Baden Nh ade gezügt auch eing U Walaach 5 ſchlage d er mu zemerken etwaige A. zirksthie eichen fd. 15 1899. it: — Adder enmus. aſitkohln hlen I. Sort r Natz. 6 ohlen Merkel 8 dienst 5 Engel fen⸗Fabtil i lingen. N — fer N . tönt 6 nöſter und er Kaffe. Bonn. ajeſtät de Friedrich, te 0 Pfg. acket. dane üller. ppmahet in Bonn, W blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, Laden burg, N N t jeden Dlenttag und Freitag Abend, Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Mitwoch den 6. Sepfember Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg., Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reelamen 20 Pfg. 1898 Ein ſoziales Programm. Deutlicher als je hat bei den letzten Reichs⸗ kagswahlen der deutſche Bauer ſeinen Willen, aber auch ſeine Verſtimmung und Erbitterung gezeigt; die ſoziale Frage, ſeither hauptſächlich für die Fa⸗ belkdevölkerung und die großen Städte eine bren⸗ nende, iſt im Begriff, für die Landbevölkerung, ob ſie ſich nun mit Landwirtſchaft oder mit Fabrikar⸗ belt beſchäftigt, ebenſo von Bedeutung zu werden. Was iſt zu thun, daß ſolche Not, wie die Futternot dieſes Sommers, daß auch keine ſolche Verbitterung mehr über unſern Bauernſtand, kommt, daß unſer Bauer nicht leiblich und geiſtig verkommt und damit der Sozialdemokratie in die Arme getrieben wird Das waren wohl die Fragen, die den Pfarrer Hermann Faulhaber in Hall getrieben haben, in der Schrift „drei ſoziale Fragen, unſer Laadbolk bettef. ſend,“ die in der Buchhandlung für innere Miſſion zu Schwädiſch Hall erschienen ſſt, mit einem Pro⸗ gramm vor die Oeffentlichkeit zu treten. Faulhaber beſtht die beiden Faktoren, ohne die jeder Verſuch an der ſozialen Frage, jede reformeriſche Thätigkeit aus⸗ ſichtslos bleibt, das Wiſſen und die Erfahrung des Induſtriellen und Praktikers, und die Liebe zum Volke des begeiſterten Theoretlkers. Nur in der Verbindung dieſer beider Erſcheinungen kann eine Arbeit von Wert herauskommen. Wir kennen keine Schrift eines Würt⸗ tembergers, die ebenſo nüchtern und beſonnen wie ideal, ſo volkstümlich und ſo gediegen, ſo für das nüchftliegende und zugleich mit ſo weitem politiſchen Blick in der ſozialen Frage geſchrieben iſt. Der poll⸗ tiſche Verſtand und das humanftäre Gefühl kommt ebenſo zum Wort wie die chriſtliche Liebe, die eben doch die Hauptmacht ſein wird, um unſer Volk vor den Greueln einer Revolution zu bewahren. Das, was dieſer kleinen Schrift von 42 Seiten ihre Be⸗ deutung fichert, das iſt der hinreißende Glaube des Verfaſſers, daß Gott auch dieſe ſchweren Zeiten ge⸗ ſchickt hat, damit etwas Gutes daran entſtehe. Nicht aus Blut und Brand werde die neue Zelt geboren, nicht mit Syſtemen und Bureaukratiſchen Unterſuch⸗ ungen eingeleitet, ſondern durch die That und Arbeit, die vor uns ſtehen und der wir ruhig ins Angeſicht ſchauen, werde ſie zum Heil der Menſch⸗ heit geſchaffen. Denkt Faulhaber zunächſt an die Erhaltung des Bauernſtandes, ſo greift ſein Pro⸗ gramm doch auch in die indiſtrieellen Gebiete ein. Das erſte, was er verlangt, find Landes verſorgungs⸗ ämter, die durch Ankauf von Futter und Vieh als ſtändige Einrichtungen dem Elend vorbeugen