erm im t, daß Pilger zin beurlaubt Betz hier J 1 uſt 1899. Beh. — ig. un jn und den. 'oſt Kreter, „Hirsch“, * elle Nüller. 1 8 dienst Engelz fen⸗Fabril ker 5 * er Kaff, Bonn. aßeftaͤt da Friediih te in Bonn. 00 Pfg. acket. ß. Herman üller. ppmacher . — aſtt hohle hlen I. Soli 5 'ohlel Merl Erſcheint blatt Mk. 1.40 frei ins Haus. Für die Redaktion verantwortlich: Karl Molitor, 5 jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.—, mit illuſtriertem Unterhaltungs⸗ Ladenburg. Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: die 1⸗ſpaltige Corpus⸗Zelle oder deren Naum 10 Pfg. „ Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Corpuszeile. Reclamen 20 Pfg. 15 Ar. 69. Mittwoch den 30. Ruguſt 1893 8 Folitiſches. Der Staatsminiſter Strenge Überreichte dem Hauſe enthuflaftlſcher Kundgebungen der italieniſchen Be⸗ Berlin, 29. Aug. Der in den Herzogthümern] die Urkunde über die im Beiſein des Kaiſers voll⸗ völkerung für Deutſchland geweſen, ſo daß man mit Coburg und Gotha eingetretene Thronwechſel hat infolge des Umſtandes, daß nicht der jugendliche Peinz Alfred der Nachfolger des berewigten Herzogs Ernſt geworden iſt, wie vielfach erwartet worden wax, ſondern daß ſein Vater, der Herzog von Edinburg, den erledigten Thron beſtiegen hat, zu zahlreichen Betrachtungen Anlaß gegeben. In einem Artikel des hochkonſervativen „Reſchsboten“ wird ſo⸗ gar der Unzufriedenheit mit der eingetretenen Rege⸗ lung der Erb⸗ und Thronfolgerfrage in Koburg⸗ Gotha offener Ausdruck verliehen. Das Blatt führt aus, es widerſpreche entſchieden dem deutſch⸗nationalen Gefül, wenn ein engliſcher Prinz und Admiral ſich plötzlich in einen regierenden deutſchen Fürſten ver⸗ wandele, und ſei es bedauerlich, daß in der deut⸗ ſchen Verfaſſung keine Stelle exiſtire, welche be⸗ ſtimme, daß eine deutſche Regierung niemals an einen Ausländer übergehen könne. Nun man kann dieſes Bedauern teilen und trotzdem die Ausloſſung des „Reichsboten“ beklagen, die dem neuen Herzog die Ausübung ſeiner Pflichten doch gewiß nicht er⸗ leichtert. Jedenfalls muß, ehe man gegen den „Aus⸗ länder“ auf dem coburgiſchen Throne los wettert, abgewartet werden, in welchem Geiſte und mit welchen Gefinnungen Herzog Alfred ſein hohes ver⸗ antwortungsreiches Amt ausfüllen wird, aber ſchon jezt darf man wohl die Zuverſicht ausſprechen, daß er die Regierung in wahrhaft deutſchem Sinne zum Heil und Segen ſeiner neuen Unterthanen führen werde. — Die äußerlichen Formalitäten, welche den Thronwechſel in Koburg⸗Gotha begleiteten, find mit dem am Freitag im coburg⸗gothaiſchen Landtage ſtaltgefundenen Staatsakte zum Abſchluß gekommen. zogene Eidesleiſtung des Herzogs Alfred. Im An⸗ ſchluſſe hieran erklärte der Miniſter, daß die Ne⸗ gierung an den Herzog Alfred übergegangen ſei und ſchloß er mit warmen Segenswünſchen für den Her⸗ zog und das Land. Landtagspräfident Berlet nahm hierauf die Urkunde unter einer kurzen Erwiderung in Empfang, worauf der Schluß der außerordent⸗ lichen Landtagsſitzung erfolgte. — Die feierliche Beiſetzung der Leiche des Herzogs Ernſt fand geſtern Mittag in der Fürſten⸗ gruft der Moritzkirche zu Coburg ſtatt. Zahlreiche deutſche und ausländiſche Fütſtlichkeiten, an ihrer