Gott und das deutſche Schwert. Schll⸗zlich trank er Kaiſer auf das Wohl der Reichslande und der — Kiel, 6. Sept. Die engliſche Luſſyacht „Inſect“ deren franzöſiſche Inhaber bekanntlich unter m Verdacht der Spionage verhaftet worden waren freigegeben worden. Sie tritt morgen ihre Nück⸗ reiſe nach Cowes an. f Verſchiedenes — Ladenburg, 6. Sept. Wie w'r hören, wird die jetzt in Schwetzingen weilende Theater⸗ Geſellſchaft Dietrich auch hier in Ladenburg einen Cyelus don Theater⸗Vorſtellungen veranſtalten. Es geht der Geſellſchaft ein guter Ruf voraus und wir glauben, daß ſich jeder Kunſtfreund auf die genuß⸗ reichen Abende freuen wird, da es ſelten iſt, daß in unſerer Stadt Theater⸗Geſellſchaften ſpielen. — Mannheim, 8. Sept. Nach dem nunmehr endgiltig ſeſtgeſtellten Wahlergebniß erhielt bei der geſtriegen Stadtverordnetenwahl in der dritten Wäh⸗ lerklaſſe die ſozialdemokratiſche Liſte 2414, die Liſte der vereinigten bürgerlichen Parteien 2243 und die Liſte der Demokraten 229 Stimmen. Zerplittert waren 104 Stimmen. f — Mannheim, 5. Sept. Höherer Anord⸗ nung zufolge wurde auf dem Rheine an der Neckar⸗ mündung eine Ueberwachungsſtelle für den Schif⸗ Alle ſtromaufwärts hier fahrtsverkehr eingerichtet. anlangenden Schiffe und die auf denſelben befiadli⸗ chen Perſonen müſſen ſich einer ärztlichen Unter⸗ 0 elnes Bootes dom Toip⸗doſchulſchiff „Blücher“ find 9 Matroſen erttunken. Blücher dampfte mit den Leichen nach Kiel. — Vier Frauen ermordet. wird gemeldet. In der Stadt Ooſtburg wurde ein Afacher Frauenmord berübt. Die vier Ermordeten wurden mit zerſchnitt nem Halſe aufgefunden. Die Leichen find furchtbar verſtümmelt. Der Urheber der Mordthaten wurde in der Perſon des Gutsbefitzers Michael Lampier verhaftet. Der Mörder beging die That, weil die Opfer ſeine unſittlichen Anträge zu⸗ rückwieſen. Lampler lockte die Opfer an einem ein⸗ ſamen Ort am Meeresſtrande, band dieſelben zu⸗ ſammen und ſchlachtete fie dann katblütig ab. An⸗ läßlich der Verhaftung Lampier's fielen arge Ruhe⸗ ftörungen vor. Die Polksmaſſe wollte den Mörder lynchen. Der Mörder wurde durch einen Steinwurf am Kopfe verwundet. — Eine dreifache Mordtragödie, die That eines vor Elferſucht wahnfinnigen Menſchen, paſ⸗ ſterte in der Nacht zum 22. v. lein Ida Beattie, der ſchöͤnen Tochter eines reichen Farmers, verlobt. Aus Amſterdam Mets. in Paolo Pinto County, 60 Meilen von Fort Worth, Trxas. Edwarll Noll, ein junger Deutſcher, war mit Fräu⸗ f Vorletzte Woche hob Ida die Verlobung auf. Als ſie am Abend des 31. v. M. des für die Hochzeit feſtgeſetzten Tages, in Beglei⸗ tung eines jungen Theologen, Frank Bly, nach der 8 Meilen entfernten Kirche ritt, folgte Noll dem Paar. Eine halbe Meile vor der Kirche verbarg er ſeine Wincheſter Flinte im Gebüſch und wohnte dann 375 305 bel Colchoar in der Nähe von Chſengo zuſame Die Wagen legten ſich übereinander, 35 Reife wurden verletzt und 10 getötet: Haſt Ungeziefer 5 Du unter'm Dacherl, — Kauf Zacherlin Dir, Erzeugt nur von Zacherl! Sonſt auch im Leben Giebt's manche Sacherl, Wo höchſt erwünſcht wär' Schleunigſt etn Zacherl! Wuchernde Burſchen Mit ihrem Schachterl Könnten vertragen Wohl einen Zacherl! Folgt auf der Börſe Kracherl auf Kracherl, Wünſch' ich mir Reinigung Durch einen Zacherl! Schlimme Kantippen, Häusliche Dracherl, Seh' ich verfolgt gern Durch einen Zacherl! Stümpernden Künftlern In jedem Facherl