ſollen. Feind aller Theorien wägt Faulhaber die Schwier⸗ igkeiten, die ſich ſeiner Idee entgegenſtellen, ab, aber ſelbſt das Geſpenſt des Staatsſozialismus schreckt ihn nicht, da um jeden Preis die Rettung des Bauernſtandes geſchehen müſſe. Die zweite Forder⸗ ung beſteht in der Armenbeſchäftigung; ihm graut nicht vor der Maſchiene, nicht davor, daß auch die Landbevölkerung zur Fabrikthtigkeit greift; denn nicht die Maſchine iſt das Unglück für den Arbeiter, ſondern die unftttlichen Faktoren, die den Maſchi⸗ nenbetrieb mißbrauchen. Nicht das Geld iſt der Grund des Haders, ſondern der unchriſtliche Ge⸗ brauch des Reichtums und der falſche Eigentums⸗ begriff. Der Eigentumsbegriff Faulhabers iſt ſo ſchön und klar herausgeſtellt, ebenſo weit entfernt von der Elgentumsenteignung der Sozialiſten wie von der rückſichtsloſen Verantwortung der Mammoniſten, daß er, wenn auch Vielen unbequem, doch über⸗ zeugend wirkt. Krankenpflege auf dem Lande und damit Ar⸗ menpflege auf dem Lande erſcheint als dritte For⸗ derung keine Neuheit zu ſein, aber ſo, wie Faulhaber ſte ins Leben rufen will, unentgeldlich, organiflert, eine Hilfe für die Aufrechterhaltung des Familien⸗ lebens bietel ſie doch weſentlich neue Geſichtspunkte. Zu Hilfe kommt dem Verfaſſer der Umſtand, daß er in ſeinen Anſtalten zu Hall einen Teil ſeiner angeregten Aufgaben ſchon gelöſt hat, daß er im Bilde ſeine Arbeit vorführen kann, das Großartige was er fordert, iſt, daß er vom Staate, von der Geſellſchaft Staatshilfe im weiteſten Sinn als Auf⸗ gabe des neuen modernen Staates verlangt, wenn er überhaupt ſich erhalten will. Und Faulhaber opelliert ſo eindringlich, daß niemand, dem die Zu⸗ kunft unſerer Geſellſchaft Sorge macht, an die ſer bedeutſamen Schrift vorbeigehen darf. Politiſches. — Meß, 4. September. Der Kaiſer und der Kronprinz von Italien find geſtern vormittag 10 Uhr 45 Min. auf dem Bahnhof Devont⸗les⸗fonts eingetroffen. Der Kaiſer trug die Uniform des Gar⸗ dehuſaren⸗Regiments. Am Bahnhof waren anweſend der Großherzog von Baden, Prinz Albrecht von Preußen, Prinz Leopold von Bayern, der Reichs⸗ kanzler, der Statthalter Fürſt Hohenlohe und die geſamte Generalität. Der Kaiſer und der Kronprinz ſchritten zweimal die Front der Ehrenkompagnie ab; ſodann erfolgte deren Vorbeimarſch. Der Kalſer be⸗ ſtieg hierauf mit den anderen Herrſchaften unter den Hurrarufen der Menge zum Feldgottesdienſt bei St. Martin. Etwa 8000 Mann waren hiezu feld⸗ marſchmäßig im Viereck aufgeſtellt. Inmitten des Vierecks gegenüber dem Kaiſerzelt war der Alter er⸗ richtet. Der Kaiſer und die Flürftlichkeiten wohnten ö Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. — — 82. 5 „Ich verſtehe,“ ſagte der junge Mann, „ich bin lange genug hier, um Manches zu kennen, Die⸗ felben beſtäͤtigen nur meine Vetmuthungen. Lady Moxrian, Sie find großmüthiger als ich, lieber unter⸗ fizen Sie elne Nebenbuhlerin in ihrem Glücke, als daß Sie den, den Sie lieben, zu Grunde richten.“ „Ich liebe nicht mehr,“ antwortete fie ſtolz. Meine Liebe iſt dahin, nun eine ſo unwürdige Nebenbuhlerin meine Stelle eingenommen hat; aber wie Sie ſagen, es geſchieht in der Erinnerung an die Vergangenheit.