kaßmstor i e Il 10 N. eten dahier ein 2 Ziung Garten un l. J. dn zen Renan — aſitkoßln hlen I. Sotlt n d. Aal — Honiſ zälketel, men prup and fen, blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. ie die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Nr. 81. 5 t jeden Dienttag und Freitag Abend. N ee Preis viertelahrüch Mark 1.—, mit iduſtrkertem Unterhaltung - 1 15 Ladenburg. N Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Amgegend. 5 Anzeigen: die I⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. Alitkwoch den 11. Oatob Dr —— er 1898 Volitiſches. Berlin, 10. Okt. Das Fehlen j'der Angabe Aber die Höhe der Steuerſätze in den halbamtlichen Wröffentlichungen über die neuen Steuergeſetzentwürfe It allpitig ſehr übel vermerkt worden und erſcheint dieſes „Verſehen“ in der That ſo auffällig, daß es erklärlich iſt, wenn hierüber allerlei ſenſatlonelle G.“ küchte in Umlauf find. Inzwiſchen weiß die „S. T.“ zu melden, daß die Steuerſätze beim Tabak⸗ ſteuergeſetzentwurfe wie folgt Auf Cigarren und Cigaretten 33½ Proz., auf Rauchtabak 662/s auf Kau⸗ und Schnupftabak 50 Prozent, der Zoll af Tabakfabrikate wird erhöht von 270 400 M. auf 100 Kilo Cigarren, von 180 auf 250 M. pro 100 Klo anderer Fabrikate. Selbſt⸗ perfländlich muß dem genannten Fachblatte die Ver⸗ antwortung für dieſe ſeine Mitteilungen überlaſſen bleiben. Ungünſtig wirkt auf die Aufnahme ſp ziell des Tabakgeſetzentwurfes ſeitens der öffentlichen Mei⸗ nung namentlich der Umſtand ein, daß ſich die zu den Verhandlungen der betteffenden Komm ſſion hin⸗ zugezogenen Sachverſtändigen der Tabakbranche in jeder Beziehung gegen den Entwurf erklärt haben, Was das pfojektirte Weinſt uergeſetz anb langt, ſo ſtößt dasſelbe in den Kreiſen der Weinbauproduzenten guf eine immer ſchätfere Oppoſitionz z. B. fordert die Wiesbadener Handelskammer alle Gemeindevor⸗ flände und Weinintereſſenten des Rheingaues zu . Stellungnahme gegen den Entwurf auf. — Die neuen deutſch⸗ruſſiſchen Handelsver⸗ tragsunterhandlungen in Berlin haben unter gün⸗ ſtigen Ausfichten begonnen. Es wird verſichert, die tuſſiſchen Delegirten bekundeten eine ſehr entgegen⸗ kommende Haltung und ſcheine es, als ob die ruf⸗ normitt feien: auf ſiſche Regierung ernſtlich das Zuſtandekommen eines Handelsvertrages mit Deutſchland wünſche. Friedrichs ruh, 5. October. Der Exkrazug des Fürſten Bismarck traf auf dem hieſigen Bahn⸗ hofe mit einer kleinen Verſpätung um 11 Uhr 7 Minuten ein. Der Altreichskanzler, welcher in Be⸗ gleitung ſeiner Gemahlin und ſeiner Aerzte, Profeſſor Schwenninger und Dr. Cöryſander, den Perton betrat, ſah trotz der Reiſeſtrapazen recht wohl aus. Vom Bahnhofe bis zur Schloßthür hatten Mann⸗ ſchaften der Feu l rwehr Aufſtellung genommen, welche mit ihren Fackeln die Wige erleuchteten Der Ober⸗ förſter Lange leilete in Gemeinſchaft zweſer Gendar⸗ men die Abſperrungsmaßregeln. Der Fürſt begrüßte den Oberförſter am Bahnhofe und drückte ihm die Hand; er reichte ihm die linke mit dem Bemerken, daß er die rechte „noch nicht ordentlich gebrauchen“ konne. „Iſt hier Alles geſund?