5 ealſchule umgewandelt wurde, begeht noch im Laufe dieſes Monats das Feſt ihres 301lährigen Beſtehens und hat ſich bereits ein Comite gebildet, welches eifrig mit den Vorarbeiten zur Feier beſchäftigt iſt. Die Feier ſoll wie folgt d'gangen werden. ſagt bat. Einladungsſchreiben zu Betheiligung an der Feuer find bereits an fämmtliche ehemalige Schüler, gangen. Ferner wurd beſchloſſen mit dieſer Feier eine Stiftung durch freiwillige Beiträge, fßiger und ehe⸗ Zinſen zur Unterſtützung unbemittelter Schtzler be⸗ ſtimmt werden ſollen. 8 Von den Hier und Umgegend weilenden ehe⸗ maligen Schülern wird der Feier ein ſehr reges In⸗ erreſſe entgegengebrach und wäre es zu münſchen, wenn auch entfernt Wohnenden, die in ihren Jugend⸗ fabren die Anſtalt beſuchten, für die Feier ein gleich reges Inter⸗ſſe b kunden würden. — Mannheim, 11. Okt. Infolge von Lie⸗ skummer haben ſich zwei Dienſtmädchen gemein⸗ am in den Fluten des Neckars ertränkt. — Bensheim, 11. Okt. Geſtern Abend gen 10 Uhr wurden Bay 'riſchen, der mit ſeiner etwa 230 Stück zählen⸗ en Schafherde nächſt dem Bahnübergang oberhalb Bensheim verweilte, von dem Heidelberger Schnell. ug 56 Schaſe überfohren und getödet. Die Tiere je Hunde ſchlecht wachten, aus dem Pferch ausge⸗ rochen und trieben fich auf dem Bahndamm herum. Der Bahnwärter war dem nahenden Zuge entgegen⸗ gelaufen und hatte das Haltefignal gegeben, der ug konnte aber nicht zum Stillſtand gebracht wer⸗ en und fuhr mit voller Fahrgeſchwindigkeit in die iere hinein. In der ganzen Länge des Zuges gen die zerffückelten Schafe auf dem Bahndamm mher. Jedenfalls find die Thiere dem Licht der okomotive entgegen und ſo unmittelbar in den Tod elaufen. Der Schnellzug, deſſen Reiſende durch den raufigen Anblick niche wenig erſchreckt wurden, fuhr, „Fikf. Zig. mit 5 Minuten Verſpätung von der nfallſtätte weiter. 5 — In Eſchbach bei Gießen hat ſich der wohl⸗ Vormittags findet Schulfeier ſtatt; Hierauf folgt . Feſteſſen und hieran ſchließt ſich ein Bankett, wozu der bieſtze Geſangverein ſeine Mitwirkung zuge⸗ ſomit deren Adreſſen feſtgeſtellt werden konnten, er⸗ maligen Schüler der Anſtalt, zu verbinden, deren einem Schäfer aus dem aren vermutlich, während der Schäfer ſchlief und habende Landwirt Brückel erhängt. Er äußerte dor einiger Zit, daß die geringen Obſtpreiſe ihn noch in den Tod treiben würden, er könnte es noch er⸗ tragen, wenn es kein Obſt gegeben hätte, aber aus ſeinem reichen Vorrat ſo gut wie nichts zu lößen, das wolle er nicht überl⸗ben. f — Breslau, 10 Okt. Auf der Ludwigs⸗ glückgeube bei Zabrze find zwei Maſchienenwärter, während fie eine Förderſchale reparierten, in den Schacht geſtürzt und gräßlich verſtümmelt worden. Urſache des Unglücks war das Zrreißen des Seils. — In Neuß a. Rhein wurde ein ent ſetzliches Verbrechen begangen. Man fand am Sonntag nach⸗ mittag in einem Gartenhäuschen ein kleines, mit Hemd und Strüpfen bekleidetes Mädchen auf der Erde liegen. Das Hemdchen des Kindes war blut⸗ getränkt, die übrigen Kleider desſelben lagen in wüßſter Unordnung auf der Erde umher. Bei näherm Zu⸗ ſehen fanden ſie, daß der Unterleib des Mädchens aufgeſchltzt war. Die Händchen halte das arme Weſen in die Erde eingekrallt Das Kind lebte noch und gab auf Fragen nach ſeinem Namen noch einige lallende Laute von ſich. Alle Hilfe war aber zu ſpät. Kurz nach der Ankunft im Hospital erlöſte der Tod das Opfer von ſeinen Leiden. Das Mäd⸗ chen iſt ein fünfjäbrig s Kind des Schloſſers Naß. Der vermuthliche Mörder ſoll in Hochnenkirch bei einem abermaligen Attentat verhaftet worden ſein. — Hamburg, 11. Okt. Der Mörder eines geſtern im Abort der Suſannenſtraße ermordet auf⸗ gefundenen 5jährigen Mädchens iſt in der Perſon eines 