eichenbegängnis des Generals Miribel findet am Freitog in Grenoble ſtatt. Karlsruhe, 13. Sept. Der Kaiſer hat ſich um Chef des 2. badiſchen Grenadſeeregiment Kaiſer Wilhelm I. Garniſon Mannheim bezw. Heidelberg) ernannt. — Bei einer heute nachmittag im Park ſtattgefundenen Jagd erlegte der Kaiſer ein Wild⸗ ſchwein und einen Hirſch. Verſchiedene⸗ — Ladenburg, 15. Sepibr. Die Großh. Realſchule hier, welche im Laufe dieſer Woche das 1. Schuljahr begann, hat jetzt eine Schülerzahl von ahezu 170 Schüler, eine Zahl, welche ſchon lange ahre nicht mehr erreicht wurde. Der Grund des arken Beſuches liegt eines Teiles darin, daß die uſtalt den Lehrplan der Realſchulen angenommen nd der erfolgreiche Beſuch der 6. Klaſſen zum ein⸗ hrig⸗freiwilligen Militärdienſt berechtigt, andernteils eht aber die Schule auch unter der bewährten eilung des Herrn Profeſſors Metzger, welcher mit peinlicher Gewiſſenbaftigkeit ſeines nicht gerade ornenloſen Amtes waltet; weiter wirkt an der An⸗ ſtalt ein tüchtiges, thatkräftiges Lehrperſonal und iſt zu wünſchen, daß der Schule dasſelbe auch noch länger erhalten bleibt. — Ladenburg, 15. Sept. Der Turnverein hier veranſtaltet om kommenden Sonntag Mittags 8 Uhr auf dem Turnplatz ein Preis- und Schauturnen, an welchem ſich auch einige Nachbarbereine beteiligen werden. Bei dem regen Intereſſe, welches von jeher der Turnerei hier entgegengebracht wurde, ſteht zu erwarten, daß der Beſuch des Schauturnens auch diesmal ein ſtarker ſein wird. Der Eintritt auf den Turnplatz beträgt für Erwachſene 20 Pfg., Kinder 10 Pfennig. — Ladenburg. Am letzten Samſtag feierte der Verein Schlittſchuhklub⸗Unitas ſein 11. Stift⸗ ungsfeſt verbunden mit der Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden. Zu Ehren dieſes Vereines kann konſtatlert haltes ſowohl als auch die muffkallſchen und hu⸗ moriſtiſchen Stücke aufgenommen wurden, ſondern man trennte ſich mit dem frohen Bewußtſein einen ſchöͤnen Abend verlebt zu haben. Angeſichts ſolcher Leiſtungen und Beſtrebungen dieſes Vereines, der erſt in letzter Zeit wieder friſch auflebte, muß man wirklich Hochachtung ber dem⸗ ſelben haben und mit Sicherheit darf man wohl annehmen, daß der Schlittſchubklub⸗Unitas eine ſchöne Zukunft winkt; denn die Vorurteile die gegen ihn beſtanden, ſie werden itzt weichen und ſchwinden. Ein vivat floreat, crescat dem Schlittſchuh⸗ klub⸗Unitas. — Ladenburg, 14. Spt. Wir glauben an dieſer Stelle auf die im Gaſthof „zum Sch ff“ dahier von Herrn Mineralogen Mende arrangirte naturwiſſenſchaftliche Sammlung aufmerkſam ma⸗ chen zu ſollen. Ganz beſonderes Intereſſe bietet de Mineralienſammlung, die in Bezug auf ihre Raichhaltigkeit und die ſorgfältige Auswahl prächtiger und ſeltener Muſterſtücke ihres Gleichen ſucht. Hier finden wir die Geiſteinswelt beitreten von den techniſch zu verwendenden Maſſengeſteinen bis zu den durch ihren Glanz und ihre Farbenpracht ſich auszeichnen⸗ Laſurſtein u. a. ganz beſonders die Dame nwelt an⸗ ziehen dürfte. Die Metalle ind vom Blei bis zum Gold und Platin in den mannigfachſten Stufen ver⸗ treten. Herr Mende giebt überall eine leichtverſtänd⸗ liche, ſachliche Erklrung. Wir empfehlen die Aus⸗ ſtellung Jedermann, ganz beſonders den Schulen. Die Samlung iſt nur bis Samſtag nachmittags 3 Uhr geoͤff net. — Mannheim, 14. Sept. Die hiefigen Tabakarbeiter waren vor einigen Tagen in großer Zahl verſammelt, und zu berathen, welche Schritte gegen die drohende Einführung, einer Tabalfabrikat⸗ ſt'uer zu thun ſeien. Nach längerer, vom Ernſt der werden, daß dieſes Doppelfeſt