m deu d den I, öffentlachn e an dien n genanneh N Betz, g. tiogs findlt 8 2. e eteiligen, 355 28 — Geburtstages St. K. H. des ſtegbarer Quellen naklonalen urger Allgemeiner Anzeiger für La erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhalfungs⸗ blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Fär die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Ladenburg. rrrr———p— ⏑⏑—⏑—⏑Ä—ñ— —u— — — Samstag den 9. Sep e „ Nr. 72. Politiſches. Karlsruhe, 7. Sept. 16 Wiederkehr des 0 roßherzogs giebt dem badiſchen Volke erneut Anlaß, 0 bernlchen Verehrung und tiefinnerſten Liebe, weſche überall im Lande dem Herrſcher gewidmet werden, freudigen Ausdruck zu verleihen. Mit Stolz blicken Großherzog Friedrichs getreue Unterthanen auf ihren Landes⸗ ſürſten, deſſen Herz erfüllt iſt von Liebe und Treu⸗ zu ſeinem Volke, und deſſen Sinnen einzig darauf gerichtet iſt, dieſes Volk in immer ſteigendem Maße der Segnungen teilhaftig werden zu laſſen, welche aus der ſieten Fürſorge um ſein geiſtiges und wirt⸗ Wie der Name unſeres it eingegraben iſt in die deutſchen Einheitsbeſtrebungen der Kämpfe und des endlichen Sieges der deutſchen Stamme, ſo bedeutet er für Baden eine Epoche zeigen Auſſchwunges, der Erweckung erhöhter wirkſchaftlicher Thtigkeit und Entſchlleßung unver⸗ Wohlſtandes. Als ein Fürſt, der ſeine ganze Kraft für die Erfüllung der um vom Höͤchſten überantworteten Miſſion einſetzt, deſſen geſegnetes Wirken ſeinen Unterthanen ein Ränzendes Vorbild getreueſter Pflichterfüllung iſt, lebt Großherzog Friedrich im Herzen des Volkes. Darum wird der 9. September überall in badiſchen Gauen als ein Tag der Freude gefeiert, darum klingt mit dem Ruf der Feſtglocken der Jubel des dankerfüllten Volkes harmoniſch zuſammen. Glücklich der Fürſt, der ſo Eins ſich weiß, mit ſeinem Volke der ſorglos ſein Haupt in den Schooß eines jeden feiner Unterthanen zu legen vermag. Glücklich der Fürst, doch doppelt glücklich ein Volk, dem ſolch' ein Mann zum Herrſcher ward beſchieden! Nicht im denßurg und Amgegend. Anzeigen: die I⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Neelamen 20 Pfg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. eigenen Lande begeht diesmal Großherzog Friedrich die Wi derkehr ſeines Geburtstages, doch mag ihn der Gedanke, daß er dieſen Tag feiert an der Seſte des Kaiſers, des erlauchten Erben der von Kaiſer Wilhelm I. neu geſchmiedeten deutſchen Kaiſerkrone, auf dem Boden des dem Vaterlande wiedergewonne⸗ nen altdeutſchen Reichslandes und inmitten des Heeres, das allezeit freudig bereit iſt, mit ſeinem Blute die ſchwer errungene Einheit der deutſchen Stämme und Unzerreißbarkeit deutſchen Gebietes zu verteidigen, mit frohen Empfindungen erfüllen. Dorthin, zu der durch und durch deutſchen Stätte an der am 9. September unſer Großherzog weilt, dringt der Jubelruf des badiſchen Volles. Heil Großherzog Friedrich von Baden! Berlin, 7. Sept. Die glanzvollen Kaiſer⸗ tage im Rheinland und dann in Lothringen haben ſowohl in Folge ihres Geſammteindruckes wie we⸗ gen ihrer hervorragenden Einzelzüge weit über Deutſchlands Grenzen hinaus Beobachtung gefunden und