lichem Ausgange, was für eine Stadt mit einer Be⸗ völkerungszahl von ca. 500 000 Seelen gewis nicht zu viel iſt. Hoffentlich gelingt es »der Energie der Hamburger Behörden, den unheimlicheng Gaſt bald wieder zu verſcheuchen. — Der Streik der Bergleute Jm nördlichen Frankreich beginnt bedenkliche revolutionäre Züge aufzuweiſen, wie aus zahlreichen Meldungen über den ſich verſchärfenden Charakter des Ausſtandes erhellt. Anerkannt muß werden,] daß die franzöſiſche Regierung dieſe kritiſchen) Wendung der Dinge vorausgeſehen hat, denn es wurden gleich von Beginn der Streikbewegung an Truppen nach den Mittelpunkten des Streiks entſandt. Dieſelben find aber offenbar nicht ſtark genug, um die Aus⸗ ſchreitungen der feiernden Bergleute zu unterdrücken und die Entſendung von Truppenyperſtärkungen nach dem Streikgebiet erſcheint um ſo dringender geboten, als die ſtreikenden Grubenarbeiter von Leus Miene machen, nach Anzin zu ziehen und die dork befind⸗ lichen 8000 Bergleute zur Teilnahme an dem Aus⸗ ſtunde zu zwingen. Auch wird bereits die Befürch⸗ tung laut, der Streik der nordfranzöſiſchen Bergleute könne zum Ausgangspunkte eines allgemeinen Streiks in allen übrigen Gewerken Frankreichs werden. Charakteriſtiſch für die Lage der Truppen im Streik⸗ gebiet iſt die Meldung, der Kriegsminiſter Loizillon habe denſelben in Hmblick darauf, daß ihnen von der Bevölkerung Unterkunft und Unterhalt verweigert wird, das Recht zu Requ fitionen erteilt. — Die angloeindiſche Regierung hat eine be⸗ ſondere Geſandtſchaft nach Afghaniſtan geſchickt, die wohl die Aufgabe löſen ſoll, die Emir Abdurrahman feſter an England zu keten. Einſtweilen iſt der engliſchen Mö ſſion auf afghanifchem Boden ein ſehr freundlicher Empfang bereitet worden, immerhin bleibt die Reiſe für die Mitglieder der Mſſion ein etwas „kitzliches“ Unternehmen, iſt doch mehr wie einmal eine engliſche Geſandtſchaft nach Afghaniſtan von den kreuloſen Afghanen überfallen worden. Verſchiedeneß Ladenburg, 26. Sept. Begünſtigt von der Witterung fand am 24. l. M. das vom hieſigen Turnverein deranſtalttte Schauturnen ſtatt. Die Einwohnerſchaſt hatte durch ihre Beteiligung ihr Interiſſe an dem Turnweſen gezeigt, und die Turner wußten duich Vorführung ausgezeichneter Uebungen das kleine Feſt zu einem ſchönen zu geſtalten. Nach Beendigung des Wettturnens und nach Vorführung einiger ſchönen Gruppen Stabübungen unter der Leltung des Turnwarks, die diſſen gewiſſenhafte Amtserfüllung b kundeten, wurde die öffentlich Feier geſchloſſen Des Abends verſammelten ſich die Turner zu einer Abendunterhaltung, die unter zahlreicher Be⸗ teiligung des ſchönen Geschlechts zur vollen Zufrie denheit aller verlief Zur Eröffnung dieſes V'reins⸗ abends brachten einige Mitglieder ein ſchönes Mufik⸗ ſtück zur Aufführung, worauf der Vorſtand dſe Peleisverteilunz verlas, bei welcher den Turnern G. Eggenmeier, K. Gauckel und A. Reffertz und den Zöglingen, A. Deck, V. Birnbaum und P. Hornberger Diplome zu⸗ erkannt