Wäre von Noͤthen Auch ſo ein — Zacherl! Von Pol zu Pole Ferpegen 12 15. d. 2 U Nutr. In dmeinde in woe. chen wetde h den 8. dbgemef hierkm. Giebt's ſolche Sacherl; Kurz: jeder Winkel Braucht ſeinen Zacherl! Baden, Frankfurt a. THEE-MESSMER N empfiehlt vorzügl. Theemischungen à M. 2.80 u. M. g. 50 pr Pfd. Prob vackete 80 Pk. u. M. 1. foo, Doppelbrief) sehr bellebt u, verbreit Zu haben bi C. K. Sten Rohſeidene Baftkleider dem Wottesdienſte bei. Vor Schluß desſelben begab 1 85 er ſich aber ſchon an die Stelle, wo er das Gewehr liegen hatte, und als das Paar auf dem Rückwege unter heiteren Geſprächen an jener Stelle vorüber⸗ kam, tötete Noll den Bly durch einen Schuß ins Herz. Idas Pferd brannte durch und lief ins Dickicht wo Noll daſſelbe, ſowie die Reiterin überholte. Er ſchoß erſt auf letztere und als ſie ſchwer verletzt vom Pferde ſank, ſchlug er ihr mit dem Gewehrkolben den Schädel ein. Dann ſich über den lebloſen Rör⸗ per ſeines Opfers beugend, jagte er ſich ſelbſt eine ſuchung unterziehen. Bevor dieſelbe ſtattgefunden, darf niemand das Schiff verlaſſen; auch iſt es un⸗ terfagt, das Schiff vorher zu entladen. — Bel dem Dienſtmann Michael Senges, welcher vorigen Mo⸗ nats auf dem Schiſſ, auf welchem bekanntlich ein Matroſe an Cholera verſtarb, eine Rheinreiſe un⸗ ternahm, iſt aftatiſche Cholera feſtgeſtellt worden. Die in Heidelberg vorgenommene bakteriologiſche Unterſuchung des Darm⸗Inhaltes hat dieſe Krankheit feſtgeſtellt. Der Kranke wurde ſofort iſoliert und überhaupt alle Vorſichtsmaß regeln getroffen, um Kals. Kgl. Hofl. Bad eine Anſteckungsgefahr fern zu halten. Doch hat der Fall viele Beunruhigung in der Stadt hervor⸗ gerufen. — Mainz, 7. Sept. Amtlich wird bekannt gemacht, daß das Rheinwaſſer verseucht ſei. Die Badeanſtalten find daher geſchloſſen. Das Straßen⸗ begießen mit Rheinwaſſer iſt eingeſtellt. — Sußknitz, 7. Sept. Infolge Keaterns Kugel durch den Kopf. Blys Eltern, welche hinter dem Paare ritten, waren Zeugen des graufigen Vorganges. Die Hilferufe des Mädchens konnte man zwar auf dem ſchmalen Gebirgswege hören, doch wagten fich die Gemeindemitglieder nicht in das Dickicht und erſt beim Morgengrauen fand man die Leichen der einſtigen Liebesleute. — Chicago, 8. Sept. 2 Perſonenzüge ſtießen Ak. 16.80 per Stoff zur kompleten Robe und beſſere Qu täten — ſowie ſchwarze, weiſe und farbige Seid ſtoffe von 75 Pf. bis Mk. 18.65 per Meter glatt, geſtreift, karrirt, gemuſtert, Damaſte (ca 240 verſch. Qual. und 2000 verſch. Farbe Deſſins etc.), Porto- u. zollfrei. Muſter umgehen Seidenfabriſt G. Henneberg k. u. k. Hf), Zürie 0 „Nennen Sie dieſelben!“ unterbrach ihn Cora raſch. „Wenn Sie Lord Belfort's Rettung mir an⸗ vertrauen wollen,“ erwiederte Rupert, „ſo habe ich mich bereits verpflichtet, ihnſicher über das Mehr in ein Land zu bringen, wo das engliche Geſetz ihn nicht erreichen kann. Wenn Sie ſich aber weigern, fordere ich Sie auf, es ohne meine Hilfe zu ver⸗ ſuchen, und auch wenn ich nichts gegen ihn unter⸗ nehme, kann es doch ſicher ſein, daß er verhaftet wird. Menn Sie ihn nicht lieben, können Sie nicht zoͤgern.“ Cora ruhig. a „Rach Hauſe zurückkehren ... zu meiner Mutter .. oder unter Lady Marians Schutz,“ ſagte er, unwillkürlich ihrem ernſten fragenden Blick ausweichend. „Das werde ich nie thun.