Intereſſe erwickt. Aus der Zeit des jüngſten Aufenthaltes Kaiſer Wilhelms in der Rheinprovinz find namentlich die zwiſchen dem kaiſerlichen Herrn und dem Ptinzen von Neapel bei der Paradetafel in Coblenz gewechſelten Trinksprüche als ein bedeut⸗ ſames politiſches Moment hervorzuheben, da in die⸗ ſen Kundgebungen der unerſchütterliche Weiterbeſtand des deuiſch⸗italieniſchen Bündniß⸗ und Freundſchafts⸗ verhältniſſes erneut betont worden iſt. Der nämliche feſtliche Anlaß zeitigte dann noch eine größere Rede Kaifer Wilhelms, welche, anknüpfend an die vor neun Jahren ſtattgefundenen letzten Kaiſermanödver des rheiniſchen Armetcorps, bemerkenswerthe hiſtori⸗ ſche Rückblicke auf Deutſchlands große Zeit aufwies. Was aber die Kaiſertage in Lothringen anbelangt, ſo fällt hier zunächſt der wahrhaft erhebende begei⸗ ſterte Empfang wohlthuend auf, welchen Kalſer Wilhelm auf lothringiſcher Erde gefunden hat und der in ſolcher Herzlichkeit ſeitens einer Be völkerung, die bislang noch als theilweiſe grollend dem Reiche gegenüberſtehend galt, kaum erwartet werden konnte. Wenn es etwas giebt, das dieſe Thatſache im hell⸗ ſten Lichte erſcheinen läßt, ſo find es die Zugeſtänd⸗ niſſe der Pariſer Blätter darüber, daß der Kaiſer⸗ beſuch in Metz einen Überraſchend großen Fortſchritt des Germaniſirungswerkes in Lothringen erkennen laſſe. — Im Uebrigen hat auch der Beſuch des Kaiſers in Lothringen mehrfache bedeutungsvolle öffentliche Kundgebungen des erlauchten Monarchen veranlaßt. An ihrer Spitze ſteht die Rede des hohen Herrn beim Einzuge in Metz, in welcher er Metz als einen Eckpfeiler der militäriſchen Macht Deutſch⸗ lands und zugleich des europäiſchen Friedens be⸗ zeichnete, wobei der kaiſerliche Redner außerdem die werthvolle Erklärung abgab, daß er immer dbeſtrebt ſein werde, den Frieden zu erhalten. Inhaltsſchwer war ferner die Rede des Kaiſers bei der Feſttafel in Metz für die lothringiſchen Civilbehörden. Nach⸗ dem er den Lothringern für die ihm bereitete Auf. nahme ſeinen wärmſten und herzlichſten Dank aus⸗ geſprochen, erklärte er, aus den ihm in Metz und von der Landbevölkerung dargebrachten Ovationen erſehe er, daß ſich Lothringen beim RNeſche wohl fühle. Die Lothringer, fuhr der Kaiſer fort, ſeien loyal, conſervativ und erſtreben den Frieden, des⸗ halb habe er ſich unter ihnen ein Heim gegründet. Hieraus möchten die Lothringer die Verſicherung entnehmen, daß ſie ungeſtört ihrem Erwerbe nach⸗ gehen könnten. Das geeinigte deutſche Reich fichere der lothringiſchen Bevölkerung den Frieden, deutſch ſeien ſie und deutſch werden ſie bleiben, dazu helfe Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. 9 „Das ſagen Sie mir in's Geſichtl Sie wagen, mir das zu geſtehen, nach dem was dieſes Mädchen geſagt hat,“ rief Rupert aus, doch ſchon mit etwas weniger zornigem Ton und Blick. „Ja,“ verſetzte Belfort ruhig, „denn ich bin nicht mich empfindet als ein freundliches Mitleit, obgleich ſie ſich in ſo edler Weiſe meiner Rettung geopfert hat. Unmöglich kennen Sie fie auch nur im gering⸗ ſten, wenn Sie wagen, ſolche Beſchuldigungen auf ſie zu ſchleudern; und wenn ich auf gleichen Fuß mi Ihnen ſtände würde ich wiſſen, wie ich dieſelbe l meine eigene Hertin in all meinem Thun. Ich er⸗ an Ihnen ſtrafte.