“ „Sehr wahr,“ ſagte er, „und hierin beſteht eine Symparthie zwiſchen uns, die uns gegenſeitig Vertrauen einflößen ſollte, Lady Marian; vertrauen Sie mir, und ſagen Sie mir, was Sie wülnſchen. Ich will wenn möglich de Schuldigen von einander trennen, und den unglücklichen Flüchtling, den Sie vermuthlich meinen, retten.“ „Das wollen Sie rief ſie. „So hören Sie und nehmen Sie dieſes Geld!“ fuhr ſie, ihm ihre Boͤrſe hinhaltend, fort. „Es iſt ſür ihn, bis er in Sicherheit iſt .. auch ſie ſoll einen Zufluchts⸗ ort haben ... das Haus, das ich ihr anbot, ſchlug ie aus. Mir ist, als könnte ich Ihnen böllig ber⸗ trauen,“ ſprach Sie zögernd weiter. „Ihre Augen verrathen, daß Sie aufrichtig find.“ Bei dieſen Worten reichte Lady Marjan ihm die Hand mit offenen ernſten Ausdruck in den Augen und einem trüben Lächeln um den Mund. „Und haben Sie keine weiteren Befehle, keine andere Weiſung für mich?“ fragte er. „Nur daß ich glaube, Cora muß in dieſer Ge⸗ gend hier ſein, da ſte in kürzeſter Zeit zwei Mal hier geſehen, worden iſt,“ bemerkte ſie, „und ver⸗ mutlich durch irgend einen Zufall verhindert iſt, ihre Flucht fortzuſetzen. Ich wage nicht in der Angele⸗ genheit thätig zu erſcheinen, doch ſteh? ich Ihnen mit Allem, was ich durch Flucht thun oder geben kann, gern bei — wenn Sie nur einen Weg auf⸗ findig machen können, ſich mit mir in Verbindung zu ſetzen. „Vielleicht lönnen Sie dieſe Straße in den nächſten Tagen wieder ein Mal bei Ihrem Spazier⸗ ritt benützen,“ entgegnete er. „Ich .. ich werde jedenfalls wieder hier ſein, falls ich Ihnen etwas mitzutheilen habe. Dann aber muß ich dieſen Ort und dieſes Land verlaſſen, und auf Relſen das hier Erlebte zu vergeſſen ſuchen.“ Er reichte ihr die Hand, um ihr beim Auf⸗ ſteigen behilflich zu ſein, und im nächſten Augenblick ſaß ihre ſchlanke Geſtalt ficher im Sattel. „Wem habe ich zu danken?“ fragte ſie. „Rupert Falkner heiße ich,“ antwortete er, dem Gottesdienſt im Kaiſerzelte ſtehend an. Die Fürſtlichkeiten fuhren alsdann zur Stadt. Der „Leben Sie wohl, Lady Marjan... Sie ſollen Ihr Vertrauen nicht zu bereuen haben.“ Schnell ritt ſie von dannen; in der Aufregung und Haſt dieſer Unterredung hatte ſie ihr Unwohl⸗ ſein vergeſſen. Rupert ſchaute ihr nach, bis ſie ſeinen Blicken entſchwunden war, dann kehrte er langſam in das Häuschen zurück, in dem er Wohnung und einen Verbündeten gefunden halte. . . „Es iſt keine Hoffnung, Cora. So lange ich an dieſem Otte bleibe, wird es bei all' Ihrer Sorg⸗ falt nicht beſſer,“ ſagte Lord Belfort traurig. „Schade, daß ich nicht den Halz brach, und Sie von Ihrer großherzigen Aufopferung befreite.“ „Sprechen Sie nicht ſo! Auch dann wäre ich ſehr troßlos geweſen,“ entgegnete Cora. „Es iſt doch etwas, das Bewußtſein zu haben, für Jemand ſorgen und ihm von Nutzen ſein zu können und zu glauben, daß ich Ihnen geholfen habe. Aber ich glaube, ich habe einen Ausweg aus dieſer Höhle ge⸗ funden,“ ſeßte ſie dann heiter hinzu. Er blickte fle ungläubig an. „Sagen Sie mir erſt mehr,“ ſprach er matt lächelnd, „ehe ich auf etwas ſo unwahrſcheinliches zu hoffen wage.“ „Sehen Sie!“ antwortete ſie triumphirend.