wacht. (Nach einer anderweitigen Mitteflung wäre die Kataſtroph⸗ durch den Verrat eines rumäniſchen Knaben verhindert worden.) Verſchiedenes 2] Ladenburg, 18. Spt. Das Abturnen des biefigen Turnvereins ſollte am litzten Sonntag ſtattfinden, konnte aber infolge eingetr' tenen Regen⸗ wetters leider nicht vollſtändig ausgeführt werden. Die wenigen Uebungen gaben aber ſchon einen Beweis dafür, daß die Turner in jeder Hinſicht die Erwart⸗ ungen der Zuſchauer erfüllt, wenn nicht übertroffen hätten. Das Preis⸗ und Schauturnen wird am nächſten Sonntag Nachmittag bei günſtiger Witter⸗ ung abgehalten werden. Das Tanzkränzchen im Gaſthaus zum Sch ff verlief in ſchbaſter Weſſe und war ſehr gut be⸗ ſucht. — Heidelberg, 17. Sept. Einen ziemlich herben Vetluſt erlitt der biefige junge Aſt onom Prof. Dr. Wolf, auf der Reiſe nach Chicago, in dem ihm durch einen Eiſenbahnunfall in der Nähe des Niagara⸗Falls fämtlichen weſſenſ haftlichen In⸗ ſtrumente verloren gingen. — Mannheim, 18. Sept. Bei der Aus⸗ fahrt des Brückenzugs Nr. 6 der Pfälzer Bahn ſtürzte geſtern Vormittag 10 Uhr der verheiratete 34 Jahre alte E ſenbahnſchaffner Wilhelm Keug von Mudau (Amt Buchen) und ſtationirt in Lud⸗ wigshaften, vermutlich bei der Rebiſton der Fahr⸗ kahrten zwiſchen der hieſigen Station und der Rhein⸗ brücke vom Trittbrett des Wagens herab, wodurch er ſich ſchwere Verl'tzungen am Kopfe zuzog. Ia das Allgem. Krankenbaus dahier verbracht, verſtarb der Uaglückliche nach einer Stunde daſelbſt. — Verfloſſene Nacht um 2 Uhr brach in der Oelgas⸗ fabtik der badiſchen Staatseiſenbahn auf dem Im⸗ denhof beim Abfüllen von Oelgas in einen Eſſen⸗ bahnſaßwagen Feuer aus, das aber alsbald durch die Berufsfeuerwehr und die Arbeiter der Fabrik wieder gelöſcht wurde. Das Feuer entſtand vermut⸗ lich dadurch, daß infolge eines nicht richtig ſchließen⸗ den Ventils Gas ausſtrömte, welches ſich entzündete als der Atbeiter Seb. Beedgen mit einer brennen⸗ den Laterne in die Nähe kam. Beedgen erhilt nicht unbedeutende Brandwunden. — Karlsruhe, 16. Sept. Das erſte deutſche Mädchengymnaftum wurde durch den Verein für Frauenbildungsreform heute eröffnet. Der Feier wohnten Vertreter der Behörden und Schulen, ſowſe kel und verſchleiert. Sie wußte nicht, was weiter geſchah, bis laute Fremdenrufe ſie aus Ihrer Be⸗ täubung weckten. „Iſt ſie gerettet .. . lebt fie?“ hauchte ſie. „Ja, ja .. fie wird ſich bald erholt haben,“ entgegnete ein derber Fiſcher. „Sie find ja eine wahre Heldin,“ fuhr er fort. „Sie find zur Frau eines Admirals wie geſchaffen, junge Dame. Meinen Sie nicht?“ wandte er ſich an einen Herrn, der neben ihm ſtand. „In Bezug auf das Alter nicht gerade, mein braver Burſche,“ lautete die Antwort. „Man müßte denn jetzt schneller avanciren, als in meinen jungen Jahren. Aber komm', Granville. Was wollen wir jetzt zunächſt thun? Soll ich gehen und es Deiner Mutter ſagen?“ fuhr er fort, zu dem jungen Mann gewendet, deſſen Unhöͤflichkeit die urſpringliche Urſache des ganzen Unglücks gewefen war. „Das wäre mir allerdings lieb, Onkel Fulke,“ verſetzte der junge Mann in v'irlegener Miene. „Meine Mutter wird halb von Sinnen ſein, wird nicht an Triſſ 's Rettung glauben, bevor ſie dieſelbe vor ſich erblickt.“ „Ich will mein möglichſtes thun und inzwiſchen thäteſt Du gut, Dich um dieſe junge Heldin zu kümmern und ſie zu veranlaſſen, Deine Schweſter nach Hauſe zu begleiten.“ „Aber ſie kann ja nicht,“ ſchluchzte eine der Schilerinen. „Sie muß mit uns zu Miß Minchin zurücktehren. Ohne fi- finden wir den Weg nicht.“ „Wer iſt Miß Minchin und wer iſt dieſe junge Dame?