“ „So ziehen Sie Vorteil aus Ihrem Titel und meiner niedrigen geſehſſchaftlichen Stellung?“ ent⸗ gegnete Rupert düſter. Lord Belfort lachte. „Wenn Sie nicht blind find, müſſen Sie ſehen, daß ich, ſowohl durch mein Unglück als meine kläg⸗ liche Lage, Ihnen nur als Opfer Ihrer Barmher⸗ zu richten, wenn ich nicht machtlos Ihnen gegen⸗ über ſtände.“ Rupert Falkner ſchwieg einen Augenblick Die Gegenwart Cora's und die Verachtung, die er in ihren Mienen zu leſen glaubte, reizte ihn. „Mylord, Sie ſaglen ſoeben,“ erwiederte er, daß Sie weder mich noch meine Beziehungen zu Miß Cora kennen. Wenn ich Ihnen nun ſage, daß ich ihr Retter, ihr Vormund bin und ein entſchie⸗ denes Recht habe, über ihr Betragen und ihre Hand⸗ ſo gfücklich, ſicher zu ſein, daß Miß Cora mehr für lungsweiſe zu wachen ... was dann?“ „Iſt dem ſo, Cora? Sie haben ficherlich keine ſolche Verpflichtung? Sie waren Lord Faro's Mün⸗ del,“ ſagte Lord Belfort bittend. „Nein!“ erwiederte ſie ſtolz. nicht wahr! Jedes Recht, daß Herr Falkner jemals über mich hatte, iſt erloſchen. Ich bin frei und kenne kein ſolches Band mehr an.“ „Auch keine Verpflichtung, Cora?“ fragte der junge Mann innig. „Nein! Ihre Mutter trieb mich aus Ihrem Hauſe, indem fie ſagte, daß meine Entfernung der größte Dienſt ſei, den ich Ihnen erweiſen könne, und Sie ſelbſt haben mich beleidigt und ſich einer zigkeit gegennüber treten könnte,“ verſitzte er mit andern Macht ergeben,“ erwiederte fie ſtolz. Ich be⸗ einem Blick auf ſeinen kranken Fuß, „und ich ſage Ihnen offen, ich hätte kein Wort von Ihnen mit angehört, das Sie wagten, an dieſes edle Mädchen klagte mich nicht, Herr Falkner, ich erkenne aber kein Band zwiſchen uns an. Ich wende mich an Ihre edleren Gefühle, und beſchwöre Sie bei Allem „Nein, es iſt was Ihnen theuer iſt; laſſen Sie uns in Frieden oder noch mehr, helfen Sie uns aus unſerer Noth.“ „Uns?“ wiederholte Rupert entrüſtet. „Uns? So betrachten Sie ſich bereits als Eins mit dieſem Manne, Cora?“ „Ja, denn ich bin verpflichtet, ihn zu retten,“ lautete die feſte Antwort, „Und keine Macht auf Erden ſoll mich zwingen, ihn zu verlaſſen, ſo lange er in Gefahr iſt.“ Lord Belfort ergriff ehrerbietig ihre Hand. „Theures, edles Mädchen,“ ſagte er. „Sie dürfen keine ſolche Verpflichtung auf ſich nehmen. Der Himmel weiß, daß es für mich ſchlimmer wäre als der Tod, wenn ich Sie verlaſſen müßte, aber ich habe vielleicht ein wenig von Ihrer Großmuth gelernt, und wüede lieber ſterben, als Sie in mein Unglück hineinziehen.“ „Das iſt Alles recht ſchön, Mylord,“ rief Rupert ungedultig „aber Thaten beweiſen mehr als Worte. Ich habe Jemandem, der die Sachlage beſſer kennt als Einer von uns, bereits verſprochen, daß ich Sie unter gewiſſen Bedingungen retten werde, wenn es möglich iſt. Sie werden wohl ein⸗ ſehen, daß es Ihnen unmöglich iſt, ohne andere Hilfe als den Beiſtand dieſes Mädchens zu entfliehen. Und wenn fie es aufrichtig meint, wird ſie die Be⸗ dingungen nicht zurückweiſen, unter welchen ich meinen Beiſtand anbiete.“