wurden. Bel dieſer ſchönen Feſtlichkeit hat unſer weckerer Turnverein, auf den die Stadt Ladenburg mit Stolz bliken kann, wieder ſeine Lebensfäh'gkeit und ſeine rege Thätigkeit nach oußen kund gethan. Möge der Vrein unter der tüchtigen Leitung des Vorſtandes und der wohlwollenden Gefinnung der Stadtvorſteher und der Einwohnerſchaft weiter ſeine Wirkung entfalten, ſo geht er einer ficheren Zalunft entgegen. Uaſer „Gut Heil“ gelte heute dem Turnverein Ladenburg! (Sah.) — Manheim, 26. Sept. Bei den nunmehr beendigten Bürgerausſchuß⸗Wahlen wurden gewählt 24 Nationalliberale, 22 Sozialiſten, 8 Freiſinnige und 2 Demokraten. — Karlsruhe, 22. Sept. Der Staatsan⸗ zeiger von heute Publiziert die Genehmigung des Kultusminiſteriums zur Einführung des als „Kon⸗ gregation der barmherzigen Schweſtern vom heiligen Kreuz von Jugenbohl“ fich bezeichneden religiöſen Ordens, ſowie zur Errichtung einer Ordensanſtalt in dem vormaligen Schloßgut Hegne bei Konſtanz. Die Genehmigung mit der Maßgabe erteilt, daß der Ablegung des Ordensgelübdes eine bürgerlich: Wr⸗ kung nicht zukomme und daß außer einhaltung der geſetzlichen Vorſchriften die von der Staatsregierung der Kongregation gemachten beſonderen Aufl igen erflllt werden. Die Kongregation iſt der erſte religiöſe Orden in Baden. — Nürnberg, 22. September. Geſtern in ſpäter Nachmittagsſtunde ereignete ſich hier der Selbſtmord eines Knaben. In der Marienvocſtadt brachte ſich nähmlich der 13jährige Sohn ines do t wohnenden Bauunternehmers einen M ſſeiſtich ins Herz bei, der alsbald den Tod zur Folge hatte. — Hambüͤrg, 23. Sept. Im Hinblick auf das Wiederauftteten der Cholera hat die Hamburg⸗ 1 Amer ' kaniſche⸗ Pac'lfohrt Aktien „ Geſellſchaft, um allen Quarantäne⸗Schwierigkeſten gas dem Möge zu gehen, die zeitweilige Verlegung ihres Schnell dambferdienſtes nach Wuhelmsbob n beſchloſſen, Du geſt'rn von New⸗Hork mit 599 Reiſenden, 240 Säcken Poſt, 40 000 Dollars Konfanten und polle Ladung abgegangene Schnelldampfer Fürst Bima ö wird bereits nach Wilhelmshafen geleitet und vonn dort am 5. Olt. wieder nach New⸗Dork in Ses gehen. Die Reiſenden der Schnelldampfer werden mittelſt Sonderzüge für Rechnung der Geſellſchaft von Hannover nach Wilhemshafen befördert. Die Abfahrten erfolgen Donnerſtag Morgens von Han⸗ nover und an demſelben Tage Nachmittags von Wlhelmshafen. — Berlin, 25. September. Groß s Aufſehen erregt ein Mord und Selbſtmord in der Gardie füftlierkaſerne, Ein Sergeant erſchoß geſtern noch⸗ mittag ſeinen Feldwebel und dann ſich ſelbſt. — Wien, 23. Sept. Der Polizei gelang es, hier eine Anarchiſtenbande zu entdecken. In der Sie⸗ benbrunngaſſe in Margarethen hatten die Tischler gehilfen Franz Haspel und Stefan Hanel, beide 30 Jahre alt, eine förmliche eingerichtet. Hanel wurde auf der Straße verhaftet, worauf die Polizei in die wohlverſchloſſene Wohnung eindrang und ſich Haspels bemächtigte, Haspel wa Flugſchriften zum Feuſter hinaus und wollte nach ſpringen, was die Pol zel verhinderte. In der