“ fragte Sir Fulke, während Granville Digby mit ſchlecht verhelltem Interiſſe auf die Ant⸗ wort wartete. „Miß Minchin iſt unſere Schulvorſteherin, und ein zahlreiches Publikum bel. An' prachen hielten die Vorſitzende des Vereins, Frau Kittler, Obeſchulrat Sallwirk und Profeſſor Haag. Die Anſprachen wur⸗ den beifälligſt aufgenommen. Die Feier iſt ſehr würdig verlaufen. a — Kittlinger, 15. Sept. Geſtern abend um 10 Uhr ereignete ſich zwiſchen Maulbronn und Maulbronn Steine geholt. Dickmann hatte auf einem Stein. Als es bergab ging, rutſchte der Stem vor, der Wagen flürzte um und der Stein erdrückte den Fuhrmann, ſo daß alsbald der Tod eintrat. barorte Veitshöchheim wurde heute nacht ein Raub ⸗ motdverſuch mit Brandſteftung verübt. Frl. Eliſabeth Köhler bewohnt daſelbſt mit einem anderen led. Frauenzimmer, das zur Z it verreiſt iſt, ein kleines einſt öckeges Häuschen an der Würzburger Straße. In der bergangenen Nacht nun ſaß Frl. Köhler, die wegen Kopfſchmerz nicht ſchlafen konnte, um die Hausthür aufſchließen hörte. Gleich darauf ſah ſie einen Menſchen in ihr unv erſchloſſenes Zimmer eintreten. Sie fragte: „Was wollen Sie?“ — „Geld will ich, Geld muß ich haben!“ war die Antwort. — „Ich babe keines!“ ſagte Fel. Kohler, worauf ihr der Strolch einen Schlag auf den Kopf gab, infolge deſſen ſie betäubt zu Boden fi l. Als ſie wieder zu ſich kam, ſah fie die Petroltumlampe auf dem Boden liegen und bereits hatten verſchiedene Gegenſtände Feuer gefangen, Sie raffte einige Hab⸗ feeligkeiten zuſammen und wollte fllehen, allein als fie die Hausflur betrat, kam der Räuber in demſel⸗ ben Augenblick aus der Küch“, ergriff ſte om Hals und band ſie im Hausgange mit einem Strick am Kleiderhagen feſt, auch ſteckle er ihr einen Kaebel in den Mund, worauf er ſich wieder in den Zimmer zu ſchaffen machte. Frl. Köhler, welche dabei be⸗ wußtlos geworden, erwachte erſt durch die Hitze des Brandes im Zimmer und ſie war ſchon in Gefahr lebendig verbannt zu werden, als es ihren verzwei⸗ felten Anſtrengungen gelang, den Hals frei zu ma⸗ chen und um Hilfe zu rufen. Ein Mann aus der Umgegend hörte die Hilferufe, kam herbei und be⸗ freite die Unglückliche aus ihrer entſetzlichen Lage. war inzwiſchen entflohen. Kittlingen ein ſchwerer Unglücksfall. Zwei Steinfuhr ⸗ leute aus Bretten, Dakman und Herd, hatten in Alter von 95 Jahren. Er wurde bei Waterloo ver⸗ Peitſchenwagen einen circa 60 Zentner ſchweren — Würzburg, 16. Sept. In dem Nach⸗ 12 Uhr noch angekleidet auf ihrem Sofa, als fie Der Thäter, in welchem Frl. Köhler einen Menſchen, der vor zwei Tagen bei ihr bettelte, wiedererkannte, — Bahreutb. 18. Sept. Einem Draßlbe⸗ richt der Fr. Ztg. zufolge find beim Bipouak der Aden Kompagnie der 7. Landwehrbrigade in der Oberpfalz ſämmtliche Monturen durch Feuer verbrannt. Es mußte telegraphiſch Ersatz bdeſtehg werden. — Der Otzte von Waterloo. In Mann⸗ tenon (Cure ⸗Dipartement) ſtarb der letzte U⸗berlebende der Schlacht bei Waterloo, Namens Gambekte, im wundet und war dann während einer langen Rehe von Jahren Maire des Dorfes Coubron, Er wurde in einer Familiengruft auf dem Pariſer Friedhoff Montmatre beigeſetzt. e Madrid, 17. Sept. In Villakannag (Provinz Toledo) bat eine Ueberſchwemmung großen Schaden angerichtet. Bis j izt find 50 Leichen auf⸗ geſiſcht. Graudenz, 15. Sept. Auf einem heute zur Subbaſtation stehenden Grundstücke des Vorontes Rehdorf brach geſtern abend Fiuer aus. Zwel Söhne des Beſitzers verbrannten. „ — Der Vetter vom Rhein, Kolender für 1894, Verlag von Chr. Schömperlen in Lahr, Preis 80 Pf. Menn ein lieber Freund ſſch zum Beſuche bei uns meldet, ſo freuen wir uns und heſßen ihn herzlich willkommen. Ganz beſonders aber it die der Fall beim „Vetter vom Rhein“, der ſich auch dieſes Jahr wieder auf die Wanderschaft begeben hat mit ſeinem Kalender auf das Jahr 1894 und ſeine alten Freunde in Stadt und Land wieder aufe ſucht. Hört nur was er wieder für ſchöͤne Sachen zu erzählen