17jährigen Bäckerknechtes verhaftet. Derſelbe ſoll die grauſige That bereits eingeſtanden haben. — Rom, 12. Oktbr. In Syrakus ſtürmte eine Menge das Stadthaus, wo gerade der Stadt⸗ rat über neue Steuern Beſchluß faßte. Sie zerflörte und zertrümmerte Alles. Das Mobitiar warf die wütende Menge aus dem Fenſter und verſuchte, Feuer anzulegen. — Welchen Kalender kaufe ich dieſes Jahr? So fragt jetzt wieder Mancher, wenn er die große Auswahl vor ſich hat. Nun, wer einen wirklich guten Kalender wünſcht, der kaufe den Vetter vom Nhein, der bei Chr. Schömperlen in Lahr nun zum 16. Mal erſcheint und nur 30 Pfg. koſtet. Dieſer Kalender bringt intereſſante Erzählungen, heitere und ernſte, Gedichte, Weltbegebenheiten uſw., alles in einem Ton, daß Niemand ſich veletzt fühlen 0 Bei den Monaten iſt Raum zum Einſchreiben von nge Mann iſt keine paſſende Geſellſchaft für Sie. r muß ſich ſeinen Weg ſelbſt durch die Welt bahnen.“ — 5 „Nicht doch, lieber Baron!“ entgegnete der Herzog freundlich. „Vielleicht kann ich ihm von Nutzen ſein .. jedenfalls verſpreche ich, ihm mit meiner zuläſſig hohen Stellung nicht den Kopf zu verdrehen. Doch, wenn Sie mir den Sohn nicht anvertrauer wollen, ſo haben Sie vielleicht nichts da⸗ gegen mich der Mutter vorzustellen?“ ſetzte er mit liebenswürdigem Lächeln hinzu. Neue neue Bitte ließ den Baron ein wenig vor der Wahrheit ahnen. So ſtellte er denn den jungen Herzog ſeiner ichte vor. 8 0 XII. Lady Marjan Bidduſph war in dieſer Saiſon die Gefeierſte von all' den jungen Damen ihres Kreiſes geweſen. Und doch war ſie gereizt und verſtimmt. Sie hatte einen Stolzen Charakter und doch war ſte ſich in ihrem Innerſten bewußt, daß ihr der Muth chlte, den ein namenloſes Findelkind gezeigt hatte. Sie liebte den Herzog von Dunbar nicht, und würde ihn vielleicht früher zurückgewieſen haben, wenn er ihr einen förmlichen Antrag gemacht hätte. Doch auch derjenige, den ſi⸗ wirklich liebte, erwi⸗ derte ihre Liebe nicht, und war noch dazu in Folge eines traurigen Verhängniſſes aus ihren Augen ver⸗ ſchwunden. Wem hatt: fi: das zuzuſchreiben ? Wer war dafür zu tadeln. — — und dies wird, weder in religiöſer noch politiſcher Anſchauung. Notizen. Die J0b-mäckte find noch amchen Quellen zuſammengeſt Ut und zup'rla fig. Auch viel Niltzliches bringt der Vetter vom Rhein: Zinstabelle, Poſt, Telegraphen, und Wechſelſtempel⸗Tarif, Ges meinnütziges für Haus und Feld uſw. Heiteres. Eine falſche Vorſpiegelung, „Als ich mich um Ihre Tochter bewarb, verflchert n Sie mir doch, daß ſie ganz unmuſtkal ſch eie * „Nun, das iſt doch die reine Wahrheit!“ „Im Ge⸗ ame gentheil: Kaum iſt ſi“ Frau geworden, gleich ſpielte 3 fi“ die erſte Geige im Hause!“ — Penſtonots⸗ Gi, 8 ziehung. Backſiich Du ſiehſt ja Couſine] Haſt wohl f Hahnenaugen?!“ — Werſchiedene Wege. Sluden 1 A. „Du, ich ſebe Deinen Oakel jetzt jeden Morgen an der Univerſttät vorbeiſpazieren!“ Student B. „Ich dach's mir; beit ich ihn zul tzt angepumpt habe, geht er mit conſequent aus dem Wege]“ — Bräutliche Beſcheidenheit. „Elli, wirſt D. auch glücklich werden mit mir?“ „Gewiß, Arthur, ich bin ja ſehr anspruchslos.“ — Finanzkängflerig, 28 Mann: „Wir müſſen etwas ſparſamer werden, — Frauchen.“ Frau; „Gut, laſſ' uns weniger rauchen.