſter Ueberzeugung ein Porträt, oder eine Haarlocke, und ihr nächſtes Bemühen war, dieſem Geheimniß auf die Spur zu kommen Es gelang ihr bald, das Medail⸗ i deckung, die ſi daraus zu entnehmen meinte, lon zu öffnen, und ihr Auge ruhte voll Intereſſe auf d ſſen Inhalt. Es war ein Porträt, und zwar das Porträt eines jungen hübſchen Mannes mit den ſtark markirten Zägen der Biddulphs, aber von der Kleidug war ſo wenig zu ſehen, das ſich nicht be⸗ uttheilen ließ, zu welcher Zeit das Original des Bildes gelebt hatte. Lady Marion hielt es an das Licht, um zu ehen, ob irgend etwas Eingravirtes Aufſchluß da⸗ rüber geben könnte. Die Faſſung enthielt einige Worte, doch nicht in englicher Spiache. Marian deſaß nicht geringe Sprachenkenntniſſe, aber es währte doch einige Zeit, ehe ſie entziffern konnte, daß es ſpanniſch war, und ehe ſie mit Hilfe ihrer Kenntniß des Italieniſchen endlich die Worte auf welchem eine dicke Staubdecke lag, die das ür⸗ Aberſe n konnte. Es waren nur wenige Worte, aber die Ent⸗ durch⸗ 1 85 zuckte ſeltſam ihre Bruſt. Die Worte lauteten: . „Meinem geliebten Weibe J. E. von P. B.“ Voll Intereſſe blieben Lady Marian's Augen eine Weile auf dieſer Inſchrift haften. Die von ihter Haushälterin erzählte Geſchichte kam ihr wie⸗ der in den Sinn ... doch war das Ganze ſo un⸗ waheſcheinlich, und die Anfangsbuchſtaben konnten ſich, obwohl ſie ſonderbarer Weiſe paßten, ebenſo gut auf Andere beziehen, als auf die unglücklichen Perſonen jener tragiſchen Geſchichte. Lady Marian hatte aber wenig Zeit, über ſolche Möglichkeiten nachzudenken. Ein leiſer Ruf aus dem anſtoßenden Zimmer rief fie an ihres Vaters Lager. Er hatte zum erſten Male ſeit dem Sturz ſein volles Bewußtſein wie⸗ de rerlangt. Die Aerzte hatten geſagt, daß viel von einem ſolchen Erwachen abhängen würde, und Marian's Hoffnungen ſtiegen bei der ſchwachen, aber natürli⸗ chen Annahme die betaus folgerte. Auch war die Verb ſſerung nicht nur vorüber⸗ gehend, obwohl die Geneſung des Kranken nur langſam vorwärts ging. Nach einer Woche wurde Lord Marſton für außer Gefahr erklärt, obwohl ſein Zuſtand noch beſtädige Fürſorge erfordere. „Lady Marian, es wird dem Grafen gut thun wenn er, ſobald er ſtark genug iſt, in ein wärmeres Klima geht,“ erklärte der Arzt. „Seine Nerven werden fich in milderer Luft rafcher wieder ſtärken.“ Während Lady Marian noch lange über das merkwürdige Medaillon nachgrübelte, deſſen Vorhan⸗ denſein ſie ſogar der treuen Frau Aſton verſchwieg, war ſie uüder den Ott, wohin ſie fich mit ihrem Vater begeben würde, bald mit ſich einig. Sie wollte nach Cannes gehen. Kein anderer Ort würde