ur end ab itt I. . che nah oder gg Krauß ſuchl . tigung 9 Nilſon prik. mann. — II Ser eps Terkel. n⸗Fabtil ingen. itkohln len „ Sole Aa. l u Braut Bie r Loôſch U getitben, ſten, 1 1 blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitar, — — Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ladenburg. 2 . 45 5 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Samstag den 16. September Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. 1898 Karlsruhe, 12. Sept. Der Mandverbeſuch Ralſer Wilhelms in Baden hat mit dem Trinkſpruche des kalſerlichen Herrn an der Paradetafel in Karls⸗ 5 Volk, gleich dem alten Götterhelden Heimdal, von des erlauchten Monarchen gezeitigt, welche fich ſeinen Metz und Straßburg wüedig anreiht. Hochpatrlotiſche und zu⸗ gleich hochpoetiſche Töne find von ihm in dieſer ger aus. Vorher hatte Großherzog Friedrich bereits deshalb weithin in deutſchen Landen ein ganz be⸗ ſonders lebhaftes und ſympathiſches Echo gefunden. ruhe eine abermalige hochbedeutſame Kundgebung bedeutungsvollen Reden in Coblenz, ſeiner Karlsruher Rede angeſchlagen worden, ſie hat Der Kaiſer gedachte zunächſt der wichtigen hiſtoriſchen Stätten, über die ihn ſeine Manöverreiſe durch den Aufenthalt in Lothringen geführt und erinnert er weiter in Hinblick auf ſeinen nunmehrigen Manöver ⸗ beſuch in Karlsruhe in bewegten Worten an die unvergeßlichen Heldengeſtalten der Kaiſer Wilhelm I. und Filedrich III. Dann feierte der hohe Redner den Großherzog von Baden als Landesvater wie als verdienten Militär, zugleich ſeine unumſchränkte Zufriedenheit mit den Leiſtungen des 14. (badiſchen) Armeekorps zu erkennen gebend, auch verfehlte der Kaiſer hierbei nicht, die mannichfachen Beziehungen bervorzuheben, die ihn gerade mit dem badiſchen Corps verbinden. Dann jedoch erreicht die kaiſerliche Rede ihren eigentlichen Höh⸗punkt. Der Kaiſer warf einen Rückblick auf die innere Lage in Deutſchland im letzten Frühjahre, als man allzeilig in der Nation mit größter Spannung der Entſcheidung in der Militärfrage harrte und betonte er das Verdienſt des Großberzogs Friedrich, in jener ſchickſalsſchweren Zeit zuerſt die Saſte berührt zu haben, die im deutſchen Volke immer durchklinge, denn es ſei die militäriſche Ader der Deutſchen durch das Auftreten Politiſches. des Großherzogs wieder geweckt worden, und das deutſche Volk habe ſich wieder auf dem richtigen Wege zuſammengefunden. Rühmend gedachte der Kaiſer auch der patriotiſchen Haltung aller anderen Bundesfürſten, Dank ihnen ſtehe nun das deutſche Neuem zum Schirm und Schutz des Friedens da, welcher hohen Culturaufgabe es nie untreu werden möge, Die Rede klang in einem Hoch auf den Großherzog auf ſein Haus und die badiſchen Krie⸗ eine warme patriotiſche Anſprache an den Kaiſer ge⸗ richtet und nach Beendigung der Rede des letzteren ergriff der Großherzog nochmals das Wort, um dem kaiſerlichen Kriegsherrn für ſeine gnädigen Geſinn⸗ ungen gegenüber dem badiſchen Armeelorps zu danken. Schließlich trank er auf das Wohl der bei der Parade des 14. Armeekorps vertreten geweſenen . wie der zugegen geweſenen