Wohn ung wurden wohlverwahrt vorgefunden: eine kom plette Handpreſſe, Setzkaſten, Sprengſtoffe, Bomben, Blechkaſſeten, Holzeylinder, Glasballons, Zinn, Blei, rauchloſes Pulver, Lejtungsdrähte, Revolver mit Munition und Tauſende von Flugſchriften. Haspels Rock hatte innen zwei Häckchen zur Anbeingung einer Bombe. Die Polizei erurte noch weitere M glieder der Bande und nahm im Ganzen vierzeh Verhaftungen vor. 5 — Madrid, 25. Sept. Während einer Trup penſchau wurde gegen den Marſchall Markinen Campos ein Dynamit⸗Altentat verübt, indem zw Dynamitbomben unter ſein Pferd geworfen wurden, Ein Pferd wurde getödtet, der Marſchall, ſein Fl geladjudant und zwei Poltziſten ſchwer verwundef. — Nach einer Chicagoer Kap ldepeſche, die daß „N. W. T.“ erhielt, trug ein ent ſetzlicher Orkon das Glasdach der Kuxsſtabteilung in der Weltaus ſtellung ab. Viele Gemälde find ruinirt und unzäh lige Menſchen verwundet. Die ruſſ ſche und bollan⸗ diſche Abtetlung find am meiſten geſchüdigt⸗ „Natürlich habe ich ſofort zum Arzt geſchickt, ſobald Du mir von dem Unglück ſagteſt und ich glaube, ich höre ſoeben ſeinen Wagen.“ „Nicht doch! Das iſt ein derte Sir Fulke kühl. „Aber wenn der Arzt kommt, Helene, ſo hoffe ich Du läßt ihn etwas für dieſe junge Dame ver⸗ ſchreiben. Wenn ſie nicht geweſen wäre, hätteſt Du mehr mit dem Leichenbeſtatter als mit dem Arzte zu thun gehabt.“ 5 Jetzt wandte Frau Digby ſich zu Cora. „Ich kann gar nicht Ihnen dankbar genug ſein, und ich hoffe, daß Sie nicht wirklich darunter gelitten haben,“ ſagte fie, „nur müſſen Sie mich entſchuldigen, wenn ich augenblicklich nur Sinn für meine Tochter und ihr B finden habe.“ „Bitte, ſorgen Sieſfich nicht um mich,“ bemerkte Cora kalt. „Ich hätte gar nicht mit herkommen ſollen, man gab aber nicht nach, bis ich mich dazu bereit erklärte. „Und Sie werden uns nicht eher verlaſſen, Fräulein, bis wir Überzeugt ſind, daß Sie nicht Schaden gelitten haben,“ wirf Sir Fulke ein. „He⸗ lene, es wäre beſſer, Miß Cora legte ſich auch zu Bett und bliebe liegen bis der Arzt lommt.“ „Nein, nein ... das thue ich nicht! Das wäre mir lächerlich. Mir iſt nur ein wenig kalt und ſchwindlig ... Das iſt vorüber, ſobald ich meine naſſen Kleider mit trockenen vertauſcht habe,“ rief Cora raſch. 3 N „So dürfen Sie keine Zeit verlieren,“ fuhr der eigenfinnige alte Baron fort. „Helene, dieſe junge Dame hat ungefähr Triſſa's Große ... ſie kann einſtwellen Kleider von ihr anziehen .. in⸗ Milchkarren,“ erwi⸗ zwiſchen wird der Arzt kommen und uns ſagen wie es mit der kleinen, beinahe ertrunkenen Nichte ſteht.