einen in jeder Weiſe glänzenden Verlauf nahm; denn es wurde einerſeits alles aufgeboten, um die hohe Geburtstagsfeier in a entſprechend patriotiſcher Weiſe zu begehen, anderſeits war der Verein beſtrebt, den eingeladenen Gäſten und Mitgliedern ſchöne unvergeßliche Stunden zu bereiten, daß alles dies in jeder Beziehung voll⸗ kommen erreicht wurde, beweiſen nicht nur die Bei⸗ fallsbezeugungen, mit denen die Reden ernſten In⸗ Beſchluß gefaßt, daß von Seiten der Arbeiter mit Lage zeugende Berathung, wurde der einſtimmige allen geſetzlichen Mitteln gegen diefe neuer Steuer⸗ vorlage eingetreten werden ſoll, da bei Annahme derſelben das Wohl von vielen Taufenden von Ta⸗ bakarbeitern gefährdet, die Arbeiterentlaſſung an der Tagesordnung ſein werde, da in Folge Minderkon⸗ den Edelſteinen, unter denen der Diamant, Korund, Hyacinth, Smaragd, Almandin, Malanit, Chryſolith, würde. Maſſenberſammlungen in fümtlichen ren Deutſchlonds ſtehen bevor. 731 — Frankfurt, a. M., 14. Sept. Nach einer Mittheilung der Frankfurter Zeſtung if be. züglich der Tabakfabrikatſteuer in Ausſicht genommen, Zigarren im Werthe von 50 M. mit einem Zehn markband, im Werthe von 50 —80 M. mit einen Zwanzig⸗ und mit hoͤherem Werthe mit einem Dreißigmarkband zu berſehen. — Chicago, 13. Sept. Auf der E ſenbahn linie der Seeufergeſellſchaft hat eine Räuberbande einen Zug zum Entgleiſen gebracht und den Wagen welcher den Geldſchrank der Eiſenbahngeſellſchaft ent⸗ hielt mit Dynamit geſprengt. 250000 Dollars Goldſtangen, welche die Ch cagoer Bank der Bahn anvertraut hatte, wurden zum größten Teil geraubt Zwiſchen dem Zugperſonal u. den Räubern fand ein blutiger Kampf ſtatt, wobei es auf beiden Selte Tote gab. Es liebt die Welt das Strahlende zu ſchwärzen Und das Erhabene in den Staub zu ziehen; Das nehme jede Hausfrau ſich zu Her Und kaufe einzig echtes Zacherlin. Unübertrefflich, unerreicht und ſchnelle Ver nichtet der Inſteten böſe Schaar A temqo, zweifellos und auf der Stelle, Es iſt erſtaunlich! Es iſt wunderbar! Doch loſſe jede Hausfrau ernſt ſich rolßen, Zu kaufen einzig echtes Zacherlin; 15 Man hüte fich vor allen Surrogaten: Sie find nur Schund, z ſteckt keine Kraft darin. Man kann das Etikett“, die Form der Flaſchen, Den Namen enden ſelbſt auf „—in“ und „— Un“, — ſums und der Verſchiebung von der Cigarre zur Pfeife, jeder zweite Cigarrenarbeiter überfläßſig ſein Doch mit Erfolgen niemals überraſchen: Das kann allein nur Zacherl's Zacherlin! e Unrecht, das ich ihm zugefügt habe, wieder einiger maßen gut machen. Ich habe keine Ruhe, bis ich⸗ es wenigſtens verſucht habe. Und wenn Sie den Auftrag nicht vernehmen wollen, ſo werde ich ſelbſt gehen. Ich werde krank, wenn ich noch länger die ſe ruheloſen Nächte und dieſe Tage voll bangen Sehnens durchwachen ſoll. Wollen Sie mir die letzte Bitte abſchlagen, die ich vielleicht an Sie richt ? Ja, die Bitte,“ fuhr er fort, „denn wenn wir auch Herr und Diener find, ſo giebt es doch Dien ſt⸗, die ſich duich kein Geld erkaufen lafſen. Treue und Pflicht laſſen ſich nicht bezahlen.“ „Es iſt gegen meine Anſicht, My lord, aber wenn Sie dazu entſchloſſen find, habe ich nichts weiter zu ſagen. Selbſt gehen ſollen Sie nicht, ſo lange James Ponsford die Kraft hat, dem Auftrag zu folgen! Aber erſt ſagen Sie mir, was ich thun ſoll um zum Ziele zu kommen.