Fürſtlich⸗ eiten. — Der Kronprinz des deutſchen Reiches und von Preußen iſt von König Albert zum Sekonde⸗ lieutenant im 2 ſächſiſchen Grenadier⸗Regiment No. 101 ernannt worden, deſſen Chef bekanntlich Kaiſer Wilhelm iſt. Hiermit tritt der junge Kron ⸗ prinz zum erſten Male zu einem außerpreußiſchen Regiment in Beziehungen. Der Kronprinz wird ſich in ſeiner neuen ſächfifchen Uniform dem König Albert am 24. Oktober, dem Tage des 50 jährigen mili⸗ täriſchen Dienſtjubiläums des ſüchſiſchen Monarchen in Dresden vorſtellen. — Gerade in die Tage der geräuſchvollen Vorbereitungen, welche in Frankreich zum glanz ⸗ vollen Empfange des erwarteten ruſſſſchen Ge⸗ ſchwaders getroffen werden, iſt die Kunde vom Tode des franzöfiſchen Generalſtabschefs Miribei hinein⸗ Unter gefallen, desjenigen Milftärs, in welchem die fran zoſiſchen Chaupiniſten den eigentlichen Führer ihres Heeres in dem geträumten Zukunftsrevanchekriege Frankreichs gegen Deutſchland erblickten. General Miribel erlag während ſeines Sommerurlaubts in Schloß Chatelard im Departement Drome einem Schlaganfalle, der ihn bei einem Spazierritte traf und faſt wie ein nationales Unglück empfindet man in Frankreich das plötzliche Ableben dieſes Mannes. Denn Miribel galt als der bei Weitem hervorragendſte und befähigte Offizier der franzöſiſchen Armee, auf welchen die Armee ſelbſt wie die ganze Nation in Hinblick auf den ſeit langen Jahren geplanten und vorbereiteten Rachekrieg gegen Deutſchland die größten Hoffnungen ſitzten, um ſo größer iſt jetzt deshalb jenſeits der Vogeſen die Niedergeſchlagenheit Über den unerwarteten Tod Miribels, des franzböfiſchen Moltke. Die geſamte Pariſer wie auch die provin⸗ ziale Preſſe beklagt darum den ſchweren Verluſt, den Frankreich durch das Hinſcheiden Miribels er⸗ leidet und erklärt hierbei der „Figaro“ offen, vor⸗ läufig ſei Niemand vorhanden, der den Toden zu erſetzen vermöge. — Joſef de Miribel wurde am 14. September 1831 in Montbonnot im Departe⸗ ment Iſere geboren und trat frübzeitig in die Ar⸗ tillerie⸗ und Ingeneurſchule zu Metz ein; die fran⸗ zoͤfiſchen Feldzüge in Keim, Italien und Mörike machte er mit Auszeichnung mit, im deutſch⸗fran⸗ zoͤfiſchen Kriege bekleidete Miribel verſchiedene Com⸗ mandos bei der Pariſer Armee. Schon dem Miniſterium Gambetta bekleidete Mirebell die Stelle eines Generalſtabschefs, zum zweiten Mal übernahm er dieſelbe dann am 5. Mai 1890, aber mit außerordentlich erweiterten Befugniſſen, die ihm gegenüber dem Kriegsminiſter eine ganz ſelbſtſtändig Stellung gab n. — Das Die Tochter des Meeres. XMNoman von A. Nieola. 35. „Ich kenne Ihre Treue recht gut, Ponsford,“ erwi⸗derte der Graf, indem er ſich auf ſeinen ge⸗ wöhnlichen Platz ſetzte, „und Sie wiſſen ebenſogut, daß ich ſie zu ſchätzen weiß, denn Sie find das einzig menſchliſche Weſen, das mein Vettrauen hat, und das ohne eigennützige Gründe Intereſſe an mir nimmt.“ „Sie haben Recht, gnädiger Herr,“ erwiederte der alte Diener treuherzig, „doch wenn Mß Netta Sie liebgewönne, könnte ſie Ihnen einen Troſt, könnte ſie wie eine Tochter zu Ihnen ſein.