Spitze Kaiſer Wilhelm, haben der Beiſetzungsfeier beigewohnt. — Die ſporadiſchen Cholerafälle in Deutſch⸗ land beginnen fich allmälich doch zu vermehren. Nachdem kürzlich 2 neue Cholerafälle in der Reichs⸗ hauptſtadt vorgekommen waren, wird aus Berlin eine abermalige Choleraerkrankung gemeldet. Ander⸗ ſeits werden auch vom Rheine Cholerafälle gemeldetz in Neuß wurden 4 Choleratodesfälle feſtgeſtellt, welche ſich auf Schiffen im Erftkanal ereigneten, es handelt ſich hierbei um Einſchleppung aus Belgien und Holland. Auch die Neußer Behörden haben, wie dies ſchon ſeitens der Berliner Behörden ge⸗ ſchehen iſt, ſofort die umfaſſendſten Vorſichtsmaß regeln zur Verhinderung einer Weiterverbreitung der Seuche getroffen, und ſteht nur zu wünſchen, daß dieſelben ihren Zweck auch erfüllen werden. — Prinz Heinrich von Preußen iſt von dem Mansöverbeſuche in Italien wieder nach Deutſchland zurückgekehrt. Der erlauchte Bruder des deutſchen Kaiſers iſt während ſeiner Anweſenheit bei den italleniſchen Seemanövern wiederholt die Veranlaſſung Die Tochter des Meeres. Roman von A. Nicola. 9 30. „Es iſt ſchade darum, daß ſo biel Mühe an einem blinden Onkel verſchwendet wird,“ ſagte er ſpöͤttiſch „dan Deinem Onkel, der wenigſtens blind für ſolche Künſte iſt, wie Du ſie entfalteſt ... aber meike wohl, Netta nicht blind für andere Dinge!“ fur ex ernſt fort. „Und laß Dir ein für alle Mal ſagen, daß Du jede Freiheit und jedes Vergnügen, das mein Haus und Park Dir bieten kann genießen darfſt, daß ich Dir aber verbiete, denſelben ohne Deine Tonte oder mich zu verlaſſen. Ebenſo verbiete ſch, daß ohne meine beſondere Exlaubniß irgend ein Gaſt meinen Grund und Boden betrete. Das ſoll lein Vorwurf noch Mißtrauen gegen Dich ſein, Emily,“ ſetzte er, fich ſeiner Schweſter zuwendend hinzu, „aber nach dem was geſchehen iſt, muß ich auf ſtrenger Befolgung meine Befehle beſtehen.“ „Ich hoffe, Sie haben mir meine ſpäte An⸗ kunft und die Verzögerung des Mittagseſſens ver⸗ geben, Lady Marian,“ ſagte der Herzog von Dun⸗ bar, während er der jungen Erbin in das Garten⸗ zummer folgte, das nach der beſonderen Angabe des Mädchens eingerichtet worden war. „Iſt es ein ſo furchtbares Verbrechen, daß Sie deshalb eine beſondere Entſchuldigung für noͤthig halten?“ entgegnete Lady Marian mit einem Anflug von Muthwillen, der ihr ſeit längerer Zeit fremd geweſen war. Die Stimmung Marians ſchien in der That während den letzten Stunden einen ſeltſamen Wech⸗ ſel erfahren zu haben. Entweder aus Höflichkeit oder aus Aerger oder irgend einer andern weiblichen Em⸗ pfindung war Lady Marian in ihrem Weſen wie in ihrer Toilette außergewöhnlich blendend und an⸗ entziehend, und, wie ihr Vater gehofft hatte, ihr hoher Gaſt war offenbar ſehr entzückt von dem ſtolzen Mädchen, das zu gewinnen er herangekom⸗ men war. Er war während der Saiſon in London öfter mit ihr zuſammengetroffen, und hatte ſie ſich als paſſende Braut ausgewählt, ungefähr wie er ſich ein Bild oder eine Statue für ſeine Gallerie aus⸗ gefucht hätte. Vorerſt aber wollte er ſie noch als Wirthin in ihrem eigenen Hauſe fern von der heiteren Menge und dem Glanz des Londoner Lebens kennen lernen, und dieſer erſte Abend war ſicher ein