“ rin f un hre Voerfälschte schwarze Seide. % Man verbrenne ein Müſterchen des Stoffes 1 von dem man kaufen will, und die etwaige Ver ⸗ fälſchung tritt ſofort zu Tage: Aechte, rein gefürbte 10 Seide kräuſelt fofort zuſammen, verlöſcht bald und hinterläßt wenig Aſche von ganz hellbräunlicher mn Hen Farbe. Verfälſcht⸗ Seide (die leſcht ſpeckig wird ö ö — ö N bricht) brennt langſam fort, namentlich glimmen die „Schlußfäden“ weiter wenn ſehr mit Faſtbro erſchwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Af die ſich im Gegenſatz zur ächten Seide nicht kräufeln ſondern krümmt. Zerdrückt man die Aſche der üchte Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der verfälſchten nich Der Seidenfabrikant G. Henneberg (K. K. Hoflief.) Zürich verſendet gern Muſte von ſeinen ächten Seidenſtoffen an Jedermann liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto⸗ un zollfrei in's Haus. Doppeſtes Brieſporto nach de * 4 Kals. Kgl. Hofl. Baden Baden, Frankfurt a, M THEE-MESS MER empfiehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 8.50 pr, Pfd. Probe packete 80 Pk. u. M. 1.— foo. Doppelbriet) sehr beliebt u. verbreite Zu haben bei T. C. Stenz. Lady Marian ſagte ſich, daß die Schuld daran die unbekannte Fremde trug. Alles hatte Cora verſchuldet! Sie war das Gift ihres Lebens, das Hemmniß ihres Glückes, die Zerſtörerin ihres Friedens. Und wie fie daran dachte, galten ihr der Rang, der Reichthum, die Huldigung nichts, ſo lange dieſe Unbekante die Liebe Deſſen beſaß, der ſcheindar im⸗ mer noch huldigte. Dieſem verwöhnten Kind des Glückes war ſeine Laune vielleicht zu verzeihen. Es war hart zu ſehen, daß ſie mit all' ihren Vorzügen fich nicht 10 freiwillige Liebe deſſen erwerben konnte, den ſie liebte. f Doch hätte ſie wohl kaum mit dem unglückli⸗ chen, aber bevorzugte Mädchen tauſchen mögen, wenn ſte damit auch auf ihren Rang und Reichthum, die ſte jetzt für werthlos erachtete, hätte verzichten müſſen. So ſaß ſie in ihrem luxuriöſen Boudoir und ba⸗ lancitte den Zeichenſtift müß ig zwiſchen den Fingern, während ſte ſich trübſeligen Gedanken an die Ver⸗ gangenheit und Zukunft hingab. Wo war Hugo, der Herzog von Dunbar, ihr jetziger Bewerber?“ Hatte auch er ſeine Huldigungen eingeſtellt? Vielleicht wäre es doch klug von Marian geweſen, dem edeln jungen Herzog die Hand zu reichen? Aber geſtern und heute war der Herzog noch nicht gekommen. „Die Diener können meine Befehle doch nicht miöverſtanden haben? Sie wiſſen doch, daß ich für den Herzog zu Haufe bin,“ murmelte Marian vor h in. Aber als ihre Hand nach der Klingel griff, um diefen möglichen Jerthum zu beſeitigen, wurde abermals an der Hausglocke gezogen. Dann kamen i „Doch gelang es mir. mich der Dame vorſtellen zu Schritte die Treppe herauf, der Herzog von Dunda wurde gemeldet und trat in das Zimmer, „Verzeihen Sie, daß ich etwas ſpäter als ge wöhnlich komme,“ ſagte er und hielt ihre Hand einen Moment länger als nothwendig war, in der ſeinen, „aber ich habe geſtern einen Beſuch gemacht, der Sie intereſfiren dürfte. Entfinnen Sie ſich noch meines ſeltſamen Abenteuers zwiſchen den Bergen „O ja!“ erwiederte ſie kühl. „Nun, ich hege immer eine lebhafte Neugier den Grund zu erfahren, weshalb das ſeltſame Mäd chen ſich zu einer demüthigenden Be tle herabgeloſſe hatte, und was aus ihr wurde.“ „Und haben Sie ſie gefunden?“ frug Maria erſchreckend. „Geſtern Abend beſuchte ich eine Ge Me ſellſchaft bei Sir Fulke. Als ich mich dem Mufik Dal ſaale näherte, horte ich eine herrliche Simm e, und als ich mich durch die Menge drängte, ſah ich, daß 5 die Sängerin auch ſehr ſa dn war, und ihr Zäge Nönit glichen auffallend jenen des Mäschens, dem ich zwi ſchen den Bergen begegnete, und daß Sſe für die Adoptivtochter des Lord Faro hlelten. Sie konnen ſich mein Erſtaunen denken.“ 5 „Und Ihre Freude!“ warf Lady Marſon miß⸗ trauiſch ein. 8 „Und meine Freude!“ entgegnete der Herzog ruhig und unbekümmert um den zornigen Blick Lady Marian's. f „Natürlich ließen Sie ſich vorſtellen ?“ fuhr die“ Erbin bitter fort. „Das gerade gelang mir nicht,“ verſeßzte er. laſſen, bei der ſie als Sir Fulke's Schützling lebt, und die eine fehr hübſche Tochter hat.