“ fragte der Flüeſt und wandte ſich, als der Oberförſter dieſe Frage bijaht hatte, dem Ausgange zu. Auf dem Wige dorthin begrüßte er das zahlreich anweſende Publi⸗ kum, das faſt ausſchließlich aus Einwohnern von Friedrichsruh beſtand. Fürſorglicher Weiſe hatte das Hausperſonal, für den Fall der Ermüdung des Fürſten durch die Eiſenbahnfahrt einen Wagen be⸗ reit halten laſſen, von dem der Fürſt denn auch Gebrauch machte. Er beſtieg denſelben und fuhr in Gemeinſchaft mit ſeiner Gemahlin und Peofiſſor Schwenninger unter dem Hochrufen der Menge dem nahen Schoſſe zu. Im Laufe des Abends waren ſehr zahlreiche telegraphiſche Anfragen nach dem B⸗ finden des Altreichskanzler aus Berlin, München, Paris und anderen Städten in Friedrichsruh eing ⸗ laufen. Soweit ſich bis itzt bꝛurtheilen läßt, hat die Reiſe keine nachtheiligen Folgen auf den Geſund⸗ heitszuſtand des Fürſten ausgeübt. Verſchiedenes — Schriesheim, 9. Okt. Der 18 Jahre alte Sohn des Kaufmann J. L. Müller hier, wel⸗ cher bei ſeiner Familie zu Beſuch weilte, wurde am Sonntag Abend auf der Treppe des elterlichen Hauſes, welche vom 1. in den 2. Stock führt, von ſeinen Angehörigen erſchoffen aufgefunden, welg e infolge des Schuſſ es herbeigeeilt waren. Ob der Unglückliche ſich ſelbſt erſchoſſen, oder ob er in ſeinem etwas angetrunkenen Zuſtande, mit der Schußwaffe herumhantirte und ſich dabei das Unglück ereignete, iſt nicht erwieſen. Ein Grund zu einem Selbſtmorde war in keiner Weiſe vorhanden. — Mannheim, 9. Oktbr. Kommerzienrat Karl Ladenburg hat die ihm von den Nationallibe⸗ ralen angetragene Kandidatur für die hieſtge Stadt angenommen, nachdem Herr Landgerichtspräft dent Baſſermann endgiltig eine Wederwahl als Land⸗ tagsabgeordneter abgelehnt hat. Ladenburg bertrat vor 2 Jahren bereils den Wahlkreis. — Mannheim, 6. Okt, Eine für Befitzer von Dampfmaſchinen hochwichtige Erfindung iſt dem Maſcheniſten des Herrn Jakob Rheinberger dahier, Georg Berni, gelungen, nämlich ein „durch Wärme bethätigter Weſſerſtandsanzeiger mit elektriſchem, aus⸗ ſchaltbarem Lärmapparat für Damp'keſſel.“ Die Er⸗ findung, die an der Dampfmaſchine des Herrn Rheinberger ſeit längerer Zeit erprobt wird, bewährt ſich vortrefflich. Herr Berni hat ſeine Erfindung zum Patent angemeldet und vom Patentamt wurde fie als patentfähig erklärt und vorläufig vor Nachahmung geſchützt. — Eine Verſammlung von Tabakpflanzern der badiſchen Pfalz fand geſtern im „Schiff“ in Neuenheim ſtatt. Zu derſelben hatten ſich Tabak⸗ Die Tochter des Meere; Roman von A. Nicola. 42. Aber, Mama, was be kümmert Dich denn?“ fragte ſie, indem ſie ihre Arme plotzlich um den Hals der gereizten Dame ſchlang und deren ſorgen⸗ volles Geficht küßte. „Es iſt ſchon gut mein Kind!“ ſagte Frau Digby und wußte unwillkürlich lächeln. „Siehſt Du denn nicht, daß das Alles ſehr eigenthümlich iſt? Onkel Fulke hat uns bisher noch nie in dieſer Weiſe eingeladen.“ „Und was ſchließeſt Du aus dieſer plötzlichen Umwandlung feiner Anfichten ?“ fragte Trſſa h iter. „Es beweiſt, welche auffallende Zuneigung er zu dem fremden Mädchen gefaßt haben muß.