“ „Nie! Ich glaube, wenn ſie vernünftiger er⸗ zogen worden wäre, hätte ſie vielleicht ihr eigenes Intereſſe beſſer wahrgenommen. Doch ſo iſt fie hart wie ein Kieſelſtein und flatterhaft wie eine Feder Sie kann mir ſtets nur ein Aergerniß ſeine, bis irgend ein unglücklicher Thor, von ihrer Schönheit und ihrem Reichthum geblendet, ſie heirathet. Doch, Ponsford,“ fuhr er fott, „ich würde die Hälfte meines Vermögens für ein Kind bingeben, wenn ch ein ſolches befitzen könnte. Durch Reita's Hierſein hat ſich das ruheloſe Sehnen vergrößert, daß es mich noch tauſend Mal mehr nach Liebe und Gi⸗ f ſellſchaft verlangt.“ „Es iſt ſchade, jammerſchade!“ ſagte der Diener nachdenklich. 55 „Was iſt ſchade, Ponsford?“ „Daß der gnädige Herr keinen Sohn hat,“ lautete die Antwott. „Einen Sohn! Ich würde mit viel weniger zufrieden ſein: Ich würde mit größter Liebe an einer Tochter hängen, wenn mir dieſes Glück zu Theil geworden wäre. Ponsford, während ich An⸗ deren kalt, hart und gefühllos erſcheine, quält ſich mein Herz mit der Erinnerung an die Vergangenheit.“ „Das iſt nutzlos, Mylord. Genießen Sie lieber die Gegenwart nach beſten Kräften,“ lautete die Antwort. „Es iſt unmöglich, die Vergangenheit zu⸗ rückzurufen, und auch wenn Das moglich wäre, (wücden Sie es vielleicht bereuen.“ „Ponsford, es iſt nicht unmöglich! Warum ſollte ich nicht die Verbannte wiederfinden und mei⸗ nen Fehler wieder gut machen können?“ Ponsford ſah ſeinen Herrn an, als fürchte er, derſelbe habe den Verſtand verloren und ſagte dann leiſe: „Der gnädige Herr vergißt gewiß, daß ſie ich meine Sie wiſſen, daß Ihnen nicht nur ihr Tod angezeigt wurde, ſondern Sie find auch im Beſitz: ihres Todesſcheins. Sie können doch nicht an der Echtheit dieſes Documentes zweifeln?“ „Nein, nein,“ verſitzte der Graf. „Doch es war ein Kind vorhanden .... Das können Sie doch nicht bezweifeln, Ponsford. .. obwohl ich nichts Näheres weiß. Ich weiß gar nicht, ob es ein Knabe oder ein Mädchen war, und was ſpäter aus ihm wurde .. Ponsford,“ fuhr er in leiſem, er⸗ regtem Tone fort, „ich habe ein nicht zu unter⸗ drückendes Verlangen, mehr darüber zu erfahren. Können und wollen Sie es übernehmen, darnach zu forſchen? Es würde nur Ihre treuen Dienſte vervollſtändigen.“ Der Diener blickte ihn beſtürzt an. „Sie ſprechen doch nicht im Ernſte, Mylord ?“ ſagte er ungläubig. „Das wäre doch entſchieden ein wahnfinniger Verſuch!“ „Und warum?“ fragte der Graf mehr im Tone eines Bittenden als eines Befehlenden. „Aus den verſchiedenſten Gründen, My ord. Bedenken Sie erſtens den Scand l, den es vur⸗ ſachen müßte, wenn es bekannt würde, was doch unvermeidlich wäre. Und dann würde es Ihnen wenig Troſt gewähren, wenn Sie des Kindes Le⸗ gitimität nicht deweiſen können. Mylord.“ fuhr er mit feſter Stimme fort, „laſſen Sie ſich rathen. Um des Kindes ſelbſt wilen mochte ich Sie bitten, eine ſolche Idee aufzugeben. Sie würden nur Kum⸗ mer berurſachen, wo jetzt vielleicht Glück und Zu⸗ friedenheit herrſcht.“ Der Graf überlegte einige Augeblicke. „Nein, Ponsford, nein!“ ſagte er dann. „Sie irren! Wenn das arme Kind lebt, kann ich das