“ „Ich werde Ihnen vertrauen, wie Sie es ber⸗ dienen,“ verſetzte der Graf. „Sie wiſſen, daß die unglückliche Bianca einer Frau Namens Falkner anvertraut wurde, die damals im ſüdlichen Frank⸗ reich lebte, ſich aber ſpäter auf meinen Wunſch in Deutſchland niederließ. Ich glaube, daß Blanca ſtarb, bevor Frau Falkner dort ankam, daß aber das Kind lebend geboren wurde .. ſo piel wurde mir wenigſtens mitgetheilt, um, wie ich glaube, fich der Summe zu verſichern, die ich für die Erziehung des Kindes berſprochen hatte.“ f „Und der Herr Graf haben ſich nicht verfichert, ob es ein Knabe oder ein Mädchen war?“ „Nein! Ich wollte es gar nicht wiſſen, weil im damals vor Schmerz und Unglück halb wahn⸗ finnig war, denn mein ſtrenger Vater hatte mir heimlich in Frankreich mit Bianca geſchloſſ en, nie anerkennen und mich enterben und ſeinem zweiten Sohne die Grafſchaft zufallen würde, wenn ſch die Ehe mit Bianca nicht löſen würde.“ „Ja, es war ein entſetzliches Unglück,“ bemerkte leiſe der alte Diener und wiſchte ſich eine Thräne aus den Augen, „denn das Herz der armen Bianca brach, als ſie von des ſeligen Grafen Fluch und Enterbung des erſtgeborenen Sohnes hörte, wenn ternehmen mit dem jungen Mädchen einen Spazler⸗ gang im Park,“ ſagte Miß Minchin eines Tages zu Cora. Die Dame hatte bald erkannt, von welchem Nutzen die Dienſte der neuen Lehrerin ihr waren. Es war ein großer Vortheil für ſie, daß ſie den Eltern ihrer Zöglinge ſagen konnte, ſie habe „eine junge Deutſche“ für Sprachen und Mufik engagiert. „Ich thue es ungern,“ erwiederte Cora feſt. dieſer ſeine Ehe mit ihr nicht löͤſe.“ „Und ich Unglückſeliger, ich hatte nicht den Muth, auf Reichthum und hohen Titel zu verzichten und verließ Bianca, die doch meine Frau war.“ „Es war ein ſchreckliches Verhängaiß, an welchem Sie, gnädiger Herr, wohl nicht Schuld waren,“ entgegnete der Diener, den Gott weiß es, wie ſchwer es Ihnen wurde, ſich von der armen Bianca zu trennen.“ „Aber mein Kind, mein Kind will ich wieder haben,“ ſchrie der Graf faſt überlaut vor Schmerz, denn an dieſem habe ich ein großes Unrecht gut zu machen.“ „Was in meiner Macht ſteht, das ſoll geſche⸗ hen, um das Kind ausfindig zu machen,“ ſagte der Diener, „aber ich werde ſehr vorfichtig zu Werke gehen, denn dieſe Frau Falkner könnte ja damals, es find wohl ſaſt zwanzig Jahre her, ein anderes Kind angenommen haben, um die gro ze Erziehungs⸗ ſumme zu erhalten, und das wirkliche Kind des gnädigen Herrn iſt vielleicht ſchon mit der armen Bianca geſtorben.“ ö N erklärt, daß er meine unebenbürtige Ehe, die ich . ˙¹ w- „Miß Cora, Ste find wohl ſo gut und un⸗ freiwilligen Zauber, der Cora umgab, zu brechen „Kann Miß Evans heute nicht mit Ihnen gehen?“ „Wie kommen Sie auf eine ſolche Idee ?“ ver⸗ ſetzte die Schulvorſteherin heſtig. Glauben Sie, ich hätte Sie ohne Empfehlungen und unter für Sie ſo günſtigen Bedingungen engagirt, damit Sie mit j'tzt in dieſer Waiſe entgegentreten ſollen? Miß Evans Aeußeres iſt durchaus nicht dazu angethan, meiner Schule Ehre zu machen, und ſch wünsche, daß Sie ſich ſofort bereit halten und mit den jun⸗ gen Damen ausgehen, bis die Erholungsſtunde bor⸗ über iſt. Sie verſtehen mich? .. Und noch mehr! . . . . Ich wünſche, daß Sie dazu Toſlette nach beſten Kräften machen, wenngleich ich geſtehen muß, daß Sie wenige paſſende Kleider befitzen, troßdem ich Ihnen Ihren erſten Vierteljahrsgehalt voraus⸗ bezahlte.“ i Miß Minchin ſchwieg und Cora neigte mit ihrer gewöhnlichen ſtolzen Anmuth den Kopf und verließ das Zimmer. Die Schulvorſteherin fühlte ſich ihrer neuen, jungen Lehrerin gegenüber entſchieden nicht ficher. Das Mädchen hatle trotz ihrer abhängigen Stellung etwas ſo Stolzes und Vornehmes in ihrem Weſen, daß Mit Minchin fich vergebens bemühte, den un⸗ (Fortſetzung folgt.) f