weiß, Ernſtes und Luſtiges. Der Vetter ſollte ganz beſonders im Badener Land in jedem Hauſe ſein, denn erſtens bringt er eine ſchöne Ge ſchichte in einem badiſchen Helden, dem Kreuzwir von Kürzel, der den Franzoſen ſo viel izu ſchoffen machte; zum ander bringt er die Lebensläufe un ſerer Miniſter mit ſehr gelungenen Porträts; die Feuerwehrmänner beſonders dürfte das Bild „Haupt probe det Lahrer Feuerwehr beim Feuerwehrfef 1892% intereſſieren. Der „Veiter“ bringt Aberhaup in ſtinem 94er Kalender manchts, was demſelben einen dauernden Wert verleiht. THEE-MESSMER empflehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. 8.50 pr. Pfd. Prode- vnekete 80 Pf. u. M. 1. feo. oppelbrlef) sehr beliebt u. verbreitet Zu haben bei C. K. Stenz Kals. Kgl. Hofl. Baden- Baden, Frankfurt a. M. altrenommirte Firma, hier iſt Miß Cora vom Meere, unſere deutſche Leh⸗ rerin,“ entgegnete die Gefragte ärgerlich. „Ich werde Ihnen Jemand zur Begleitung mitgeben, und Miß Cora wird Ihnen folgen, ſobald ſie fich erholt haben wird,“ erwiederte Sir Fulke ruhig. „Ich werde morgen Ihrer Vorſteherin einen Beſuch machen und ihr Alles erzählen. Geben Sie ihr dieſe Karte und ſie wird beruhigt ſein.“ Mit dieſen Worten reichte er der Schülerin ſeine Karte, beſprach ſich mit dem Fiſcher, der um Cora's willen ſo viel Cifer zeigte, und bewog ihn dann in ſeinen Wagen und fuhr ſo ſchnell als mög- lich Fräulein Digby's Wohnort zu. Inzwiſchen war Cora vafch wieder zu ſich gekommen. Sie war kein ſo zahrtes, gebrechliches Geſchöpf, das unter den Folgen eines unfreiwilligen Bades oder auch nur des Schreckens zuſammenbrechen konnte. Und lange bevor Teſſſa Digby ihte ſchmachtenden Augen geöffnet und hin und wieder tiefe, ſchmerz⸗ volle Athemzüge gethan hatte, ſtand ihre Retterin beſorgt neben ihr, beobachtete, wie ſie wieder zu ſich kam, und beruhigte ſie durch den wormen Druck ihrer Hande und den ermuthigenden freundlichen Ton ihrer Stimme. 5 Abgeſehen von naſſen Kleide und dem verwirr⸗ ten Haar hätte man nicht ahnen lönnen, daß die junge Tröſterin in faſt ebenſo großer Gefahr ge⸗ ſchwebt halte, wie die Kranke. Und als Grande Digby ſie endlich ſehen durfte, zog die Fremde ihn villeicht mehr an als ſeine eigene Schweſter. „Trifſa, kannſt Du mir verzeihen, daß Dich verließ?“ fagte der junge Mann, indem er fich dem Stuhle näherte, in welchem die Angeredete zu⸗ die jungen Dämchen nach Hauſe zu begleiten, ſprang rückgelehnt lag, ſich zu ihrniederbog und fie auf di weiche Wange küßte. 4 „Ja,“ erwiderte fie ziemlich kühl, wenn Mame Dir verzeihen kann, will auch ich Dir vergeben Aber, bitte, laß uns jitzt nach Hauſe gehen. Id muß ruhen ... muß mich zu Bekte legen.“ „Und dieſe junge Dame wird uns begleiten? ſprach Granville mit einem ſchüchternem Blick au Cora. „Haſt Du ihr gedankt, wie ſi es verdient Triſſa?“ „Ich kann Sie nicht begleiten,“ erweedert Cora raſch. „Ich muß jetzt nach Hause gehen, ſon habe ich Unannehmlichkeiten.“ N „Nein! Das werden Sie nicht!“ antwortet Granville entſchieden. „Mein Onkel hat ſchon Alle für Sie beſorgt. Die Kinder ind nach Hause ge ſchickt worden und der Bote wird ſchon da für Sorg tragen, daß Sie kein Tadel kr fk. Nebe Tie fühlſt Du Dich wohl genug, um itzt nac Hauſe zu kommen?“ wandte er fich zu deine Schweſter, die eben verſuchte, ſich von dem Stuhl zu erheben. „Ja, ja . . bringe mich gleich nach Hauſe, lautete die klägliche Antwort. 1 0 Und langſam, von ihrem Bruder und einig; Fischern unterſtützt, ging Triſſa Dgby auf det Wagen zu, der auf ſie wartete. N Cora folgte ihr, und nach kurzem Aufentha fuhren ſie nach Park Crescent, der Wohnung un Frau Digdy, der Verwittweten Mutter det Beiden f (tſame Weiſe mit Cora bekannt wurde (Fortſetzung folgt) f Tbesder? . Lalen Ante acit- Honiedeßohle 3. 3. Ne