“ verſetzte fie feſt. „Ich bin frei und werde frei bleiben, Doch ehe ich Lord Belſort's Leben in Gefahr bringe, will ich lieber Ihre Bedingungen annehmen, Rupert. Neh⸗ men Sie ihn unter Ihren Schutz. .. ich werde ſchon eine Heimath finden .. . aber bedenken Sie wohl, daß des Himmels Fluch Sie treffen wird, wenn Sie Ihr Gelübte brechen, und daß das Blut deſſen, den Sie in Gefahr bringen, auf Ihr Haupt fallen wird.“ „Beruhigen Sie fich,“ erwiederte Rupert. „Mein Wort bürgt Ihnen dafür, daß ich Lord Bel⸗ fort in Sicherheit bringen werde.“ Sie ergriff raſch des Lord herzlich drückend, ſagte fie: „Leben Sie wohl! Möge der Himmel Sie zor jedem ferneren Unfall bewahren!“ Hand, und ſte wurde. „und Was ſoll ich dann thun, Rupert 2“ fragte Und ohne Rupert eines Blickes zu würdigen, eilte ſie den ſchmalen Pfad empor, und war bald den Augen der beiden jungen Männer entſchwunden XXXII. Wünſchen Sie einen Wagen, Miß?“ fragte der höfliche Beamte auf dem Nordweſtbahnhof, als der Zug gegen 10 Uhr Abends eintraf. Cora war es, an welche dieſe Frage gerichtet „Ja. . nein .. ich weiß es ſelbſt kaum,“ erwiderte ſie auf ſeine Frage mit einem Blick auf Ihre Reiſetaſche, die ihr ganzes Vermoͤgen enthielt, und erwog dazei den Inhalt ihrer Börſe und ihre Lage zu ſo ſpäter Stunde in einer fremden Stadt. „Nehmen Sie lieber einen Wagen, Miß. Es iſt für eine Dame wie Sie jetzt unſicher in den Straßen. Wo ſoll er Sie hinfahren ?“ fragte der Beamte weiter, während er einem Kutſcher einen Wink gab. Cora zoͤ gerte. „Ich weiß es nicht .. . ich bin noch nicht entſchloſſen .. ich werde wohl ein Hotel gehen, bis ich eine Wohnung gefunden habe,“ berſetzle fie ertöthend. „So iſt Niemand hier, der Sie erwartet?“ fragte der Beamte. „Nein, ich bin fremd hier .. ich bin herge⸗ kommen, mir eine Stellung zu ſuchen.“ „Armes Mädchen!! wie mir ſcheint!“ dachte der mitleidige Beamte. „Wenn ich Zit hätte, Miß, glaube ich, könnte ich Ihnen Behilflich ſein,“ ſagte er darauf laut. „Leider fahre ich morgen mit dem erſten Zuge fort.! Doch wenn es Ihnen recht gut iſt, will ich dne die Adreſſe einer Verwandten meiner Frau gebe die eine Privatſchule hat und auch Zimmer berm thet. Dieſelbe wird ſie mir zu Gefallen aufnehme und kann Ihnen vielleicht auch für später von ein gem Nutzen ſein.“ Der gute Mann ſchrieb einige Zeilen auf ei Blatt Papier, reichte es Cora und verabſchiedele f dann raſch, da ihn ſeine Pflicht abrief. Nach einer Fart von kaum einer halben Stund hielt der Wagen, den Cora gemiethet, v or eine kleinen. aber ſauber gehaltenen Hauſe, das mitte in einem Gärtchen ſtand, und aus deſſen einen Fenſter ein Licht ſchimmerte,, . ein Beweis, da die Bewohner noch wach waren. ö Der Kutſcher zog die Klingel und eine Fig öffnete bald darauf die Thür. „Wer iſt da?“ fragte ſte etwas verwunderk. Der Kutſcher war inzwischen bezahlt worde und weitergefahren, und Cora ſtand im Gaslich allein vor Miß Minſchin's kaltem, forſchenden Blick „Mit wem habe ich das Vergnügen zu ſprechen fragte dieſe. „Ich habe Ihnen dieſes Blatt zu überbringen mit dieſen Worten reichte ihr Cora den Brſe des Beamten. „Ah! Sie ſuchen Wohnung?“ perſetzte di Angeregnete in einem Tone, der zwiſchen Mißtrauen und Höflichkeit ſchwankte. Allerdings nehme ich un „und ohne Empfehlung gern Jemand zu ſo ſpäter Stunde auf, doch bin ich Jedem, den Herr Dakins mir ſchickt, gern gefällig und kann Ihnen auch eine Stube ein räumen.“ „So darf ich bleiben?“ warf Cora raſch ein. Gortſetzung folgt) e