“ „Ich finde aber auch, daß er ihr übertrieben viel Geld zur Beſtreitung ihrer Gorderobe giebt.“ „Es zeigt nur, wie ſehe er mich ſchätzt, daß er die Retterin meines Leben ſo belohnt,“ entgegnete Trſſſa. „Ich kann Deine Beſorgniß durchaus nicht theilen, Mama, und ich fiade wirklich, daß es bei uns viel hübſcher iſt ſeſt Cora hier iß.“ Ihre Mutter gab keine Antwort. Triſſa war zu jung, als daß ſie ihr hätte den Hauptgrund ihrer Beſorgniß mittheilen mögen; daß ihr Sohn der Anziehungskraft des fremden Mädchens zum Opfer fallen konne. „Nun, ich denke, Du ziehſt, ſo lange ſie hier ſt, möglicht viel Nutzen aus ihrem Umgang,“ ſprach ſie entlich. „Es bedarf all unſeres Tactes und der größten Vorſicht, um die geführchteten Unann hm⸗ lichkeiten zu vermeiden.“ Zu Frau Digby's Verwunderung wurde ihre Mittheilung von Baron Fulke's Einladung von Cora viel gleichgiltiger, als ſie erwartet hatte, auf⸗ genommen. „Sir Fulke iſt ſehr freundlich,“ lautete Cora's Antwort, „aber ich ginge lieber nicht hin. Wollen Sie ihm das ſagen, Frau Digby?“ „Unmöglich, meine Liebe!“ entgegnete dleſe. „Wenn Sir Fulke es wünſcht, Sie einzuladen, würde ihn eine Weigerung beleidigen. Wenn ich Sie recht verſtehe, ſtimme ich Ihren Gründen voll⸗ fländig bei. Doch ich wiederhole: Sie müſſen hin⸗ ehen!“ 8 Cora durchſchauerte es faſt bei dem Gedanken. Sie erinnerte ſich nur zu lebhaſt der einzigen großen Geſellſchaft, die ſie j mals beſucht hatte .. des verhängnißvollen Balles in Willa Faro, der ſo viel Unglück herbeigeführt hatte. Es thäte mir fehr led, Sir Fulke zu kränken, aber ich ginge doch nicht hin. Bedenken Sie, daß mir dort alle Leute fremd find. Ich kann mich nicht in eine ſolche Geſellſchaft begeben. Ich ſehne mich nur darnach, ruhig, unbekannt und ungeſtört ſein zu können, und Alles zu thun, was in meiner Macht liegt, um mich für Ihre Güte dankbar zu erweiſen. Bitte, reden Sie Sir Fulke zu, daß ich zu Hauſe bleiben d erf.“ i Frau Digby ſchüttelte den Kopf. „Ich kenne ihn zu gut, Cora, Er würde es Ihnen nie vergeben. Ihre Anſichten über Ihre Stellung und die Verhältniſſe find ſehr richtig und machen Ihnen alle Ehre, aber für dieſes Mal holte ich es füc beſſer, nicht zu verſuchen, Sir Fulke's Wunſch entgegen zu handeln.“ „Wahrlich, das iſt Sclaverei!“ ſagte Cora zürnend. „Lieber wäre ich in meiner früheren ab⸗ gängigen Stellung geblieben, als daß ich mich bier der Gefahr ausſitz“, getadelt und verachtet zu werden. Doch das iſt der Preis, den das arme Fmdelkind zahlen muß, und es bleibt mir nichts übrig, als es ſo gut als Möglich zu ertragen.“ Frau Digby ſah ſie verwundert an; ſie hätte alles Andere eher erwartet als das. Sie hatte ge⸗ meint, das unbekannte Mädchen werde die Ein⸗ ladung und das Anerbieten eines eleganten Ge⸗ ſellſchaftskleides mit Freuden annehmen. Statt deſſen ſprach ſie von Unglück und Sclaverei. „Es iſt ſchwer, Sie zu verſtehen, Miß Cora, doch ſobald Sie ſo freundlich fiad und Sir Fulke's Güte und Großmuth annehmen, brauchen wir nur noch ein Kleid für Sie zu wählen, denn wir haben