befriedigendes Reſultat der noch bevorſtehenden Probe. Lady Marian verband mit dem beſten Geſchmack für Toilette, mit einer unvergleichl chen Anmuth und Würde, eine elegante wohlthuende Herzlichkeit. Gleich⸗ viel ob er ſie liebte oder nicht, ficherlich paßte ſte wunderbar zu der Stellung, die er ihr beſtimmte Zu Lord Marſtons Freude drängte der Herzoz Recht ſagen kann, daß durch dieſe Reiſe des Prinzen Heinrich das enge Verhältnis zwiſchen Deulſchland und Italien eine neue Bekräftigung erfahren hat. Ihr Gegenſtück wird die Italienfahrt des Prinzen. Heinrich in der bevorſtehenden Teilnahme des Kron⸗ prinzen Vietor Emanuel von Italien an den Kai⸗ ſermansvern in Elſaß⸗Lothringen finden, und wird zweifellos auch der Manöverbeſuch des italieniſchen Thronfolgers in Deutſchland des ſeinige zur weiteren Feſtigung der deutſch⸗italieniſchen Beziehungen bei⸗ tragen. Berlin, 26. Aug. Aus Niſchninowgorod er⸗ fährt das Tagblatt von einer beachtenswerten Rede des Miniſters Witte. Rußland verlange deutſcherſeits keine Opfer, ſondern es wolle nur wie andere Staaten behandelt werden. Die gegenwärtige Lage ſei vorteilhaft nur für die Konkurrenten beider Län⸗ der. Aber tröſtlich ſei, daß das öffentliche Bewußt⸗ ſein Rußlands und Deutſchlands nach Frieden und Ruhe dürſte. Dies geſtatte die Hoffnung, daß die gefunde Pernunft ſi⸗gen und ein auf Achtung gegen⸗ ſeitiger Interreſſen beruhendes Uebereinkommen ſcaf⸗ fen werde. — Paris, 28. Aug. Nach einer Meldung aus San Sebaſtian verlangte geſtern Abend auf dem Marktplatz das Volk von der Mufik, daß die⸗ ſelbe die baskiſche Hymne ſpiele, Die Menge begeitete dieſes Verlangen mit dem Rufe: Es leben die Fueros! Nieder mit Sagaſta! Als die Mufik ſich weigerte, dem Verlangen nachzukommen, entſtand ein heftiger Tumult. Die Menge wa f Steine nach dem Zivelgouverneur, der gerade im Begriffe war, ſich zu dem Miniſterpräftdenten zu begeben. Die Truppen feuerten auf die Menge. 4 Perſonen wur⸗ ſehr zum Aufheben der Tafel und folgte ſeiner ſchönen Wirthin in deren blumenreichen Boudoir, als er ihr Kleid zwiſchen den Blumen hatte ſchim⸗ mern geſehen. „Wenn es auch kein Verbrechen iſt, ſo iſt es doch ſicher eine Rückfichtslofigkeit,“ erwiderte der Herzog, „und doch bin ich überzeigt, daß Sie meine Entſchuldigung werden gelten laſſen, Lady Marian.“ „Sagten Sie mir nicht, Sie hätten auf der Reiſe den Weg verloren,“ erwiederte dieſe. „Allerdings, und das war auch die Wahtheit, aber doch vielleicht nicht die volle Wahrheit. Mein Abenteuer war zu romantiſcher Art, um es ganz geheim zu halten. Eine geheimnißvolle ſchoͤne Dame war mit dabei im Spiele, Lady Marian. Ich wünſchte, Sie hätten ſie ſo ſehen können wie ich. Sie würden ſich ebenſo über ſie gewundert haben.“ Das matte Licht, das in dem Boudoir herrſchte, verbarg glücklicherweiſe den Schrecken, der ſich bei ſeinen Worten auf Marians Antlitz malte. „Wer?“ rief ſie. „Wie ſah ſie aus? Ich meine ob ſie jung oder alt war.“ „Sie war höchſtens achtzehn Jahre alt,“ er⸗ wiederte er. Giebt es Zigeuner hier in der Gegend, Lady Marian?“ „Nein,“ verſetzte dieſe. „Bettelte das Mäd⸗ chen?“ „Richtig gerathen!“ antwortete er lächelnd. „Das that fie. , aber ſie bat mich nur um etwas zu