“ Die Dame zog an der Klingel, und in einer kleinen Weile wurden des Barons Vorſchläge aus⸗ geführt. Triſſa wurde ausgekleidet und in ein war⸗ mes Bett gebracht, und Cora zog ſich das vielleicht einfachſte Kleid der einzigen und verzogenen Tochter von Frau Digby an. Die Jungfer aber, die das Kleid gebracht hatte, geſtand ſich im Stillen, daß es die fremde junge Dame viel biſſer kleidete, als Miß Triſſa. Und Doktor James theilte ihre Meinung, als er kam, um den zweien Partientinnen etwas zu verſchreiben. „Wer ſte auch ſein mag, fie muß eine feine Erziehung geagoſſen haben,“ dachte der ſachverſtändige Arzt, und als Sir Fulke ihm einen kurzen Bericht von dem Vorfall gegeben hatte, lag eine faſt väter⸗ liche Freundlichkeit in der Art, wie er ſte anredete: „Das iſt Alles recht ſchoͤn, meine Liebe, aber Sie find nicht ſo kräftig, wie Sie vorgeben! Sie müſſen ſich heute ſehr ruhig verhalten und die Arz⸗ net nehmen, die ich Ihnen verſchreiben werde, es lönnten fich ſonſt Fieberſymptome von gar nicht ſo unbedenklicher Art zeigen. Frau Digby, wenn die beiden jungen Damen verſprechen, nicht mit reden zu wollen und fich dadurch vom Schlafe ab⸗ zuhalten, würde ich zu einem dunkeln Zimmer für beide rathen.“ Frau Digby bemerkte wohl nicht, daß der ſchlau⸗ Doktor James dadurch erreichen wollte, daß ſeinen beiden Patientinnen eine gleiche Sorgfalt zu Theil würde, N f 0 „Nun, Nichte, wie geht es den Mädchen heutt?“ fragte Sir Fulke, in Frau Digby's Frühſtückszimmet tretend. „Aber ich brauche wohl gar nicht zu fragen, 1 Ir kal uuhardene ich kann es mir ſchon denken. Teſſſa klagt und die kleine Heldin iſt friſch und blühend Frau Digby ſah ärgerlich aus. Granville lachte. e „Mirklich, Onkel, ich muß ſagen, daß Du ſehr hart gegen die arme Triſſa biſt,“ erwiderte die Mutter ſo vorwurfsvoll. „Sie iſt wirklich ſo unge⸗ mein zarter Natur, doß ich mich gar nicht wundere, daß ein ſolcher Schreck, wie Sie ihn geſtern gehabt hat, ſte dermaßen angegriffen hat. Ich habe ihr zu geredet, jedenfalls im Bett zu bleiben, bis Dokter James kommt.“ „Und die Andere ... das edle Weſen, dem Du das Leben Deines Kindes verdonkſt. .. was haſt Du wegen ihr beſchloſſen, Helene?“ fragte de alte Baron Fulke voll Intereſſe. „Nun, ſie erklärte ſo entſchleden. daß ſie ganz wohl ſei und gufſtehen werde, daß ich meinte, es lönnte ihr nichts ſchaden. Man fit ja ſofort, daß ſie viel kräftiger als Teiſſa iſt, „Gewiß, und auch in geiſtiger Beziehung ſiſt ſie ihr überlegen,“ bemerkte Sir Fulke kühl. „Dabon hat ſie geſtern einen guten Beweis geliefert . meinſt Du nicht, Granville? Sie iſt topfer wie ein Admiral.“ „Und ſchön wie eine Prinzeſſin,“ fügte der junge Mann begeiſtert hinzu. Frau Digby warf Granville einen drohenden Blick zu, den derſelbe jedoch gar nicht zu beachten ſchien denn er fuhr mitleidslos fort?: (Fortſetzung folgt.) Anarchiſtenwerkfitts 618 8815 a 10 en 5 Aonictungen 1 1 25 ju unt en Neuan 92 — tin 0 anlbung ſch 1 15 darf nu ng vnn 8 180 in gehtn bon 41 Vent, beabſich, 1 ddl J) 1 . Aufnahme der en erk a m unh erteilter b ue Mir ſhriflic au igen Grla aut Kignden Windleff h in elfanger einzu r alm des Dru Ag Auontter vorha na nchr als enn nachen di . für d en Nunrahme des an Nen nur au iſe zugelaße dann darthorrihtungt un ht naht al unten Kupf . an kiner Glas. the eas dom m Meſing b baden sind i u Men bearb dan Ailitungzröhre i zung zu de eit br aun trifft bei den d 0 e chen